Wie konnte er sich nicht auf das erneute magische Studium freuen?
Die Bücher aus den Quests waren im Vergleich zu der geplünderten Lektüre sehr viel leichter zu verstehen gewesen. Sie waren wie Lehrbücher dazu geschaffen worden, damit ein Leser sie selbst studieren konnte.
Sein Leben nahm außerdem wieder einen gewohnten Trott ein. Morgens ging er zusammen mit Leica auf die Jagd. Im ursprünglichen Waldgebiet ihrer Wohnstätte gab es keine erheblichen Erfahrung Gewinne mehr, weswegen sie ihr Jagdgebiet erneut verlegten.
Nach einigen Tagen der Kartographierung der Blutweiden im neuen Areal konnten sie auch dieses relativ gefahrlos durchqueren. Die Kreaturen auf, die sie nun trafen, hatten alle eine wesentlich höhere Stufen.
Während zumeist Leica die Jagd übernahm, hielt er nach neuen oder bekannten Kräutern Ausschau. Statt, wie zuerst die Bücher trocken in der Bibliothek zu verschlingen las er gern beim Essen, vor dem Schlafen oder wenn er gerade damit beschäftigt war die Toilette aufzusuchen.
Mit ziemlicher Sicherheit wären einige der bekannten Magier menschlicher Zivilisationen hochrot angelaufen bei dem Gedanken magische Lektüre beim Scheißen zu studieren. Etwas von dem er sich sicher war, es besser zu keiner Gewohnheit werden zu lassen. Ungern würde er in der menschlichen Zivilisation erklären müssen, woher er ein Buch bekam und warum er es vorzog dieses auf dem Klo zu studieren.
Auch hatte er im Inneren seiner neuen Anlage mit Hilfe der verschiedenen Verzauberungen aus den Büchern ein paar Bereiche modernisiert. Zum einen wollte er seine heiße Badequelle zurück, aber diesmal schuf er statt einem kleinen Tümpel eine antike Badehalle mit Steinstatuen, die das heiße Wasser in einen großen Badebereich abgaben.
Ein paar der Statuen waren Legenden aus seiner alten Welt nachempfunden. Auch eine Sauna gesellte sich zu dem Wellness Bereich dazu. Warum wollte er nochmal in die menschlichen Städte? Ach ja. Gewürze. Sein Essen war unfassbar eintönig gewesen. Mit dem alten Trott kehrte auch die alte Ernährung von verschiedenen Fleischsorten zurück.
Zwischenzeitlich gelang es ihm auf der Jagd ein paar der Früchte zu sammeln, welche er in der Obstschale des Noblen gesehen hatte - für eine dieser Früchte ging er auf der Jagd einmal ein mehr noch fahrlässiges Risiko ein.
Die Früchte befanden sich auf einem Baum nahe einer Blutweide. Zuerst spielte er mit dem Gedanken die Blutweide sicher zu entfernen, aber die Explosion konnte womöglich seine Beute beschädigen. Manchmal kam er sich wie der hungrige König aus einem Märchen vor dessen Hände alles in Gold verwandeln konnte. In seinem Höhlensystem schwamm er praktisch in einem Meer unbezahlbarer Ressourcen, aber ohne etwas anderes als Fleisch auf seinem Teller zu haben.
Um nur diese eine Frucht zu erreichen, entschloss er sich von einem Baum zu einem anderen zu springen. Er war sich sicher, dass die Blutweiden ihre Beute auf Seismische Weise orteten. Solang er nicht den Boden vor der Weide berührte, sollte es ihm gut gehen.
Zu diesem Vorhaben musste er über einige Bäume springen. Leica schien bei jedem Sprung ihren Blick von ihm abzuwenden. Hatte sie Angst, dass solang sie hinsah, könnte sie etwas passieren sehen?
Er hingegen konnte das Adrenalin in seinem Körper regelrecht pumpen spüren, wie auch nicht? Der Nervenkitzel vor einem grausamen Tod war immer noch eine hervorragende Triebfeder sich zu konzentrieren. Der letzte Ast, auf dem er aufkam und auch der Standplatz auf seinem an versierten Baum schien sich zu lösen, womit seine Beine rasch in der Luft hingen.
