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I Woke Up In Another World As A Slave (ENG/GER)
Kapitel 11: Wasser – 06.06.2018

Kapitel 11: Wasser – 06.06.2018

Er wandte sich wieder den Rittern zu. Worüber sie auch immer diskutiert hatten, sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits damit fertig. Sie stiegen von ihren Pferden ab und zogen ihre eigenen Flaschen heraus, um zu trinken. Er beobachtete genau, wie das Wasser über das Kinn des Streitkolbens lief. Er musste sich zurückhalten, um nichts zu sagen, als er die Wassertropfen sah, die über die glänzend hellrote Rüstung liefen. Die meisten davon fielen jedoch verschwenderisch auf den Boden. Reacher bemerkte, dass er starrte.

„Was zur Hölle willst du?“, fragte der Streitkolben.

„Ich habe kein Wasser bekommen“, antwortete er zögerlich.

„Die Wasserpause ist vorbei. Hättest die Chance nutzen sollen. Jetzt musst du warten, bis wir hier fertig sind. Beweg dich!“

„Aber ihr habt mich-“

Reacher warf seine Flasche auf den Boden und stürmte auf ihn zu.

„Ich werde dich bereuen lassen, dass du mir widersprochen hast, du nutzloses Stück Scheiße!“ Der Ritter überragte ihn, seine Rüstung jetzt teuflisch rot im Schatten des Berges. Der Streitkolben drückte einen Finger gegen seine Stirn und schob ihn in Richtung der Höhle.

„Wer zur Hölle hat überhaupt zugestimmt, dass ein Hänfling wie du in den Minen arbeitet? Wer hat dich hierher gebracht? Hat er es nur gemacht, um uns zu ärgern?“ Reacher erhob weiter seine Stimme, während er immer wieder mit dem Finger nach ihm Stach. „Huh? Antworte mir! Hat er es getan?!“

Wer ist er? Der Baron? Ich weiß es nicht. Was ist dein Problem? Der Handschuh tut weh!

„Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, dass ein weinerlicher zerbrechlicher Junge wie du in den Minen arbeitet, es sei denn, du sollst sterben und uns in Schwierigkeiten bringen. Aus meiner Sicht solltest du im Herrenhaus sein und dem Baron einen bla-“

„Das reicht!“ Das Schwert griff ein. „Schau dir den Jungen an. Er hat keine Ahnung. Du jagst ihm völlig sinnlos eine Heidenangst ein. Er hat die Wanderung zum ersten Mal gemacht, sei etwas nachsichtig.“

„Morgen bekommst du keine Extrawurst.“ Reacher zog sich zurück, setzte aber sein Schimpfen murmelnd fort. Er sah ihn immer wieder kritisch an, um eine Antwort auf seine Fragen zu finden.

„Hier.“ Das Schwert reichte ihm eine Flasche. „Deine Lippen sehen übel aus. Wir können nicht riskieren, dass du in den Minen stirbst und den Ort verpestest. Nimm einen Schluck!“

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Er zögerte nicht, als er die Flasche nahm und sie an seine Lippen presste. Er konnte einfach nicht widerstehen. Das kalte Wasser war himmlisch. Er spürte, wie seine Organe ihm dankten, endlich etwas Flüssigkeit zu bekommen. Sein Hals tat immer noch weh, aber nicht mehr so sehr, als er schluckte. Er konnte sich nicht zurückhalten. Danke, danke, danke, Herr Schwert!

Er wurde ins Gesicht geschlagen. Seine Ohren klingelten. Es dauerte einen Moment, bis er seine Sinne wieder beisammen hatte. Das erste, was er erkannte, war die Flasche auf dem Boden. Sein Kiefer war taub. Seine Lippen fühlten sich feucht und warm an. Er berührte sie und sah Blut. Er sah zu den Rittern. Das Schwert hatte ihn mit dem Metallteil seines Panzerhandschuhs geschlagen. Er konnte sein Blut auf der Rückseite der Hand sehen. Es dauerte einen Moment, bis er alles registrierte. Der Schwertkämpfer wartete geduldig darauf, dass er die Situation verstand.

„Wenn ein Abenteurer einen Schluck sagt, meint er einen Schluck“, sagte er schließlich. „Tu dir selbst einen Gefallen und höre in Zukunft aufmerksamer auf Anweisungen.“

Was soll das? Erst ist er nett und dann schlägt er mich. Er ist noch schlimmer als Reacher! Warum sind die Abenteurer so?

„Das ist kein Grund, mich so anzusehen. Dir wird gesagt, was du tun sollst, und du tust genau das, was dir gesagt wurde. Vergiss nicht deinen Platz“, sagte das Schwert.

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„Becket“, sagte Reacher. „Hast du das gesehen?“ Das Schwert, Becket, drehte sich um. „Was ist los?“

„Hast du das gesehen?“ Seine Stimme klang anders. Er klang verängstigt.

„Was meinst du?“

„Gerade eben, als du ihn geschlagen hast. Für einen kurzen Moment…“ Reacher verstummte.

„Wovon redest du?“, fragte Becket.

„Sein Status.“ Reacher war besorgt.

Becket war genauso verwirrt wie er selbst. Er beugte sich vor, um ihn genauer anzusehen. Sie fixierten einander.

„Nein…“, flüsterte Becket.

Mit langsamen Bewegungen hob er die Flasche zwischen ihnen auf und goss etwas Wasser auf seinen Handschuh. Er rieb, um das Blut abzubekommen. Dabei brach er den Blickkontakt die ganze Zeit nicht ab.

Der Streitkolben befahl: „Geh in die Höhle. Du bist mit PP und Montgomery ganz hinten.“

Was passiert hier?

„Hast du mich nicht gehört? Beweg dich!“ Reacher schrie wieder, aber dieses Mal mit weniger Selbstvertrauen.

Er hob langsam die letzte Spitzhacke auf, die zu seinen Füßen lag, und suchte nach einer Fackel und einer Tasche. Wie Beute, die ein Raubtier beobachtet, bewegte er sich mit so wenig plötzlichen Bewegungen wie möglich. Er war sich nicht sicher, ob das wieder ein Trick war, also beobachtete er ihre Bewegungen sehr genau. Sie schienen sich versteift zu haben, überhaupt nicht mehr wie Raubtiere.

„Geh einfach!“ hörte er Becket sagen.

Er entschied sich, eine Tasche mitzunehmen und ohne Fackel zu gehen. Es gab keinen Grund, länger zu bleiben und sie dabei zu verärgern. Die Taubheit in seinem Gesicht ließ langsam nach und wurde von Schmerz abgelöst. Zögernd stieg er in die Mine hinab, ohne zu sehen, wohin er ging. Als er vollständig von der Dunkelheit umgeben war, hörte er, wie die beiden Ritter anfingen, miteinander zu flüstern. Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, und bald darauf konnte er sie überhaupt nicht mehr hören. Egal, was gerade passiert ist, ich muss von jetzt an vorsichtiger sein, wenn ich mit diesen beiden zusammen bin.