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Kapitel 28: Held - 08.06.2018

Er entschied sich, seinen knurrenden Magen zu ignorieren und sich zuerst zu waschen. Seine Haut war von Schichten von getrocknetem Schweiß, Schmutz, Blut und Schlamm klebrig. Egal was für Essen er anfassen würde, es würde durch den Dreck an seinen Händen so oder so ungenießbar werden. Außerdem ist es ein Geburtstagsfest. Ich sollte wenigstens sauber sein, um die Zwillinge zu respektieren. Immerhin hat Cadmun mich gewarnt, dass ich gleich behandelt werde.

Es schüttelte ihn bei dem Gedanken daran, erneut von Cadmun diszipliniert zu werden. Er fand einen Eimer Wasser in der Nähe eines der Zelte eines Sklaven. Die Lumpen darin waren bereits benutzt worden und das kalte Wasser war eklig. Aber es würde genügen müssen. Er hob den Eimer hoch und sah sich nach einem ruhigen Platz etwas weiter weg vom Lager um, um sich zu waschen. Er fand einen Stein, der von Büschen umgeben war, auf den er sich setzen konnte. Die fröhlichen Unterhaltungen, die aus dem Lager kamen, konnte er noch hören, aber als er sich umschaute, sah er niemanden. Er zog das Stück Zelt aus, das er um die Hüften hatte und legte es mit der Innenseite nach oben auf den Stein. Die Innenseite sieht wenigstens etwas sauberer aus.

Er setzte sich auf den Stein, stellte den Wassereimer neben sich und fing an. Seine Arme und Beine mit dem kalten Wasser abzureiben war in Ordnung, aber als er zu anderen Körperteilen kam, würde die Temperatur des Wassers zu einem Problem. Er versuchte, das Waschen von Brust, Rücken und Hüfte herauszuzögern bis zum Schluss, indem er zunächst sein Gesicht wusch. Als er eine Portion von dem Wasser mit seinen hohlen Händen aufnahm und in die Nähe seines Gesichts hielt, wurde er von dem Geruch abgehalten. Vielleicht sollte ich meine Wunden nicht hiermit waschen.

Schließlich gab er auf und tunkte den Lumpen in das Wasser. Er würde mit seinem Rücken anfangen, wenigstens versuchte er, sich einzureden, dass er jetzt jeden Moment anfangen würde. Sein Magen erinnerte ihn an seinen Hunger, also holte er tief Luft und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Er schwang den nassen Lumpen über seine Schulter und sobald er seinen Rücken berührte, schrie er auf. Das ist viel zu kalt! Was habe ich getan? Das war ein Fehler! Oh bitte, Gott des Lebens, warum schützt du mich nicht?

Er nahm tiefe keuchende Atemzüge, während das eiskalte Wasser an seiner Wirbelsäule hinablief. Ih, ih, ih. Warum habe ich das getan?

„Hier bist du!“, rief eine weibliche Stimme von hinter ihm.

Was? Wer?

Sein Kopf schnellte hoch, um zu sehen, wer aus den Büschen hervor spähte. Es war Lydia. Was macht sie hier?

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Als er sich erinnerte, dass er nackt war, wurde sein Gesicht knallrot.

„Ich hab dich überall gesucht!“ Lydia kletterte über die Büsche und näherte sich ihm.

„B-Bitte komm nicht näher“, stotterte er, während er sich zu einem Ball zusammenrollte, um so viel Haut wie möglich zu bedecken, „Ich habe nichts an!“

Vielleicht ist das Mondlicht-

„Ja, ich weiß. Montgomery hat mir gesagt, dass du dich wäschst.“ Sie stellte einen Eimer neben seinen.

Dieser Hund! Dieser kleine Koboldscheißer! Ich werd ihn umbringen!

Sie nahm einen fein gewebten Lappen aus ihrem dampfenden Wasser. „Ich kann nicht glauben, dass du diesen Dreck benutzt hast.“

Ohne Vorwarnung presste sie den Lappen auf seine Schulterblätter und er stieß ein Wimmern aus. Es war heiß, aber genau so heiß, dass es gut war. Besonders nachdem er sich mit eiskaltem Wasser übergossen hatte. Es war… Schön.

Er kehrte in die Realität zurück. „Du weißt, dass ich das selbst kann!“

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„Ja, das kann ich sehen. Du benutzt Schmutzwasser, das du nicht mal abgekocht hast. Der Brunnen ist direkt hinter meiner Hütte und das Feuer brennt bereits. Ich mein, Gott, ihr Männer.“

Aus seiner Scham wurde bald von einem Gefühl der Beleidigung verdrängt. Wer glaubt sie, dass sie ist?

Aber letztlich konnte er ihr nicht widersprechen, da sie absolut Recht hatte. Es fühlte sich bedeutend besser an, mit warmem Wasser abgeschrubbt zu werden. Also verschränkte er seine Arme um seine Beine, um alles zu bedecken, während er einfach da saß und Lydia seinen Rücken mit einem Block Seife abrieb. Mann, sie hat sich wirklich vorbereitet.

Sein Herz begann heftiger zu schlagen und er spannte sich an. Warum hat sie sich vorbereitet? Wird sie-?

„Mach dir keine Gedanken, das ist mein Job“, sagte Lydia, da sie spürte, wie unwohl ihm war, „du würdest deinen Rücken eh nicht erreichen. Den Rest machst du selber.“

„Dein Rücken ist es Leuten den Rücken zu waschen?“

„Ja… In gewisser Weise.“ Ihre Stimme klang traurig, weniger streng, als zuvor. „Genau genommen nur den des Barons. Er mag es, wenn ich in seiner Nähe bleibe, also muss ich ihm auch seine Mahlzeiten servieren und seinen Tee bringen.“

„Oh…“ Dieser Bastard!

Lydia wusch ihm die Seife vom Rücken und gab ihm den Lappen. Sie drehte sich von ihm weg, während er begann, seine Arme abzuwaschen.

„Timothy hat mir von dir erzählt.“

Er ließ den Kopf hängen. „Ja, ich weiß.“

Das Wasser begann sich in einer Pfütze unter dem Stein zu sammeln und er betrachtete das sich in der abstoßenden Mischung aus Matsch und Blut spiegelnde Mondlicht. Sie schwiegen für eine Weile.

„Du wirkst nicht wie die Abenteurer heutzutage.“, brach Lydia die Stille.

„Was meinst du?“, fragte er, während er den Lappen in das warme Wasser tunkte.

„Du erinnerst mich an die, die hier vor vielen Jahren als erste ankamen.“

„Wie das?“

„Die waren nett.“, sie machte eine Pause, um einen Moment nachzudenken. „Wie der Held.“

„Der Held?“, fragte er.

Aber bevor Lydia erklären konnte, was sie meinte, hörten sie ein Rascheln aus den Büschen, das sie beide erschreckte. Eine Gestalt tauchte im Mondlicht auf. Es war Varyan.