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Magna Magica 2.0
Chapter 16 - Katastrophe (Original)

Chapter 16 - Katastrophe (Original)

Es war eine Gigantische Schlacht, sowohl zwischen den Echsen wie auch den menschlichen Streitkräften. Der Nachthimmel leuchtete durch die ganzen geworfenen Magien und Zauber wie am helllichten Tag. Das Brüllen der aufeinanderprallenden Armeen wurde zu einem wilden Heulen, welches der Wind bis tief in die Ebenen trug. Binnen der ersten Sekunden starben Hunderte durch das Aufeinanderprallen der Schlachtlinien. Die Menschen bildeten geformte Formationen. Die Leichte Infanterie bildete mit Speeren und Schilden den ersten Wall, der von den Monströsen Tyrannischen Reitern der Echsen wie Spielzeug hinfort gefegt wurde.

In den Flanken der Bestien stoben Kavallerie mit Lanzen, wie Schwertern tief in ihre Linien hinein. Die Echsenmenschen besaßen keine Schlachtordnung im Vergleich zu den Menschen, aber dies machten sie durch ihre überwältigenden Zahlen, wie auch roher Kraft wieder weg.

Es brauchte nicht sehr viel länger, bis jedes Gefühl einer modernen Schlachtordnung verloren ging, denn entgegen den Scharmützeln und Schlachten der Menschen waren die Adligen schlicht mit der Wildheit dieser Stämme überfordert, die aus den Tiefen der Faulsümpfen im magischen Wald kamen. Die Echsenmenschen kämpften nicht nur mit ihren Waffen, sondern auch mit ihren Klauen, Zähnen, wie allem anderen was sie zu fassen bekamen. Wenn ein Mensch aus seiner Position zu weit in die Echsen vorstieß, konnte er sehr schnell überwältigt und von den kleineren Bestien auseinandergerissen werden.

In den Lüften tobte eine ganz andere Schlacht zwischen den verschiedenen fliegenden Echsen und den Menschen. Jedes Königreich besaß eigene besondere Flugfähige Kreaturen. Zum einen waren dort die Pegasus Reiter, zum anderen auch die schwerfälligeren Griffinreiter vorhanden. Dazwischen befanden sich auch verschiedene Chimären, welche auf die Forschungen der verschiedenen magischen Institutionen zurückgingen. Die Echsenflugtiere schienen hingegen mit ihren Reitern aggressiv gegen alles zu gehen, dass im Entferntesten einer Echse zu ähneln schien.

Die Jungen adligen, blind in ihrer Gier nach Ruhm erkannten viel zu spät, dass es in diesem Kampf wirklich keine Ehre zu erlangen gab. Die Bestien Menschen kämpften nicht wie ihres gleichen. Sie führten keine Armeen mit einer großen Strategie ins Feld, sie strebten keine Duelle an und nutzten sich jede gebietende Gelegenheit ihren Feind zu schlagen, vernichten und schließlich zu fressen. Allerdings konnten sie sich nicht aus dem Gemenge lösen. Ihre anfängliche Arroganz wich schnell dem Schrecken des Krieges! Ihre sorgsam erstellten Formationen wurden mit roher Gewalt gebrochen. Ihre Rüstungen von Messerscharfen Krallen, Klauen und Zähnen einfach durchbissen.

Ihr Feind kannte keine Gnade, keine Gefangenen, sondern nur Trophäen. Ihr Blutdurst trieb sie in unmenschliche Rasereien. Die verwundeten Bestien kämpften noch härter als jene die ihnen nachkamen. Immer öfters brachen einzelne der Kreaturen durch ihre Linien. Es schien als hätten sie es auf alle Flaggen abgesehen auf denen Wesen abgebildet waren, die ihnen ähnlich schienen. Diese Träger wurden mit einer Wildheit angegriffen, welche an bloßen Wahnsinn zu grenzen schien.

Der Boden unter der Schlacht wurde mit ständigen Vibrationen erfüllt. Das Stampfen der Riesenechsen, der Herbivoren und Tyrannischen Kreaturen fügte dem was unter ihnen geschah nur noch Treibstoff hinzu. Somit wurde die gewaltige Explosion unter ihnen nicht einmal wahrgenommen.

