Das Buch dieses Irren war furchtbar rational geschrieben wurden. Es befasste sich mit neuen Ideen, wobei er die anderen Magier als „Schleiereulen, Ignoranten und Quacksalber bezeichnete“. Er hätte sogar beinahe über die Ausführungen gelacht, wenn er nicht gewusst hätte, wozu dieser Mann fähig gewesen ist.
Einige der Experimente schwebten immer noch durch seinen Verstand.
Magna war nicht prinzipiell gegen Tierversuche, aber was auch immer dieser Mann tat grenzte an Ketzerei der übelsten Sorte. Die Buchreihen, welche er im separierten Raum fand, schienen lebendig zu sein. In diesem einen Buch beschrieb er die Entdeckung einer Ruine, wie er einige Söldner angeheuert hätte und Vorbereitungen traf, denn in der Ruine so hoffte er vergessenes Wissen zu finden, um daraus neues Wissen zu schaffen. Der unbekannte Magier begnügte sich nicht damit etwas einfach zu lernen, sondern wollte alles was er erlernte auch weiterentwickeln. Das Buch schien irgendwie zwischen den anderen Büchern über die Geschichte der Magie fehl am Platz zu sein, wenn auch es die Dinge aus einer anderen Perspektive behandelte und manchmal an ein Tagebuch erinnerte.
Aber er hatte auch nicht viel von den Schriften selbst erwartet, denn wenn man historische Quellen der Moderne betrachtete, dann musste man immer mit einer gewissen Quellenkritik lesen. Übersetzungen waren zumeist fehlerhaft, wurden unzählige Male übersetzt, verfälscht oder verändert.
Dinge wurden aus Perspektiven herausgeschrieben. So waren die Werke von Sallust, der einst über den Verfall der römischen Republik, der Korruption und ihr Niedergang ein starker Sympathisant von Cesar gewesen, in welchem er eine Zukunft für das römische Imperium sah. Viele antike Schriften über die Geschichte stellten ihre ersten Exemplare dar und waren nicht formalisiert, noch gab es schriftliche Ursprungsquellen. Vieles wurde mündlich überliefert, um dann erstmals auf Papier gebannt zu werden. Es bestanden so viele Variablen, dass die heutige Geschichtsforschung immer noch in einem Streit über manche Ereignisse, wie auch ihre Datierungen gefangen wurde.
Im Grunde konnte man diese selbst geschriebenen Schriften auf eine ähnliche Weise betrachten, wenn auch manche von ihnen bereits den Beginn einer wachsenden Forschung zeigten. Es fanden sich verweise auf bekannte Magien und ihre Schöpfer! Auf historische Ereignisse dazwischen. Leider sollte auch hier die Datierung beinahe unmöglich sein. Selbst, wenn die Mehrheit Common sprach, sollte es ihn nicht wundern, wenn sie alle einen anderen Kalender besaßen, wenn sie überhaupt einen besaßen. Zum Beispiel die Griechen sind eine echte Folter für Geschichtswissenschaftler, denn jeder griechische Stadtstaat besaß im Grunde einen eignen Kalender, wohingegen Rom einen einzigen für sein ganzes Reich besaß.
Die Bücher selbst schienen dicker zu sein, obwohl das meiste vom Papier selbst herzurühren schien, selten waren die Bücher wirklich dick. Auch war die Schrift sehr viel klarer und größer gehalten, um das Lesen zu erleichtern. Handschriften neigten dazu unleserlich zu werden.
Das Papier war zwar um vieles Hochwertiger als das Material in dem kleinen Notiz Tagebuch des Jägers und man konnte auch den Unterschied im Reichtum erkennen.
Die Seiten waren nicht endlos bis auf den kleinsten Raum gefüllt, sondern ließen genug Raum. In manchen fanden sich sogar magische Darstellungen wieder und schließlich beendete er nach ein paar Tagen die gröbsten Züge der Geschichte der Magie aus diesen Büchern.
Sein nächstes Interesse galt seiner Belohnung, den Büchern über Alchemie I-III die einen vollständigen Kontrast zu den anderen Büchern bildeten. Nicht nur das Papier selbst war hochwertig, sondern es schien auch maschinell geschrieben worden zu sein. Die vom System gewährte Belohnung war seines Erachtens in einer ganz anderen Qualität.
