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Kapitel 8: Ein Dämon, ein Wort

Zwei starke Hände bewahren sie vor ihrem Schicksal. Nika fiel verraten von ihrem Vertrauen. Sie hat jemanden vertraut und er hat sie fallen gelassen, mit Absicht!

Sie spürte die Dornen aus seinem Blut und seiner Finsternis, geschmiedet, aus seiner Rache. Sie kamen ihr vom Boden entgegen. Ihren Tod ist alles, was sie wollen.

Was habe ich ihm angetan? Oder geht es wieder darum, dass sie existiert? Es geht ihr auf den Geist. Und sie ist sich sicher, dass die zwei starken Arme sie auch wieder fallen ließen.

Ihre Verletztheit quillt wieder über. Ihre Magie bildet sich von selbst und verwandelt ihren Körper in eine Waffe, mit Dornen, scharfen Kanten und Reißzähnen. Ihr Körper passt sich ihrem inneren Chaos an.

Doch die Hände zucken nicht mal, als ihr Körper sich in diese bohren. Die Hände oder eigentlich eher Pranken lassen sie nicht fallen. Sie erreicht sanft den Boden und wird abgelegt. Sie hat nicht einmal mehr Kraft, um ihr inneres mit Tränen zu vergießen. Nika rollt sich ein. Nie wieder wird sie vertrauen.

Und doch horcht sie auf, als eine dunkle tiefe Stimme von ihrem Retter kommt: "Ich werde ihn töten, das verspreche ich euch. Dieser Dämon wird keine Gnade des 7. erfahren, solange ich für euch existieren kann. Ich will euch mit allem schützen, was ich habe. Für die friedliche Zukunft, in die ihr uns alle führen werdet."

An Nika rauschen die Worte vorbei. Schon wieder ein versprechen. Sie haben keine Macht. Aber Stärke hat Macht. Macht bricht die Ketten der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Sie bleibt, wo sie ist, als sich die Person zu der die Stimme gehört, ihr Retter sich zum Kampf bereit macht.

Innerlich freut sich Kolinn. Er ist unglaublich froh, dass er die Prinzessin retten konnte. Er findet seine Worte gut gewählt. Aber er hat mit einer anderen Reaktion der Prinzessin gerechnet.

Er ist doch ihr Held. Doch er hat einen vollen Angriff der Prinzessin abbekommen. Vielleicht hielt sie mich für den nächsten Feind.

Ich habe ihr ein Versprechen gegeben. Nun muss ich halten. Kolinn dreht sich um. Da steht der Mistkerl immer noch auf seiner Treppe.

Kolinn befindet sich in seinem Wolfskörper, ein Wolf mit schwarzem Fell. Er ist größer und Resistenter. Doch kann er nicht ganz so klar denken.

Außerdem befinden sich zwei große Fledermausartige Flügel auf seinem Rücken mit einer Spannweite von drei bis vier Metern. Anders kann er seinen massiven Körper nicht in die Luft bewegen. Flügel sind für Werwölfe nicht normal. Doch dieses Geheimnis ist er noch nicht bereit zu öffnen.

Ich werde ihn fangen, geht es durch seinen Kopf. Sowohl mein Leben, als auch das aller ihrer Feinde soll in ihrer Hand liegen. Ich bin das Schwert und der Schild der zukünftigen Königin dieses Landes. Keiner wird sie aufhalten können.

Kolinn zieht sein Katana, welche nicht wirklich zu der Gestalt passt, die er gerade verkörpert. Doch dieses Schwert gehört zu seinem Kampfstiel.

Bei seinem letzten Versuch gegen diesen Dämon zu kämpfen, ist er mit seinem Frontalangriff gescheitet. Also versucht er es gleich nochmal.

Kolinn krallt sich mit seinen vier Pfoten in die Erde, sein Schwert in der rechten Pfote und prescht nach vorn.

Asflorian antwortet auf den wilden Angriff mit kühner Strategie und beschießt Kolinn mit Schattenpfeilen. Diese schlagen rund um Kolinn ein und wirbeln eine große Staubwolke auf. Die Geschosse sind zu langsam, um ihn zu treffen. Trotzdem muss Kolinn langsamer werden, um nicht irgendwo gegen zu rennen.

