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Krank

Kurze Zeit später wurde Steve wieder mal fiebrig. Ich hatte ihn auf Grund meiner Gewissensbisse und aus Sorge um sein etwas lädiertes Hinterteil schon ein paar Tage nicht mehr angefasst, nun hielt ich noch mehr Abstand, damit ich mich nicht anstecken und ihn weiter versorgen könnte. Ich leistete ihm zwar wie gewohnt Gesellschaft, doch auf Intimitäten, oder weiteres 'üben' verzichtete ich. Zu meinem Erstaunen hielt sich Steve ebenfalls zurück, doch ich tat das damit ab, dass er sicher müde war. Allerdings fing er da wieder an, sich im Badezimmer ein zu schließen, als ob er sich vor mir schämte. Nach zwei Wochen, in denen er jedoch zunehmend apathisch und missmutiger wurde, wollte ich zur Sicherheit den Arzt rufen, was Steve widerspruchslos akzeptierte.

Doktor Murdock kam also netterweise vorbei. Schon an der Tür grüßte er mich mit: „Na Barnes, macht Ihr Freund Ihnen wieder Scherereien? Sie haben wirklich ein Herz aus Gold, dass Sie das alles mit machen, manch anderer wäre längst laufen gegangen, das sag ich Ihnen!“ Da tat ich es noch als seine Art von Humor ab und führte ihn bloß in Steves Zimmer. Steve nahm den nassen Lappen von der Stirn und richtete sich im Bett auf, um dem Doktor die Hand zu geben. Der meinte aber: „Ja, alles gut, was haben wir denn für ein Problem, mal wieder Fieber und Gliederschmerzen?“ Steve sah mich nervös an. Er hatte sich nicht gegen den Arzt gewehrt, was eher untypisch war und nun... „Es ist ein wenig peinlich.“, gab er zu. „Ach Stevie, du musst dich doch nicht vor mir schämen! Macht dein Bauch wieder Probleme?“, fragte ich mitfühlend. Doch Dr. Murdock überraschte mich damit, dass er anordnete: „Nun Barnes, lassen Sie das mal meine Sorge sein, ich krieg Ihren kleinen Freund schon wieder aufgepäppelt! Kümmern Sie sich um was Wichtigeres, wir unterhalten uns derweil mal von Arzt zu Patient, nicht wahr?“ Und damit schloss er schmunzelnd die Tür. Auf der einen Seite hatte er ja Recht, aber andererseits war Steve schon länger so komisch und ich machte mir Sorgen. Also nahm ich ein Glas aus der Küche und ging in mein Zimmer. Ich legte das Glas an die Wand an, wo auf der anderen Seite Steves Bett war und lauschte. Und was ich da hörte, beunruhigte mich und machte mich wütend. Dr. Murdock sprach mit Steve wie mit einem Kind: „Nun, was gibt’s denn mein Junge?“ Steve erklärte verlegen: „Naja, das hier. Es tut zwar nicht richtig weh, aber...“ Doch der Arzt schnitt ihm das Wort ab: „Was denn, wegen dem bisschen Herpes machst du so einen Aufwand? Das geht auch wieder weg! Ich schreib noch paar Aspirin für das Fieber auf und neue Zigaretten für dein Asthma und dann kann ich mich auch wieder was Ernstem zuwenden, oder?“ Sein Ton war so unfreundlich, von oben herab, so hatte ich ihn nie vorher reden hören! Weder mit mir, noch mit anderen Patienten in seiner Praxis. Behandelte er Steve immer so?

Der hatte in den letzten zwei Tagen auch noch kleine Bläschen an den Lippen bekommen, noch ein Grund, weshalb wir beide aufs Küssen verzichteten. Er warf ein: „Es ist ja nicht nur da. Es ist... es ist mir peinlich, aber, da sind noch so Stellen, ähm... hier.“ Dann war lange Stille und ich konzentrierte mich, um was mit zu bekommen, als Steve weiter redete: „Ist das was, also, muss das...“ „Ich weiß, was das ist!“, schnappte Dr. Murdock plötzlich, „Und wenn ich ehrlich bin, überrascht es mich nicht mal! Ich hab immer gewusst, dass mit dir was nicht stimmt!“ Was zum Henker? „Aua!“, schrie Steve auf einmal, „Was soll das, Sie tun mir weh!“ „Stell dich nicht so an, Feenjunge! Was denn, du hast doch sonst nichts dagegen, wenn dich ein Mann hart anpackt!“, schimpfte der Arzt. Vor Wut fiel mir das Glas aus der Hand und zersprang auf dem Boden. Ich wollte schon zu Steve stürmen, als ich Gemurmel hörte, also legte ich schnell die Hände wie einen Trichter ans Ohr und lauschte weiter: „...Biopsie. Auch wenn ... sicher bin … einen Arm frei, ich … geben, sonst steckst du noch Barnes … emand Anderen, Unschuldigen. Ekelhaft!“