Zwar befanden sich auch darin Abbildungen von Pflanzen, wovon er bereits einige besaß, die sich als gewöhnliches Manakraut herausstellten. So gehörten zu den Abbildungen detaillierte Erläuterungen über Beschaffenheit, Verwendung, Ernte, Verarbeitungsweisen, Lagerung und Umgang damit.
Damit besaß das Material in seiner Gesamtheit einen unermesslichen Wert. Das Papier hatte sogar den unverfälschten druckfrischen Geruch seiner eignen Welt von dem er beinahe nicht genug bekommen konnte. Außerdem wurde alles in einer modernen Weise beschrieben, womit es wie eine Anleitung zur Chemie oder wie eine wissenschaftliche Thesis gegliedert wurde.
Das war in seinen eignen Worten wirklich „heißer shit“ und das machte ihn schließlich richtig geil auf die Alchemie. Die komplette nächste Woche verbrachte er beinahe nur in der Bibliothek, wobei er die drei Bücher über Alchemie aus den Regalen wieder in seinen Speicher verfrachtete, wo sie wesentlich sicherer waren.
Von dort aus rief er, wann immer er konnte, eines hervor und las darin, ob beim Essen, vor dem Schlafen oder beim Sonnenbaden. Magna war bestrebt diese Werke zu verinnerlichen. Leica schien nach einiger Zeit fündig geworden zu sein, doch war das Lebend einfangen der Versuchstiere im besten Fall noch suboptimal. Zum anderen beendete er nach drei Wochen das dritte Buch. Bevor er sich überhaupt an den Brauprozess heranwagte, wollte er zuerst die ganze Theorie verinnerlichen. Es gab einige mit dem Bauprozess verbundene Fertigkeiten, welche er erst umwandeln musste. Das interessante an diesen Büchern war, dass sie nicht nur die magisch verbreitete Methode, sondern auch seine eigene nutzten, um dies umzusetzen. Vermutlich wäre in einigen Dingen eingeschränkt, denn wie schon beim Reinigungszauber musste er ihn ins deutsche Übersetzen, um den Worten ihre Notwendigen Konnotationen zu vermitteln.
Neben ihrem offensichtlichen Aufbau schien sich das erste Buch mit leichten Tränken und Giften zu befassen. Das zweite Buch schien sich auf normale Tränke und das Dritte auf mittlere zu konzentrieren. Die Unterschiede in den Brauprozessen konnten auch dabei helfen, die niederen Prozesse oder einfacheren besser zu verstehen, indem man ihre Unterschiede miteinander verglich. So waren im ersten Buch noch recht viele Warnungen zu sehen vor gewissen Giften, während im zweiten Buch bereits vorausgesetzt wurde, dass dieses Wissen verinnerlicht wurde. Die Fußnoten, die auf das erste Buch verwiesen waren dabei beinahe surreal. Es kam ihm vor als würde er ein Buch aus der Universitätsbibliothek selbst lesen. Wahrscheinlich würden einige Alchemisten dieser Welt für diese Werke morden. Durchaus konnte er sich vorstellen, dass das System die Bücher nach seinen Standards anfertigte, während jemand aus dieser Welt die gleiche Belohnung mit einem Buch voller Esoterik bekam.
You might be reading a stolen copy. Visit Royal Road for the authentic version.
Das erste Buch behandelte weitestgehend die Basiselemente der Alchemie, wie auch die mit dem Fach selbst verwandten Zauber darin. Auch waren einige leichte Heiltränke, Salben, Gifte und sogar Mana Tränke darin enthalten. Lächerlicherweise befand sich sogar die Herstellung von Seife und einigen anderen Pflegeprodukte darin, welche mit den weltlichen Methoden zu schaffen waren darin.
Einer der Zauber die ihn an meisten interessierte waren die magischen Hände und der mit ihm verwandten Telekinese, welcher eine ständige Ausgabe von Mana erforderte. Zwar waren diese Magien dazu gedacht gefährliche Materialien gefahrlos zu verarbeiten, aber sie besaßen auch einen mächtigen kämpferischen Wert.
Für die Telekinese hatte er bereits einige Ideen zur Anwendung, wenn er damit einige kleinere Nadeln in der Größe von Stricknadeln bewegen konnte. Dies würde ihm sehr viel mehr Optionen in einer Konfrontation überlassen. Das Erlernen dieser Magien stellte sich jedoch schwieriger als angenommen heraus, weshalb er die Methode wählte die Fertigkeit Sprache zu übersetzen und ihre Variablen etwas an seinen Mana Vorrat anzupassen.