Asflorian hingegen hat sich Zeit erkauft und beschwört mehrere Schattendoppelgänger von sich. Der Dämonenkönig rast vor Wut, als er nach dem Original greift und ihm die Hals mit seiner Hand zerquetscht.

"Stirb Mörder!", zischt er. Doch die Gestalt lächelt. Schwarzer Rauch fließt fliest aus seinem Körper. "Da hast du den falschen", röchelt er hämisch. "Plopp"

Und der Schattendoppelgänger verschwindet. "Ich werde dich töten", ruft Dämonenkönig Angel heraus.

Dann funkelt er die Wachen an. "Los jetzt! Tötet alle Abbilder von diesem Mörder, doch das Original bringt ihr zu mir. Und ihr drei schützt Nika mit eurem Leben."

Kolinn bekämpft fünf Schatten gleichzeitig. Die fließenden Angriffe schalten einen Gegner nach dem anderen ohne größere Probleme aus.

Sein Katana durschneidet den ersten, den zweiten verpasst er einen Schlag mit der Pranke, sodass er einige Meter zurück geschleudert wird. Dem dritten jagt er eine seiner Rippen in den Hals und steuert sie danach in den Bauch des vierten, den er daraufhin köpft.

Danach gleitet seine Rippe in seinen Körper zurück und setzt sich an seinen Platz. Den letzten durchbohrt er mit seinem Blut, welches seiner Hand entsprungen ist.

Dann jagt er weiter dem nächsten hinterher. Alle Schatten rennen weg in Richtung des Dornengartens. Die Wachen und der Dämonenkönig hinterher.

Doch Kolinn findet es merkwürdig. Asflorian kann alle im Dornengarten ablenken, während er sich die Prinzessin schnappt. Blind vor Wut ist es dem Dämonenkönig nicht aufgefallen.

Ich muss zurück zu ihr. Kolinn dreht um und eilt, halb fliegend, halb rennend auf allen vier Pfoten, zurück. Er versucht den Geruch des Dämons aufzunehmen, doch es ist einfach zu windig.

Wo ist er. Wie will er sein Attentat zu Ende führen. Keine Zeit, Ich muss ihn finden. Als ob die Wachen des Palastes jemals etwas für Nika getan hätten.

Schnell rennt Kolinn zwischen den Beten hin und her. Der Geruch Asflorians erreicht immer wieder seine Nase, doch es sind die Überreste seiner Schattendoppelgänger. Wo ist das Schwein.

Immer wieder wirft er schnelle Blicke zu Nika herüber. Noch ist er nicht bei ihr. Doch Nika ist auch noch nicht aufgestanden. Sie liegt dort, wo er sie zurück gelassen hat, eingerollt mit ihrer Magie.

Das sollte ihr zumindest etwas Schutz bieten. Flimmert sie? Kolinn hält an und schau sich die Prinzessin genauer an. Ihr Bild ist nicht so scharf, wie es hätte sein sollen.

Schnell eilt er zu ihre herüber. Von ihr geht der Geruch des Dämons aus, nicht ihre eigener. Die Wachen versperren ihn den Weg.

"Über euch wird später gerichtet werden, geht weg!", sagt die in der Mitte. Kolinn stöhnt. Der Anführer steht natürlich immer in der Mitte.

"Ich habe keine Zeit mit euch zu diskutieren, daher machen wir es kurz.", antwortet Kolinn, als er näher kommt. Mit einem schnellen Schnitt seines Schwertes hinterlässt er eine tiefe Wunde an seiner Hand. "Blutmagie: fesselnde Fäden."

Und schon kann keiner der Wachen sich mehr bewegen. Mit einem Befehl seiner Gedanken zerrt sein Blut die Wachen zur Seite und macht ihm den Weg frei.

"Schaut sagt er zu den Wachen." Mit seiner freien Hand schüttelt er sanft die Prinzessin. Er hatte erwartet, dass sich wieder seine Hand zu verletzen, wenn er sie in ihrem Zustand berührt, doch es ertönt nur ein "Plop" und die Schattengestalt vor ihm löst sich auf.