Ich hörte Steve schniefen und kurz aufjaulen, als der Doktor wohl eine Spritze setzte. Das war mir genug und ich lief wieder in den Flur, aber bevor ich bei Steve rein platzen konnte, kam der Arzt bereits raus und ging sich im Badezimmer die Hände waschen. Ich war so sauer, dass ich gar nicht nach Steve sah, sondern den Typ zurecht weisen wollte, doch der rief mich schon: „Barnes, kann ich mal mit Ihnen reden?“ Ich folgte ihm also ins Bad. Doktor Murdock rieb sich die Hände unter dem heißen Wasser ab und schüttelte den Kopf. Er wusch sich die Hände recht lange, wie ich fand und meinte: „Haben Sie vielleicht ein frisches Handtuch für mich?“ Das kam so unerwartet, dass ich ganz vergaß, ihn an zu schreien, sondern ihm einfach eins aus dem Schrank gab. „Danke. Sie müssen wissen, Ihr ''Freund''...“, allein für diese Gänsefüßchen hätte ich ihn erschlagen sollen, „...hat eine sehr ansteckende Krankheit. Ich nehme mal an, Sie wurden in der Armee über Syphilis aufgeklärt?“ Oh Gott! Ich wurde bleich und starrte ihn an. Hatte ich etwa... Er sprach schon weiter: „Am Besten ich gebe auch Ihnen direkt Penicillin, leider ist es nämlich möglich, dass er Sie über normale Haushaltsobjekte ansteckt!“

Da ich mich selbst gesund fühlte, fragte ich da: „Oh. Heißt das, wir haben irgendwas angefasst und so...“ „Nein. Das kann ich ausschließen. Wirklich eine Schande. Ich weiß, Sie haben mir mal gesagt, er sei Familie für Sie, aber offen gestanden, so etwas würde ich nicht unter meinem Dach wohnen lassen! Sie können ja nichts dafür, in jeder Familie gibt es so einen, aber manche haben wenigstens den Anstand, sich nicht offen... Naja. Es liegt wohl in seinem Naturell.“, polterte der Arzt. Ich wurde wieder wütend und fragte scharf: „Was soll das heißen? Wovon reden Sie überhaupt?“ Aber statt mir direkt zu antworten, wollte er wissen: „Wer von Ihnen bereitet eigentlich die Mahlzeiten zu?“ Wieder warf er mich mit seiner Frage aus der Bahn und ich entgegnete: „Was? Naja, wenn er gesund ist, kocht meist Steve, aber jetzt...“ „Wenn Sie noch irgendwelches Gemüse aus der Zeit haben, sollten Sie es weg werfen!“, bestimmte Doktor Murdock schroff, „Oder besser, Sie entsorgen gleich alles an Obst und Gemüse, was etwas größer ist. Also Gurken, Rettich, Möhren... So Dinge halt. Und werfen Sie's in die Verbrennung, geben Sie's nicht den Tieren, wer weiß, was dann passiert!“ „Warum denn Gemüse?“, fragte ich nun völlig irritiert. „Weil...“, er war laut geworden und nahm sich wieder zusammen, „Weil Menschen mit dieser Veranlagung leider in der Regel bereit sind alles zu tun, um ihre kranken Gelüste zu befriedigen. Egal mit was... oder wem. Sie sollten daher auch alle anderen länglichen Objekte gründlich abwaschen und am Besten weg schließen, damit er nicht dran kommt. Ich bin nur froh, dass sie keinen Sohn haben...“

Taken from Royal Road, this narrative should be reported if found on Amazon.

Jetzt wurde es mir zu viel und ich bellte: „Doktor Murdock was zum Teufel erzählen Sie mir da? Was soll das alles heißen, ich denke Steve ist halt krank, ja und, sowas passiert! Also was wollen Sie mir sagen?“ Da sah er mich beinahe mitleidig an und erwiderte: „Oh Barnes, Sie sind wahrlich ein naives Beispiel christlicher Nächstenliebe, aber man kann es auch übertreiben! Es macht Sie blind für die harten Fakten im Leben! Ihr ''Freund''...“, wirklich, in dem Moment dachte ich das erste Mal: 'Wenn doch keiner weiß, dass er jetzt bei uns ist... Im Garten würde ihn doch nie jemand finden!', „Ihr ''Freund'' hat sich diese Krankheit auf eine Art und an einer Stelle zu gezogen, die für einen Mann eigentlich unmöglich ist! Zumindest, wenn es sich um einen normalen Mann handelt. Aber wenn es ein Mann ist, der sich für eine Frau hält und sich anderen Männern anbietet wie eine Frau... Verstehen Sie? Mein Bruder war auch beim Militär, ich glaube der Begriff für solche Subjekte war dort 'Torpedojunge'. Oder ist das nur in der Marine?“ Er grübelte und sah nicht mein geschocktes und wütendes Gesicht, er ging einfach an mir vorbei und holte seine Tasche aus Steves Zimmer. Ich wollte schon nach ihm schauen, doch der Doktor zog mich am Arm in die Küche und erklärte schlicht: „Jedenfalls muss ich Sie vor ihm schützen. Krempeln sie den Ärmel hoch.“ Ich schluckte meinen Protest runter, denn ich hatte keine Lust, Steve noch mehr Leid an zu tun, indem ich einen weiteren Arzt in die Sache involvierte, nur weil ich den vorigen hinaus geworfen hatte. 'Oder hinterm Hühnerstall verscharrt!', dachte ich zornig, während der Doktor mir die Spritze wie gewohnt vorsichtig verabreichte. Er hatte noch die Frechheit, mich zu fragen: „Sie wissen nicht zufällig, mit wem er sich trifft? Ich würde diese Seuche gern eindämmen.“ Ich schüttelte bloß den Kopf und fragte mich, welche Seuche er wohl meinte.