Schließlich sortierte er die magischen Hände, welche vom System als [Mana Hände] klassifiziert wurden und die [Telekinese] unter seinem Reiter Mana ein. Auch wurde irgendwo von einer Mana Kontrolle gesprochen, welche in einem starken Kontrast zur Manipulation stand, aber die Erklärung dazu ergab für ihn einfach keinen Sinn. Es war im dritten Buch und behandelte die Kombination von Fertigkeiten die zu verschiedenen Ergebnissen führten.
Von beiden fand er die Telekinese sehr viel leichter zu verwenden, worauf er sie häufig im Alltag zu nutzen begann. Er formulierte den Zauber mithilfe von ein paar Variablen, welche dazu dienten, den Verbrauch anzupassen und den Zauber selbst flexibel zu halten.
Tatsächlich musste er dabei achtgeben nicht unter Muskelschwund zu leiden oder sich zu sehr an diese Fertigkeit zu gewöhnen, wenn auch einige Dinge dadurch sehr viel leichter wurden. Er nutzte es sogar zum Umblättern, zum Halten des Buchs, zum Wenden von Fleisch auf dem Grill und einigen anderen verwandten Praktiken. Einmal nutzte er die Telekinese, wie auch die Mana Hände für seine Einschlaf Praktik und die damit verbundene Erfahrung übertraf alle seine Erwartungen. Es brachte das ganze Spiel auf ein vollkommen neues Level.
Da er leider keine Trinkgefäße wie Gläser besaß versuchte er sich zu erinnern, wie man Glas herstellte, wenn er sich nicht irrte, dann brauchte er entweder Quarzsand, Feldspat, oder Kalk. Es gab auch noch andere Stoffe aber ihr Erwerb schien im unwahrscheinlich. Wovon Quarzsand am einfachsten wäre, aber er besaß keine Ahnung, wo er etwas derartiges auftreiben konnte, womit seine Braupraktik zum Erliegen kam. Womit er sich wieder anderen Büchern annahm. Vor allem schienen die ihn vormals zurückgelassenen Werke zur Verzauberung zu faszinieren.
Die darin enthaltene Schrift offenbarte sehr bald, warum sie zurückgelassen wurden, denn sie alle wurden ausschließlich von dem Irren selbst verfasst. Wenn nicht er selbst bereits wusste was darin stand, dann hätten sie wohl eine andere Prioritätsstufe gehabt und wären damit auch aus dem Dungeon verschwunden, bevor Magna sie plündern konnte. Vielleicht glaubte der Magier sogar, dass es ihm nicht einmal möglich war seine Bücher mitzunehmen.
Es befanden sich auch ein paar Bücher zur Alchemie in seiner Sammlung, aber diese waren wie erwartet entweder genauso erzählerisch, wie esoterisch geschrieben worden. Wenn auch die Randnotizen des Unbekannten Herzogs ihm einige Anhaltspunkte gaben. Es erschütterte ihn, dass ihn mit diesem Mann mehr verband als er zuzugeben bereit gewesen ist. Dieser Magier filterte die wertvollen Informationen heraus und mit ziemlicher Sicherheit waren die Ergebnisse in einem der verschwundenen Bände zusammengefasst.
Zuerst aber sollte er sich mit der Verzauberung beschäftigen. Auf Teufel komm raus war er sogar dankbar dafür, dass diese Bücher von ihm verfasst wurden, wenn auch primitiv folgten sie ein paar einfachen Regeln, welche das Nachvollziehen und Verstehen sehr viel erleichterten. So begann auch das erste Buch mit einer Auflistung der verschiedenen Arten von Verzauberungen. Im Moment, da er von Elfen Arrays und Zwergenrunen las setzte sein Herz bei jedem Wort einen Schlag aus. Die Arrays waren stationär leistungsfähiger als die Zwergenrunen. Die Zwergenrunen hingegen waren Widerstandsfähiger und vor allem für Waffen geeignet, wodurch sie mitgenommen werden konnten.
