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Magna Magica 2.0
Chapter 11 - Emotionen (Original)

Chapter 11 - Emotionen (Original)

Die System Nachricht wurde von ihm vollkommen ignoriert. Bisher empfand er den Austausch bestenfalls als Abwechslung, denn sein letztes Gespräch mit einem lebenden Menschen war schon einige Zeit her und nur dank seiner ausgiebigen Selbstgespräche von Zeit zu Zeit erlaubten es ihm Sätze ohne ein weiteres stottern Formen zu lassen.

Jedoch wurde er von diesem Fremden auf sehr unsanfte Art daran erinnert kein Mann mehr im eigentlichen Sinne zu sein. Zumindest nicht auf Biologische Art.

So oft er sich selbst auch in Gedanken sagte so konnte er die Tatsache dennoch aktiv ausblenden. Auf die gleiche Weise, wie er bereits sein ganzes Leben Dinge ausblendete, indem er sie in einen Witz verwandelte, genauso wie das eine oder andere traumatische Erlebnis. Aber in dieser Anrede lag ein Hauch von Ernst.

Ein Teil von ihm wusste, dass ihm dies von nun an immer öfters begegnen würde und es sich in Städten niemals vermeiden lassen würde und trotzdem hatte diese eine Anmerkung eine Sicherung in ihm durchbrennen lassen. Sie wurde ihm von diesem fremden direkt in sein Gesicht geschleudert, wo er sie ihm vor seinen Augen hielt und nicht mehr ignorieren konnte! Er konnte es nicht ignorieren, er konnte nicht ignorieren, dass diese ganze Neue Welt bisher ein Kampf um sein eigenes Überleben gewesen ist. Dass diese Welt ihn einfach ankotzte und wenn Leica nicht wäre, dann hätte er mit Sicherheit längst irgendwelche Dummheiten angestellt.

Etwas tierisches, beinahe animalisch instinktives in Ihm empfand diesem Fremden eine unerklärliche Abscheu entgegen. Das Gefühl, welches ihn einmal mit dem Kristall überkam, drang wieder an seine Oberfläche, worauf sich etwas fremdes in ihm zu regen schien. Es schien als würde die angestaute Wut die Oberhand über ihn gewinnen. Es sollte sich für ihn, wie ein Damm fühlt, welcher von unzähligen Rissen durchzogen worden ist. Aus diesen Rissen strömten schwarze Energien, wodurch sich seine Pupillen gänzlich schwarz zu färben begannen. Leica begann ihr Fell zu sträuben und einige Schritte von ihm Abstand gewinnen.

[System: Ihre starken Emotionen haben ihre zweite Natur freigeschaltet. Sie erhalten Zugriff auf einen weiteren Statistischen Wert (Void)]

[System: Dieser neue Wert erhöht, den bereits für sie berechneten, statistischen Wert pro Stufe um 1.]

Es kam ihm nicht einmal in seinen Sinn den Nachrichten des Systems irgendeine Art von Beachtung zu schenken. Etwas tief in ihm selbst wollte diesen Fremden lediglich auslöschen und aus der Geschichte dieser Welt radieren. Wie konnte ihn etwas so Offensichtliches, etwas, welches ihm bewusst gewesen ist nur so außer Rage geraten lassen. Der rationale Teil seines Verstandes war immer noch damit beschäftigt, um die Kontrolle mit der Bestie in ihm zu ringen. Dieses Etwas in ihm lechzte jedoch unaufhörlich nach dem Blut des Fremden.

In seiner Hand formte sich ein schwarzer Ball, zwar wollte dieses Ding in ihm seinen Feind brennen sehen, aber anstatt den gewohnten Flammen, schienen diese nur aus dunkler Leere zu bestehen. Etwas verriet ihm, dass diese Flammen alles was sie berühren würden, auch verzehren würden. In seiner Wut entglitt ihm seine Magie, welche in einem aufflackern seiner Rationalität auf den Gedankenmagier zuflogen. Der Unbekannte schien von der ganzen Aktion ebenso überrascht worden zu sein, wie er selbst. Kaum berührten die schwarzen Flammen den Gedankenmagier hallten unmenschliche Schreie durch die Kaverne. Egal, wie sehr sich der Gedankenmagier gegen die schwarzen Flammen auf ihm wehrte schienen sie ihn als Ganzes zu verzehren. Erst nachdem die Flammen keine organische Materie zu verzehren besaßen schienen sie langsam zu erlöschen.

