Ich starrte in die Dunkelheit. Wir lagen schon ein paar Minuten still zusammen, nah genug, um uns zu wärmen, aber weit genug weg, dass es in dem großen Bett keine unangemessenen Berührungen gab. Ich traute mich nicht, Steve in den Arm zu nehmen, so kalt war es einfach nicht und mir selbst war zudem sehr heiß. Und nun so eine Frage! Ich drehte mich zu ihm rüber. Er hatte die Augen geschlossen, aber das machte Sinn: nachts konnte er oft besser hören, weil es stiller war, dafür war er in der Dunkelheit fast blind. Ich schluckte also kurz und entgegnete reserviert: „Ähm, wie es ist? Also, willst du wissen, wie man es macht, oder wie es sich anfühlt...“ „Beides. Alles. Ich hab das ja nicht. Aber es klingt sehr schön. Was ich gehört hab.“, erwiderte er prompt. Ich atmete beschämt scharf aus, bevor ich ausholte: „Naja. Das ist es auch. Meist. Also, wenn das Mädel nett ist und gut riecht und so...“ „Gut riecht?“, hakte Steve überrascht nach. Ich erklärte ihm: „Ja sicher. Wenn du mit einer so eng zusammen bist, ist es halt schlecht, wenn du nicht magst, wie sie riecht. Man ist sich dann ja ganz nah, viel näher als wir jetzt zum Beispiel! Das ist schon beim Küssen so. Eigentlich schon beim Tanzen. Wenn man sich ganz nah ist, merkt man so auch zuerst ob das was wird, oder nicht. Wenn du eine hast die total nach Parfüm stinkt, dann macht das auch keinen Spaß. Die meisten riechen eher schlimm, wenn sie starkes Parfüm oder Waschmittel benutzen. Sind eigentlich die wenigsten, die wegen sich selber schlecht riechen. Außer sie essen viel Knoblauch.“
Steve musste kichern und ich dann auch. Er folgerte: „Also ist das Aussehen gar nicht so wichtig?“ Ich zog die Brauen kraus und dachte an die Mädchen, die mehr und an die, die weniger attraktiv waren und gab zu: „Tja, es ist nicht unwichtig. Wenn jemand gepflegt aussieht und freundlich schaut ist das definitiv schöner als ein krä... krummes, also unsymmetrisches oder dreckiges Gesicht, was auch noch sauer guckt.“ Ich hätte fast kränklich gesagt, aber ich wollte nicht, dass er es auf sich bezieht, denn so meinte ich es nicht. Er schien darüber nach zu grübeln und dachte laut: „Vielleicht rieche ich den Frauen nicht gut genug.“ „Das glaub ich nicht!“, beeilte ich mich zu sagen und rückte näher an ihn ran, „Ich finde...“, ich schnupperte an ihm, „Ich finde du riechst gut!“ Das war noch untertrieben. Ich liebte seinen Geruch! Steve roch einfach so gut, irgendwie nach Herbst, wie Holz und Laub und Leder, aber auch süß wie Kirschbonbons und ein bisschen nach milder Seife. Er beugte sich auf einmal zu mir und wir hätten uns fast geküsst, weil er immer noch die Augen zu hatte, aber er schnupperte selbst bloß in die Luft und fand: „Du riechst auch gut.“ Ich musste lächeln und antwortete schlicht: „Danke.“
Dann war es erst mal still, aber Steve fragte bald wieder: „Na, und dann? Also, wenn dir das Mädchen gefällt, weil sie gut riecht und alles, wie geht es weiter?“ Wir lagen immer noch fast Nase an Nase, was mich ein wenig nervös machte, aber ich erläuterte: „Nun, beim Tanzen berührt man sich und versucht aus zu testen, ob der andere das mag und möchte, und je nachdem kommt man sich dann näher.“ „Wie denn?“, wollte Steve wissen. Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte. Hätte er mich das mittags in der Küche gefragt, hätte ich ihm vielleicht was vor getanzt und in der Luft gedeutet oder zur Not was aufgemalt, aber dort im Dunkeln? Also legte ich ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter und entgegnete: „So etwa. Man hält sich fest, erst ganz locker, damit der andere gehen kann, wenn es nicht gefällt. Und dann tastet man sich vor.