"Was habt ihr getan?", ruft eine der Wachen aus.

"Ich?", fragt Kolinn, "Gar nichts. Aber der Schattenmagier hat sie bereits entführt."

Die Wachen schreien los, mehr besorgt über ihr eigenes wertloses Leben, als über das Leben der Prinzessin. "Es ist eine Ehre für die Prinzessin und damit für das größere Wohl zu sterben. So war euer Leben wenigstens nicht sinnlos. Bewegt euch sucht sie", sagt er und zieht sein Blut in seinen Körper zurück. Auch schließt sich seine Wunde. Mit seiner Nase wühlt er in den Überresten des Schattens.

"Ergebe dich!", sagt eine der Wachen.

Kolinn antwortet entnervt: "Ich habe euch bewiesen, dass ich es nicht war."

"Das wissen wir, aber nicht der König. Wem wird er mehr glauben? Drei seiner treuen Wachen, oder ein dahergelaufener Werwolf mit FLEDERMAUSFLÜGELN. Du bist ein Mischling, wie unsere Wertlose Prinzessin. Endlich sind wir sie los.", ruft der Anführer freudig aus.

Die weite Wache schließt sich ihm an: "Und unser Leben ist gerettet, denn du wirst deines für uns Opfern."

Die dritte Wache enthält sich. Mit einem flehenden Blick versucht sie sich zu entschuldigen. Doch Kolinn hat kein Mitleid mit Mitläufer, die alles geschehen lassen, nur weil sie ihr eigenes Leben retten wollen.

"Dann habe ich wohl keine andere Wahl als euch alle zu töten", meint Kolinn, "Doch ich habe keine Zeit für euch, also lass euch noch einmal mit einer Verwarnung davon kommen."

Und ehe einer ihn aufhalten kann, macht er sich auf den Weg Nika zu finden. Er muss nur der Spur des Schattenmagiers folgen. Er wird Asflorian finden und damit Nika.

Er musste nicht mal wirklich suchen, da der Dämon sich nicht mehr die Mühe macht, sich zu verstecken. Er läuft entspannt weg vom Schloss. Ihm folgt ein Schattendoppelgänger, der die Prinzessin trägt.

Die Straße, der er folgt führt zur Hauptstadt. Sie ist gut ausgebaut, doch da es dunkel ist und somit keine Reisenden Unterwegs sind, muss er sich nicht verstecken, sondern kann ganz entspannt joggen.

Er bemerkt nicht einmal Kolinn, als er vom Himmel sich auf Asflorian stürzt und sein mit Reißzähnen besetztes Maul in den Arm des Dämons versenkt. Blut spritzt. Kolinn reißt ein großes Stück des Dämons heraus.

Dieser schreit sich vor Schmerzen krümmend auf. »Du Bastard!« Kolinn springt von dem Dämon ab und stößt ihn zurück. Da bleibt der Dämon auch liegen. "Plop" Wieder dieses Geräusch. Seine Phantommagie hat sich aufgelöst.

Kolinn springt zur Prinzessin herüber und fängt sie auf, bevor sie zu Boden fällt. Erst jetzt bemerkt er, dass sie ihre Magie aufgelöst hat und dass sie tief und fest schläft.

"Was hast du mit ihr gemacht?", fährt er Asflorian an.

Dieser kichert nur. Mit seinem verletzten Arm bedeckt er sein Gesicht, als er lacht. Er lacht den Schmerz weg, denn die Verletzungen beginnen schon jetzt zu regenerieren. Er opfert das vergossene Blut, um sich daraus neues Fleisch zu bilden. Nach wenigen Sekunden ist die Wunde verschlossen.

"Du willst wissen, was ich getan habe?", fragt er lachend. Langsam steht er auf und beginnt sich den Staub von den Kleidern zu klopfen.

Kolinn legt Nika vorsichtig auf dem Boden ab. Dann stellt er sich schützend zwischen sie und den Dämon.

"Ich frage ein letztes Mal, was hast du mit der Prinzessin gemacht?", fragt Kolinn bissig.