Der Unbekannte hielt sich einige Finger an sein Kinn, während er Emotionslos beobachte, was mit seinem Diener vor seinen Augen geschah. Nein, wenn er seinen Blick sehen könnte, dann das darin irgendeine Kranke Art von Faszination lag.

Unbekannt: „Interessant. Diese Art der Magie ist mir vollkommen unbekannt. Vermutlich wärst du ein faszinierendes kleines Forschungsprojekt. Jedoch scheint es mit einem gewissen Risiko verbunden zu sein.“

„Vermutlich eine besondere Fertigkeit? ein Rassenvorteil? Vielleicht ein besonderer Vorteil? Diese Flammen kamen mir eindeutig bekannt vor, aber ich müsste meine Lektüren konsultieren. Die Struktur der Magien wirken einzigartig, anders als alles, womit ich bisher experimentieren konnte. Was war der Auslöser für diese Magien, warum hat das Individuum diese Magien nicht zuvor genutzt?“

Der fremde schien ihn gänzlich zu ignorieren oder sogar auszublenden. Das Gespräch, nein, dies war bereits kein Gespräch mehr, sondern ein Monolog. Er selbst hingegen war im Moment sehr froh darüber nach diesem Ausbruch sehr rasch die Kontrolle über seine Psyche zurückzuerlangen. Eines der wenigen Dinge, die er niemals mochte, war es seine Kontrolle über sich selbst zu verlieren und wenn er eine tief verwurzelte Angst in ihm benennen müsste, dann wäre es diese gewesen. Seine Augen nahm sehr rasch wieder ihre natürliche Farbe an, worauf auch Leica wieder an seine Seite zurückkehrte. Tief in seinem inneren herrschte eine perverse Form der Befriedigung. Erst nachdem er seine Umgebung wieder wahrnahm, sah er, wie die Prozentzahlen sehr rasch auf die 89% stiegen.

Ohne den Gedankenmagier, welcher die Kreaturen anscheinend lenkte, fielen die verschiedenen Spezies sehr schnell übereinander her, worauf sie sich Gegenseitig zu zerfleischen begannen. Dies galt auch für die ehemalige Leibgarde aus Kreaturen, jedoch schienen sie sich instinktiv von dem Unbekannten fernzuhalten. Diese in den wesentlichen anderen Kreaturen, wiesen hingegen zu ihren verwandten Abscheulichkeiten eine etwas größere Intelligenz auf, denn sie verschwanden sehr rasch im Tunnel Gewirr hinter ihm.

Zwar wurden ihm dafür keine Erfahrungen angerechnet und das Chaos nahm nur noch weiter zu, dennoch blieb ihm dies willkommen. Er war nicht gierig genug, um zu nicht erkennen zu können, wenn er zu viel abgebissen hatte. Schließlich wagte er einen neuen Blick auf seinen Status und konnte dort einen neuen Wert erkennen, welcher sich unterhalb seiner Intelligenz eingliederte, jedoch fühlte sich dieser Wert sehr seltsam an. Egal, wie sehr er diesen Wert in sich zu fixieren suchte konnte er ihn einfach nicht zufassen bekommen. Es fühlte sich an als würde ihm etwas entgehen.

Stolen content warning: this tale belongs on Royal Road. Report any occurrences elsewhere.

Unbekannt: „So sehr gerne ich dich weiter studieren würde und dich gerne in meine Forschungen einbinden würde, so sehr muss ich zugeben, dass ich ohne dich diesen Ort nicht verlassen hätte können, und ich bin niemand der keinen Gefallen zurückzahlt ungeachtet unserer kleinen Auseinandersetzung“

Der Unbekannte nickte einige Male, als würde er sich seine eigenen Aussagen bestätigen. Magna (Magna) verspürte auch ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken ihm in die Quere zu kommen. Schließlich erschienen bei seiner Identifikation ein Fragezeichen direkt nach dem Namen und zwei Fragezeichen mit einem Abstand dahinter. Höchstwahrscheinlich war dieser Fremde um einiges Stärker als er selbst und er war längst nicht mehr in seiner Bestform, wie auch zeigte das System keine direkte Quest für seine Auslöschung, welches ihm noch seltsamer machte.

