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Magna Magica 2.0
Chapter 12 - Darwyn, Har'Thok and Alondi (Original)

Chapter 12 - Darwyn, Har'Thok and Alondi (Original)

Leider musste Darwyn dieses kleine Forschungsobjekt zurücklassen. Zu gerne hätte er sie mitgenommen, aber was auch immer ihre Augen schwarz werden ließ und seinen Gedankenmagier so gründlich zu Staub zerfallen ließ schien zwar einer Erforschung wert, jedoch nicht dem Risiko. Zeit und Ort hatte er immer lernen müssen, ansonsten wäre er nicht ein ganzes Jahrhundert in diesem Dungeon gefangen gewesen. Er konnte nicht riskieren, seine Experimente außerhalb eines Dungeon zu tätigen, nicht ohne eine unerwünschte Aufmerksamkeit zu vermeiden, außerdem kann er die Wirkungen des Erregers noch nicht, geschweige denn wie es funktionierte! Dieser Dungeon war unabdingbar für den Beginn seiner Experimente, jedoch rechnete er nicht damit, dass das System ihn dort versiegeln würde. Woher hätte er es auch wissen sollen? Hätte sein Magier nicht die Anwesenheit von jemandem mit einem leicht beeinflussbaren Geist gespürt, dann wäre er dort wohl für die Ewigkeit gefangen gewesen, dazu gezwungen in seinen Fortschritten zu stagnieren.

Unerwartet stellte sich dieses kleine Ding als sehr fähig darin heraus seine Experimente für ihn zu beseitigen. Zumindest blieb es ihm erspart sich später um die Folgen kümmern zu müssen. Nachdem er Vorsichtshalber seine wichtigsten Unterlagen in seinen Speicher verfrachtete, musste er nur noch auf eine Gelegenheit für das Entkommen warten. Nicht, dass dieses kleine Ding ihm hätte schaden können. Wenn auch vielleicht ihre Magie, die ihn an irgendwas erinnerte. Dennoch war es besser zu entkommen, wenn man die Gelegenheit besaß.

Draußen angekommen formte er sich in seine Gestalt zurück, worauf er einige Minuten im Dunklen in der Luft schwebte und einen ausdrücklichen Blick auf die Szene bekam. Wie er es erwartete, waren 100 Jahre vergangen und die Stämme der Echsenmenschen hatten sich erneut für eine Wanderung aus den magischen Wäldern heraus vereint. Sie marschierten direkt auf das Königreich Alondiar zu.

Sie besaßen enorme Trägerkreaturen, welche im Bestiarium als Königsechsen aufgeführt wurden. Ihre massiven Körper waren in der Lage die Bäume beim Gehen einfach beiseitezuschieben und die Flora des magischen Waldes könnte sich als prähistorischer Dschungel beschreiben lassen desto tiefer man in ihn eindrang. Somit konnte man sehr viel besser die Macht dieser Kreaturen beschreiben, die auf ihrem Weg lediglich einen Pfad der Verwüstung hinter sich ließen. Diese Königsechsen waren tyrannisch in ihrem Auftreten und verursachten eine instinktive Angst in allen magischen Kreaturen um sie herum, zumindest was die schwächeren Kreaturen beinhaltete. Ihr enormer Marsch wurde zumeist von anderen mächtigen Kreaturen unterbrochen, welche durch ihren Lärm aus ihrem Schlummerzustand gerissen wurden. Der Echsenmarsch musste bereits eine ordentliche Nummer ihrer Zahl auf ihrem Weg eingebüßt haben. Vermutlich erlebte der Sumpf der Echsen eine neue Dürre! Die enormen Mengen von Nahrung, die eine Armee dieser Größenordnung verschlang, mussten Tagelange Bestien Stürme ausgelöst haben. Die Spuren dieser Bestien Stürme waren kaum zu übersehen. Was auch immer oberhalb dieses Dungeon einmal stand war vollkommen verschwunden. Der Ausgetrocknete Fluss, der in den Dungeon umgeleitet wurde, hinterließ ein trockenes Becken, indem sich einige der Kreaturen zu sammeln schienen. Am Tage musste die Sonne auf die Körper gebrannt haben, denn es breitete sich im ganzen Wald ein fauliger Geruch aus. Dies sollte für die Königsechsen nur von Vorteil sein, denn sie waren bekannte Aasfresser, zumindest nachdem was man über ihre Natur vermutete.

