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Magna Magica 2.0
Chapter 33 - original

Chapter 33 - original

Kapitel 33

Direkt vor seiner Sicht zeichnete sich eine neue Systemnachricht ab.

[System: Schließen sie das Portal, bevor das Filtersystem vollständig versagt. Belohnung Alchemie IV - VII/ Verzauberungen I – VII/ Golem Technologien I - II: Zeit bis zum totalen Zusammenbruch 42:00:00 Stunden. Sie scheitern, sobald sie das Plateau verlassen!]

Diesmal lieferte das System ihm keine Prozentanzeige, womit es nur ein Scheitern oder Abschließen der Quest gab. Die Belohnung war diesmal mehr als reichlich, etwas, dass ihn tatsächlich abschreckte. Desto höher die Belohnung, desto höher waren auch die Risiken vermutete er wahrscheinlich zurecht.

Man konnte sogar sagen, dass die Belohnungen übertrieben waren. Wissen war schließlich das Wertvollste aller Güter für ihn gewesen. Aber bekamen alle das gleiche Angebot wie er? Anscheinend empfing er diese Quest nicht allein, aber im Gegensatz zu ihm starrten sie auf den seltsamen Spiegel auf dem Tisch. Gab es einen Unterschied in der Wahrnehmung des Systems? Nannten sie es überhaupt System? Wie präsentierte es sich ihnen? Konnte er fragen, ohne einen Verdacht zu erregen?

Die zuvor zum Erliegen gekommene Diskussion entflammte auf ein Neues in wesentlich größerem Umgang. Sogar die Söldnerin schien sich von ihrem Ausdruck her geändert haben. Nur Lark schien sich nicht sicher zu sein, wo er seine Prioritäten nun zu setzen hatte. Vielleicht bot ihnen das System allen etwas anderes an? Konnte es wissen, was sich jeder von ihnen wünschte?

Bard schien ihn an den Tisch zu winken. Was auch immer er plante, anscheinend wurde er ungewollt ein Teil davon. Innerlich wollte er sich am liebsten schelten nicht gegangen zu sein als er noch die Gelegenheit dazu hatte. Wie konnte ihn ein bisschen Obst in einen solchen Schlamassel bringen?

Etwas widerstrebend schloss er sich ihnen an. Woraufhin Bard seine Einleitung übernahm.

Bard: Das ist Magna, wie ich schon berichtete, wäre ich wohl ohne ihre Hilfe heute nicht hier, außerdem kann sie heilen und scheint auch etwas gegen diese Wesen tun zu können.

Die Söldnerin zog eine Augenbraue hoch und begutachtete ihn: Du kannst Heilen, kleines Ding? Nichts für ungut, aber du siehst nicht nach einem Heiler aus. Vielleicht eher nach einem gewöhnlichen Dieb oder einem anderen Exilanten hier draußen.

Lark schien darauf zustimmend zu nicken und einige der Ritter stießen ein Lachen aus. Nicht, dass ihn dies kümmerte. Sollten die Leute glauben was sie wollten, solang dies für ihn keinen Schaden bedeutete. Im Grunde hatte er hier die Gelegenheit klarzustellen keine Frau zu sein, vielleicht würden sie ihm sogar glauben, aber im Moment war dieser Körper Bestandteil dessen, dass man ihn unterschätzte. Ein wesentlicher Teil von ihm wollte es immer noch klarstellen, aber der rationale Teil von ihm unterdrückte ihn recht erfolgreich.

Bard: Ich wollte dich fragen, ob du auch von den Göttern mit einer Aufgabe und einer Belohnung gesegnet wurdest, wenn du in den Spiegel der Angaben siehst?

In dem Moment wurde ihm wieder etwas bewusst, dass anscheinend allen außer ihm bewusst zu sein schien. Sie sahen das System nicht auf die Gleiche Art wie er, sondern auf eine vollkommen andere. Irgendwas in ihrer Wahrnehmung des Systems unterschied sich, dass sich sogar auf das System in seiner Ansprache selbst bezog! Warum trug der Soldat, den er einst aus einer seiner Gruben fischte, keinen bei sich oder die Jägerin in der Hütte? Hatte er es vielleicht sogar im Dungeon selbst übersehen?