Die Schlacht tobte unvermindert weiter, jedoch weckten die Erschütterungen im Untergrund die Aufmerksamkeit der zurück gebliebenen Generäle, die sich nicht zum Angriffskrieg verleiten ließen, sondern auf eine defensive Strategie zusetzen suchten. Insbesondere als die Erschütterungen zunahmen begannen sie die verbliebenen Truppen zurückzuziehen, woraufhin sich die Front zu dehnen begann. Ein paar der Kommandanten, welche die Reserven der Kämpfenden Armeen befohlen warfen wilde Beleidigungen, Verwünschungen und drohten mit Konsequenzen bei Feigheit vor dem Feind, ihre Prinzen, ihre Reiche würden dieses Verhalten nicht hinnehmen oder tolerieren. Lucius hingegen spürte instinktiv eine enorme drohende Gefahr für sich, für Baren, aber vor allem für seine Legion. Die Ehre jedoch gebot zumindest die Front zu warnen. Er schickte mehrere Reiter nach vorn mit Botschaften für die Prinzen für einen dringenden Rückzug!

Baran: „Lucius bist du dir sicher? Das kann echte Konsequenzen bedeuten! Sie werden dich Vierteilen. Für mich sind die Konsequenzen überschaubar, denn wir werden bezahlt, um hier zu sein. Aber du repräsentierst die Republik!“

Lucius: „Vertrau mir Bruder! Ich habe immer deinen Rücken gehabt, wie auch in diesem Moment. Wenn wir jetzt nicht gehen, dann sind wir verdammt. Außerdem es herrscht immer Krieg mein Freund oder hast du vergessen, wovon du und deine Hunde leben?“

Baran: „Ich hoffe du irrst nicht. Um deinem Willen hoffe ich wirklich du irrst nicht.“

Baran hatte mit Lucius schon mehr als eine Schlacht zusammen gesehen. Die Republik und das Söldnerreich waren alte Verbündete seit der Gründung der beiden Reiche gewesen. Sie besaßen einen uralten Verteidigungspakt und die Republik hielt stets ihre Versprechen und auch die Bezahlung war stets hervorragend gewesen. Diesmal jedoch wurden sie vom Staatenbündnis dieser Kampagne bezahlt, wenn sie gingen, dann verloren sie auch ihren Lohn. Aber es war stets besser gewesen ein paar Münzen zu vermissen als sein eigenes Leben.

Die Prinzen hingegen konnten zwar den Druck der Schlacht fühlen, aber nicht die drohende Gefahr! Die Echsen selbst waren in ihrem Blutrausch gefangen, wohingegen ein paar der sensibleren Kreaturen bereits in ihren Streitkräften zu bocken zu begannen. Irgendetwas scheuchte sie auf, worauf einige ausbrachen, um davonzueilen.

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Har’Thok hatte nicht endlose Grubenkämpfe, Stammespolitik und mächtige Bestien überlebt, wenn nicht auch er einen geringen instinktiven Sinn für natürliche Gefahren besaß. Als einer der wenigen spürte er, dass etwas an diesem Ort nicht zu stimmen schien. Es war nicht die Schlacht selbst, sondern es war wie das Erwachen der Drachen. Das Rumpeln der Erde konnte niemals derartig stark von einer Schlacht herrühren. Etwas sollte geschehen. Etwas von dem sie an der Oberfläche keine Ahnung besaßen. Langsam dämmerte ihm der Fluss, das noch feuchte Flussbett, das Loch in die Tiefen. Was auch immer dort geschah, dass ganze Wasser musste, irgendwohin fließen. Plötzlich fühlte sich der Boden für ihn nicht mehr so stabil wie zuvor an. Für seine Krieger war ein Rückzug bereits zu spät. Die Warmblüter würden ihnen in den Rücken fallen. Er vertraute seinem Instinkt mehr als seinem Blutrausch, worauf er begann sich durch die Reihen zurückzuarbeiten. Ein paar der Schamanen konnten ihn dabei erblicken, worauf sie ihre letzten Zauber abbrachen, die ihre wildesten Krieger verstärkten und sich auch auf den Weg zurückbegaben. Viele von ihnen kämpften schon sehr lange an der Seite von Har’Thok, noch bevor er Aufstieg und sich seinen Platz in den feuchten Hallen sicherte. Sie kannten die Marotten, Macken, aber auch seinen sechsten Sinn. Manche bekamen bereits ein Gefühl für die drohenden Gefahren.

