Novels2Search

Kapitel 20: Manche Dinge werden persönlich (Ich = Icaro)

Kapitel 20: Manche Dinge werden persönlich

(Ich = Icaro)

Ich schlendere durch eine der Straßen der Hauptstadt und schaue dabei immer wieder auf meine Uhr. Noch habe ich Zeit, bis sich das Team versammelt. Ich werde es im Hafen treffen. Doch noch kann ich die schöne Stadt wirken lassen.

Links und rechts stehen prächtige Villen. Gebaut aus weißem Stein von den Küsten aus dem Norden des Landes. Bunte Farben sorgen für ein interessantes Stadtbild.

Ich bleibe an einer kleinen Mauer stehen. Neben mir führen Treppen und Rampen in den Hafen. Schiffe fahren ein und aus. Segel- sowie Dampfschiffe kreuzen sich hier, an keinem anderen Ort. Hier werden Waren für das gesamte Reich verteilt. Die salzige Meeresluft wird von einem leichten Lüftchen in die Stadt getragen.

Um mich herum eilen die Stadtbewohner ihren Aufgaben hinterher. Sie kämpfen, um ihren Lebensunterhalt bezahlen zu können. Schon wieder wurden die Steuern erhöht.

Der Erzherzog der Menschen, Herzog Klausik Carrick, verwaltet dieses Gebiet. Er sagte es sei eine kurze Erhöhung, um die Beerdigungen der Verstorbenen des letzten großen Gefechts bezahlen zu können.

Um die Gefallenen zu Ehren wurde, eine Parkanlage und eine große Statue bezahlt. So zahlten die Bewohner bereitwillig. Jede Familie hat im Laufe des Krieges viele Familienmitglieder an den Schrecken des Krieges verloren.

Damit man diesen Park betreten kann, um seine Ahnen zu ehren oder einfach nur sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, ist aber seit neuesten eine hohe Gebühr zu bezahlen.

Dies gilt für alle, außer für die, die der Erzherzog bevorzugt. So zahlen bestimmte Spezien weniger.

Jeder mit viel Geld bekommt weitere Annehmlichkeiten. Sie sind schließlich Kunden, die sehr wahrscheinlich bald wieder kommen.

Doch da die Steuern wieder etwas gesunken sind, akzeptieren das die meisten, wenn auch nicht ohne darüber zu fluchen. Seitdem haben Schwarzmärkte und Korruption freien Weg zu der Bevölkerung. Es gibt kaum welche, die keinen Dreck verstecken. Wer hier nach Gesetzt lebt, muss es sich leisten können.

Aber es gibt keinen Aufschrei der Bevölkerung. Sie kümmern sich alle um ihr eigenes Leben. Die kleinen Aufstände vom Anfang wurden sehr schnell und hart niedergeschlagen. Dabei waren es friedliche Demonstranten.

Der König schaltete zu spät. Erst jetzt muss sich der Erzherzog vor ihm verantworten. Doch könnte es zu spät sein, um diese Stadt zu retten, ohne viele weitere zu gefährden.

Ich seufze. Politik, Macht, Reichtum sind in den richtigen Händen eine Bereicherung für alle. Doch in den Falschen.... Ich wedele die Gedanken mit einer Handbewegung zur Seite.

Um dieses Problem muss ich mich später kümmern. Jetzt zählt die Gefangennahme der Leute, die versucht haben, Isabella zu töten. Ich soll sie finden und zum Schloss bringen.

Wenige Meter unter mir liegt die Hafenanlage. Die Sonne geht unter und taucht den Hafen in ein angenehmes warmes Licht. Die Masten schaukeln sanft hin und her. Kleine Rauchschwaden steigen von den Schornsteinen und den dampfbetriebenen Schiffen.

Langsam springen die ersten Laternen an. Es wird Zeit. Ich verlasse meinen schönen Platzt und gehe weiter. An beiden Seiten führen Treppen nach unten zum Hafen. Mit schnellen Schritten mische ich mich unter die Menge. Dabei muss ich entgegenkommenden geschickt ausweichen und folge dem Strom. Schnell komme ich im Hafen an.