Nun, er musste es verkaufen und konnte hier schwer mit der Wahrheit gehen, ansonsten hätte er eine ganze Weile eine Formulierung suchen müssen, um dieses Problem zu umgehen. Er starrte für einige lange Sekunden auf den Tisch, woraufhin er langsam zu nicken begann. War das so richtig?

Bard: Und? Ist das nicht großartig? Das Geschenk der Götter verteilt sehr selten Aufgaben. Uns ist es nur aus Liedern der Barden oder aus alten Geschichten bekannt. Für unseren Beitrag erfüllt es uns einige unserer Wünsche, wenn sie nicht über die Leistung der Aufgabe hinausgehen.

Magna: Ja, die Belohnung ist wirklich großzügig, aber ihr Gefolgsmann hat auch recht damit sie zu ihrem Haus zurückzubringen.

Larks Gesicht wurde durch diese Aussage vollkommen überrascht. Niemals wäre ihm wohl Unterstützung aus dieser Richtung in den Sinn gekommen. Zuletzt lag es einfach daran, dass Magna nicht mehr wahnsinnig oder gierig genug war, um in ein dunkles Loch voller Probleme zu springen.

Bard: Es spielt keine Rolle, ob ich es zurückschaffe, wenn …

Lark unterbrach ihn. Diese schienen wichtige Interna der Familie Astoria zu sein, nichts was er mit Fremden teilen sollte. Wodurch sich Bard einige Male räusperte: Nun, alle scheinen sehr an der Aufgabe der Götter interessiert zu sein.

Am liebsten hätte er sich hier davongeschlichen, aber irgendwas verriet ihm, dass dies nicht so einfach sein würde. Außerdem musste er sich fragen, ob er in einem Notfall die reservierten Punkte einfach verteilen konnte oder ob sie es bemerkten und ihn nach seinen Geheimnissen ausgehorcht hätten.

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Man ließ ihn auf diesem Stuhl zurück, während man alle Wachen nach und nach ins Zeltinnere führte, damit sie sich ebenfalls auf dem Spiegel die Aufgabe ansehen konnte. Nicht einer von ihnen war nicht überrascht oder nicht direkt bereit sich in dieses Abenteuer zu stürzen.

Die Stimmung im Lager war schwanger von ihrer Gier nach diesem Abenteuer, wie auch den reichlichen Belohnungen. Er wurde nicht einmal wirklich gefragt, ob er teilnehmen wollte, sondern es war bereits beschlossene Sache.

Ein Teil von ihm schrie ihn die ganze Zeit an einfach zu verschwinden. Die Stimme in seinem Kopf flüsterte ihm liebevoll „Lass sie in ihr Verderben ziehen“ aber er musste auch zugeben, dass das angebotene Wissen reichlich war! Vermutlich sollte er auf eine Gelegenheit warten, wodurch er ohne Konsequenzen verschwinden konnte. Andererseits hatten sie sein Gesicht gesehen, womit, wenn ein paar überlebten sie nach Rache streben konnten. Menschen mit einem einzigen Ziel konnten sehr zielstrebig sein, wenn sie alles diesem einen Ziel unterordneten. Auch hätte er ihnen in den Rücken fallen können, aber war das eine Option? Selbst, wenn er es nicht tat, musste er doch alle Möglichkeiten einmal in Betracht ziehen.

Für die kommenden Kämpfe musste er wohl die gesparten Punkte in seine Agilität, Vitalität oder seine Zähigkeit werfen. Innerlich lobte er sich ein wenig seine Punkte nicht immer direkt zu nutzen, sondern immer ein paar für Notfälle zu behalten. Eine gewisse Flexibilität war immer von Vorteil gewesen.