“ Ich strich sachte über seinen Arm, erst runter, dann wieder rauf, dann weiter nach hinten, über den Rücken, runter, wieder rauf und dann zog ich ihn näher an mich ran. Er fügte sich, sodass er dann an meiner Brust lag, die Nase an meinem Hals. Ich raunte: „Gut gemacht. Weißt du, nicht immer ist der Mann der, der den ersten Schritt macht. Also wenn sie dich zu sich zieht und du das magst, ist es richtig, wenn du näher kommst.“ „Aha.“, atmete er kaum hörbar, und dann lauter: „Kann ich auch was probieren?“ Ich entschied spontan: „Ja, gern. Wir können ja ein bisschen üben. Wenn du dann ein Mädel hast, kannst du bei ihr weiter machen.“
Warum hatte ich das gesagt? Wahrscheinlich weil ich hoffte, dass er mehr mit mir üben würde als das Herantasten beim Tanzen. Steve legte jedenfalls den Arm um mich und rieb meine Seite und den Rücken. Es fühlte sich großartig an! Ich streichelte ihn ebenfalls und diese zarten Berührungen schickten lauter Schauer meinen Rücken runter. Plötzlich fragte Steve: „Wo darf man sich denn noch anfassen?“ „Äh...“, ich war kurz durcheinander, aber dann sagte ich: „Naja, es kommt darauf an, wo ihr seid und wie gut ihr euch kennt. Wenn du noch beim Tanzen bist, solltest du die Hand über der Kleidung lassen und auch nur bis zum Po runter gehen, wenn sie sich dir schon etwas offener gezeigt hat. Dann kannst du sie damit auch ein bisschen führen. Sonst, wenn ihr alleine seid, hängt es von der Stimmung ab und wie viel ihr noch an habt.“ „Mhmm.“, machte Steve. Er schien angestrengt nach zu denken, denn ich hörte, wie sein Atem etwas schneller ging. Und dann überraschte er mich damit, dass er seine Hand über meinen Hintern wandern ließ. Erst war es ein ganz sachtes Streicheln, dann etwas deutlicher. Und schließlich kam ein sanftes Schubsen dazu, sodass ich ihm mit der Hüfte entgegen kam und wir nun ganz eng aneinander gepresst lagen. Das war allerdings keine gute Idee gewesen, weil ich sofort fest stellen musste, dass ich steif war!
„Oh. Tschuldige. Das passiert manchmal, wenn man gestreichelt wird.“, entschuldigte ich mich. „Hmm? Oh.“, erwiderte Steve und ließ eine Hand zwischen unseren Körpern runter wandern, bis er mir genau an den Schwanz packte! Ich hätte vor Schreck fast geschrien, so gab ich aber nur ein kleines Wimmern von mir. Oh Mann, war das peinlich! Für Stevie aber dann noch mehr, als er nämlich die Hand hastig wieder weg zog und stammelte: „Oh, ups, was... warte mal, du auch? Ich dachte, du meintest mich!“ Es klang sehr beschämt, also beeilte ich mich zu versichern: „Macht doch nichts, wir sind doch Freunde! Wie gesagt, das passiert halt und ist normal. Man hat in der Regel ja mehr als nur nen Pyjama an, dann fällt es nicht so schnell auf. Und sonst ist es ja was, was man auch haben will.“ Eigentlich hätten wir dann ja voneinander ab rücken müssen. Aber Steve bewegte sich nicht. Er atmete bloß ein bisschen angestrengter. Ich gab mir zwar auf weg zu rutschen, aber nun wo ich wusste, wogegen sich meine Erektion presste, war es schwer dieses Gefühl auf zu geben. Dann fragte er unvermittelt: „Mädchen haben so ein Problem wohl nicht, oder?“
