Ein Blick auf das Gemisch zeigte ihm eine extrem leicht rötliche Farbe, welche zwar auf einen Erfolg hindeutete, aber es schien als hätte er etwas beim Brauprozess vergessen. Vielleicht lag es auch an den Utensilien, die er gebrauchte.
Dennoch entlohnte ihn das System mit zwei neuen Fertigkeiten in der Alchemie, die einen neuen Tab in seiner Liste der Fertigkeiten öffnete. Er musste es nicht einmal selbst eintragen, denn das System sortierte es direkt ein. Die erste Fertigkeit bezog sich auf das Herstellen von Heiltränken. Wobei er Effekt der Fertigkeit mit steigender Stufe die Wirksamkeit leicht verbesserte.
Wohingegen die zweite Fertigkeit sich speziell auf den Herstellungsprozess der Tränke fokussierte in dem es mit steigender Stufe den Mischungsprozess leicht unterstütze!
Bei einem genauen nachlesen ging er zuerst davon aus, dass die Telekinese und Mana Hände allein dazu gedacht waren gefährliche Zutaten zu handhaben. Jedoch schienen noch andere Verwendungen dafür gedacht zu sein. Aber das Thema wurde im Buch nur angeschnitten. Vielleicht wurden die Techniken im höheren Bereich praktiziert?
Also lag es doch an den Tongefäßen. Nun, er hatte nichts Besseres zur Verfügung, selbst wenn das Buch von der Verwendung alternativer Gefäße zu Glas abriet. Dennoch musste er immer noch die Konsequenzen daraus bedenken. Weshalb er einige der selteneren Materialien wieder verstaute, anstatt mit ihnen zu experimentieren. Andernfalls wäre es nur Verschwendung gewesen.
Die vom System als minderwertigen Heiltränke beschrieben wurden in kleine Phiolen aus Ton gefüllt und mit Kork verschlossen. Etwas Blut im Gemisch der Phiolen verliehen ihnen eine leicht rötliche Farbe, wodurch er die Tränke markierte.
Dennoch, es erfüllte ihn mit Stolz, wenn er den Trank als [Minderwertiger: Heiltrank. Nützliche für kleine Wunden.] identifizierte. Leider konnte er immer noch nicht ganz herausfinden wie die Fertigkeit der Identifizierung funktioniert. Mal lieferte sie ihm mehr, Mal weniger Informationen.
Darauf folgend startete er mit einem neuen frischen Kessel einen Versuch einen Mana Trank zu brauen. Ironischerweise war das Gemisch ein größerer Erfolg gewesen, denn es nahm eine normal blaue Farbe an und gab sich nicht als leichter Mana Trank zu erkennen, sondern die bessere Version.
[Leichter Manatrank: regeneriert eine moderate Menge an Mana.]
Die Unterschiede der beiden waren gravierend genug die Wahl der verwendeten Baumittel nochmal neu zu überdenken. Eine so große Variation in Ergebnissen konnte nicht gedacht sein.
Aus beidem gewann er ungefähr 7 kleine Phiolen, welche er direkt in seinem Lager verschwinden ließ. Zuerst wollte er die Mischungen an den Ratten ähnlichen Kreaturen testen. Zwar war er mutig, aber niemals leichtsinnig! Nun, die meiste Zeit glaubte er nicht leichtsinnig zu sein.
Im Alchemie Buch wurde auch verzeichnet, dass die Praxis der Alchemie nicht weit verbreitet wurde, was nicht zuletzt daran hing, dass Alchemisten dazu neigten, ihr Wissen zu horten. Was er absolut verstehen konnte, denn schließlich lebten sie von ihrem Wissen! Zumal meist eine magische Begabung oder besondere Werkzeuge, die enorm teuer waren, gebraucht wurden, um Tränke herzustellen.
Mit den einfacheren Zutaten wiederholte er den Brauvorgang für die Minderwertigen Heiltränke immer wieder wobei immer unterschiedliche Ergebnisse ausgespuckt wurden.
Etwas frustriert schien die Qualität der Tränke zwischen einem totalen Fehlschlag, einem extrem leichten, wie auch normalen rot zu variieren. Die Fehlschläge waren nicht nur durch die Identifikation zu erkennen, sondern hatten in ihrem Geruch etwas von faulen Eiern und gekippter Milch.
