„Hey Bucky, möchtest du nicht endlich aufstehen?“ Die Stimme klingt vertraut. Tief und warm und freundlich. Und sie weiß, wer ich bin. Eigentlich ist mir jetzt nicht nach reden. Aber ich kann ja kurz mal gucken. Ich öffne also die Augen und ich sehe einen Engel. Der Engel sieht ein bisschen aus wie Steve. Nur größer. Viel größer. Und kräftiger. Ich blinzle ihn also an, doch der Engel lächelt. „Na komm schon, steh auf. Ich möchte dir was zeigen!“, sagt der Engel. Komisch, er hat gar keine Flügel. Und er klingt fast wie Steve. „Wer bist du?“, frage ich also. Der Engel strahlt mich an und lacht: „Na wer schon!? Ich bin's, Steve, dein Freund!“ Und dann bekommt sein Blick etwas sehr Warmes, Zärtliches, als er hinzufügt: „Oder dein Geliebter. Eigentlich wäre mir der Begriff noch lieber. Also, kommst du?“
Er streckt mir die Hand entgegen. Es ist eine große Hand, größer als meine. Ich fühle mich ganz komisch und aus Reflex ergreife ich sie. Meine eigene Hand ist leer. Und es ist kein Blut daran. Ich lasse mich von dem großen Engel hoch ziehen und stehe ihm unsicher gegenüber. Ich muss tatsächlich zu ihm auf schauen. Verrückt. Also drehe ich mich um und muss feststellen, dass ich immer noch auf dem Boden liege. Ich kann es nicht richtig sehen, es ist wie im Traum oder in einem Gemälde von Steve: alles ist etwas verschwommen und geht ineinander über. Aber das bin ich. Ich liege neben dem kleinen Stevie im Gras. Es sieht nicht schön aus. Ich drehe mich wieder zu dem großen Steve-Engel um und schaue ihn fragend an. Er guckt auch auf die beiden und meint: „Es ist gut. Es ist ja vorbei.“
Ich begreife langsam und frage: „Du, bist Steve?“ Er nickt freundlich und meint: „Ja. Toll, oder? Fühlt sich großartig an. Ich kann besser sehen, besser hören... und es tut nichts mehr weh! Alles ist leicht. Und schön. Fühlst du dich nicht auch besser?“ Meine Schulter tut nicht weh. Meine Rippen tun nicht weh. Mein linker Arm, der immer ein wenig Probleme machte seit dem Krieg, tut nicht weh. Aber mein Herz. Mein Herz bricht. Mein Herz zerspringt. Ich werfe mich dem Engel in die Arme und kralle mich an ihm fest, wobei ich ausrufe: „Steve! Stevie, bist du's wirklich? Oh Gott. Ich bin so froh. Geht es dir jetzt wirklich gut? Das ist so schön! Danke, dass du auf mich gewartet hast! Danke! Oh Gott, danke! Ich wollte dir doch wenigstens Lebewohl sagen. Und jetzt geht es dir gut. Das ist wirklich das schönste Geschenk.“
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Ich halte mich so sehr fest, dass ich ihm wahrscheinlich blaue Flecken mache und weine in sein Hemd. Am Liebsten würde ich nie mehr los lassen, aber ich weiß, dass das nicht geht. Doch da werde ich von zwei starken Armen umfasst und es fühlt sich an, als ob ein Engel seine Flügel um mich breitet. Steve flüstert mir zu: „Hab keine Angst. Ich bring dich erst mal hier weg, dann musst du nicht mehr daran denken. Ich lass dich nicht allein.“ Ich sehe zu ihm hoch und frage: „Du bringst mich weg?“ Aber dann finde ich, dass es nur fair ist. Ich bin doch Schuld an allem. Da sollte er... Doch er unterbricht meine Gedanken, als würde er sie erraten: „Ich nehme dich mit mir mit. Ich lasse dich nicht gehen!“
Er nimmt meine Hände in seine und sieht mir tief in die Augen, und ich spüre wieder, wie sehr ich diesen Mann geliebt habe, immer noch liebe und ewig lieben werde, egal was mit mir passiert. Und dann küsst er meine Hände, legt den Kopf an meine Stirn und meint: „Du hast doch selbst gesagt, ich habe es verdient, in den Himmel zu kommen und glücklich zu sein... Was könnte das schon für ein Himmel sein, wenn du nicht da bist, hmm?“ Dann umarmt er mich wieder und alles wird leicht. Und weich. Und hell. Und warm. Und schön. Und sicher... Ich bin zu Hause. Und mein Zuhause wird immer bei Stevie sein.
----- E N D E -----