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I Woke Up In Another World As A Slave (ENG/GER)
Kapitel 27: Spieler - 08.06.2018

Kapitel 27: Spieler - 08.06.2018

Endlich erreichten sie die Feuerstelle, wo ein großer Mann mit Glatze sie bereits erwartete. Cadmun befahl ein paar der Anderen, das Schwein zuzubereiten und ein paar Diener nahmen ihnen den Kadaver aus den müden Händen. Die Menschenmenge lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Schwein, das an ihnen vorbei getragen wurde und waren bald damit beschäftigt darüber zu sprechen, was die beste Zubereitungsart für Schwein war. Von Vorschlägen wie ‚gegrillt‘ oder ‚als Eintopf‘ lief ihm das Wasser im Mund zusammen.

„Cadmun, geht es dir gut?“, fragte er.

„Ich sollte dir dieselbe Frage stellen“, antwortete Cadmun. „Mir scheint, wir haben es beide mit ein paar Kratzern überstanden, was?“

Cadmun lachte und klopfte ihm auf die Schulter. Er konnte nicht mal zurück lächeln. Er war geschlagen. Er fühlte sich verloren. Wenn es doch bloß nur ein paar Kratzer wären.

Cadmuns Verhalten veränderte sich. Er schaute hinüber zu Timmy, der nur seinen Kopf schüttelte. Er ging in die Hocke, um auf derselben Augenhöhe mit dem Jungen zu sein. Das war letztlich alles, was sie waren. Nur ein paar Jungs.

„Sie haben dich ganz schön erwischt.“

Der glatzköpfige Mann versuchte, die richtigen Worte zu finden, aber er war nicht in der Stimmung, darüber zu sprechen.

„Hey, Kleiner, was ist passiert? Du siehst scheiße aus.“ Montgomery schälte sich aus der Menschenmenge und kam zu ihnen herüber. „Und du riechst auch danach.“

Die beiden Männer standen vor ihm und warteten auf eine Antwort.

„Ich will mich einfach nur hinlegen“, antwortete er ihnen.

Er war nicht müde. Besonders, nachdem er den ganzen Tag rein gar nichts getan hatte, aber er wollte einfach in Ruhe gelassen werden.

„Stell dir vor“, sagte Montgomery, „Sir Frost wollte sich auch hinlegen, als er gestern vom Schlachthaus zurückkam. Stell dir seine Überraschung vor, als ich ihm sagen musste, dass du sein Zelt auseinandergenommen hast, um es als Unterwäsche zu tragen und deine Genitalien daran zu reiben.“

Cadmun sprang auf: „Montgomery!“

Der autoritäre Sir Frost knurrte Montgomery an, seine Klappe in solch unpassenden Momenten, wie diesem zu halten, aber die Bemerkung hatte die Jungen kalt erwischt und sie brachen in Gelächter aus. Sie waren schließlich nur Jungs. Bei diesem Anblick wurden die Gesichtszüge des früheren Fabrikaufsehers etwas weicher.

„Wenn du neue Kleider willst, solltest du einfach einen Diamanten finden“, Montgomery viel für eine gute Minute in ihr Lachen ein.

„Ok, das reicht“, sagte Cadmun mit gespieltem Nachdruck in seiner Stimme, aber die drei Sklaven lachten einfach weiter über sein Elend, dass er das Bisschen Dach, das er über dem Kopf hatte, verloren hatte.

Dann rief Cadmun: „Ich hab gesagt, das reicht!“

Die drei verstummten sofort.

„Lasst uns zu ernsteren Themen kommen“, Cadmun senkte seinen Kopf, sodass ein Schatten sein Gesicht verdunkelte. „Stimmt es? Was Timothy Lydia erzählt hat?“

Cadmuns Blick wechselte zwischen ihm und Timmy während er die Frage stellte. Es gab nur eine Sache, die er damit meinen konnte. Es ist sinnlos, zu lügen.

„Ja, ich bin ein Spieler“, er gab sich Mühe, so leise, wie möglich zu sprechen, damit die Menschenmenge hinter Cadmun ihn nicht hören konnte.

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„Was?!“, rief Montgomery aus, aber bedeckte sofort seinen Mund mit seinen Händen. Zum Glück waren die anderen Sklaven zu sehr damit beschäftigt, vom Abendessen zu träumen, um ihnen irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken. Dann flüsterte er: „Du meinst, du bist ein Abenteurer? War es das, was mit den Edelsteinen passiert ist?“

image [https://i.imgur.com/oeKVEho.jpg]

Er nickte.

„Wir müssen Shadis informieren“, sagte Cadmun.

„Was? Nein!“, protestierte Montgomery. „Das kannst du nicht machen. Die anderen Zerfetzen ihn bei lebendigem Leibe, wenn sie es heraus finden.“

„Das ist ein riesiges Sicherheitsrisiko. Was, wenn er ein Spion ist?“

„Ich bin kein Spion!“, rief er aus, aber er wurde komplett ignoriert.