Womit sich sein Sortiment auch um Heiltränke erweiterte, die anscheinend mit größeren Verletzungen zurechtkommen. Erst nachdem die Sonne unterging, unterbrach er den Brauprozess. Etwas entnervt davon die Ergebnisse nicht qualitativ verifizieren zu können reinigte er alle Werkzeuge doppelt.
Sein Magen beschwerte sich bei ihm mit einem starken knurren. Diesmal konnte er zumindest sicher sein, dass es keine Bestie war, die nach seinem Fleisch trachtete. Müde vom Tag schleppte er sich nicht einmal mehr in die Küche, sondern knabberte einfach gedankenverloren an einem Stück Trockenfleisch, während er seine verspannten Muskeln in einem heißen Bad ertränkte.
Die sich daraus resultierende Routine setzte sich ein paar Tage fort, wobei er wieder mehr Interesse an der Jagd selbst entwickelte, die ihm bessere Möglichkeiten für ein Verständnis der Umgebung boten. In diesem besonderen Fall war er daran interessiert ein Muster in der Verteilung entlang der Blutweiden zu erkennen.
Seine erste Karte schien dem wachsenden kartografierten Gelände lange nicht mehr gerecht zu werden. Stattdessen fügte er seiner Behausung einen neuen Raum hinzu. Dieser neue Raum diente ihm als Kartenraum. Dort sammelte er die gezeichneten Karten mit geschätzten Entfernungen bis er gezwungen wurde diese Karten auf eine Wand zu übertragen.
Schließlich konnte er endlich ein Muster erkennen. Die Blutweiden siedelten in einem gemäßigten Abstand zum Plateau und nicht weiter davon entfernt als ein paar Kilometer womit sie dieses wie ein Minenfeld umgaben. Das Ganze gab dem Plateau selbst ein ungutes Gefühl. Seit langem musste er sich wieder unwohl fühlen. Irgendetwas in ihm schien dadurch zu rumoren. Wie eine sich anschleichende Ahnung, denn das ganze roch verdächtig!
Sie begannen auch das Plateau immer weiter zu umrunden, wobei sie in einer Woche immer noch das Gefühl besaßen in einem Viertel der Rundung selbst zu stecken, welches erst mit dem Erscheinen eines weiteren Wasserfalls bestätigt wurde. War das Plateau die Quelle der Wasserfälle? Wenn Ja, waren sie künstlich angelegt worden? Sie schienen an sowas wie der Spitze der Rundung angekommen zu sein, welche einen weiteren Wasserfall beherbergte. Sollten sie in einem Kreuz von einem runden Plateau fließen? Woher kam das ganze Wasser? Aber vor allem was befand sich noch auf dem Plateau selbst?
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Bei einem Versuch ihre Expeditionen auszudehnen, wurde er gezwungen eine weitere der Blutweiden zu sprengen, wodurch sie wieder einen kleineren, aber immer noch einen sofortigen Stufenanstieg erlebten, wobei sie beide dreimal ebneten.
Um sich wieder in seinem Zuhause auch sicher zu fühlen, blieb ihm nur zwei Optionen übrig die sich darauf beschränkten umzuziehen, wobei sie mehrmals gehen müsste oder Dinge zurücklassen, wie auch ihre natürliche Verteidigungsbarriere verloren.
Die andere Option bestand darin zu erfahren, was sich auf dem Plateau befand. Das Dungeon Abenteuer schwebte ihm dabei immer noch im Kopf herum. Selbst, wenn er wusste, dass es ein Ausnahmezustand gewesen ist, so hinterließ es doch einen bleibenden Eindruck bei ihm. Alleine die Erinnerungen warfen eine kräftige Gänsehaut über ihn. Dennoch war er nicht bereit sein neues Zuhause so früh aufzugeben. Im Grunde gab es niemals eine Option! Schließlich fragte er sich bereits eine ganze Weile danach was auf dem Plateau zu finden gewesen ist.
Letztlich wollte er erst wachsen, sich mehr Möglichkeiten für einen Kampf schaffen, bevor er sich in ein neues Abenteuer mit ungewöhnlichem Ausgang warf.
