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I Woke Up In Another World As A Slave (ENG/GER)
Kapitel 42: Respekt - 04.12.2018

Kapitel 42: Respekt - 04.12.2018

Er hörte, wie sich der Eingang des Zeltes öffnete. Einige Minenarbeiter lugten hervor, um zu sehen, was los war, aber das war ihm egal. Alles, wofür er Augen hatte, war der Mann, der sich direkt vor ihm über ihn lustig machte. Fick dich!

„Ich werde mich niemals bei jemandem entschuldigen, der meinen Namen nicht respektiert. Vielleicht solltest du dich bei mir entschuldigen!“

„Was willst du, kleiner Koboldscheißer dagegen machen, Rekrut?“ Cadmun betonte den Namen Rekrut extra.

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Cadmuns Gesicht war jetzt direkt vor seinem. Eine dicke Ader verlief entlang seiner großen Narbe bis zum Schlüsselbein. Er konnte seinen heißen Atem im Gesicht spüren.

„Mein Name ist Stick!“ Er hatte genug. „Es ist mir egal, ob du ein Ritter bist! Nenn mich noch einmal Rekrut und du setzt dich auf deinen Hintern, genau wie PP!“

Cadmun knirschte mit den Zähnen. Dann trat er einen Schritt zurück. Dann lächelte er. Und dann brach er wieder in Gelächter aus.

Er stampfte mit dem Fuß und hob die Hände, so wie PP es während ihres Kampfes getan hatte. „Willst du kämpfen, Cadmun?“

Aber Cadmun lachte nur lauter. „Das ist die richtige Einstellung!“

Verwirrt senkte er wieder die Arme. Was?

„Genau wie er.“ Cadmun schlug sich wiederholt auf den Bauch. „Du bist genau wie er!“

„Was? Was meinst du?“ Er wurde wieder rot.

„Du bist lustig!“, sagte Cadmun schließlich und lachte erneut.

Er ballte erneut die Faust. „Was ist daran so lustig?“

„Du bist Montgomery“, sagte Cadmun mit einem Kichern. „Du bist ein kleiner Monty.“

Jetzt war sein Kampfgeist mit der Erwähnung dieses Namens verflogen. Hä?

„Du bist lustig!“ wiederholte Cadmun. „Und genauso wie Montgomery interessierst du dich nicht für Seniorität.“

„Ich- nun, natürlich tue ich das!“ verteidigte er sich. „Du hast einfach meinen Namen nicht respektiert!“

„Und dein Name ist wichtiger.“ Cadmun hielt seinen Blick fest. „Wenn dir Seniorität wirklich etwas bedeuten würde, dann würdest du nie so mit mir sprechen, oder?“

„Ich- ich-“ Er konnte den Satz nicht beenden. „Ich denke nicht.“

„Es ist entweder dein Weg oder kein Weg, richtig?“ provozierte Cadmun ihn.

Er hielt inne, um nachzudenken. „Mir ist dein Weg egal, wenn du nicht einmal meinen respektierst. Das ist einfach menschliche Anständigkeit.“

„Gut, gut. Das ist die Einstellung, die du brauchen wirst, um ein großer Held zu werden.“ Cadmuns Blick wanderte zur Seite, direkt ins Lagerfeuer. „Montgomery hätte auch viel erreichen können. Aber er war zu faul, um sich anzustrengen.“

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Er war?

„Glaubst du, er ist tot?“

Cadmun holte tief Luft. „Wir müssen die Tatsachen akzeptieren, oder?“

Die Spannung ihres Streits war abgeklungen. Der Eingang zum Zelt in der Nähe war wieder geschlossen, aber er wusste, dass die anderen ihnen zuhörten. Es war mucksmäuschenstill auf dem Lagerplatz.

Er durchbrach die schwere Stille zuerst: „Über welche Tatsachen redest du?“

Cadmun hob den Kopf. „Wir haben seit Monaten kein Lebenszeichen mehr erhalten. Das sagt uns alles, was wir wissen müssen.“

Stick gab nicht auf. „Es ist nichts bestätigt, solange wir keine Leiche sehen. Er ist wahrscheinlich im Herrenhaus eingesperrt, meckert den Baron an, weil ihm zu kalt ist und er keine Fußmassage bekommt.“

Cadmun seufzte. „Du bist ein kleiner Held oder, Stick?“

Auf Sticks Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. "Nein, ich bin der Größte, erinnerst du dich nicht?"

Der Glatzkopf stieß einen leichten Lacher aus: "Das wird sich zeigen."