"Ich? Lass mal überlegen." Asflorian hebt seine Hand und beginnt Dinge von der Hand abzuzählen. "Ich habe sie und alle Angestellten des Schlosses und dabei Unschuldige ermordet. Dann habe ich den Adeligen angestachelt, um zu sehen, wie unsere geliebte Prinzessin reagiert. Dann habe ich weiter gemordet."

Jedes seiner Worte entspricht der Wahrheit. Sein Lächeln im Gesicht zeigt nicht auch nur den Hauch von Reue. Asflorians Gesicht erhellt sich, als er gerade einen Geistesblitz bekommt.

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"Erinnerst du dich noch an diesen Sukkubus?", fragt er, "Der den du besiegt hast, aber nicht die Kraft hattest, es zu Ende zu bringen. Ich habe es für dich beendet, Gern geschehen. Und der einzige Grund, warum du noch lebst ist, einfach: Ich dachte du seist bereits Tod."

"Du kannst mich noch so viel beleidigen und doch wirst du nicht gewinnen.", antwortet Kolinn. Dank seiner Wolfsform klingt seine Stimme knurrig. Er hoffte damit einen kräftigen Eindruck bei Asflorian zu hinterlassen.

"So soll es Enden?", fragt Asflorian, "Ein klassisches Duell zweier im Mondschein auf einer verlassenen Straße."

Er lacht erneut. "Mir soll's recht. Wer fängt an."

"Wie, wer fängt an?", fragt Kolinn verwirrt.

"Wenn dich ein solch kleiner Satz aus dem Konzept bringe, wie willst du dann die Gören beschützen. Naja, es ist eh deine letzte Chance gewesen abzuhauen. Phantommagie: Löse Leere!"

"Was zum...", schreit Kolinn und fällt in den Boden. Er sieht nichts, aber er fällt. Schwarz, alles ist in die Farbe gehüllt. Nichts ergibt Sinn.

Sein Gehirn sagt, ihm er fällt. Seine Augen sehen nichts. Und doch fühlt er den Boden unter den Füßen, hört die Schritte seines Gegners und kann seinen Geruch, nein, seinen Gestank wahrnehmen.

Was ist hier los? Halt! Phantomagie beeinflusst sie Sinne des Ziels, um ihm Dinge zu zeigen, die gar nicht da sind. Gut, dann muss ich auf meine Augen verzichten.

Aber ich weiß wo er ist, wo er steht und geht. Solange auch nur der Wind mir einen einzigen Fetzen seines Geruchs bringt, sehe ich ihn.

Er unterschätzt uns Werwölfe. Ich kann ihn hören. Er will sich die Prinzessin schnappen, während ich Orientierungslos bin. Das las ich nie wieder zu.

Ein Hieb, ein Schnitt und der Arm ist ab. „Scheiße“, flucht Asflorian, „Wie hartnäckig kann man bitte sein. Ihr Mischlinge haltet aber auch zusammen.“

Die Farben kehren in Kolinns Augen zurück. Wieder stellt sich der Dämon für einen hohen Preis zusammen. Wie als es nichts wär steckt er seinen Arm an den Stumpf und repariert die Stelle mit Blut.

„Wie oft willst du das denn noch machen?“, fragt Kolinn zähneknirschend.“

„Ich weiß nicht.“, antwortet Asflorian triumphierend, „Nicht mehr oft, denn dich schicke ich unter die Erde. Da brauchst du das nicht mehr zu wissen.“

Ein Schatten erscheint und hebt das zu Boden gefallene Schwert wieder auf. Er nimmt es entgegen und zerstört den Schatten. „Dann beginnen wir unser Duell. Und diesmal mach ich mal ernst.“

Kolinn stellt sich in seine Grundform. Zwei Pranken an seinem Kantana und das Schwert zwischen sich und dem Gegner.

Mit einem irren Lachen stürzt sich Asflorian auf Kolinn. Sein großes Schwert giert nach Kolinns Blut. Doch Kolinn wehrt den Angriff ab, muss jedoch einen Schritt zurückweichen, um die Energie des Hiebes wegstecken zu können.