Diesmal dachte er jedoch daran sich noch ein wenig vorzubereiten, bevor er sich zu diesem neuen Abenteuer begab und wand sich wieder der Alchemie zu. Wissend, dass es Verschwendung war mit den besseren Ressourcen zu arbeiten und die Möglichkeit eines Fehlschlages gegeben wurde, wollte er dennoch lieber verschwenderisch anstatt Tod sein, denn das Grab hatte bekanntlich keine Regale.
Tatsächlich war er diesmal sogar bereit ein wenig mit den Verfahren zu experimentieren, selbst, wenn daraus ein leichter Verlust entstand. Ein einziger Gewinn konnte vermutlich wahre Wunder hervorbringen zu denen 10 der leichten Heiltränke nicht einmal im Stande gewesen wären.
Um einige seiner Thesen und Theorien zu testen, fehlten ihm jedoch die Werkzeuge! Nun, im Grunde konnte er zumeist herstellen was er brauchte. Wenn irgendwelche Hinterwäldler in den USA Whisky brennen konnten, dann konnte er doch wohl eine rudimentäre Form einer Destille erschaffen.
Auch hatte er sich alle paar Abende hingesetzt und die Sprache der Erschaffung von Mustern gewidmet. Es war ein notwendiges Übel sich damit zu beschäftigen, wenn er eigene erstellen wollte. Für die erweiterten Arbeiten in der Alchemie begann er sich alles zunutze zu machen was ihm aktuell zu seiner Verfügung stand.
Sein erstes echtes eigenes Muster war womöglich für manche seltsam, aber seine Anwendungen waren wohl unzählig! In seiner Basis diente es einem einzigen Zweck nämlich dem Sammeln von Mana in einem bestimmten Bereich. Somit war es nichts anderes als ein Mana Sammelkreis der die Konzentration an einem Ort gezielt erhöhen konnte, womit zwar die Mana Dichte darum leicht gesenkt wurde, aber nicht in einem merklich schlechten Zustand.
Es wäre dazu in der Lage Arrays, die durch Umgebungsmana betrieben wurden zu verstärken oder wie in seinem Fall womöglich in der Lage Wasser einer stärkeren Konzentration über einen längeren Zeitraum auszusetzen.
Zwar könnte es wohl nicht an die Konzentration in einem Dungeon heranreichen, aber es war alles ein Anfang! Nebenbei experimentierte er mit verschiedenen Materialien, welche für den Bau der Destille genutzt werden konnten. Metall war immer noch furchtbar knapp gewesen und der Ton eignete sich, nachdem er ihn einige Stunden sehr fein mit der Telekinese formte, immer noch nicht zum Destillieren. Allerdings kam die Überraschung von einigen der Knochen der Bestien, welche er immer noch aufhob.
Die Knochen von einigen der Bestien waren besonders widerstandsfähig, innen glatt, beinahe fein wie Glas und hohl. Mit einem Tontopf, welcher ein Deckel besaß, der in einem Flaschenhals endete und offen für das Knochenende war konnte sich der Dunst sammeln.
Ein wesentlich kleineres Tongefäß diente als Auffangbehälter und wurde am unteren Ende angebracht. Die ganze Destille verströmte eine unangenehm primitive Aura! Der Kessel besaß mehr als eine Verzauberung! Der Boden wurde mit den Hitzerunen versehen. Der Innenraum besaß seine neue Verzauberung des Mana Sammeln Kreises und die Außenschale die Runen für die Haltbarkeit.
Das Anfertigen dauerte dennoch einige Wochen, denn nicht alle Verzauberungen gelangen sofort, wie auch die Erschaffung des Mana Sammelkreises beruhte auf Versuch, wie Irrtum. Immer wieder wurde er gezwungen von vorne zu beginnen. Auch würde er die Expedition nicht beginnen bevor er nicht das Gefühl bekam alles in seiner Macht Stehende getan zu haben, um sich vorzubereiten.
