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Kapitel 14: Heilung ||

Am Ende der Woche setzte sich Elara nach einer weiteren Sitzung mit Dr. Isolde zu Thalor. Die Nacht war ruhig, und Thalor schien entspannter als in den letzten Wochen.

„Ich denke, wir machen Fortschritte," sagte Thalor leise.

Elara nickte. „Das tun wir. Es wird noch Zeit brauchen, aber ich bin stolz auf dich. Du hast dich geöffnet und dich deinen Ängsten gestellt."

Thalor seufzte und legte seinen Kopf auf seine Pfoten. „Es fühlt sich… befreiend an. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit jemandem über diese Dinge sprechen würde."

Elara streichelte sanft seine Schuppen. „Du bist nicht allein, Thalor. Und ich werde weiterhin an deiner Seite sein, solange du mich brauchst."

„Danke, Elara." Thalor schloss die Augen, und diesmal schlief er friedlich ein, ohne dass die Schatten seiner Albträume ihn heimsuchten.

Tage Später:

Die ersten Tage nach Thalors beginnender Therapie mit Dr. Isolde Ferna verliefen ruhig, fast friedlich. Der gewaltige Drache, der seit Wochen von Albträumen geplagt worden war, begann langsam, seine innere Unruhe zu bändigen. Die Nächte waren stiller geworden, ohne das Donnern seiner Schwingen, das den Zirkus aus dem Schlaf riss. Dennoch wussten alle, dass der Heilungsprozess noch nicht abgeschlossen war.

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Eines Abends, als der Zirkus nach einer besonders erfolgreichen Vorstellung in den Ruhezustand überging, saß Elara in ihrem kleinen Zelt und überflog die Tagesprotokolle. Gedankenverloren blickte sie auf die Liste der Verletzungen, die während Thalors Albträumen entstanden waren – zerbrochene Zeltstangen, zerrissene Planen und die verletzten Crewmitglieder, die nun auf dem Weg der Besserung waren.

Ein Klopfen unterbrach ihre Gedanken. Es war Mara, die Tierpflegerin, die mit einem ernsten Gesichtsausdruck das Zelt betrat.

„Elara," begann Mara vorsichtig, „ich mache mir Sorgen um Thalor. Auch wenn die Sitzungen mit Dr. Isolde gut zu laufen scheinen, spüre ich, dass er noch immer etwas in sich trägt, das er nicht loslassen kann."

Elara nickte langsam. „Ich weiß, Mara. Er hat Fortschritte gemacht, das ist unbestritten, aber ich habe auch das Gefühl, dass etwas Tieferes ihn beschäftigt. Etwas, das er vielleicht noch nicht einmal selbst versteht."

„Hast du mit Dr. Isolde darüber gesprochen?" fragte Mara. „Vielleicht weiß sie mehr über das, was ihn weiterhin plagt."

„Ich habe es in Erwägung gezogen," antwortete Elara nachdenklich. „Aber ich glaube, wir müssen Thalor selbst die Zeit geben, das zu erkennen. Dr. Isolde ist gut in dem, was sie tut, aber niemand kann Thalor dazu zwingen, seine Gefühle zu offenbaren, wenn er nicht bereit ist."