Schnell schickt Kolinn mehr Mana in seine Muskeln. Nur mit dieser zusätzlichen Stärke kann er es mit diesem Gegner aufnehmen. Der Schlag Abtausch geht weiter. Asflorian prügelt mit seiner rohen Stärke und seiner schweren Waffe auf Kolinn ein.

Kolinn gerät immer weiter in die Enge. Nur noch wenige Schritte und er kann nicht mehr zurückweichen, ohne die Prinzessin zu gefärden. Wenn er zur Seite weicht, wird er Nika verletzlich zurück lassen.

Ich muss mir etwas überlegen, geht es durch seinen Kopf. Ein weiterer Schlag direkt auf seinen Hals. Der nächste soll seinen Kopf spalten. Danach zielt Asflorian auf das rechte Bein. Wieder kein Treffer. Kolinn springt die letzten Meter zurück, die er noch hat und stellt sich wieder auf.

„So schnell lässt du dich in die Ecke drängen. Erbärmlich!“, meint Asflorian hämisch grinsend, „Was habe ich auch anderes von einem Mischling erwartet.“

Kolinn nutzt die Zeit, die er ihm gibt, um seinem Magie vorzubereitet. Magie liegt ihm nicht besonders. Aber etwas muss er ja versuchen.

„Dann bringen wir es doch mal etwas schneller zu Ende. Phantommagie: hunderte treue Schatten.“

Figuren aus Schatten erscheinen aus der ganzen Straße um sie herum. Es sind keine Doppelgänger sondern abstrakte Figuren. Mal stellen es Tiere da, dann sind wieder einige Dämonen oder andere Spezies.

„Wir sind die Jäger und du nur die Beute“, verkündet Asflorian freudestrahlend. Kolinn knurrt nur als Antwort.

„Ah, der Mischling ist nun wirklich zum Tier geworden. Ein Wolf kann gezähmt werden. Ich kann dich immer noch als Haustier halten. Aber ich glaube da gibt es schönere Köter. So, was bleibt mir da noch zu sagen als: Vorwärts meine Schatten, Tötet sie, auf der Stelle!“

Die Schatten stürmen los. Und Kolinn direkt ins Getümmel. Sein Schwert scheint im Mondschein, als er Schatten um Schatten zerschneidet. Sie stürzen sich auf ihn.

„Knochenmagie: Splittergeschosse“, schreit er und schießt eine breite Schneise in Menge. Doch wo die alten fallen, stehen neue auf. Mit seinen Gedanken schleudert er sein Knochensplitter weiter durch die Menge. Wieder fallen weitere Schatten.

Kolinn braucht aber alle seine Knochen, um mit seinem Schwert kämpfen zu können. Also befiehlt er sie wieder zurück zu sich, nicht aber ohne weiteren Kollateralschaden zu verursachen.

Mit seinem Schwert bekämpft weitere zehn. Es reicht nicht. Wahnsinn und Verzweiflung treiben ihn voran. Seine Hiebe werden noch schneller. Mana schießt durch seine Adern, wie ein reißender Fluss. Die warme angenehme Energie wird wärmer. Sie treibt ihn weiter an.

Und das Lachen Asflorians macht ihn verrückt. Die ersten Schatten erreichen ihn. Kolinn ist schon nach kurzer Zeit mit Kratzern uns Schnitten übersäht. An seinem linken Bein wurde sogar ein Stück von einem Schatten in Form eines Höllenhunds herausgerissen.

Doch das hielt Kolinn nicht auf, auch diesen zu zerschneiden. Rot blitzt auf. Sein Schwert bricht. Ein stechender Schmerz. In seiner rechten Schulter.

„Ich glaube es war doch etwas zu einfach für dich.“, sagt Asflorian.

Kolinn hört ihn zwar kann aber nicht sehen wo er ist. Er hat sich bestimmt zwischen seinen Schatten versteckt.