Über mir fliegt ein Schwarm Vögel. Sie schließen sich den anderen über der Bucht und dem Hafen an. Sie heißen Peterlipiranja.

Es sind Küstenvögel, die kleinere Fische jagen. Sie sind entweder blau-schwarz oder weiß-türkis. Die Farben hängen mit ihren Geschlechtern zusammen.

Die Männchen schmücken sie mit hellen und bunten Farben, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erregen. Die in dunklen Farben gekleideten Weibchen fallen nicht so schnell Räubern auf und können sich daher gut verstecken.

Die Vögel werden gerade Mal einen zwanzig Zentimeter groß. Mit ihren mit Schwimmflossen besetzten Krallenfüßen, können sie auch im Wasser schwimmen und so auf ihre Beute warten.

Sie setzten Magie ein und fangen ihre Beute in Eis oder beeinflussen das Wasser, um die Fischen aus dem Meer zu holen.

Sie haben ein gutes Gedächtnis. Jeder der sie ärgert, bekommt früher oder später einen saftig weichen kleks auf den Kopf serviert.

Ich genieße die Gesänge der Peterlipiranja, als Kampfgeräusche diese Ruhe stören. Schüsse und das Klirren der Schwerter schallt durch den ganzen Hafen.

Die Peterlipiranja fliegen aufgeschreckt fort. Schreiende Leute rennen mich fast um. Ich aber kämpfe mich weiter durch die schreiende Menge. Die unbeteiligten fliehen vom Ort des Geschehens.

Mana vibriert in der Luft. Eine riesige Feuersäule ragt über dem Ort des Geschehens bedrohlich in die Luft. Es ist der Ort, an dem sich sein Team versammeln sollte. Zusammen sollten wir die Räuber finden.

"Das fehlt mir noch.", seufze ich und beginnt selbst Magie zu wirken, "Hoffentlich kann ich sie noch retten."

Mit Hilfe von Windmagie katapultiere ich mich in die Luft und schießt auf das Feuer zu. Ich lande vor der Feuerwand.

"Wassermagie, Blase aus Meerwasser", flüstere ich und verändert die Atome um mich herum. Sie bilden Wasser, das mich nun komplett umhüllt. Damit durchschreite ich das Feuer. Weißer dampft steigt auf als Wasser und Feuer sich berühren.

Sobald ich die Wand durchschritten habe, suche ich mir den erst besten Ort, um mich zu verstecken. Neben mir liegt eine umgestürzte Karre. Das sollte mir fürs erste gute Dienste leisten. Mit einem schnellen Schritte hocke ich mich dahinter.

Das Wasser sammele ich in einer kleinen Kugel und presse es zusammen. Durch den Einfluss von mehr Mana kristallisiert es zu Eis. Ich bilde daraus neue kleine Achtseitigen Würfel aus diesem Eis und stecke sie in eine meiner Taschen. Verschwende nie Magie, in die du dein Mana investiert hast.

Langsam schaue ich um den Karren und analysiere meine Umgebung. Kisten und Karren, sowie Baumaterialien stehen zum Weitertransport bereit. Sie liegen dort, wo sie von ihren Besitzern fallen gelassen wurden. Also auf dem gesamtem Weg verteilt.

Wie greife ich am besten in diesen Kampf ein. Ich entscheide mich für sein Kurzschwert aus Draconium, eine achtzig Zentimeter lange Klinge mit beidseitiger Schneide und einem Griff umwickelt von feinem Leder. Dann schlinge ich meinen kleinen Schild um den anderen Arm.

Mit vorsichtigen und leisen Schritten husche ich hinter dem Karren hervor und verstecke mich hinter einer Barriere aus Stein, die ein Grundstück begrenzt.

Kein Alarm oder kein Aufschrei. Mutig schleiche ich weiter auf die Kampfgeräusche zu. Dabei nutze ich alle Deckung, die ich finden kann. Doch will ich auch nicht zu spät kommen, um mein Team zu unterstützen.