Auch die Beschreibung hing ihm immer noch wie eine Damocles Schwert über seinem Kopf! Schließlich wurde davon gesprochen ein Portal zu schließen, aber woher kam das Portal? Wohin führte das Portal? Wer hatte es geschaffen? Was hielt das Filtersystem zurück? Aber vor allem wie sollten sie das verdammte Portal schließen?

Man wies ihm freundlicherweise eines der Zelte dort zu, dass ihn an die Zelte auf dem Mittelaltermarkt erinnerte. Es war groß genug, dass man in einigen Bereichen des Inneren sogar stehen konnte. Aber, anscheinend musste er sich das Zelt mit jemand anderem Teilen. Auch war es etwas größer als die anderen Zelte, aber immer noch um einiges kleiner, denn das Zelt von Bard.

Das Innere verlor allerdings weit gegen das Innere des Zeltes des jungen Lords. Entgegen seinem Zelt war dies durch und durch schlicht gehalten. Das zweite Feldbett, wenn man es so nennen wollte, wirkte vollkommen fehl am Platz. Es stach förmlich heraus, wie ein andersfarbiges Tischbein. Alles in diesem Zelt schien einen Zweck zu besitzen. Ein Rüstungsständer, an dem eine Rüstung fehlte, wahrscheinlich, weil sie getragen wurde. Einige Waffen an einem Waffenständer, wovon eine sein erträumter Kriegshammer war, aber auch Speere wie verschiedene Schwerter – denn zu jedem Job gab es immer eine passende Waffe.

Eine Lampe, die von einem Bestien Kristall betrieben wurde, hing in der Mitte des Zeltes. Dieses ganze Zelt erinnerte ihn an seine Zeit im Militär! Er warf einfach den vollen Kampfrucksack auf die Liege die frei aussah, während von hinten die große Söldnerin den ganzen Eingang der Behausung ausfüllte. Ihre Stimme dröhnte ihm zu:

„Ich bin Samantha, meine Freunde dürfen mich Sam nennen, aber für dich bin ich die Gruppenleiterin. Meine erste Oder an dich ist, der Köter schläft draußen. Ich teile mein Zelt nicht mit einer Bestie. Egal was der junge Lord verlangt!“

Magna: „Unhöflich, aber freut mich. Ich bin Magna. Wenn Leica draußen schläft, dann schlafe ich auch draußen. Ohne mein Kuschelkissen kann ich nicht einschlafen.“

Es war natürlich eine glatte Lüge, aber niemals würde er seine Stärke um die Hälfte reduzieren.

Während er sprach, streichelte er Leicas Kopf, wobei die Söldnerin ihm nur einen misstrauischen Blick zuwarf, schnappte sich wieder seinen Rucksack, wobei er sich mit Leica zusammen unter eine Seitenplane neben das Lagerfeuers des Zeltes legte.

Draußen schlafen war er bereits gewöhnt und niemand könnte ihn zwingen seine Begleiterin, wie einen gewöhnlichen Straßenhund draußen schlafen zu lassen. Außerdem waren sie in der Natur, weswegen es nicht weiter schlimm war, eine Nacht draußen zu verbringen.

Stattdessen erinnerte ihn das Camp Feuer, wie auch die Art, wie er dort mit Leica lag an ihre Reise zum Wasserfall. Zwar wäre es interessant gewesen zu wissen wie viel die Feldbetten hergaben, aber nichts konnte besser sein als ein massiver Wolf der sich wie ein Kuschelkissen um einen legte.

Sie schliefen in den Tag hinein, aber trotz des Drängens von Lark erst bei Nacht zu starten, waren die anderen noch nicht auf Feindkontakt gestoßen. Außer ein paar vermissten Späher, wie Fährtenlesern hatten sie nichts zu beklagen. Obwohl sie dies nervös erscheinen ließ, wurde diese Nervosität leicht durch die Gier der möglichen Belohnungen in ihren Augen ersetzt.