Die Menschen verbanden im Grunde beide Technologien Zweige, um daraus ihren eigenen zu schaffen, denn die Arrays der Elfen, wie auch die Runen der Zwerge waren den Menschen beinahe unbekannt. Sie besaßen nur fragmentiertes Wissen über die Technologien der beiden Völker, wodurch sich auch ein paar ihrer Werke in den Büchern fanden. Doch waren diese Werke verändert worden damit Menschen sie nutzen konnten. Dies geschah über einen sehr langen Weg von Versuch und Irrtum.
Zwar bildete ihre Technologie zu den Disziplinen der anderen Völker keine Konkurrenz in ihren speziellen Teilbereichen, doch bot sie sehr viel mehr Variabilität. So schufen die Menschen eine neue Schrift, deren Schreibweise sehr an die Muster erinnerte, die er überall im Dungeon fand. Das genau diese Muster eine Schrift waren überraschte ihn noch mehr zudem der Magier die Muster anscheinend für seine Zwecke anpasste, aber dies nicht in dieser Literatur vermerkte, sondern nur anschnitt.
Die Variabilität fand sich zum Beispiel in den verschiedenen Kraftquellen. Zwar wurden die der Zwerge oder Elfen nicht aufgeführt, aber die Menschen nutzten für die breite Öffentlichkeit anscheinend die Mana Kristallisierten aus den Bestien, welche sehr viel weniger wertvoll waren als reine Mana Kristalle die anscheinend eine sehr viel stabilere Quelle, wie auch eine reichhaltigere Quelle darstellten. Reine Mana Kristallisierungen wurden häufig in Dungeons gefunden, da dort das Mana beinahe sowas, wie eine Ursuppe in seiner Reichhaltigkeit bildete, bevor es Kristalliten bildete. Auch waren Mana Minen bekannt in denen diese Kristalle gefunden werden konnten. Doch waren ihre Vorkommen selten und der Abbau anscheinend mit einigen Risiken verbunden.
Die ersten Muster im Buch konnten mit der Steinformung geschaffen werden, sofern man sie an Wänden anbrachte. Sollte man sie auf Ausrüstung erschaffen wollen, dann wären besondere Materialien erforderlich, wie die Haut von Mana sensitiven Kreaturen. Auch Metalle eigneten sich zu diesem Zweck mussten jedoch mit Anteilen von Silber, Gold oder Mithril veredelt werden.
Das Buch selbst führte leider keine Zusammensetzungsliste der Veredelungen, verwies jedoch auf verschiedene Metalle, welche als Fäden in Ausrüstung hinein gestickt werden könnten oder wie man diese mit einem Mana leitfähigen Stift skizzierte. Hierzu konnte man auch Telekinese nutzen, die Mana Hände oder andere Fertigkeiten, welche jedoch ein astronomisches Maß an Feingefühl erforderten. Die ganze Praxis ließ ihm beinahe schwindlig werden. Es waren in seiner Fülle zu viele Informationen für einen einzigen Abend. Somit verbrachte er die nächsten Tage damit die Buchreihe darüber immer wieder zu studieren.
Angeblich verwies das Buch, auf zwei Bücher, welche bei seiner Ankunft bereits fehlten. Das eine sollte sich mit Zwergenrunen und das andere mit den Arrays beschäftigen. Es schmerzte ihn, dass der Magier diese Bände nicht zurückließ, aber dieses Wissen waren vermutlich Teil der wahren Schätze seiner Sammlung gewesen. Tatsächlich war vieles was er aus diesem Streifzug erhielt im Grunde genommen basiswissen. Zumindest waren die Grundzeichen vollständig für die Verzauberungen dokumentiert, wie auch einige einfache Anfänger Zeichnungen.
Es waren auch menschlich Arrays vorhanden und Runen, welche von den anderen Völkern gestohlen und entfremdet wurden, aber im Grunde nur sehr grundlegende Dinge behandelten. Da die Elfische Art zu zeichnen nicht von Menschen reproduziert werden konnte mussten die Menschen darin improvisieren. Sie sahen an manchen Stellen etwas grobschlächtig aus. Aber zum Beispiel die Rune für Selbstreparatur oder ein Array für Reinigung, Erwärmung und ein paar andere waren vorhanden. Sie fanden sich in den späteren Bänden, welche er gegen Ende des Monats zu lesen begann.
Endlich fühlte er sich bereit zumindest etwas ausprobieren zu können…