Unbekannt: „Schließlich war ich lange genug hier unten eingesperrt und ich bin schwerlich für die Handlungen meines kleinen Butlers verantwortlich. Er sollte schließlich nur einen Ausgang aus diesem Dungeon für mich finden und durch das von ihnen geschaffene Loch lässt es sich hervorragend entkommen, wenn auch ich dabei wohl etwas nass werden könnte“

Das letzte sprach er aus, als würde er sich selbst einen Witz erzählen.

Unbekannt: „Wir werden uns sicher wiedersehen, kleines Fräulein. Ein Rat zum Abschied. Sie sollten diesen Ort bald verlassen, denn ein Sturm braut sich zusammen, aber mit ihren Fertigkeiten sollte ihnen das Entkommen kein Problem sein.“

Leica knurrte den Fremden noch einmal an, ehe sich dieser in eine andere Form zu verwandeln schien, woraufhin er im Wasserstrom, welcher in die Kammer floss zu verschwinden schien, wie ein Fisch, der gegen den Strom selbst anschwamm. Nachdem der Unbekannte verschwunden war zeigte die Quest auch keinen Fehlschlag an. Was auch immer die Kreaturen in diesem Dungeon infizierte musste mit ihm in irgendeinem Zusammenhang stehen. Kurz nach seinem Verschwinden entschied er sich vorerst aus der Ferne das Loch in der Kavernen Decke wieder zu verschließen, welches ihn und Leica vor einem stillen See zurückließ, welcher sich langsam durch die Tunnel aufzulösen begann. Mit sich riss er die vielen Toten Kreaturen. Hin und wieder mussten sie noch ein paar der Angreifenden Kreaturen an den Kavernen Wänden loswerden, jedoch griffen sie nicht mehr in ihrer starren Koordination an, auch schienen sie etwas unentschlossen zu sein. Der Kampf verlor gänzlich seine Brisanz, wodurch endlich ein Gefühl für einen stetigen, jedoch langsam Fortschritt an diesem Ort aufkam.

Es dauerte eine ganze Weile, bis das Wasser in den Tunneln verschwunden war und die Prozente weiter auf die 93% stiegen. Es schien ihm somit als würden immer noch einige der Kreaturen kämpfen. Sie besaßen keinen natürlichen Raum mehr in diesem Dungeon, welcher ihnen eigen gewesen wäre, weswegen sie vermutlich sehr dicht an verschiedenen Orten drängten. In ihrer neu gewonnen Freiheit gaben sie sich ihren primitivsten Instinkten hin, welche sie in einen Kampf ohne Wiederkehr führten. Nach einer kurzen Pause entschloss er sich die Zweite Belohnung zu beanspruchen, denn seine Kleidung hatte schon bessere Tage gesehen und der Kampf war ihr nicht wirklich zuträglich gewesen. Dankbarerweise wurde seine Belohnung mit neuer Unterwäsche und Unterkleidung geliefert. Vor ihm in der Luft schien sich aus dem Nichts die Ausrüstung zu materialisieren. Es vermittelte ein Gefühl von einem Science-Fiction Roman. Unter der Ausrüstung befand sich auch ein Sport BH, welcher ihm sehr dienlich sein würde, denn er würde es sehr effizient gestalten, seine Körbchen einzupacken, wie auch sie etwas besser zu verbergen.

Die Rüstung selbst schien perfekt für ihn geschaffen worden zu sein, wie auch die darauf befindlichen Verzauberungen.

[Lederharnisch: Erhöht die Manaregeneration geringfügig, passive Selbstreparatur, der Gegenstand ist Seelengebunden.]

Der Harnisch besaß einige Fronttaschen, wie einige Steckplätze für? Vermutlich Trankflaschen, wie auch ein paar Versteckte Fächer, welche sich vermutlich auch noch auszahlen würden.

[Leinenhosen: Robust, passive Selbstreparatur, der Gegenstand ist Seelengebunden.]

Die Hosen selbst passten perfekt, ebenso wie der Harnisch. Sie waren recht simpel, aber robust, wobei ihre Seitennaht sehr auffällig war und es ihn ein wenig störte, wie sehr diese Hose seinen Hintern zu betonen schien.