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Er kicherte. Ich fühlte, wie mir immer heißer wurde, als ich ihn aufklärte: „Naja, bei ihnen passiert schon was. Wenn sie erregt sind, dann stellen sich bei ihnen die Nippel auf. Das sieht man unter der ganzen Wäsche nur nicht. Ja, und sie werden feucht.“ „Feucht? Schwitzen die dann viel?“, murmelte Steve irritiert und ich musste mich zusammen reißen, um weiter zu sprechen, denn es war mir irgendwie peinlich: „Nein, es ist was anderes. Weißt du, wir werden hart, damit wir in sie rein kommen und sie werden halt feucht, damit das leichter geht und nicht weh tut. Also ihre... ihre Vulva, die wird dann... glitschig. Aber das ist gut!“ „Oh. Okay. Und wie... also was macht man sonst?“, fragte er nervös. Ich wollte lieber wieder über was Harmloses reden, also erklärte ich ihm: „Naja, zuerst geht es ja darum, ob man sich genug mag, um zu küssen. Und da versucht man dann, das Mädel zu erobern. Wenn sie gerne mit dir knutscht, ist das schon die halbe Miete, besonders wenn sie dich mit Zunge küsst! Das ist eigentlich schon was sehr Intimes, weißt du?“ Wusste er nicht. Wie auch. Ihn hatte bisher nur seine Mutter geküsst und dann nicht so. Also fragte er natürlich: „Und wie... also ist das wie in den Filmen? Dass man die Augen schließt und dann einfach die Lippen so, äh, also ist das leicht?“ Bildete ich es mir ein, oder zitterte er? Ich habe ihn ganz aus Reflex enger umschlungen und erläuterte leise: „Im Film sieht das zwar einfach aus, aber wenn ihr nicht gerade Nase an Nase liegt, wie wir jetzt, kann es manchmal schwer sein, den anderen mit geschlossenen Augen zu treffen und das kann peinlich sein. Ich mach das immer so...“ Ich legte ihm meine Hand an die Wange und er zuckte, weshalb ich sie wieder hob und mich entschuldigte: „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich...“ Da nahm er jedoch meine Hand und drückte sie zurück an sein Gesicht, wobei er murmelte: „Schon okay. Zeig mir einfach, wie du es machst.“
Ich musste schlucken. Mein Herz pochte bestimmt genau so schnell wie Steves damals nach seinem Stromschlag. Ich hatte das Gefühl, als ob mir seine Wange die Handfläche verbrannte, so intensiv spürte ich die Wärme, die von seinem Gesicht aus ging. Ich schloss also meine Augen und erklärte: „Ich lege ihnen die Hand an die Wange, damit ich weiß wo ihr Gesicht ist. Dann streichel ich sie mit dem Daumen, damit ich ihren Mund finde wenn meine Augen geschlossen sind.“ Und ich strich Steve sanft mit dem Daumen übers Kinn, ganz knapp an seinen Lippen vorbei. Ich bildete mir sogar ein, dass er sie leicht öffnete für mich. Ich spürte ihn so deutlich an meinem Körper, seinen Arm an meiner Hüfte, sein Atem an meinem Gesicht. Ich zog ihn mit der Hand noch ein winziges Stück zu mir, wobei ich den Kopf selbst vor streckte, sodass sich unsere Nasen berührten und flüsterte: „Und dann küsse ich sie.“ Ich weiß nicht, ob er es überhaupt gehört hat. Ich war so aufgeregt. Doch als sich kein Protest bei ihm regte, habe ich all meinen Mut zusammen genommen und es einfach getan. Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und ich dachte, ich müsse sterben vor Glück. Plötzlich war er mir so nah, näher als ich je erhofft hatte, ich konnte ihn spüren, ihn riechen und nun, für eine Sekunde die mir wie ein Jahr vorkam, auch schmecken. Seine Lippen waren so weich. Alles an ihm war einfach so süß, dass es mir in der Seele weh tat, weil ich nicht verstand wie ihn die Frauen übersehen konnten. Etwas so Schönes. So Reines. So Wertvolles.