„Es ist vorbei, gib auf und du kannst leben. Zwar als mein Diener, aber hey, es ist ein besseres Leben als, kein Leben zu haben.“

„Niemals!“ unterbricht Kolinn Asflorians Angebot. „Niemals, werde ich dein Diener!“

„Ich werde dich schon noch brechen. Schmerz ist ein toller Lehrmeister“

Es reicht. Kolinn kocht über. Wut und Hass über den Dämon ist das einzige, was er noch im Kopf hat. Seine Magie reagiert auf seine Gefühle, reagiert auf seinen Wusch zu töten und zu zerreißen und auch… irgendwo in seinem Geist leuchtet ein Gedanke, sein sehnlichster Wunsch: Schutz, er will nicht mehr verlieren, niemanden mehr verlieren. Er wird nicht mehr verlieren.

Mana manifestiert sich, sein bereist geflossenes Blut fließ zu ihm zurück. Seine Verletzungen heilen. Ein Wille, ein Ziel und seine Macht, all dies wird er Asflorian an den Kopf werfen.

Er lässt sein Schwert fallen, oder zumindest das was noch davon übrig ist. Aus seinen Fingernägeln wachsen Krallen aus Blut und Kochen mit einer Länge von bis zu einem Meter.

Mit diesen neuen sich regenerierenden Waffen wir er gewinnen. In seinem Kopf ist nur noch sein Ziel: Der Dämon.

Auf allen vier Pfoten rennt er durch die Menge, beißt nach links und rechts. Zerfetzt Schatten um Schatten mit seinen Krallen. Kolinn schlägt mit seinen Flügeln. Und gleitet über die Menge und zerfetzt jene Schatte die ihm und Nika zu nah kommen.

Gleichzeitig beobachtet er die Schatten und sucht nach Asflorian. Da! Er kämpft sich seinen Weg durch das Gedränge. Alle Schatten drängen in die Mitte zu Nika und vor allem zu Kolinn. Asflorian kämpft sich nach draußen.

„Du entkommst nicht.“, knurrt Kolinn und fliegt hinter her. Als er ihn endlich erreicht, stürzt er sich auf ihn.

Asflorian kämpft verzweifelt. Seine Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben. Bis es Kolinn mit Schnitten übersäht.

Die Schatten verschwinden. Und mit einem letzten kräftigen Schlag von Kolinn fällt Asflorian vor Schmerz in Ohnmacht. Auch wird ihm der Blutverlust zu schaffen gemacht haben, aber das ist dann jetzt auch egal.

Mit jungen Ästen und stabilen Gräsern fesselt er den Dämon. „So, jetzt muss ich nur noch euch zwei zu Schloss tragen.“

Die Wachen staunen nicht schlecht als ein großer schwarzer Wolf mit der Prinzessin auf dem Rücken zum Eingangstor trabt. Der Dämon, den alle suchten, mit Seilen aus Pflanzen an sein linkes Bein gebunden.

Ihre Augen wurden nur noch größer, als der Wolf mit ihnen zu sprechen beginnt: „Ich bin Teilnehmer Nummer 349 Kolinn Dart für die Auswahl zum Schild der Prinzessin. Ich habe den Mörder geschnappt und bringe dem König seine Tochter zurück.“

Die Wachen nehmen Kolinn den Gefangengen ab und führen ihn dann zum Thronsaal. Wie von Kolinn erwartet geht auch keiner nur auch einen Schritt zu nah an die Prinzessin und ihn heran. Wie tief ist dieses Land nur gesunken. Die Vorurteile liegen so tief verankert. Dem wird sich die Prinzessin schon noch widmen. Jetzt ist aber erst mal wichtiger, dass sie sich erholt. Und das sie mich als ihren Schild aufnimmt. Erst dann wird neue Gerechtigkeit geschaffen. Da steht er nun im Thronsaal, doch keine Spur vom König. Also heißt es nun warten. Vorsichtig legt er Nika ab und verwandelt sich zurück. Sein Fell weicht seiner dunkel braunen Haut, die Vorderpfoten werden zu Armen und auch sein Gesicht formt sich vom Wolf zu Mensch. Die Flügel werden kleiner, sodass er sie wieder unter seiner Kleidung verstecken kann. Einzig der Wolfsschweif ist noch übrig geblieben und zeugt von seiner Wolfsform. Dann sieht er sich um. Vor ihm steht der Thron auf einem erhöhten Podest mit drei großen Stufen. Hinter ihm stehen geordnete Stuhlreihen in fünf Sektionen aufgeteilt. Kolinn geht zu den fünf prächtigsten Stühlen. Er nutzt sein Katana als Messer und Schneidet die Kissen und bequemen Lehnen heraus. Dann baut er ein Bett daraus, genau neben den Thron des Dämonenkönigs. Er legt Nika vorsichtig darauf ab und setzt sich danach auf die Treppe. Zeit für eine Pause. Er schließt seine müden Augen, nicht aber bevor er sich versichert, dass es Nika bequem hat und niemand unbemerkt in den Raum kommen kann. Erst dann gestattet er sich selbst eine kleine Pause zu machen. Trotzdem bleiben seine Ohren aktiv, um ihn vor Gefahren zu warnen. Jetzt heißt es warten.