Er wurde durch das Klappern von Rüstungen geweckt, die angelegt wurden. Vielleicht machten sie sich auch einfach Sorgen, dass sie es nicht in der vorgegebenen Zeit schafften. Erst jetzt merkte er tatsächlich wie viele Menschen die Gruppe der Söldner umfasste.

Beim Anblick der vielen Menschen im Lager schien ihm der Begriff Gruppenleiterin vollkommen fehl am Platz. Es erinnerte ihn sehr viel mehr an einen vollständigen Zug von 45 – 50 Leuten. Damit sind die Männer des jungen Lords noch nicht eingerechnet. Trotzdem wirkten diese Leute für ihn einfach verschwendet. Sie liefen alle in ihr Grab!

Er selbst griff sich einfach seinen Rucksack, während die Gruppenleiterin voll ausgerüstet aus ihrem Zelt trat. In ihrer Hand befand sich der schwere Kriegshammer, den er gestern noch im Waffenständer gesehen hatte. Einige trugen Rucksäcke.

Lark schien auch gegen das Aufbrechen zu protestieren, aber im Grunde hatten die Söldner ihre Aufgabe erfüllt. Die Ritter waren auch begierig auf die Aufgabe, genauso wie Bard, der sich mit der neuen Mannschaft in seinen Erfolgsbilanzen wieder gestärkt fühlte. Vielleicht waren die Belohnungen selbst für ihn genug sein Trauma beiseitezuschieben?

Entgegen seinen Erwartungen zeigten die Söldner eine hohe Disziplin. Niemand stürmte ohne ein Kommando ihrer Anführerin davon. Niemand warf ihr einen ungehörigen Blick zu oder verweigerte einen Befehl. Vielleicht hatte sie ihnen den Respekt eingeprügelt? Beim Anblick des Hammers konnte man dies zumindest meinen. Gedanklich konnte er sich regelrecht vorstellen wie viele Schädel damit geknackt wurden.

Auch konnte er ihre Stärken nur einschätzen. Im Augenblick wurde er von Lark einmal identifiziert, wobei er das Gefühl ausgespäht zu werden deutlich wahrnahm.

Wenn er es also fühlen konnte, dann auch die anderen und solang niemand ihn proaktiv betrachtete, sollte er es auch nicht tun. Vielleicht konnte es auch als unhöflich oder sogar Herausforderung gesehen werden. Nicht zuletzt kannte er ihre kulturellen Regeln nicht.

Von hier an brauchten sie nicht sehr viel länger, um sehr bald den ersten Ort auf dem direkten Weg in die Ruinen zu kreuzen. Obwohl die Dinger am Tag aktiv waren, war es dennoch seltsam nicht ein einziges auf ihrem Weg zu sehen, mussten sie doch von den beiden wissen die ihnen entkommen waren.

Sobald sie am ersten größeren Ort ankamen, begannen die Söldner durch die verschiedenen Gassen, Straßen und Häuser zu schwärmen. Sie sammelten alles was nach etwas wertvollem aussah. Bei dem ganzen Liegen gelassenen Metall, wie Glas schien sein Herz zu bluten. Leider konnte er nicht einfach Dinge ohne Aufsehen verschwinden lassen.

Ungefähr zum Einbruch der Nacht erreichten sie den Zentralen Ruinen eine massive Stadt im inneren des Plateaus. Es war ein wahnhafter Anblick. In den ganzen Ruinen brannten in verschiedenen Intakten Gebäuden Lampen, die immer wieder zu flackern schienen, womit es wirkte, als wäre ihre Energiequelle instabil und stände kurz vor ihrem totalen Zusammenbruch.

Am eindrucksvollsten war allerdings der Massive wahrscheinlich Kreisrunde Fluss, der um die Ruinen herumlief, aus welchem wohl nach seiner Einschätzung vier Flüsse entsprangen, die zu den Wasserfällen an den Seiten des Plateaus wurden.

Sie wanderten eine Weile, bis sie eine intakte Brücke ins Innere der Ruinen fanden. Erstaunlicherweise erreichte der Lärmpegel nach der Ankunft im Zentrum ein überraschendes Mindestmaß!