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Kapitel 25 • Abwerbung

Steve Dunnett schüttelte missmutig den Kopf. »Verehrteste Kommandantin, wo soll das noch hinführen, wenn Sie mir all meine besten Leute abspenstig machen?«

Constance lächelte siegessicher. »Das wird letztendlich dazu führen, dass Sie und Ihre Leute endlich in Frieden und Unabhängigkeit leben können.«

»Wie stellen Sie sich das vor?« Dunnett stützte die Unterarme auf dem Tisch auf und lehnte sich gespannt nach vorne.

»Wie bereits besprochen, wird Sarah uns beim Auffinden aussichtsreicher Rohstofflager helfen. Robin wird sich um die Vertriebswege kümmern«, erläuterte Constance.

»Sie meinen, er wird uns Zertifikate für die Rohstoffe beschaffen?«, hakte Dunnett mit leuchtenden Augen nach.

»Genau. Allerdings soll er das nicht selbst machen, da ich keine Möglichkeit sehe, auf eigene Faust an legale Zertifikate heranzukommen. Dafür brauchen wir die Unterstützung eines alten Bekannten von mir.«

»Lassen Sie mich raten — Sie meinen Nepomuk, nicht wahr?« Dunnett lächelte verschmitzt. »Und welche Rolle soll dabei bitte Robin spielen?«

»Er soll uns bei der Kontaktaufnahme zu Nepomuk helfen. Wir müssen dabei so vorgehen, dass die Spur nicht bis hierher zurück verfolgt werden kann, sonst kommen wir und auch Nepomuk in Schwierigkeiten mit den Rohstoff-Gesellschaften.«

Dunnett nickte bedächtig. »Ja, dass kann ich mir gut vorstellen. Wie wollen Sie also vorgehen?«

»Wir hatten die Idee, dass Robin eine KI in das Netzwerk der Mining Corp einschleusen soll. Diese könnte dann als Mittelsmann fungieren und helfen, unsere Spuren zu verwischen.«

›Du schmückst dich gerade mit fremden Federn!‹, tadelte Seki. ›Andererseits ist es mir ganz recht, wenn ich im Hintergrund bleiben kann.‹

›Das nahm ich an, deshalb hatte ich dich nicht erwähnt‹, bestätigte Constance.

»Ich muss gestehen, dass Ihnen bei diesem Unterfangen Robin tatsächlich gute Dienste leisten könnte«, gestand Dunnett. »Aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das mit der KI funktionieren soll.« Er hob abwehrend die Hände. »Aber vielleicht will ich das alles auch gar nicht wissen, also ersparen Sie mir bitte die Details. Soll ich Robin hierher bitten, dann könnten Sie ihm Ihr Angebot persönlich unterbreiten?«

Constance nickte. »Ja, machen Sie das, Kommandant. Und bitte bleiben Sie für das Gespräch bei uns, damit von Anfang an klar ist, dass wir nichts verheimlichen oder gar gegen Ihren Willen vorgehen.«

Stolen from its rightful author, this tale is not meant to be on Amazon; report any sightings.

Dunnett nickte. »Einverstanden. Am besten, Sie rufen einfach die Basis an, die Leute von der Zentrale können Robin sicherlich die Einladung weiterleiten.«

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Kurze Zeit später meldete sich Seki zu Wort. »Auf der Außenkamera sehe ich, dass ein junger Mann auf die Silver Eagle zukommt.« Unaufgefordert blendete Seki das Bild auf dem Monitor an der Salonwand ein.

»Das ist Robin!«, rief Sarah und schlug voller Freude die Hände zusammen.

Constance erhob sich. »Ich gehe Robin entgegen und heiße ihn willkommen.«

Sie ging zur Schleuse, wo Robin bereits wartete und neugierig ins Innere der Silver Eagle spähte. Sie streckte ihm ihre Rechte entgegen. »Willkommen an Bord! Ich bin Constance Escher, Kommandantin der Silver Eagle.«

Robin ergriff zögernd ihre Hand und drückte sie kurz. »Robin Gordon. Mir wurde gesagt, ich solle mich hier einfinden für ein Vorstellungsgespräch?« Er musterte Constances Chitinpanzer neugierig.

Constance schluckte schwer. »Gordon? Sind Sie mit Frank Gordon verwandt?«

Robin runzelte die Stirn. »Das ist mein Vater. Warum?«

Constance seufzte. »Ich hatte vor einiger Zeit einen Zusammenstoß mit ihm, aber das sollte unser Verhältnis nicht belasten, oder? Bitte kommen Sie an Bord, ich habe ein Angebot für Sie.« Sie geleitete Robin an Bord der Silver Eagle.

Kaum hatten sie den Salon erreicht, als Sarah aufsprang und Robin stürmisch umarmte.

›Von wegen, sie haben Schluss gemacht!‹, stichelte Seki amüsiert.

›Auch gute Freunde können sich überschwänglich begrüßen‹, antwortete Constance trocken.

»Wie kommst du hierher?«, fragte Robin erstaunt. »Ich dachte, du wärst draußen im Asteroidengürtel unterwegs. Und ich habe Gerüchte über einen Notruf gehört.« Er nickte über Sarahs Schulter hinweg Dunnett kurz zu. »Kommandant.«

»Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Sarah fröhlich, »die leider bis später warten muss. Jetzt setz dich erst mal und lass dir von Constance deinen neuen Job vorstellen!«

Robin schmunzelte. »Das klingt ganz so, als könnte ich zu dem Angebot unmöglich ‚nein‘ sagen!« Er nahm neben Sarah Platz, die sich an ihn schmiegte.

»Das hoffen wir!«, erwiderte Constance lächelnd und schilderte kurz den Plan, eine KI in das Netz der Mining Corp einzuschleusen.

»Das wird nicht einfach werden«, warnte Robin. »Die großen Konzerne verfügen immer über die allerneueste Sicherheitssoftware, schon um sich vor ihren Konkurrenten zu schützen.«

»Das ist zu erwarten«, antwortete Constance. »Deshalb hatte Sarah ja auch die Idee, Sie um Hilfe zu bitten.«

»Ich fühle mich geschmeichelt.« Robin warf seiner Freundin einen zärtlichen Blick zu. »Aber Spaß beiseite — wie soll ich das bitte anstellen? Wie Ihnen sicher schmerzlich bewusst ist, haben wir hier keine Internet-Anbindung an den Rest der Galaxie und ich habe damit keine Möglichkeit, auf irgendwelche Netze zuzugreifen.«

»Robin, Kommandant Dunnett, ich muss Ihr Wort haben, dass das Folgende unter uns bleibt!«, sagte Constance mit fester Stimme.

»Nennen Sie mich Steve, bitte. Und natürlich haben Sie mein Wort, Verehrteste!«

»Sie haben auch mein Wort darauf.« Robin nickte mit Nachdruck.

»Wenn wir schon einmal dabei sind — bitte nennt mich alle Constance.« Sie holte tief Luft. »Wir haben einen der neuen Komm-Knoten an Bord der Silver Eagle und damit direkten Zugriff auf alle Datennetze der Konföderation.«

Robin starrte sie sprachlos an. Dann fasste er sich und rief begeistert, »ich bin dabei, egal was kommt! Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen.«