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Schmutzige Offenbarungen

„Bitte, nur ein kleiner Kuss, damit ich einschlafen kann!“, bettelt Dean. Cass fühlt sich mehr und mehr unwohl. So sollte es nicht sein. Schlimm genug, dass Dean es nicht ertragen kann, ihn mehr als ein paar Sekunden von der Seite zu weichen, weshalb er gezwungen ist das Bett mit ihm zu teilen. Jetzt will er auch noch knutschen. Seine hungrigen Augen wandern stetig über den ganzen Körper des Engels und er hört einfach nicht auf, irgend einen Teil seiner Garderobe mit dem Finger zu streicheln, wenn nicht mehr. Seien es die Ärmel seines Mantels, seine Krawatte, oder der Kragen. Er ist sogar über den Gürtel gefahren. Er hatte versprochen, die Haut des Engels nicht mehr ohne Erlaubnis zu berühren, aber es juckt ihn in den Fingern, in dessen Fleisch zu graben, seine Struktur zu spüren, ihn zu streicheln. Und jetzt das. Es ist sehr hart für Cass, denn es ist eine Forderung, die er nur zu gerne erfüllen würde, wenn Dean er selbst wäre. Aber wer weiß, an was er sich erinnern wird, sobald der Bann gebrochen ist. Besser nicht die Freundschaft riskieren für so einen kindischen Traum. Obwohl...

„Bitte Süßer, ich flehe dich an, nur ein Kuss! Ich brauche es, bitte! Ich verzehre mich nach dir.“, fleht Dean, die Augen groß und schimmernd in dem halbdunklen Zimmer. So wie er aussieht, versteht Cass noch besser, wie er es geschafft hat, so viele Frauenherzen zum Schmelzen zu bringen. Er klingt wirklich verzweifelt und seine Hände klammern sich wieder am Saum seines Mantels fest, wo sie über das Leder reiben. Cass versteht, dass er etwas tun muss, um Deans Pein zu lindern, ohne selbst seinen unheiligen Trieben nach zu geben. Also schlägt er vor: „Okay D, wie wäre es mit einem Kompromiss: Kein Kuss, aber du darfst meine Hand halten. Und damit, naja, machen was du willst.“ Die Augen seines Freundes blitzen sofort auf: „Egal was?“ Cass prüft diesen Gedanken und meint dann: „Je-Ja. Ich meine, du wirst sie dir ja nicht in die Hose schieben, oder?“ Er versucht zu lachen, doch Dean errötet und sieht auf einmal weg. „O-oder?“, fragt Cass plötzlich alarmiert. „Nicht, wenn du es nicht willst Baby!“, gibt Dean mit einem frechen Grinsen zurück.

Bevor Cass darauf antworten kann, hat Dean bereits seine Hand ergriffen und drückt sie einen Moment feste. Doch dann beginnt er sie zu streicheln, fährt die Linien mit dem Finger nach, reibt mit dem Daumen über den Handrücken, nimmt einen von Cass' Fingern zwischen die eigenen und reibt hoch und runter. Es entspannt ihn, er schließt die Augen und gibt zufriedene Töne von sich. Der Engel jedoch muss gegen den Impuls ankämpfen, selbst ein zu greifen. Wer hätte gedacht, dass 'jemandem die Hand fingern' so viel Lust auslösen kann? Er muss sehr an sich halten, um nicht zu stöhnen, oder die Berührungen zu erwidern. 'Es ist alles so unfair!', denkt er. Wenigstens schläft Dean so endlich ein.

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Am nächsten Morgen trifft Sam Cass vor der geschlossenen Badezimmertür. Er begrüßt ihn: „Hey Federchen, hat Dean dich endlich frei gelassen? Oder warum stehst du hier?“ Aber Cass schaut ihn böse an und schnappt: „Nein, dein Bruder lässt mich einfach nicht in Ruhe! Ich musste sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, um ihm zu erklären, dass ich nicht mit ihm duschen werde! Und dass er sich ohne mich frisch machen soll.“ Sam grinst erst, doch dann wird er wieder ernst. Vorsichtig forscht er nach: „Okay, also, hat er... hat er dich gestern Nacht betatscht?“ „Ja, hat er! Er konnte gar nicht mehr aufhören damit. Es war sehr peinlich für mich.“, schießt Cass zurück. Sam wird auf einmal rot und dreht sich weg mit: „Oh. Okay, dann... äh, also hat das geholfen?“ „Ja, gleich danach ist er endlich eingeschlafen.“, erklärt der Engel genervt. „Ha. Naja, das macht er immer.“, sinniert Sam verschämt. Cass sieht ihn verdutzt an und fragt: „Er schläft ein, wenn er Händchen hält?“

