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Kapitel 17: Gerechtigkeit und Frieden (Ich = Icarios)

Kapitel 17: Gerechtigkeit und Frieden

(Ich = Icarios)

(irgendwo auf der Erde)

Wie konnte es nur so schief gehen. Alles, was ich wollte war es eine friedliche Welt zu erschaffen. Jetzt sitze ich inmitten eines Völkerkrieges. Dämonen gegen Menschen und Menschen gegen Dämonen. So sollte es nicht sein.

Doch ich habe die Dämonen nicht ohne Grund als Gegenstück der Menschen erschaffen. Sie sollten die Völker einen. Nun aber herrscht seit knapp fünfhundert Jahren Krieg. Ich wollte doch schon so viel früher den Weltfrieden erreichen.

Ich dachte mit der Macht eines Gottes könnte ich den Frieden erschaffen und ja vielleicht auch erzwingen. Aber ich habe keine Macht über die Entscheidungen, die die Lebewesen treffen.

Ich hatte Visionen, Pläne von Gerechtigkeit und Frieden. Ich konnte nichts davon umsetzen. Es scheitert alles an der Kooperation des freidenkenden Lebens.

In meinem alten Leben hieß es in den Religionen, dass der Mensch schlecht sei. Gott ist die Einheit, die Liebe, das Leben, das Gute.... Und der Mensch wurde als fehlerhaftes Konstrukt verdeutlicht.

Ein Mensch ist niemals perfekt. Fehler machen gehört zum Leben dazu. Doch im religiösen Diskurs geht es nur um die Rechtfertigung des Lebens eines Jeden. Ursünden, Vererbte Fehler, Missachtung von Gesetzen und vieles mehr sind die Sünden/Fehler, die wir uns aufbürden. Sie alle sollen ein Teil von uns sein.

Ich jedoch finde das System veraltet. Damit meine ich nur die Vererbung von Verfehlungen an die nächste Generation. Als ob so die Nächsten die einstigen Grenzen so friedlich überwinden können. Das Problem ist und bleibt.

Wenn wir den Täter bis an sein Lebensende verfolgen, werden wir doch selbst zu Tätern. Damit dreht sich der Spieß um und der Hass auf beiden Seiten wächst. Wie soll so ein friedliches Miteinander möglich sein? Ich bin keineswegs für Straferlass. Ich bin nur für die Bestrafung der Täter.

Nehmen wir doch mal das Beispiel eines Mörders. Der Fall ist doch klar. Es wurden Beweise vorgelegt, dass er es war. Der Täter leugnet nicht. Und so wird er bestraft.

Wird nun das Kind des Mörders mit Bestraft? Er ist die nächste Generation. Er würde ja das schlechte seines Elternteils in sich tragen. Nein! Keiner würde ihn vor Gericht zerren.

Aber es ist seine Aufgabe, so wie die aller anderen, die nichts mit der Sache zu tun hatten und auch aller, die unter dem Täter leiden, zu verhindern, dass es nochmal passiert. Auch geht es nicht darum den Täter zu verteufeln. Kein Mensch tut etwas ohne einen passenden Grund.

Denn der Mensch entsteht aus seiner Lebenserfahrung, seinem Wissen, also seiner Vergangenheit. Angetrieben wird er von Wünschen, Träumen und seiner eigenen Verantwortung gegenüber sich selbst oder anderer Gegenüber. Dies alles schafft die Grundlage seiner Entscheidungen in der Gegenwart. Das ist jetzt etwas herunter gebrochen.

Was ist also Gerechtigkeit oder Frieden. Jeder würde mir etwas anderes erzählen. Meistens deutet jeder diese Frage aufgrund seiner Erfahrung aus seinem Leben.

Jemand, der sein Land im Krieg verteidigt, wird mir erzählen, das Frieden nur sein kann, wenn sich der "Feind" zurückzieht. Der "Feind", also der Mensch, der in das andere Land eindringt, wird mir von einem Frieden erzählen, wenn ihr "Feind" bezwungen ist.

Jeder Mensch vertritt seine eigene Wahrheit. Also gibt es so Wahrheiten, wie Leben. Wahrheit die sich ähneln versammeln sich und machen gemeinsames.

Gerechtigkeit existiert ebenso vielfältig, da Gerechtigkeit und Frieden auf Wahrheit aufbauen. Also kann es nur Weltfrieden geben, wenn alle Sichten auf die Wahrheit genügend angeglichen sind.

Es gibt verschiedene Ideen, wie das Ganze funktioniert. Das kann durch die Erziehung passieren. Ich habe jedoch beobachtet, dass sich teile der Menschheit ziemlich schnell einigen können, wenn es eine existenzielle Bedrohung gibt. So arbeiten auch schnell mal Feinde zusammen. Ganz nach dem Satz "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Die Geschichte ist voll von Beispielen.

Auch kommt es in diesen Zeiten der Rivalität und des Krieges zu vielen neuen Ideen. Die Technologie entwickelt sich rasant, um sich einen eigenen Vorteil zu erschaffen.

Warum scheitert es also, dass der Mensch mit allen anderen sich zusammentut und sie gemeinsam Großes entwickeln. Braucht es einen Charismatiker, einen Strategen, eine Liebevolle Person oder brauch wir eine Alieninvasion, dass wir endlich zusammenarbeiten können?