Sie ritten auf den Königsechsen, Hornechsen, welche drei oder mehr Hörner an ihrem Schädel besaßen, Echsen mit langen Hälsen, die zwar gigantisch wirkten, jedoch als Herbivoren bekannt waren. Neben ihnen marschierten Zahllose Kolonnen von ihren Echsenkriegern. Sie trugen eine rudimentäre Ausrüstung die auf den Knochen, Häuten und anderen Dingen ihrer Feinde beruhten. Um ihre Hüften hangen primitive Gürtel mit den Schädeln ihrer Jagdbeute, welche sie stolz ins Feld trugen. Genau wie ihre Trägerkreaturen variierten auch sie selbst in ihren Erscheinungen. Es fanden sich massive Echsen so groß wie Riesen unter ihnen. Sie führten die friedlichen Herbivoren an Zügeln. Auf den Hornkreaturen saßen Kreaturen in der Größe von Ogern und sie schlugen auf Trommeln, welche zu ihrer Seite hingen, einen zweitönigen Marschrhythmus, der die Herde antrieb. Zwischen ihren Reihen liefen Gewandtete Echsen mit Knochenkronen und Stäben. Sie waren eindeutige praktizierende der Magie, wenn auch ihre Magie stark auf ein paar wenigen Elementen beruhte. Aus ihren gutturalen Kehlen drang ein einfacher Schlachtgesang der, sofern Darwyn dies richtig verstand über das Glorreiche Blutvergießen der schwachen Hautlinge kündigte, dass sie die Schädel spalten, die Frauen und Kinder verzehren, sich aus ihrer Haut neue Kleidung schaffen würden. Von oben stürzten ihre geflügelten Echsen herab, welche das Vorfeld erkunden würden. Auf ihnen waren Reiter festgezurrt. Manchmal hingen bereits Menschen zwischen den Klauen der geflügelten Bestien, die sie aus einem kurzen Ausflug außerhalb des Waldes holten. Wenn sie über der Armee kreisten, dann ließen sie die unglücklichen einfach in ihre Mitte fallen, wo sie direkt von ihren Artgenossen auseinandergerissen wurden.

Der Echsenmarsch war schon seit einiger Zeit im lichteren Teil des magischen Waldes unterwegs, denn die Verwüstungen hielten sehr viel länger an. Normalerweise wäre der Wald nicht leicht zu beschädigen oder gar zu bändigen. Die tieferen Teile eroberten sehr schnell das verwüstete Gebiet zurück, wobei sich Bestien um ihrer durcheinander gebrachten Reviere stritten.

Dieses Ereignis wurde nicht von einem Königreich allein gestemmt. Die Grenze zum magischen Wald galt nicht umsonst als Niemandsland. Dort wo sich Diebe, Mörder und Gesocks jeder Art zu verstecken suchte! Nur dort konnten die Königreiche eine gemeinsame Anstrengung gegen den hundertjährigen Sturm unternehmen. Sie würden gemeinsam ihre Armeen sammeln. Jeden Mann der bei guter Gesundheit zu den Waffen rufen. Darwyn diente selbst einst einem Königreich in einem dieser Kriege. Nostalgisch blickte er auf die sich ausbreitenden Massen der Echsen, die sich langsam auffächerten. Beinahe musste er bei diesem Anblick kichern. Diese alten Schleiereulen in ihren magischen Türmen würden sich niemals in diesen Sturm trauen aus Angst ein paar Sekunden ihrer Forschung aus den Augen zulassen. Nein, sie schickten ihre Lehrlinge wie sie einst ihn schickten.