Sam starrt ihn an und bricht dann in Gelächter aus: „Oh, nein. Nicht wirklich. Aber okay, wenigstens hat es geholfen!“ Castiel kann nicht sehen, was daran lustig sein soll und beginnt nach zu denken, bis ihn die Erkenntnis trifft. Er wird nun selbst rot und stottert: „Oh... oh du dachtest wir... NEIN! Nein, es ist nichts passiert! Nichts in der Richtung, nein. Ne-Warum würdest du je darauf kommen, dass ich ihn das mit mir machen lasse???“ Der jüngere Winchester zieht eine Augenbraue hoch und merkt an: „Naja, du und Dean habt diesen starken Bund und du bist immer bereit ihm zu helfen, egal was ist, und so in seinem jetzigen Zustand...“ „ICH SCHLAFE NICHT MIT DEINEM BRUDER, SAM!!!“, schreit Castiel wütend.

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Just in dem Moment öffnet sich die Tür und ein nasser, nackter Dean tritt heraus, um Sam ablehnend zu beäugen. „Du schon wieder! Flirtest du mit meinem Kerl?“, will er wissen. Sam verschluckt sich fast an einem Lachen, während die Röte in Castiels verängstigtem Gesicht noch eine Spur dunkler wird. Dann umarmt Dean den Engel, wobei er dessen Klamotten voll tropft, weiterhin seinen Bruder fixierend. Doch der erfindet eine Ausrede: „Nein, eigentlich hat Cass mich gefragt, was deine Lieblingsfarbe ist! Aber ich bin nicht mehr sicher, ist es immer noch rot?“ Das entspannt Dean und er sieht Cass liebevoll an, um zu erläutern: „Nein. Es ist Blau. Ein strahlendes Hellblau, wie das deiner wunderschönen Augen mein Liebster.“ Castiel, noch immer geschockt davon, dass ihn sein Freund mit seinem nackten, tropfenden Körper umarmt, reagiert mit: „Oh. Gut, danke sehr. Du solltest jetzt wieder zurück gehen und dich fertig abtrocknen, okay?“ Dean nickt, gibt Cass einen schnellen Kuss auf die Wange und kehrt zurück ins Bad.

Cass sieht Sam skeptisch an und fragt: „Lieblingsfarbe?“ „Naja, ich musste doch irgendwas sagen! Er ist inzwischen sehr eifersüchtig, jetzt wo er dich... Ich meine, jetzt wo er unter dem Bann steht.“, Sam versucht zu flüchten, doch Cass hält ihn zurück: „Warte, was wolltest du sagen? Was will er mich?“ Sam lässt seine Augen wandern, lehnt sich gegen die Wand und versucht ungezwungen zu klingen: „Tja, es ist bloß, dass er sehr verliebt in dich ist. Ich meine richtig, RICHTIG verliebt... Aber das wusstest du schon, also...“ „Sam? Gibt es da was, was du mir nicht erzählst?“, fragt Cass scharf. Sam schaut auf seine Füße und klärt dann mit gedämpfter Stimme auf: „Okay, hör zu. Der Grund, dass ich dich gefragt hab, ob er dich betatscht hat, war halt, naja, ich dachte ihr zwei treibt halt... weißt du? Es!“ Cass sieht ihn bloß ausdruckslos an, sodass er gezwungen ist weiter zu reden: „Ich hab versucht nach dem Zauber zu forschen. Und es ist echt ein fieser Spruch, einer mit viel schwarzer Magie. Und, tja, als ich dir das erste Mal von dem Effekt erzählt habe, hab ich ein Wort ausgelassen. Ich hab gehofft, dass es nicht dazu kommt, weil ihr beide Freunde seid... und Männer...“ „Was. Willst. Du. Mir. Sagen?“, fordert Cass.