Mit Schreck geht mir auf, dass ich nicht alle retten kann. Vor ihm liegen nämlich viele. Keiner bewegt sich, oder gibt auch nur einen Laut von sich. Es sind zwölf Tote. Zwei davon gehörten zu dem Team, mit welchem ich zusammenarbeiten sollte. Die anderen kann ich nicht identifizieren.

Ich kann nur sagen, dass fünf von ihnen bewaffnet und in einer Rüstung gekleidet waren. Es liegen drei Schwerter, ein Gewehr und ein magischer Stein in den Händen der wahrscheinlichen Gegner.

Die zwei Toten aus meinem Team sind gekleidet in Militäruniformen und schwerer Rüstung. Sie haben ihre Ausrüstung unter Mänteln verborgen. Doch trotzdem wurden sie erkannt und hinterhältig angegriffen.

Soweit Ich es erkenne, hatten sie nicht mal ihre Waffen gezogen. Ich schüttele mit dem Kopf. Die Angreifer haben den Tod von diesen Zivilisten in Kauf genommen. Für sie waren diese nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ein Schmerzensschrei weckt mich wieder und erinnert an meine Mission. Ich stecke das Schwert zurück in die Scheide und hole eine Pistole aus einem Holster am Gürtel. Es ist das neuste Model. Doch auch wenn es eine hochgelobte Waffe ist, so habe Ich noch nie in einem echten Kampf mit einer solchen Geschossen.

Er schiebe ein grünes Magazin in die Pistole. Es ist mit einer Magie geladen und verschießt eine Kugel, die aus einem Element geformt wird. Auf dem Magazin ist das Symbol für Wind.

Die Kampfgeräusche nehmen wieder Fahrt auf. Die Feuerpause ist wohl vorbei. Sie kommen aus einem Lagerhaus, das Mitten in der Feuersäule steht, wenige Meter vor mir.

Der Magier, der diese Barriere errichtet hat, ist wohl dort in dem Gebäude und wollte nicht, dass seine Feinde entkommen.

Bevor ich mich dem Haus nähern kann, knallt es besonders laut und ein Oger wird aus dem Gebäude herausgeschleudert. Ihm folgen Spotsprüche und wildes Gelächter.

Ein Ork zieht sich währenddessen zurück. Er hält einen großen Schild vor sich. Beide tragen eine stark beschädigte Rüstung aus dem Militär. Das sind meine Soldaten.

Aus dem Gebäude springen drei Menschen. Sie sehen fast unverletzt aus. Ein paar Schrammen und sonst nichts. Einer ist in voller Rüstung mit großem Schild und einem Hammer. Die anderen beiden flankieren ihn, tragen aber nur eine leichte Kleidung. Eine anderer hat einen Bogen, der letzte ein Kurzschwert und einen grünen magischen Stein.

"Wie hast du deinen Einsatz überlebt? Ich glaube selbst die Dämonen hatten Mitleid mit euch. Was bringt eine teure Ausrüstung und eine teure Ausbildung, wenn sie ein solch schwaches Tier bekommt.", schimpf der in der schweren Rüstung

Der Oger hustet und einige wenige Blutspritzer folgen. Mit seiner Anscheinend letzten Kraft versucht er sich wieder hochzurappeln. Sein Kamerad ist fast bei ihm.

Der Bogenschütze hebt den Bogen und zielt. Ein roter Pfeil erscheint an der Sehne.

"Kämpfe weiter, selbst wenn du am Boden liegst. Nur so wird die Allianz freier Wesen weiterleben!", stöhnt der Oger. Inzwischen ist er wieder auf den Beinen, auch wenn er stark schwankt.

Jetzt kann ich eine zerkratzte Tapferkeitsmedaille am Arm des Ogers erkennen. Der Bogenschütze schießt. Der Pfeil scheint für Icaro nur in Zeitlupe zu fliegen.

Der Ork rennt auf seinen Kameraden zu, doch er wird zu spät kommen. Jetzt oder nie und der Schuss muss sitzen. Ich hebe meine Waffe und schieße. Ein Windstoß verlässt den Lauf und zerschmettert den Pfeil, bevor dieser sein Ziel treffen kann.