Alondi beobachtete das ganze Geschehen. Die Echsen hatten in ihrem Ansturm merklich etwas nachgelassen, aber dieses miese Gefühl in seiner Magengrube, wie auch die ständig nervenden Boten von Lucius ließen einfach nicht nach. Alondi wäre nicht an seiner Position, wenn er nicht hin und wieder auf sein Bauchgefühl vertraut hätte, wie als er seinen älteren Bruder vergiftete, nachdem er ihn in einem der verbotenen Folterkulte entdeckte, welche für das auffällige Verschwinden einiger Dorfbewohner und Bürger verantwortlich gewesen waren. Schon seit er klein war besaß er dieses Verlangen andere zu Quälen. Es erfüllte ihn mit einer unermesslichen Freude, wenn er ihnen erst Hoffnungen machte, nur um diese dann zu zerstören. Dieser Ausdruck in ihren Gesichtern, wenn sie begriffen, dass es kein Entrinnen aus den Kammern gab, verlieh ihm ein Gefühl von echter Geborgenheit. Ihm war vollkommen klar gewesen, dass sein Bruder ihn erpressen oder gar verraten würde, denn verstanden hätte dieser gutmütige Trottel es niemals! Er ließ sich um Waisen kümmern oder gab Brot an die Hungernden aus. Er konnte kaum glauben, dass sie dasselbe Blut teilten. Er war schwach und genauso starb er auch.

Im Moment hätte er ein Hochgefühl fühlen sollen als er sah wie seine Einheiten langsam die Oberhand über das Schlacht Geschehen gewannen. Die anderen Prinzen stoben alle nach vorn, begleitet von ihren Leibgardisten strebten sie nach den größten Köpfen, wie dem meisten Ruhm, von dem sie dann auf Bällen prahlen würden. Wieder konnte er Erschütterungen spüren, aber kamen sie von der Schlacht? Oder von etwas anderem? Irgendetwas in ihm schrie ihn an seine Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen. Sein Blick wanderte über das chaotische Schlachtfeld. Ironischerweise konnte er den feindlichen Kommandanten nicht mehr ausmachen. Auch schien es, als ob die feindlichen Magier sehr viel dünner in ihren Reihen gesät waren. Langsam begann ihm etwas zu dämmern. Was auch immer für dieses ständige Zittern im Boden verantwortlich gewesen war hatte den Feind zum Rückzug gebracht. Etwas das diese Bestien erschrecken konnte musste gewiss gefährlich sein.

Auf die Gefahr hin als Feigling gebrandmarkt zu werden, entehrte, enterbt und verbannt zu werden wies er einen seiner vertrauenswürdigen Gardisten an mit ihm etwas Abstand vom Geschehen zu gewinnen. Der Gardist sollte ihn mit seinem Schwert an einer Stelle durchbohren, die er ihm anwies, wissend, dass diese Verletzung niemals tödlich gewesen wäre. In seinem Hobby lernte er recht schnell wie viele Schmerzen er so zufügen konnte ohne, dass sein kleines Lamm stirbt. Der Gardist rief prompt nach einem Heiler, während die anderen Gardisten die Gegend nach dem Attentäter durchkämmten. Die Heiler in seiner Einheit bestand trotz seinem Widerspruch darauf, dass der Prinz sich zu ihren Reserven zurückzog. Sehr widerwillig, widerstrebend ließ er sich schließlich zu den zurückgebliebenen Einheiten eskortieren.

Nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt begann der Boden unter seinen Füßen massiv zu zittern. Das Gefühl in seiner Magengrube schien ihn nicht in Ruhe zulassen. Obwohl er schon etwas Abstand zur Schlacht gewann, sollte es nicht verschwunden sein. Unerwartet schlug er mit seinen Hacken ins Pferd, worauf es zum Galopp ansetzte. Völlig überrascht vom Verhalten ihres Prinzen blieben ein paar der Heiler ungläubig stehen.