Die Beiden starrten sich für etwa eine Minute schweigend an.

"Also", sagte Stick endlich: "ich wollte dich etwas fragen."

"Was gibt's?"

Stick versuchte sich an seine Unterhaltung mit Lydia zu erinnern. "Stimmt es, dass du rote Haare hast?"

Cadmun war verwundert. "Woher hast du das?"

"Lydia hat es mir vor einiger Zeit erzählt", erklärte Stick. "Stimmt es, dass du ein Tagebuch über rothaarige Leute geführt hast?"

"Natürlich", sagte Cadmun begeistert: "Man sieht nicht täglich welche."

Also stimmt es!

"Kann ich es lesen?"

Der Glatzkopf wunderte sich offensichtlich über diese Bitte. "Warum?"

„Weil ich etwas wissen möchte.“

„Es tut mir leid, aber du kannst es nicht lesen.“

„Was? Warum? Bitte, ich muss irgendwie Hinweise zu Leuten finden, die mit mir verwandt sein könnten.“

Cadmun ließ seinen Kopf nach hinten fallen. „Das wird nicht möglich sein.“

„Komm schon! Ich muss wissen, wer ich bin!“ Er schämte sich ein bisschen, es zuzugeben.

„Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber ich habe keinen Zugang zu dem Tagebuch mehr.“

„Was meinst du damit?“

„Es ist in der Fabrik“, erklärte Cadmun. „Irgendwo in den Bergen hinter den Minen. Es wäre unmöglich, an das Tagebuch ranzukommen.“

„Aber du erinnerst dich bestimmt an diese Leute, oder“

Cadmun zögerte mit seiner Antwort. „Es tut mir leid, aber es waren die Namen von einer Menge Leute auf dieser Liste und es ist Jahre her.“

„Nein…“ Er fühlte sich wie an, als wäre ihm der Boden unter den Füßen weggezogen worden.

„Es sind vor allem zwei Personen, an die ich mich erinnere.“

Ein kleiner neuer Hoffnungsschimmer wuchs in Stick.

„Wirklich?“

„Der erste wäre offensichtlich. Es war niemand Geringerer als der große Held selbst.“

„Was? Das gibt's doch nicht!“ Stick griff nach seinem orangefarbenen Haar, das er zuvor in der Reflexion in einem Wassereimer gesehen hatte. Wie ich?

„Ich mache keine Witze. Arslan, der Göttermörder, war tatsächlich ein Rotschopf.“

„Wow!“

„Auch wenn er nicht ganz so unreif war.“ Cadmun lächelte.

Natürlich musste er es kaputt machen.

Er versuchte die Bemerkung zu ignorieren und nach mehr Informationen zu fragen. „Und was ist mit dem anderen?“

„Der andere…“, sagte Cadmun, „war der erste und letzte Rotschopf, den ich bisher gesehen habe.“

„Wer ist es?“

„Ein wandernder Händler namens Redfield. Er stammt aus meiner Heimatstadt.“

Die Information kam ihm wie ein Blitz. „Pridtur?“

„Ja“, antwortete Cadmun, „es passt, dass du ein Abenteurer bist.“

„Es tut mir leid, ich hätte dein Status nicht lesen sollen.“

„Schon gut“, versicherte der kahle Mann ihm, „du gehörst nicht zu den Abenteurern, die es zerstört haben.“

„Was wurde zerstört?“

„Pridtur.“

Er spürte einen Kloß im Hals. Er würde es diesen Spielern durchaus zutrauen, so rücksichtslos zu sein.

„Was ist passiert?“

„Sagen wir einfach, dass du nicht darauf zählen solltest, dass Redfield noch lebt, wenn du nach Verwandten suchst.“

„Verdammt! Verdammter Carnifex.“

Cadmun nickte. „Das ist alles, was mir spontan einfällt. Entschuldige, Stick.“

Ein beklemmendes Gefühl lastete auf seiner Brust. Was, wenn ich nie herausfinde, wer ich bin?

Er schüttelte den Kopf, als ob allein der Gedanke, die Suche so früh aufzugeben, eine Beleidigung für seine Person wäre. „Ich werde wohl dieses Tagebuch finden müssen.“

„Viel Glück, hier erstmal raus zu kommen.“

Als Mitternacht näher rückte, verblasste der Glanz der letzten Glut in der Feuerstelle langsam und wich dem Mondlicht, das von oben herabströmte. Als Ergebnis ihres Gesprächs hatte er eine neue brennende Frage.

„Es gibt noch etwas, das mich beschäftigt.“