Ein stöhnen reißt ihn aus seinem Schlaf. Schnell sieht er sich um, nichts ist zu sehen. Die Fackel beleuchtet den Raum nur spärlich, auch weil einige inzwischen erloschen sind. Er dreht sich um zur Prinzessin. Nika ist aufgewacht.

„Wer bist du?“, fragt sie ängstlich sofort als sie Kolinn entdeckt. Schnell macht Kolinn einige Schritte zurück und stolpert prompt über eine der Stufen. „Entschuldigt meine Prinzessin. Ich bin Kolinn Dart.“, sagt er schnell. Dann steht er auf und versucht sich an einer unbeholfenen Verbeugung. „Ich habe mich als euer Schild beworben.“ Angst und Schmerz zeichnen die Gesichtszüge der Prinzessin, als sie die Momente der letzten Prüfung noch einmal durchlebt. „Was ist mit dem Dämon passiert.“

„Ich habe ihn geschnappt und die Wachen haben ihn ins Gefängnis geworfen. Er hat versucht euch zu entführen. Es tut mir leid, dass ich euch nicht schneller retten konnte.“, erklärt Kolinn mit einem schuldbewussten Blick.

„Ihr habt mich gerettet?“, fragt Nika verwundert, “aber da waren zwei starke Pranken und du hast keine.“

„Ich bin ein Werwolf Prinzessin.“, erklärt Kolinn.

Ihm folgt eine kurze Pause, bis Nika sich wieder an ihren Unterricht erinnert. Also fragt sie: „Aber heute ist kein Vollmond gewesen. Du kannst dich also nicht verwandeln.“

„Wir haben ein Mittel entwickelt, mit dem wir uns auch außerhalb dieser begrenzten Zeit in unsere Wolfsform verwandeln können. Ich würde es euch gerne zeigen, doch die Wirkung meines Mittels hat bereits nachgelassen und ich darf die nächsten zwei Tage keine einnehmen. Ansonsten hat das schwere Körperliche folgen.“

Nika antwortet darauf hin nichts. Sie weiß nicht genug über die Möglichkeiten, die den anderen Spezien zur Verfügung stehen. Außerdem hat sie nicht viele dieser Spezies kennengelernt. „Und was wollt ihr hier?“, fragt Nika stattdessen, um mehr über Kolinn zu erfahren, "Warum habt ihr euch für diese Rolle beworben, Warum wollt ihr euch selbst verkaufen. Ich habe doch nichts, was ich bieten kann. Wegen meines Vaters lebe ich hier. Mein Leben ist ungewiss. Ich soll ersetzt werden."

Nika will nicht, dass er sein Leben für sie beeinträchtigt. Niemand soll wegen ihr leiden. Vielleicht kann sie ihn noch retten. Wenn er jetzt noch geht wird er nicht gezwungen ein Leben als Diener zu führen.

"Es ist nicht von Bedeutung wo ihr jetzt seid. Es ist wichtig, wohin ihr gehen werdet. Ihr seid die Kraft der Veränderung und ihr werdet das Werk eurer Mutter beenden, einfach weil ihr ihr seid. Ihr werdet uns alle voran bringen.", sagt Kolinn und ergänzt leiser, "Und ich will an euer Seite sein. Ich will mich selbst beweisen und nie wieder jemanden verlieren müssen, den ich liebgewonnen habe. Während ihr die Welt verändert, setze ich meine Hoffnungen in euch."