Vermutlich gab es einige bessere Wege zum Ort seines Begehrens zu gelangen, denn sein Leben in einem der „Boden ist Lava“ spiel zu riskieren. Aber im Leben ging es auch um Spaß oder nicht? Vermutlich hatte diese neue Welt, wie auch die Erfahrungen, die er darin sammelte, seine Vorstellungen von Spaß weit von dem gesunden Menschenverstand davon getrieben.
Im letzten Moment packten seine Hände einen Ast über ihm, womit er praktisch am seidenen Faden hing - der gelöste Ast prallte auf dem Boden auf wodurch eine Wurzel durchs dünne Erdreich schlug, den Ast packte und in zwei Teile zerbrach.
Beinahe wäre er das dort unten gewesen. Die Blutweiden in ihren neuen Jagdgründen waren wesentlich mächtiger denn die vorherigen.
Vor ein paar Tagen wurden sie von etwas verfolgt, dass ihn an einen verdammten T-Rex erinnerte. An diesem Tag waren sie ziemlich tief in die Wälder vorgedrungen, aber dem verdammten Ding konnten sie kaum Schnitte zufügen. Auf der Verfolgungsjagd zurück lockten sie den kleinen Giganten in zwei nahestehende Blutweiden. Das Ergebnis war so grausam, dass er beinahe Mitleid mit dem Tier entwickelte, dass von zwei Bäumen praktisch ausgesaugt und dann in kleine Teile zerrissen wurde.
Mit einiger Mühe gelang es ihm sich am Ast nach oben zu ziehen. Folgend verbrachte er einige Zeit damit den Baum leer zu pflücken und die Früchte in seinem Speicher aufzubewahren, wo die Zeit ihnen nichts anhaben konnte.
Der Rückweg stellte sich als kleine Herausforderung dar aber wurde letztlich auch von ihm bewältigt. Leica verweigerte ihm eine ganze Woche jede Kuschel Aktion. Hielt sie ihn für einen Welpen, den sie erziehen musste?
Zuerst befasste er sich damit die Alchemie und Verzauberungskunst weiter zu studieren. Beide Bereiche hatten ihm bereits wichtige Dienste geleistet die nicht zu verachten gewesen waren. Man konnte sie auch als sein täglich Brot bezeichnen. Wobei die Verzauberung, die verschiedenen Muster, Runen und Arrays eine zentrale Rolle bei der Umgestaltung, wie auch der Erweiterung seines Verstecks einnahmen. Wo er zu Beginn noch umziehen mochte, fiel die Entscheidung doch wieder dahin es erneut zu errichten.
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Es brauchte auch nicht einmal ein paar Wochen, bis die neuen extrem hohe Mana Dichte den Dschungel zurück auf den Hügel zog! Der Eingang zu seinem Zuhause musste schon beinahe einmal täglich von Pflanzen gereinigt werden.
Auch die Alchemie erlebte einen neuerlichen Aufschwung, zwar brauchte es hier eine kleine Weile, aber die hohe Mana Konzentration in der Umgebung brachte verschiedenste Pflanzen zum Vorscheinen. Ja, sogar der verdammte Grasboden war Mana durchdrungen. Mana Gras schien das System es zu nennen. Damit wurde der ganze Ort zu einer einzigen Goldgrube!
Am längsten verbrachte er Zeit mit dem Studium der Golem Technologien. Hier war beinahe alles Neuland für ihn gewesen. Zwar gingen die Lektüren nicht über die Steinkreationen hinaus, aber es gab eine gefühlte Tonne von Dingen beim Schaffensprozess zu beachten. Obwohl sich einiges wie eine Bauanleitung von Ikea las war es nicht so einfach wie ein Kallax Regal zusammenzubauen.
Ganz im Gegenteil. Trotz der Schreibweise, die ihn an wissenschaftliche Abhandlungen erinnerte, bestand viel Wissen aus Ritualen, Beschwörungen und anderen Dingen. Die Zeit in der er die Welt im Rahmen der Wahrnehmung seiner vorherigen zu erfassen, versuchte verblasste damit sehr schnell.