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Ich dachte mit der Macht der göttlichen Macht könnte ich es erreichen.

"Icarios, wie geht es dir?", dringt eine Stimme durch meine Gedanken. Diane! Sie ist wieder zurück. Ich versuche aufzustehen, doch ich kann es einfach nicht. Seit eintausend Jahren liege ich hier.

Hier in einer Höhle. Sie liegt weit außerhalb der drei Kontinente. Es wird mich niemand finden. Als ich die Magie und das Mana der Welt hinzufügte und gleichzeitig einen neuen Weltanfang schuf, habe ich mich zu sehr verausgabt.

Immerhin schaffe ich es inzwischen meine Arme zu bewegen. Alles andere hingegen ist taub. Nicht einmal Reden kann ich, daher musste ich einen anderen Weg finden. Seitdem übertrage ich meine Gedanken, um mit Diane reden zu können.

"Es wird glaube ich irgendwann besser."

"Schön, dass zu hören.", sagt Diane, "Ich habe dir neues reines Mana mitgebracht." Sie legt ihre Umhängetasche auf einen kleinen Tisch vor dem Bett. Dann legt sie ihren Umhang ab und hängt ihn über einen Hutständer nahe des Höhleneingangs.

Ich versuche derweil mich mit meinen Armen in eine sitzende Position zu bringen. Doch bevor ich mich auf nur ein Stückchen bewegen kann, ist Diane auch schon bei mir und hilft mir.

"Danke", übermittle ich ihr.

"Immer wieder gern", antwortet sie und holt die Tasche heran. Dann setzt sie sich auf das Bett neben mich. Sie öffnet sie und holt eine kleine Runde Kugel heraus.

Ich nehme sie entgegen und schlucke sie im Ganzen herunter. Es ist ein großartiges Gefühl, als ich merke, wie meine Kraft zurückkehrt. Für einen kurzen Moment kann ich alles wieder fühlen und noch viel mehr. Aber auch nur für einen Moment. Dann aber ist wieder alles so wie vorher. Nur etwas besser.

Ich merke, dass ich mehr Kraft in meinen Armen habe.

"Ich weiß gar nicht wie ich dir danken kann.", übermittle ich Diane, "Seit eintausend Jahren bringst du mir jeden Tag ein wenig mehr Kraft. Du sorgst und versorgst mich. Du hättest einfach gehen können."

"Ich bleibe bei dir", sagt sie und schaut mir in die Augen. "Icarios, du hast die Welt für uns alle neu erschaffen. Du hast dich selbst geopfert. Ich bin die Einzige, die sich an dich erinnern kann. Jeder hat dir so viel zu verdanken und ich habe dich. Meine Liebe zu dir, hat es sogar erlaubt deine Unsterblichkeit zu teilen. Was soll ich ohne dich machen. Du brauchst mich und ich brauche dich."

"Ich fühle mich aber so nutzlos. Seit Beginn der neuen Zeit habe ich dieses Bett nicht verlassen. Nur mit einem Klon kann ich die Welt wahrnehmen."

"Verzweifle nicht. Bald schon kannst du wieder dich frei bewegen. Du hast in den letzten zwei Wochen solche Fortschritte gemacht. Ich meine, du kannst deine Arme wieder bewegen."

Die Freiheit ist schon ein gewaltiger Antrieb. Und ich bin ja nicht allein. "Danke", übermittle ich wieder.

"Da vermiss ich ja schon fast dein ständiges "Ja"-sagen.", sagt sie kichernd. Ich verdrehe die Augen.

"Ich bin nun weiser geworden. Alt genug bin ich ja."

"Das sehen wir, wenn du deine Schöpfung vollendest. Ich freue mich drauf."

"Denkst du, dass es Elios, Marko und Isabella schaffen werden die Dämonen zu bezwingen und die Welt danach immer noch geeint zu beherrschen?", frage ich Diane telepathisch.

"Ich habe zwar auch schon Gerüchte über verschiedene Adelshäuser gehört. Wie willst du die Probleme denn lösen?", fragt sie zurück.

"Ich weiß es noch nicht. Ich bin einfach noch nicht stark genug, um direkt eingreifen zu können."

"Uns fällt schon etwas ein." Ein Klingeln ertönt. "Ich muss wieder zurück und meinen Platz einnehmen.", sagt Diane und steht auf.

"Wir sehen uns da!", sage ich zum Abschied. Während ich mich diesmal endlich mit eigener Kraft wieder hinlege, schnappt sie sich ihren Mantel und macht sich auf den Weg.

Ihre Reise ist zwar lang, aber mit ihrer und meiner Magie, kann sie schnell wieder zurück. Ich hingegen verbinde mich mit meinem Klon und übernehme wieder die Kontrolle.

Noch ist es Nacht, doch ich brauche keinen Schlaf. Also kann ich die Zeit für andere Dinge nutzen, wie wieder eine Portion reinen Manas zu erschaffen.

Bald wird meine Zeit kommen und ich werde den Frieden bringen und die Menschen in eine glorreiche Zukunft führen.