If you spot this tale on Amazon, know that it has been stolen. Report the violation.

Schnell renne ich auf mein Team zu. Währenddessen schieße zweimal auf die Gruppe. Ich treffe überraschend präzise mit dem ersten Schuss die Wand, des Lagers und zerschmettert einige Planken.

Mit dem zweiten Schuss habe ich mehr Glück. Dieser trifft die Schulter des Bogenschützen. Er fliegt weit nach hinten in das Gebäude zurück. Aus dem Gebäude kommen aber weitere. Diesmal auch Zwerge und Elfen. Jetzt sind es knapp zwanzig Gegner.

Der Ork hat die Ablenkung genutzt, um seinen Kameraden in Deckung zu ziehen. Ein schwaches Licht verrät ihn zwar, aber die großen Steinblöcke, die von einem Karren gefallen sind, werden ihn hoffentlich genug Zeit zum Heilen geben.

Lichtmagie ist eine effektive Magie für Heilung. Mit dieser wird er sich schnell wieder erholen. Doch trotzdem sieht es nicht gut aus.

Nun stehe Ich allein auf dem kleinen Platz vor dem Eingang zum Lager. Die zwanzig schauen mit wütenden Blicken auf mich. "Ich bin ein Gesandter des König!", rufe Ich, "Ergebt euch und legt die Waffen nieder. Ansonsten bin ich gezwungen tödliche Maßnahmen zu ergreifen."

Drei der Zwanzig erheben ihre Gewehre und eröffnen das Feuer. Eine Salve an Geschossen fliegt auf mich zu. Ich hatte damit gerechnet und schon längst eine Barriere errichtet. Doch bevor der Beschuss meine Barriere zerfetzen kann, bringe ich mich mit einem schnellen Hechtsprung hinter einer kleinen Mauer Sicherheit.

"Es steht zwanzig gegen eins. Warum sollten wir uns ergeben, du Regierungsschwein?!", brüllt einer der Angreifer über den Lärm hinweg.

"Ich kann zählen.", schreit Icaro zurück. "Aber ich werde alle von euch töten, bevor ich untergehe."

Als die Schützen erkennen, dass sie mich nicht treffen können, hören sie auf zu schießen.

"Wir haben nichts zu verlieren. Nicht mehr, seitdem ihr uns alles genommen habt. Und mit allem, meine ich... allem! Und was habt ihr verloren? Gar nichts. Einzig Einnahmen und Ressourcen sind für euch gestorben in diesem Krieg.", schreit eine andere.

"Wir haben auch viel verloren. Mein Sohn ist letztes Jahr in einem Hinterhalt geraten.", ruft Icaro zurück.

Diesmal ist es wieder der erste: "So eine Lüge. Keiner von euch würde selbst in die Schlacht ziehen. Also haben wir den Krieg zu euch gebracht. Wie war es mit anzusehen, wie die Prinzessin getötet wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dabei warst als Gesandter des Königs. Warum solltest du auch sonst nach uns suchen wollen. Ich sage dir mal was. Wir haben die Viecher besorgt, sowohl den ausgewachsenen Jadetiger als auch den Wyvern. Sie hätte auf unserer Seite bleiben sollen. Doch hat sie sich den Verrätern angeschlossen. Dafür werdet ihr alle zahlen!"

Ich spüre ein Grollen im Magen. Eine Energie, die ich nicht länger zügeln kann. Mana durchfließt meine Adern und die damit eingehende Stärke sprengt die Ketten, wieder eine wilde Bestie, die endlich frei sein will. Ich springe mehrere Meter in die Luft.

Noch im Sprung wechsele ich das grüne Magazin meiner Waffe mit einem rotem aus. Ohne auch nur zu zielen drücke ich ab. Ein kleiner Strahl aus Feuer verlässt die Waffe und trifft den Oberschenkel eines Elfen.

Dieser Schreit auf als die Flamme sich in sein Bein frisst und die ersten Hautschichten übel verbrennt und sich dann, bis auf den Knochen vorarbeitet. Er schafft es noch vier weitere Schüsse abzugeben, bevor er wieder auf dem Boden aufkommt.