Dank eines Zaubers, den er vorbereitete und im vornherein sang war er für sie unsichtbar geblieben. Normalerweise wäre er verschwunden, aber so eine Wanderung fand nur alle Hundert Jahre statt. Außerdem waren in der Ferne aus dem Königreich einige Fackeln am Waldrand ersichtlich. Sehr bald sollte genau an diesem Punkt, an dem er aus der Erde kam, eine Schlacht massiven Ausmaßes stattfinden. Aus dem Grenzwald gingen überall Leuchtfackeln in die Luft. Wie er erwartete, standen die Königreiche der Menschen bereit für dieses Ereignis.

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Darwyn wiederholte leise die Fertigkeit seines Flugzaubers, wobei er sich in die Richtung des Grenzlandes richtete, wo er an einer über allen Maßen hinaus vergleichbar großen Armee von Menschen vorbeikam. Nachdem die Fackeln der Späher den Nachthimmel erleuchteten, beschloss er sein altes Versteck in den Grenzlanden aufzusuchen. Im Kreuzfeuer zu stehen war noch niemals für jemanden gesund gewesen. Mitnichten hatte er die Intention sich dem Unterfangen der Menschen anzuschließen. Was kümmerten ihn schon all die Toten? Nichts davon wäre sein Problem.

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Prinz Alondi befand sich in einem Kommandozelt vor einem Kartentisch. Um den Tisch herum waren verschiedene Adlige und Generäle versammelt. Selbst die verhasste Republik schickte eine ihrer Legion, um diesem Ansturm der Echsenwanderung beizustehen.

General Lucius von der Republik schlug mit seiner Faust auf den Kartentisch: „Das ist Wahnsinn! Die Republik wird keine Soldaten in einem Kampf bei Nacht und Nebel in den magischen Wäldern riskieren! Alonion euer Hochmut wiegt schwerer als eure verdammte Krone!“

Prinz Alondi von Alondiar: „Ihr, verfluchten Hunde der Republik. Es ist auch nicht euer Reich, dass auf dem Weg der Kreaturen liegt. Auf einen Kampf zu warten, enthält keine Ehre! Ich werde hier nicht wie ein Feigling warten, während der Feind sich noch formieren muss!“

Einige andere Prinzen und Adlige aus benachbarten Reichen nickten ihm aufrichtig zu. Ausgenommen einiger vereinzelter Generäle von Neutralen Reichen, wie aus dem Söldnerreich.

General Baran: „Prinz Alondi! In diesem Kampf gab es niemals Ehre zu gewinnen. Ich pflichte der Republik zu. Wir sollten uns hier sammeln und auf die Verstärkungen warten“

Prinz Alondi von Alondiar: „Verstärkungen, dass ich nicht lache! Die Luftschiffe sind schon ausgelastet und der trocken gelegte Fluss trägt keine Schiffe zu unserer Position! Auf welche Verstärkungen wollen sie Feigling denn warten?“

General Baran: „Wir schließen uns Beran an. Wir werden unsere Legion nicht in den Tod führen. Wir errichten, wie wir zuvor auf der Konferenz der Reiche besprachen die Verteidigungslinie!“

Ein unbekannter Prinz spuckte vor Verachtung auf den Boden: „Wir schließen uns dem Prinzen in seinem Bestreben an. Ihr ehrlosen Hunde könnt hier auf unsere Siegreiche Rückkehr warten!“

Wieder nickten viele der Adligen und anderen Prinzen, welche zumeist aus zweiten oder dritten Söhnen bestanden. Dies sollte eine der wenigen Gelegenheiten sein, in denen sie sich beweisen konnten. Sie hatten schon keinen Anspruch auf den Thron. Ein paar Siege oder Schlachten war ihre einzige Möglichkeit, abgesehen von politischen Ehen zu Ruhm, wie auch bessere Titeln zu kommen, welche wiederum mit Land und Reichtum verbunden waren.