„Cadmun, warte einen Augenblick. Lass uns die Gelegenheit nicht verschwenden. Stell dir vor, was wir erreichen könnten, wenn wir eines ihrer Inventare hätten“, Montgomery gestikulierte wild. „Oder denk daran, wie viel Information wir sammeln könnten, nur aus ihren Statusen. Wir könnten endlich sehen, was sie sehen!“

Ich bin auch kein Inventar!

Cadmun schüttelte den Kopf. „Sie sind nicht dumm. Sie wissen, dass wir es herausfinden werden. Findest du es nicht verdächtig, dass sie uns so eine Chance präsentieren?“

Montgomery legte seine Hände zusammen. „Bitte ruiniere so eine große Chance nicht! Die Anderen sind zu engstirnig, um das Potential zu erkennen.“

Die beiden Männer diskutierten, als wären sie in ihrer eigenen kleinen Welt. Die Situation war ihm nur allzu bekannt. Und es war frustrierend. Egal, wie sehr Montgomery bettelte und flehte, er konnte die Situation nicht ändern. Sir Frost hatte sich entschieden.

„Die Chance ist genauso groß, dass wir ausgetrickst werden“, sagte Sir Frost streng. „Wie sollen wir ihm vertrauen? Wir wissen nicht mal seinen Namen!“

„Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass er uns schaden will? Er ist nur ein Junge!“

„Bonatelli ist auch nur ein Junge.“

Damit war die Diskussion abrupt beendet. Montgomery hatte darauf keine Antwort.

„Ich bin nicht der Baron. Ich bin nicht wie andere Abenteurer!“, versuchte er sich zu verteidigen.

„Das hoffe ich sehr“, antwortete Cadmun.

Etwas an dem Gesicht des kahlen Mannes hatte sich geändert. Sein Gesichtsausdruck schien dunkler… feindseliger. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengrube aus. Außer Montgomery gab es niemanden mehr, der auf seiner Seite war. Wenn das der Fall war, dann war er nirgends mehr sicher. Wenn die Anderen entschieden, ihn zu verprügeln, weil er ein Spieler war, dann würde er diesmal definitiv zusammengeschlagen werden. Und PP macht vielleicht mit! Das kann nicht wahr sein! Warum bin ich der Feind nach allem, was ich durchgemacht habe?

Montgomery schaute ihn an, als hätte er seine Gedanken gelesen und stimmte zu. Es gab keinen Grund für Feindseligkeiten. Cadmun musste das verstehen, aber irgendetwas in seiner Vergangenheit hatte ihn misstrauisch gegenüber Abenteurern gemacht. Ist es das, was Bonatelli damit meinte, dass eine Menge Leute meine Entscheidung nicht mögen werden?

Letztendlich war es Timmy, der zu Cadmun durchdrang. Der Junge, den er noch nie hatte sprechen hören, nahm ganz sanft eine von Cadmuns Händen und sah mit einem entschlossenen Ausdruck Cadmun in die Augen.Cadmuns angespanntes Gesicht entspannte sich und er wandte sich zu Montgomery.

„Monty, es wird irgendwann rauskommen. Wenn wir es nicht erzählen, dann werden es Reacher oder Becket erzählen.“

Monty?

„Ich weiß. Wir müssen es eben langsam sacken lassen und es den Anderen langsam und vorsichtig servieren, bevor diese Idioten das Öl ins Feuer gießen.“ Montgomery lächelte verschlagen. „Apropos Essen, wie wäre es, wenn wir uns nicht allen den Appetit mit schweren Themen vermiesen würden? Lass uns die heutige Feier nicht mit schweren Themen ruinieren.“

„Du bist unmöglich“, Cadmun stieß ein Lachen aus. „Jetzt bin ich hungrig.“

„Komm, das Schwein fängt schon an zu duften. Wir werden über dieses Thema wann anders sprechen.“

Cadmuns Blick wanderte von Montgomery zu Timmy und zurück. „Ihr habt recht. Lasst uns wann anders weiterreden.“

Die Gesichter von Montgomery und Timmy hellten sich auf und er hatte das Gefühl, es würde ihm ein Gewicht von den Schultern genommen. Danke, ihr Beiden!

Cadmun wurde für einen Moment ernst. „Das bedeutet nicht, dass du anders behandelt wirst.“

Er streckte seinen Rücken: „Natürlich nicht, Sir Frost.“

„Dann lass uns gehen!“, sagte Montgomery, während er vor Vorfreude auf und ab hüpfte, während er sich einen Weg durch die Menge bahnte.

Die anderen Beiden wendeten sich Richtung der Feuerstelle und folgten Montgomery. Als sie ihm den Rücken zuwendeten, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Timmy bemerkte, dass er nicht mit ihnen gekommen war und winkte ihn herüber.

„Rekrut, geh und wasch dich!“, befahl Cadmun mit der Bravour, die er inzwischen von ihm erwartete, „es sieht so aus, als wäre das Essen jeden Moment fertig.“

„Das ist eine super Idee! Frag einfach Lydia, ob sie dir den Rücken wäscht, wie sie es auch für den Baron macht! Das wird all deine Sorgen wegwaschen!“, Montgomery zwinkerte.

Er wurde bei dem bloßen Gedanken rot.

„Montgomery!“, schrie Cadmun und begann, ihn zu jagen, aber Montgomery war bereits in der Menschenmenge verschwunden.