Doch keiner traf etwas anderes außer Boden und Wände. Ich rolle mich ab und rennt auf die verbliebenden zu. Die Gewehre in den Händen der drei Männer schießen los und decken ihn in einem Kugelhagel ein.

Die Kugeln prallen aber an meinem Schild ab oder bleiben darin stecken. Zwei Kugeln streifen seine Beine, doch meine Rüstung schützt mich genauso gut wie mein Schild und ich kann unbeschadet mich hinter einem Haufen Kisten in Sicherheit bringen.

Beim Rennen habe ich das letzte Mana aus dem Magazin verschossen. Nun wechsele ich schnell das leere Magazin aus. Sofort danach beuge ich mich an den Kisten vorbei und schießt auf einen der drei mit den Gewehren und treffe mit dem ersten Schuss in Schwarze.

Der Getroffene sackt stöhnend zusammen. Mit den anderen Schüssen treffe ich einen Schwertkämpfer am Arm und verbrenne die Schulter eines anderen. Drei aus Fünf. Da kann man such schon mal sich selbst loben.

Nun sind es nur noch sechszehn. Ich schaue zu den Steinen, hinter dem sich meine Teamkollegen verstecken. Der nicht mehr zu schwer verletzte Oger schießt mit der Automatischen Waffe seines Kameraden auf die Gegner und verbessert das Machtgefüge auf zehn zu drei.

Icaro steckt die Waffe weck. Es wird Zeit mit seiner Magie und dem Schwert zu kontern. Denn die letzten Gegner tragen Rüstung und die Schusswaffen schaffen es nicht ohne passende Munition diese zu durchdringen.

Die verbliebenden kommen mit erhobenen Waffen auf uns zu. Ich verlasse die Deckung und stelle mich ihnen im Nahkampf.

Ein Elf schlägt mit einem Speer nach mir. Ich leite den Stoß mit dem Schwert ab. Ein Zwerg stürmt den Elfen zu Hilfe und will mich von der anderen Seite mit einem Kriegshammer in das Reich der Toten Schicken.

Während ich mit dem Elfen weiter kämpft und mich gegen den Speer verteidige, gelingt es dem Zwerg, mein Knie mit einem kräftigen Schlag zu treffen. Ein Schmerz durchzieht meinen Körper.

Mehr Mana als jemals zuvor fließt durch meine Andern zu den Muskeln, um den gebrochenen Knochen auszugleichen. Jetzt gebe ich alles. Mit einem kräftigen Schlag mit dem Schild treffe ich den Zwerg am Kopf. Er fällt in die Knie und lässt seinen Hammer fallen.

Als ich jedoch mit dem Zwerg beschäftigt habe, nutzte der Elf die Gelegenheit und trieb den Speer tief in meinen Schwertarm. Ich lasse mein Schwert fallen. Der Elf greift weiter an. Sein Erfolg treibt ihn zu risikoreichen Angriffen. Ich sehe meine Chance, trete ihn zur Seite und werfe ihm meinen Schild mit aller Kraft an den Kopf. Mir bleibt keine Zeit, meine Waffen wieder einzusammeln.

Ich schaue mich schnell um. Der Ork kämpft mit drei der Gegner.

Zwei weitere sind mit einem Schusswechsel mit Oger beschäftigt. Sie schießen mit ihren Bögen so schnell und präzise, dass es der Oger schwer hat sich gegen sie zu behaupten. Es sind also noch drei für mich übrig. Und ich habe nur noch die Macht der Magie, um die letzten auszuschalten.

Ich verteidige mich verbissen mit meinem Schild und schlage mit magischen Angriffen zurück. Feuer umringt meine Feinde und zwingt sie zurückzuweichen.

Doch der Magier kontert mit Wasser. Die anderen zwei stürmen wieder auf mich zu. Einer von Ihnen ist der gut ausgerüstete Mann mit den schweren Hammer. Die andere ist eine ältere Zwergin. Sie zielt mit ihrem Sperr auf mein Herz.