Ich wollte ihn nicht abstoßen indem ich ihm zeigte, wie sehr ich es wollte. Also ließ ich direkt wieder von ihm ab. Aber er regte sich nicht. Als ob es nicht passiert wäre. Und ich dachte: 'Vielleicht war ich doch zu schnell?' Es war natürlich Wunschdenken, aber es gab mir eine Entschuldigung es nochmal zu tun. Also küsste ich ihn wieder, etwas langsamer, deutlicher. Und dann ging es mit mir durch, ich war mir sicher, dass er es gespürt haben muss, aber trotzdem küsste ich ihn noch ein drittes Mal. Vielleicht hätte ich den Kuss sogar vertieft, wenn er da nicht ein Seufzen von sich gegeben hätte, was mich in die Realität zurück holte. Sofort war ich wieder klar und verfluchte mich innerlich. Was wenn er jetzt bemerkt hatte, dass es mir gefiel? Dass ich ihm das nicht bloß zeigte, weil ich ihm was beibringen wollte, sondern es mir Spaß machte? Aber er verwunderte mich und ließ mein Herz höher schlagen, als er sagte: „Wow. Das fühlt sich gut an. Darf ich es mal versuchen?“ Ich war so sprachlos, dass ich keuchend nickte, bis ich realisierte, dass er das ja nicht sehen konnte und schlicht erlaubte: „Klar. Wenn du möchtest.“ Ich nahm meine Hand runter und legte sie auf seine Schulter, während seine Hand an meinem Körper hoch strich, bis sie auf meiner Wange liegen blieb. Dort ahmte er meine Bewegung nach und streichelte mit seinem Daumen Richtung Kinn, wobei er mir direkt über die Lippen fuhr und ich unsicher einatmen musste, weil ich es sonst wohl nicht aus- und ihn mit meiner Zunge festgehalten hätte. Doch er ließ mir keine Zeit darüber nach zu denken, denn auf einmal war sein Mund wieder auf meinem. Erst presste er ihn nur dagegen, wie einen Stempel, aber dann spitzte er die Lippen und fing an, zart an meinen zu saugen! Das hatte ich ihm gar nicht gezeigt!
Ich war so überwältigt, dass ich ganz leicht gestöhnt habe, aber auch wenn er es nicht gehört hatte, bekam er es durch die Vibration mit und fragte besorgt: „Tschuldige Bucky, war das falsch?“ Ich atmete tief ein und entgegnete: „Nein, alles in Ordnung Stevie, das war gut. Du lernst schnell, das... das wird den Mädchen auf jeden Fall gefallen.“ Ich hatte mir noch nicht recht überlegt, was ich nun tun sollte, da hakte er auch schon nach: „Und was ist das mit Zunge?“ In dem Moment verstand ich zum ersten Mal warum es im Vaterunser hieß 'Und führe uns nicht in Versuchung...'! Aber dafür war es ohnehin zu spät. Ohne nach zu denken ließ ich meine Hand wieder zu seiner Wange wandern und erklärte: „Das bedeutet im Grunde, dass du den Kuss vertiefst. Du küsst sie dann mit deinem ganzen Mund, nicht nur außen die Lippen. Du öffnest deinen Mund und streichelst ihre Lippen mit deiner Zunge und wenn sie es mag, öffnet sie ihren Mund auch und dann könnt ihr im Grunde machen, was euch gefällt! Du kannst dann ihre Zunge küssen, oder ihre Lippen und Zähne lecken oder du saugst an ihrer Zunge oder den Lippen, eben was du magst. Sei bloß sanft und aufmerksam, damit du verstehst was ihr gefällt, auch wenn sie es nicht gleich sagen kann. Soll ich... soll ich es dir vormachen?“
Ich war so verdammt angespannt, ich zitterte leicht, streichelte Steves Kinn und seine Lippen mit meinem Daumen und stupste mit meiner Nasenspitze seine an, während ich verzweifelt hoffte, dass er ja sagen würde und ich gleichzeitig voller Angst war, egal wie er antworten könnte. Doch er streichelte ebenfalls meine Wange und hauchte: „Okay. Zeig es mir.“ Also küsste ich ihn wieder. Spürte seine Lippen. So weich, so feucht, so warm... Ich küsste sie und dann streckte ich meine Zungenspitze heraus und leckte über seine Oberlippe. Diesmal spürte ich genau, wie sich sein Mund öffnete. Ich verschloss ihn wieder mit meinen Lippen, aber ich streichelte ihn mit meiner Zunge, erst außen, dann innen. Als sich unsere Zungen trafen, konnte ich auch meine andere Hand nicht mehr bei mir behalten und strich ihm damit zaghaft über die Brust. Auch das ahmte er nach, während er meinen Mund probierte, die Zähne abtastete, als wolle er sie zählen, was mich lächeln ließ, und dann an meiner Unterlippe saugte.