Überall taten sich über den Boden verteilt Risse auf, die Soldaten, die sich zuvor noch im Kampf befanden, befanden sich nun in Stiller Resignation. Selbst die Echsenmenschen hielten in ihrem Brüllen inne und wandten ihren Blick auf den Boden unter ihnen. Sehr bald dominierte das Geräusch von fallen gelassenen Waffen, wie auch dem Reißen der Erde den Ort. Die Adligen kamen als erste zurück zu ihrer Besinnung, worauf sie ihre Pferde drehten, um dem Schicksal noch zu entrinnen. Ein paar von ihnen gewannen Boden, bevor die hinter ihnen von einem Moment zum anderen von diesem verschluckt wurden.

Kurz darauf erlosch jedes Geräusch, welches vom Schlachtfeld fortgetragen wurde, nur um kurz danach wieder zu erklingen, aber anstatt Schlachtenlärm klang es nach panischen Rufen. Bei einem Blick zurück konnten, die Heiler, die Einheiten auf Pferden sehen, welche ihre Tiere bis an die Grenzen antrieben, um von dort wegzukommen, wo ihr Prinz zuvor noch stolz stand. Dicht gefolgt dahinter sowohl Menschen wie auch einzelne Echsen die zu weit in den Menschlichen Linien waren. Sie stießen andere Beiseite um einfach einen Schritt weiter als alle anderen zu sein. Die Beine der Heiler waren plötzlich steif gefroren. Sie konnten erblickten wie die letzten, wie von Zauberhand aus den Reihen gerissen verschwanden. Als hätte eine unsichtbare Kraft sie fortgezogen. Die Risse dehnten sich immer schneller aus und immer mehr Menschen, wie Bestien verschwanden aus ihrer Sicht. Selbst einige der Reiter konnten dem nicht entkommen. Ein paar der schnelleren Adligen passierten sie nur um ein Hundert Meter ferner zum Stillstand zu kommen. Für sie selbst war es bereits zu spät, denn sie fielen wie die Tausende andere in das sich rasch ausdehnende Senkloch. Den Streitern auf ihren Flugtieren erging es kaum besser, denn der aufsteigende Staub nahm ihnen die Sicht, worauf einige zusammenstießen, nur um selbst in den Tod gerissen zu werden. Manche wurden von nach oben geschleuderten Steinen, abgegangenen Zaubern oder anderen Dingen getroffen. Manchen der Kreaturen entging vollständig ihre Orientierung, weswegen sie einfach von selbst in die Tiefen flogen, welche sich ihnen auftaten.

Alondi hatte es noch aus der Zone geschafft. In dem Moment, da sein Gefühl in der Magengrube nachließ brachte er sein Pferd zum Stillstand und richtete seinen Blick auf das sich ausdehnende Loch. Seine Truppen, aber auch die des Feindes wurden fortgerissen. Ist es das, was sein Lehrer meinte als er von einem Pyrrhussieg sprach? Ein Sieg, indem beide Seiten solch enorm großen Verluste erlitten, dass man es auch eine Niederlage nennen konnte?

Har’Thok blickte auf seine verschwindende Armee zurück. Vor Monaten zusammengestellt, um in die reichen Länder der Warmblüter einzudringen und ihr Recht auf Herrschaft zu fordern, waren plötzlich Generationen vor seinen Augen verschwunden. Dennoch war es in gewisser Weise ein Sieg gewesen. Denn dort starben nicht nur seine Truppen, sondern auch die seiner Konkurrenten, wie auch seine Konkurrenten selbst. Er konnte immer noch von vorn beginnen. Das System belohnte ihn mit einer wunderbaren Rassenentwicklung, welches ihm ein langes Leben versprach. Sein Ruhm würde kommen, auf die eine oder andere Art.

Lucius und Baran standen ungläubig an ihrer neuen Position. Die Reserven waren ihnen auf ihrem Rückzug gefolgt. Von ihrer neuen Position konnten sie auf das ausbreitende Senkloch blicken. Die verbündeten Armeen waren auf die gleiche Weise wie ihr Feind einfach verschwunden. Die Republik würde aus diesem Ereignis sehr viel stärker hervorgehen, während die Königreiche einen enormen Verlust hinnehmen mussten. Es gab kein Material zu Bergen, keine Leichen zu Bergen und noch mehr waren verschollen. Nun mussten er und Baran nur noch das Schlachtfeld an den Flanken räumen, wohin die unterschiedlich gefärbten Echsenmenschen stoben. Sie würden diese Gegend säubern und danach dieses Loch auf einer Karte vermerken müssen.