Der Prinz machte entgegen allen Warnungen mit den anderen jungen Adligen zusammen Mobil. Sie wollten den Kampf zum Feind der Menschheit tragen. Entgegen jedem Ratschlag setzten sich der Großteil der Armeen in Bewegung. Tausende Soldaten begannen zusammen ihren Vormarsch. Das Klappern von Rüstungen, Hufen, und unzähligen Füßen besohlt oder nicht besohlt erfüllten das Grenzgebiet mit Lärm. Gezähmte Flugbestien aller Art kreischten, als ihre Reiter sich auf ihre Sättel schwangen und sich in den Himmel emporhoben. Fackeln wurden entzündet. Schlachtstandarten gehisst. Diese Militär Kampagne war einer der größten Anstrengungen der Reiche und eine der wenigen selten Gelegenheiten bei dem die Reiche zusammenarbeiteten. Für diese Zeit galt im Allgemeinen eine Waffenruhe.

Die übrigen Generäle anderer Reiche betrachteten ihre Truppenbewegungen. Wobei Baran zu Lucius sprach: „Haben wir uns richtig entschieden alter Freund?“

General Lucius: „Erinnerst du dich an die Goblinkampagne unserer Reiche? Als ich dir sagte ich hätte ein ganz mieses Gefühl dabei? Hier habe ich kein mieses Gefühl. Nein, mein ganzer Instinkt schreit mich förmlich an, um an dieser Position zu warten. Was auch immer dort passieren wird, unsere Reiche werden gestärkt daraus hervorgehen. So wie sie es immer taten.“

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Die Beiden standen etwas abseits der anderen Generäle und älteren, schlachterfahrenen Blaublütigen, die blieben um das was kam zu beobachten.

Im magischen Wald hingegen war eine gutturale Sprache zu hören, wie ein Späher der Echsen ihrem glorreichen Lord Har‘Thok berichtete, wie die Warmblüter oder auch Schuppenlosen die Nacht erhellten und bald darauf die Sprache der Menschen zu hören gewesen ist, es dauerte nicht sehr viel länger bis auch der Lärm der Menschen zu den Echsen drang und den Beginn der Schlacht ankündigte. Das Lager von Har’Thok befand sich bereits auf der anderen Seite des ehemaligen Flusses, welcher kaum ein wenig den Weg hinauf in ein scheinbar endloses Loch in unbekannte Tiefen floss.

Die Echsen entsandten ihre besten Schwimmer und Taucher, um zu erkunden, wohin das Wasser floss, jedoch kehrte keiner von ihnen zurück. Es ist als habe der Boden selbst sie verschluckt. In seinem Zelt saß ihr Lord auf einem Thron aus den Knochen verschiedener mächtiger Kreaturen, die er auf seinem Weg zur Spitze der Stämme erlegte. Er stieg von seinem Thron, worauf er sich vor sein Zelt begab, wodurch eine plötzlich unnatürliche Stille überall im Lager und bei den ankommenden Echsen eintraf. Der Kriegshäuptling der Echsenmenschen hob seine massive Axt, worauf ein lautes Brüllen durch ihre Reihen fuhr! Überall zwischen den Bäumen im magischen Wald waren in der Ferne fackeln zu sehen. Am Himmel sammelten sich kleinere Luftschiffe, die bereits im Kampf mit den Flugechsen befanden. Auf der Gegenseite der Menschen hallten die Schlachtrufe der Menschen wider, bis die ersten zwischen den Bäumen hervortraten. Zwischen ihren Schlachtreihen blickten Ballisten, Katapulte und andere Kriegsmaschinen durch. An den Flanken sammelten sich Kavallerie, während die Front von leichter Infanterie mit Speeren ausgefüllt gewesen ist. Die Reihen der Echsen wirkten geradezu endlos tief in den magischen Wald hinein, aus welchem immer noch mehr auf den offenen Platz strömten. Vom Wald selbst standen nur noch vereinzelt Bäume, die nicht vom Bestien Sturm zuvor entwurzelt wurden. Einige der Echsen hatten die toten Körper der Bestien zu Haufen für ihre Königsechsen angehäuft. Überall brannten Fackelhaufen und Kriegsfeuer, um die sich die Echsen scharten.

Die Trommeln schlugen einen immer stärkeren Klang an, welcher die Herzen der Echsen mitschwingen ließ. Har’Thok hob seine Stimme zu einem Brüllen: „Krieg! Krieg! Krieg! Holt euch eure Schädel und Häute von den Warmblütern!“