Jeder der einmal ein Buch von Wissenschaftlichen Ursprung las kannte die Zeit, die es fressen konnte. Zumeist hatte er sich in seinem vorherigen Leben mit den Geisteswissenschaften auseinandergesetzt und selbst jene Bücher mussten sehr genau gelesen werden. Hausarbeiten für die man mehr als nur einen Monat Zeit besaß, nur fünfzehn Seiten umfassten und ordentlich formatiert werden mussten konnte man Wochen mit dem Lesen des benötigten Stoffs allein zubringen.
Man las nicht einfach ein Buch, oder einen Roman, bei dem man danach das meiste wieder vergessen konnte. Man wurde dazu gezwungen sich Notizen anzufertigen und Dinge immer wieder aufs Neue durchzugehen. Sein Verstand wurde zwar durch seine Intelligenz Wert verstärkt, welches es erleichterte Informationen zu sammeln, sie zu speichern, abzurufen und natürlich konnte er auch etwas schneller denken wodurch die Informationen zum Teil parallel verarbeitet werden konnten.
Schließlich packte ihn seine Versuchs Begeisterung in Verbindung mit den Golem Technologien. Wie auch nicht? Es war etwas Neues in seinem magischen Studium. Außerdem lieferten die Bücher über Alchemie gänzlich neue Möglichkeiten bis hin zur Erschaffung von Elixieren, die einige Dauer Effekte brachten. Viele der neuen Verzauberungen waren auch in der Golem Technologie anzuwenden gewesen.
Außerdem erfuhr er aus den Büchern ein paar wichtige Informations Häppchen zum Allgemeinwissen und darüber hinaus. So stellte sich der Mana Schlamm, wie auch der Manastein als bekannte Ressourcen heraus, wurden jedoch von den verschiedenen Staaten streng reguliert, wobei ein Verkauf privat beinahe unmöglich wurde. Hätte er also etwas von verkauft, dann wäre er vermutlich direkt auf jeder Beobachtungsliste gelandet!
Sein blick schweifte durch den frisch eingerichteten Raum zur Herstellung von Golems, wobei das erhaltene Exemplar aus Metall, welches er im inneren der Pyramide plünderte zur Zierde in einer Ecke des Raumes platzierte. In seinen Büchern konnte er nicht die leiseste Information über dieses Modell finden. Es schien in den letzten Tagen dieser Zivilisation entworfen worden zu sein. Mit Sicherheit war es unmöglich jemals für ihn zu verstehen gewesen.
Direkt vor seinen Augen unter ihm befand sich sein aktuelles Projekt. Ein kleiner stämmiger Körper nur aus Mana Stein geformt. Dieser Stein so dachte er wäre das bestmögliche Basismaterial. Die Form, die er für den Körper wählte, erinnerte an einen Zwerg, jedoch ohne Bart oder andere Charakteristika, die eine direkte Ähnlichkeit hätte herstellen können.
Die Grundform war nicht wirklich schwer herzustellen gewesen, denn hier blieb es dem Entwickler offen die Form zu wählen, die ihm am besten gefiel. Am kompliziertesten war der Kern der Figur den man vorbereiten musste. Es gab zwei beliebte Orte für die Platzierung, entweder im Torso oder dem Kopf des Golem. Beide Orte hatten ihre Vorzüge. In seinem Fall entschied er sich für den Torso dessen Inneres im Moment einer Kapsel glich. Dort hinein musste er einen anderen zuvor geformten Mana Stein einlassen in dessen Zentrum ein Mana Kristall schwamm.
Für die Flüssigkeit gab es verschiedene Möglichkeiten, aber auch praktischen Gründen entschied er sich für den Mana Schlamm. Eine bessere Leitfähigkeit gab es wohl kaum dafür! Der ganze Vorgang war so extravagant, dass wahrscheinlich Könige, Magier und andere ihre Innereien auskotzen würden, wenn sie sehen könnten, wie er diese Ressourcen handhabte. Aber was sonst hätte er damit tun sollen?