Schließlich war er immer noch irgendwo ein Mensch und genau wie jeder andere machte er Fehler bei seiner Arbeit, was wenn nicht, bedenklich gewesen wäre, denn nur aus Fehlern gewinnt man Erfahrung und lernt man. Nichts was es wert war erreicht zu werden konnte jemals auf Anhieb geschafft werden. Erst mit den fertigen Werkzeugen konnte wollte er sich wieder an die Arbeit machen. Obwohl ihm nicht die besten Verarbeitungswerkzeuge zur Verfügung standen, wollte er dennoch den Nutzen aus den Ressourcen maximieren.
Zudem offenbarte sich die Destille als kleiner Erfolg! Letztlich aber ein teurer Erfolg, denn es bedurfte eine große Menge des minderwertigen Heiltranks, um daraus nur sehr wenige Phiolen zu destillieren. Zuerst probierte er es mit einer sehr geringen Menge, um die Funktion der Destille zu prüfen, aber wurde sehr bald mit einem leicht roten Tropfen Heiltrank belohnt. Dieser Tropfen identifizierte sich als leichter Heiltrank. Somit konnte er die minderwertigen Tränke in leichte destillieren.
Dies brachte ihn schließlich dazu aus den beinahe 100 Ampullen minderwertigen Heiltranks 20 leichte Heiltränke zu destillieren. Nun, konnten Heiltränke nicht einfach endlos eingenommen werden, denn wie alles besaßen sie auch Nebenwirkungen, die laut der Lektüre darin bestanden, dass der Körper eine kurzfristige Toleranz während der Entfaltung der Wirkung des Tranks aufbaute, die eine endlose Einnahme unmöglich machte.
Hin und wieder warf er einen Blick auf dem Fenster in der Seite seines Labors nach draußen, um den Sonnenstand zu prüfen. Die Tage begannen bereits kürzer zu werden, weswegen er annahm, dass sich der Herbst dieser Zone näherte. Irgendwann im Beginn des Sommers? Oder war es Anfang des Frühlings ist er auf dieser neuen Welt erwacht.
Doch gerade da er mit einigen Experimenten beginnen wollte kam Leica in sein Labor hineinspaziert. Sie betrachtete ihn mit einem strengen Blick.
Magna: „Ja, schon gut. Ich war sowieso dabei für heute Schluss zu machen. Sieh mich nicht so an. Bevor wir losziehen, muss das fertig werden damit ich mit den Experimenten beginnen kann.“
Magna: „Ja ich weiß, ich weiß. Ich komm ja schon.“
Die Phiolen aus Ton verschwanden in seinem Speicher um kurz darauf hinter ihr herzutrotten. In der letzten Zeit hatte er wirklich zu oft die gemeinsame Jagd ausgelassen und sich stattdessen mit Theorie, wie Praxis beschäftigt, wobei er sich fürchten musste, nicht wie der fremde Magier wahnsinnig in einem Dungeon zu enden.
Bei einem entspannenden Bad draußen im Vorhof auf Trockenfleisch knabbernd konnte er endlich seine Haltung entspannen. Leica lag sogar neben dem Freiluftbad und knabberte entspannt auf dem Bein einer Monster Leiche herum. In dieser Nacht konnte er nicht die Sterne beobachten oder die Monde, sondern nur die schwarzen Wolken, die sich auftürmten. Wahrscheinlich brachten die Wolken bald eine Regenzeit mit sich.
Schließlich hatte es bereits in den letzten Tagen ein paar Mal geregnet, zwar war er ständig in seinem Labor, aber den Geruch von nassem Hund konnte Leica nicht wirklich loswerden. Vor allem, nachdem sie sich im Vorhof in einer seiner Pausen schüttelte und ihn mit einer unfreiwilligen Dusche beschenkte. Es waren solche Momente, in denen er schwören konnte, den Wolf grinsen zu sehen.
In dieser Nacht schaffte er es kaum mehr müde in sein Bett zu fallen, dass über einen gewissen Zeitraum hinweg immer mehr Felle von erlegten Monstern sammelte, bis es einem Bett aus Decken glich. Noch fehlten ihm Federn, wie auch Stoff für eine Daunendecke, aber die Felle taten auch ihren Zweck. Sogar für sein Abendprogramm war er zu müde von der ganzen Arbeit gewesen, weswegen er einfach mit einem Grinsen der Erwartung an seine Experimente einschlief, denn am nächsten Tag sollte es so weit sein. Sein Labor war endlich aufgewertet und einsatzbereit.