[Lederarmschienen: Erhöht ihre Gesundheitsregenration geringfügig, passive Selbstreparatur, der Gegenstand ist Seelengebunden.]

[Lederstiefel: Erhöht ihre passive Ausdauerregeneration, passive Selbstreparatur, der Gegenstand ist Seelengebunden.]

Die Stiefel selbst erinnerten ihn ein wenig an seine Militärischen Kampfstiefel, welche er in seinem früheren Leben besaß. Jedoch schienen dieses etwas eindrucksvoller sein.

[Ledermantel: Verbirgt ihre Anwesenheit Geringfügig, passive Selbstreparatur]

[Kampfrucksack: Neuartig in dieser Welt. Erhält waren in seinem inneren in einem neuen Zustand und besitzt die Eigenschaft der Selbstreparatur, der Gegenstand ist Seelengebunden.]

Es brauchte zwar eine Wiedergeburt, einen nervigen Dungeon, eine gefährliche Quest und ein wenig Glück, aber zumindest besaß er endlich in diesem Leben einen Mantel, wie er ihn sich immer gewünscht hatte. Die Kapuze konnte effektiv sein Gesicht verbergen. Auch wurde zu diesem Set eine Halbmaske geliefert, welche er knapp bis über die Nase ziehen konnte, welche sein Gesicht noch weiter zu verbergen schien. Es versprach ihn zumindest nicht immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen zu lassen. Dennoch sollte die weibliche Stimme ein Problem darstellen. Auch seine geringe Größe wirkte nicht besonders ermutigend für ihn. Tatsächlich verlieh ihm dieses Outfit beinahe das Aussehen von einem Assassinen und hatte sehr wenig mit dem klassischen Auftreten eines Magiers gemeinsam. An seinem neuen Gürtel befanden sich bereits ein paar Scheiden für die beiden Dolche, welche er besaß und eine für das beinah nutzlose Kurzschwert. Die neue Kleidung schien ihm ein erfrischendes Gefühl zu verschaffen. Ein Gefühl, dass er wirklich genießen und willkommen heißen konnte. Nach dem Ankleiden begann er sich erneut in der Kaverne umzusehen, um sein nächstes Ziel auszumachen.

Das Momentan wohl am interessantesten für ihn waren nicht die tieferen Höhlen und Tunnel, sondern der Tunnel, aus dem der Fremde zu kommen schien. Nachdem sich der Wasserstand auf einem Allzeittief befand, entschloss er sich seiner Wendeltreppe durch einen neu geschaffenen Gang wieder in die Höhle selbst zu folgen. Zu seiner Sicherheit war er gezwungen seine ehemaligen Fallen wieder aufzufüllen. Es wäre eine Schande gewesen durch ein wenig Unachtsamkeit und einiger seiner eigenen Gruben ein Ende zu finden. Auch konnte er Leica nur sehr schwer von ihnen warnen oder ihr die Gefahr erklären, welche die Löcher darstellten.

Mit Leica zusammen an seiner Seite begann er langsam durch das innere der Kaverne zu wandern. Zwar konnten die Wassermassen einiges davontragen, jedoch konnten sie nicht alles reinigen. In den Gruben und fallen sammelten sich noch immer Leichen. Bevor er diese Verschloss, konnte er auf den Feldspitzen einige von ihnen ausmachen. Es dauerte einige Momente, um auf die andere Seite der Kaverne zu kommen. Aber schließlich erreichte er den Ort Kurz unterhalb des Vorsprungs, auf dem er den Unbekannten zuvor ausmachte und wo sich noch immer die verbrannten Überreste des Gedankenmagiers befanden. Mit wenigen Zügen seiner Erdmagie schuf er recht schnell eine Treppe in der Wand. Auf dem Vorsprung angekommen, konnte er die Überreste des ehemaligen Gedankenmagiers ausmachen. Von ihm selbst blieb nicht viel mehr übrig, als hätte man ihn kremiert. Dies galt auch für alle Gegenstände, die er bei sich trug, nichts überlebte die Flammen des Void. Der Tunnel hinter dem Vorsprung führte in eine höhere Ebene des Dungeons. Es war genau dieser Tunnel, dem Erfolgen wollte. Er wollte unbedingt herausfinden, wohin die ehemalige Leibgarde des anderen Magiers gegangen war.