Nika ist zu verwirrt, um zu antworten. Gibt es wirklich keine Möglichkeit ihm vor diesem Schicksal zu retten? Er ist ehrlich zu ihr. Doch das will sie nicht wahrhaben, nicht nach dem Verrat, den sie heute erfahren hat. Sie holt das Halsband aus einer Tasche. Sie sieht es sich an. Ein schwarzes Halsband, innen mit kleinen Zähnen besetzt, von außen ein Muster aus Linien und Kreisen. Winzige bunte Edelsteine wurden eingewebt und reflektieren das Licht. Sie lässt das Band zwischen ihren Fingern kreisen. Einer der Zähne durchbohrt ihren Finger und sie zuckt zusammen.

"Willst du das Wirklich?", fragt Nika ein letztes mal. Sie fragt nicht nur Kolinn, sondern auch sich selbst. "Es ist ein Leben in Knechtschaft. Ich kann dich danach nicht mehr befreien."

Kolinn antwortet: "Es heißt auch, dass sich Fremde vertrauen müssen." Wieder schweigen. Beide schauen sich an.

Nika bricht das Schweigen: "Ich kann mit dir leben. Du hast mich heute mehrfach gerettet. Ich nehme dich auf, wenn du willst. Aber willst du das hier wirklich tragen?" Sie streckt ihre Hand aus. Auf ihr liegt das Band.

Kolinn nickt. "Ich vertraue euch!", sagt er und neigt seinen Kopf nach vorn, "Wie auch ihr mir vertrauen könnt."

Nika steigt die Treppen herab. Sie umrundet Kolinn und stellt sich hinter ihn. Dann legt sie ihm das Band an. Es liegt eng an. Nicht so eng, dass es ihm die Luft abschnürt, aber so eng, dass es nicht mehr rutschen kann.

Kolinn merkt wie sich die Zähne in seinen Hals bohren. Das Band verbindet sich mit ihm. Sie werden eins. Das Band wächst mit kleineren Schmerzen an seinem Hals fest. Nika lässt das Band los, da es nun fest anliegt und angewachsen ist. In ein paar Tagen ist nur noch das Muster auf der Haut zu erkennen.

"Ich danke euch, dass ihr mich aufgenommen habt", sagt Kolinn mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er dreht sie zu ihr um. Sie macht einen Schritt zurück und betrachtet das Band. "Ich danke dir, dass du mich beschützen willst." Kolinn´s Grinsen geht über das ganze Gesicht. Nur eine kurze Schmerzwelle durchbricht sein Grinsen.

"Warte, lass mich sehen.", sagt Nika. Kolinn geht sofort in die Knie, sodass Nika an das Band heran kommt. Kolinn hatte keine Wahl. Seine Knie haben bei der Anordnung von selbst nachgegeben.

Nika legt ihre Hände auf das Band und lässt Mana einfließen. Es zirkuliert erst nur ihm Band. Doch dann geht es auch auf Kolinn über. Die Energie durchströmt ihn. Es fühlt sich wunderbar an.

Das Band wächst immer schneller mit seiner Haut zusammen. Schon bald ist der Prozess, der einige schmerzhafte Tage dauern sollte, in wenigen Minuten abgeschlossen.

Nika stöhnt auf als sie ihre letzten Tropfen Mana in Kolinn einfließen lässt. Die letzten Stunden waren Kräfte zehrend und auch kam sie schon seit Jahren nicht mehr wirklich zur Ruhe um ihre Mana Vorräte zu regenerieren. Sie bricht erschöpft zusammen.

Kolinn fängt sie auf. "Ich wusste doch, dass ihr die Kraft der Veränderung sein werdet. Jene die euch gutes Tun, den geschieht auch gutes. Ihr opfert euch für eure Untertanen.", flüstert Kolinn und trägt sie zu dem selbstgebauten Bett zurück, "Ich werde euch nicht enttäuschen. Nie mehr."