Ich erschaffe riesige Felsbrocken und lasse sie auf die drei herabfallen. Drei der Felsen zerbersten zu kleinen Splittern und zerkratzen die verbleibenden. Auch ich werde nicht verschont.

Dem Blut folgt Schmerz. Nun benetzt auch mein eigenes die Erde. Doch für keinen der Kämpfenden sind die Wunden tödlich.

Der Magier murmelt unverständliches, während er die Hände faltet. Die Schatten breiten sich aus. Mit seiner Finsternismagie tauchen Tentakel auf dem Schlachtfeld auf. Sie wachsen aus der Erde und den Schatten.

Alle suchen einen Weg von Schatten zu Schatten, um auf mir einzuschlagen. Ich werde von ihnen ergriffen und gefesselt.

Die Zwergin rennt schneller, als man es ihr zutraut. Ihr Alter und ihre kurzen Beine halten sie nicht auf, das zu holen, was ihr zu steht: ihre Rache. Aus ihrer Sicht haben wir doch keine Ahnung. Das Volk leidet und wir feiern unsere Feste. Vielleicht kann mein Blut ihren Durst nach Gerechtigkeit stillen.

Ich sammele ruhig mein Mana. Ich beginne einen seiner besten Zauber zu wirken. "Licht und Finsternis vereint euch und schenkt mir eure gemeinsame Macht. Hybridmagie: Verkrümmter Rau..."

Ein Eiszapfen fliegt auf den Magier zu und er wird zur Seite geschleudert. Er schlägt mit dem Kopf gegen einige Mehlsäcke. Der steht nicht wieder auf. Der Oger rennt mich zu.

"Heute wird keiner meiner Mitstreiter sterben. Das habe ich schon zu oft gesehen!"

Die Tentakel zerfallen zurück in ihre Bestandteile. Ich reiße mich frei und wirke einen anderen Zauber. Damit fessele ich die letzten Zwei mit meinen goldenen Fäden, die ich aus Licht erschaffen hat. Sie ziehen die beiden in die Luft und lassen sie dort hängen.

Ich atmet durch. Gut, ich konnte meine Macht noch verstecken Dann schaue ich zu dem Oger. Er sieht zwar etwas besser aus, aber geheilt ist etwas anderes. Auch der Ork schließt sich uns an. Seine Gegner hat er erst niedergeschlagen und dann gefesselt.

"Danke", sage ich und gehe auf sie zu.

"Ich hab zu danken. Diese Bande treibt schon zu lange ihr Unwesen. Erst heute Morgen haben sie einen Anschlag auf den hiesigen Erz..."

Das Surren eines Pfeils zerreißt den kurzen Moment des Friedens. Er ist nicht zu sehen, bevor er den Kopf des Ogers trifft. Er stirbt augenblicklich.

Der Ork fängt ihn auf. "Nein!", schreit er.

Ich stürme die Scheune und treffe auf den Menschen, den ich mit einem Warnschuss verschont hatte. Mit einem geschickten Tritt schlage ich ihm die Waffe aus der Hand.

"Wenigsten konnte ich ein paar Kameraden rächen."

Ich weiß nicht was mit mir passiert. Ich verliere die Kontrolle. Mein Körper zieht meine Pistole und ohne zu zögern oder auch nur darüber nachzudenken, drückt mein Körper ab und platziert seinen Schuss zwischen den Augen meines Feindes. Die Farben weichen, die Welt dreht sich.

Was dann passiert weiß ich nicht mehr. Ich erwache erst wieder, als ich in einer Kutsche liege, die mich zurück zum Schloss bringt.

Neben mir sitzt der Ork. Er schläft.

Übelkeit übermannt mich. Es prasseln auf einmal viele Erinnerungsfetzen auf mich ein und ich erinnere mich an immer mehr Fragmente seines Handelns.

Wie lang ist es her, seitdem ich wieder etwas fühlen konnte. Immerhin dafür muss ich dankbar sein. Meine Gefühle sind zurück, auch wenn ich mich jetzt für sie schäme.