Er benutzte es bereits für einige verschiedene Verzauberungen in seinem Versteck. Der Schlamm war so reich an Mana, wodurch er es ständig an seine Umgebung abgab. Einen besseren Leiter konnte er sich überhaupt nicht wünschen.
Die Verzauberungen wurden Innen, wie Außen an der Kapsel angebracht und dienten dabei verschiedenen Zwecken. Allein die Erschaffung dieses speziellen Kerns kostete ihn mehrere Tage, die in einzelne Schritte unterteilt wurden.
Aber das wesentlichste an der ganzen Sache fehlte noch immer, denn bisher war es immer noch ein Lebloses Objekt. Golems wurden zumeist von verschiedenen Vertrags Kreaturen bewohnt, welche beschworen werden mussten. In den meisten Fällen gebrauchte man dafür Elementare, aber auch Naturgeister konnten genutzt werden. Hierbei war es wichtig auf den Zweck des Golems zu achten. Elementare besaßen natürliche Begabungen oder Fertigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit ihrem Element standen.
Somit gab es auch Geister, die das Kämpfen liebten. Seelen oder Bewusstsein die sich nicht von der Welt zu lösen vermochten. In seinem Fall solle ein kleines Stein Elementar ausreichend sein.
Beschwörungen waren kompliziertere Angelegenheiten. Für diese war es notwendig sie aus einer anderen Ebene der Existenz zu ziehen. Ein einfacher Mana Kristall in der Mitte der Anordnung konnte als provisorisches Gefäß für das Elementar dienen, denn ohne es würde es direkt in seine Ebene zurückgeschickt werden. Natürlich wurde der Kristall möglichst klein ausgesucht. Damit ein schneller Vertragsabschluss geschaffen werden konnte. Starke Elementaren wollte man keine Zeit geben darüber nachzudenken, sobald sie die Gelegenheit für einen Körper bekamen.
Wichtig ist dabei zu erwähnen gewesen, dass diese Bindungen keine Bindung waren, wie jene mit Leica, sondern ein Vertrag der fest geregelt wurde.
Die Beschwörung schlug die ersten paar Male fehl, wobei er das Beschwörung Muster immer wieder neu zeichnen musste. Auch die Kristalle brannten dabei jedes Mal durch. Die Ressourcen Verschwendung hätte wohl reichere Händler in den Königreichen längst in den finanziellen Ruin getrieben.
Sicherheit hatte auch einen gewissen Preis, die Welt bot im Grunde noch alle Ressourcen, die man brauchte, aber dafür musste man auch etwas riskieren.
Erst die neunte Beschwörung brachte den gewünschten Erfolg, ein junges Stein Elementar erhob sich im Kreis selbst, wobei es wie beschrieben einen Grauton besaß, während es keinen physischen Körper besaß. Ohne die ständige Mana Zufuhr bei der Beschwörung oder einer Schwankung darin würde es sich sofort verflüchtigen, womit es wieder in seine Subdimension zurückfand.
Das Elementar blickte ihn direkt an, wobei es über eine Art Gedankenlink mit ihm kommunizierte, genauso wie Leica es für gewöhnlich durchführte. Telepathie konnte es man es auch nennen. Er konnte es zwar nicht ohne den direkten Link selbst initiieren, aber sobald der Link einmal stand, war er zumeist stabil.
Elementar: „Warum? Wollen? Vertrag?“
Magna: „Hilfe, bauen diesen Unterschlupf, bauen und formen, weil es Freude bereitet und Schutz. Suchen nach Metallerzen.“
Elementar: „Nein. Kein Gefäß“
Magna deutete auf den von ihm erschaffenen Körper auf der Platte innerhalb seines Labors, worauf sich die durchscheinende Gestalt leicht drehte, um den Körper zu inspizieren? Nun, er ging davon aus, dass es den Körper analysierte. Beinahe konnte er schwören, den Elementar zittern zu sehen.
Elementar: „Ja, Vertrag. Vertrag, Ja. Ja. Ja.“
Nun zumindest hatte das Elementar Geschmack bewiesen, schließlich bestand der Körper nur aus den feinsten Materialien! Wenn es Physisch gewesen wäre, dann hätte es wohl sogar gespeichelt.