„Ich hab dir nicht gesagt, dass der Trank nicht bloß jemanden verliebt machen soll. Er verstärkt auch den Sextrieb!“, gibt Sam endlich zu, „Er soll das Opfer in einen liebeskranken Sexsklaven verwandeln, nicht bloß einen bewundernden Verehrer. Und das ist genauso schlimm wie der Wunsch den Begehrten glücklich zu machen. Er will dir... Genuss bereiten, genauso viel wie er dir gefällig sein will. Und das nicht zu können wird ihm wahrscheinlich ebenso viel Stress verursachen, wie eine Ablehnung oder Trennung.“ Cass war einen Schritt zurück gegangen, um sich an der Wand ab zu stützen. Sein Gesicht ist kalkweiß und seine Stimme zittert als er spricht: „Du veralberst mich! Was... Wie soll ich denn... Ich kann das nicht! Ich muss hier weg!“ Doch bevor er weiter kommt, greift der jüngere Winchester seine Schultern und schüttelt ihn: „Nein, geh nicht, es würde ihn umbringen! Wir müssen halt einen Weg finden ihn zu überzeugen, dass er dich... nicht auf diese Art... befriedigen muss. Ich finde schon was, ich brauche einfach mehr Zeit! Vielleicht können wir Samanthas Zauberbuch benutzen, um den Effekt von dem Trank zurück zu nehmen. Bis dahin musst du halt auf der Hut sein.“ Und ehe Cass ihn fragen kann, was er damit meint, rauscht Sam ab, zurück zu seinen Büchern.

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In dem Moment kommt Dean erneut aus dem Bad. Diesmal ist er trocken und hat ein Handtuch um die Hüften gebunden. Er kommt mit einem Lächeln auf Cass zu und gurrt: „Na Liebling, wie gefalle ich dir jetzt? Frisch geduscht, glatt rasiert, Haare gekämmt...“ Und er fängt an für Cass zu posieren, fährt mit der Hand durch seine Haare, lässt die Muskeln spielen, schwingt die Hüfte und zwinkert ihm zu. Dem Engel wird plötzlich sehr heiß, sein Gesicht errötet und die Hände werden feucht. Um es zu kaschieren, kreuzt er die Arme und sagt: „Ja, nun, das ist nett Dean. Wirst du dich auch irgendwann anziehen?“ Der Jäger macht einen Schmollmund, doch dann wirbelt er herum um Cass zu umarmen und erklärt schlicht: „Es ist echt schade, dass du nicht mit mir duschen wolltest! Ich kenn ein paar Spiele für zwei, die wir unter der Brause spielen könnten!“ Castiel ist kurz davor Dean weg zu schubsen, doch dann fällt ihm ein, dass er ihm bloß Stress verursachen und nichts erreichen würde, also gibt er bloß zurück: „Ich habe Angst vor Wasser.“

Das ist Schwachsinn und er weiß, dass Dean es wissen müsste, doch stattdessen sieht ihn sein Freund mitleidig an und murmelt: „Oh, das tut mir leid. Okay, kein Wasser. Also dann...“, er sieht ihn verführerisch an, „Wie hättest du mich denn gern?“ Cass wird heiß und kalt und erwidert ohne nach zu denken: „Äh, gerade jetzt hätte ich lieber gern Frühstück!“ Dean sieht ihn überrascht an, aber antwortet dann: „Okay Schatz, ich werd dir was zaubern! Aber... falls du Appetit auf was anderes bekommst... du kannst mich jederzeit zum Frühstück haben!“ Und damit gibt er seinem Freund erneut ein Küsschen auf die Wange, um sich schließlich anziehen zu gehen. Castiel zittert und hofft nun endlich eine Chance zu kriegen, sich zu beruhigen, aber als er Dean nicht in sein Zimmer folgt, ruft der nach ihm: „Kommst du, Liebling?“ Mit Mühe kann Cass ihn davon überzeugen, sich ohne seine Hilfe an zu ziehen: „Wirf einfach was Sauberes über und überrasch mich!“, und grübelt darüber nach, was Sam ihm offenbart hat.

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