Ich war froh, als Dr. Murdock endlich weg war, und schaute dann nach Steve. Ich fand ihn heulend in seinem Zimmer vor und wurde direkt wieder so wütend, dass ich den Arzt verfolgen und zur Rede stellen wollte. Doch er stand auf und hielt mich zurück, wobei er seine Hand nach mir ausstreckte, dann aber wieder zurück zog und meinte: „Nein Bucky, lass! Danke, ich... es geht schon...“ Da sah ich plötzlich Blut auf dem Bettlaken und erschrak. Ich forderte von Steve eine Erklärung, doch er wollte es runter spielen. Ich bemerkte, dass seine Pyjamahose ebenfalls Blutflecken hatte und hätte sie ihm schon runter gezogen, aber er zuckte zurück und flehte mich an: „Nein, bitte nicht!“ Dabei war sein Blick so verstört und ängstlich, dass es mir den Magen umdrehte. Also wurde ich ganz sanft und erklärte: „Bitte, ich will doch nur wissen, was los ist! Ich habe Angst um dich!“ Steve sah zögerlich zu mir hoch, immer noch schimmerten ihm die Tränen in den Augen. Doch da drehte er sich beschämt um und zeigte mir, was passiert war. Er zog die Hose runter und spreizte seine Pobacken auf.

Ich war schockiert: alles war voll Blut! Da sah ich auch zum ersten Mal, dass sich rund um seinen After lauter Pusteln gebildet hatten. Eine davon, die direkt am sensiblen Schließmuskel saß, war aufgeschnitten worden, aber nicht mit einem kleinen Schnitt, sondern eher so, als habe man mit einer Schere ein Stück heraus getrennt. Ich war außer mir und hätte Dr. Murdock dafür am Liebsten erschlagen, gleichzeitig wollte ich Steve helfen und das Blut aufhalten, also nahm ich mein Taschentuch und presste es gegen die Wunde. Steve schrie auf vor Schmerz und versuchte mich weg zu schubsen, sodass ich mich hektisch entschuldigte: „Tut mir leid Stevie, tut mir leid, ich will bloß den Blutfluss stoppen, ich werde behutsamer sein.“, aber Steve kreischte: „Fass mich nicht an! Ich bin schmutzig! Ich will dich nicht anstecken! Nein, lass mich!“ Er war verzweifelt, schlug um sich und fing langsam an zu hyperventilieren, da griff ich ihn mir und hielt ihn fest an mich gedrückt, wobei ich auf ihn ein redete und die Schuld auf mich nahm: „Ich hab dir das angetan, ich war das! Ich hab dir das gegeben, und ich hab es von irgendeiner Frau. Von irgendeiner unbedeutenden, unwichtigen Frau, die ich schon gar nicht mehr kenne und ich hab es dir gegeben, ich bin Schuld!“

Er hielt inne und ich nutzte das, um ihn mit mir runter zu ziehen. Er setzte sich auf meinen Schoß, während ich klar stellte: „Ich kann mich erinnern, die haben uns damals in der Armee gesagt, man merkt es manchmal gar nicht, wenn man es hat, und man kann trotzdem andere anstecken. Das muss passiert sein Stevie, du hast doch gar nicht rum gehurt, ich war das, ich bin Schuld, du bist doch rein gewesen! Du warst doch ganz rein und unberührt, und ich hab dir das angetan, ich bin schuld, nicht du! Nicht du Stevie. Ich bin Schuld! Ich bin Schuld. Ich bin Schuld.“ Ich wiederholte es immer wieder unter Tränen, bis Steve sich beruhigte, wobei er weiter auf meinem Knie saß und langsam meine Arbeitshose voll blutete. Ich wiegte ihn leicht hin und her und streichelte ihm über den Rücken, da erzählte er: „Er hat gesagt, ich bin schmutzig. Ich soll mich nicht so anstellen, das hätte ich halt davon, dass...“ Er wimmerte und ich wurde wieder wütend. So ruhig ich konnte verlangte ich: „Was hat er dir für Schwachsinn erzählt? Was hat er gesagt, sag's mir!“ Er drückte sich an mich, als habe er Angst, ich würde ihn von mir stoßen und flüsterte: „Er meinte, das kommt davon wenn ich... Wenn ich mir von so perversen Schweinen ihren Dreck hinten rein schieben lasse.“ Er weinte erneut. Ich fühlte mich furchtbar elend und beschloss Steve nie mehr so an zu fassen. Ich wollte doch nicht, dass er wegen mir leidet. Hätte ich es doch bloß beherzigt!