Noch bevor man die Kutsche sieht, hört man bereits die Liontari, die sich untereinander mit einem Kreischen unterhalten, während sie die Kutsche ziehen. Ein Liontari ist ein Mischwesen mit dem Rumpf und Hinterbeinen eines Pferdes, den Vorderbeinen und dem Kopf eines Löwen und Flügeln eines Adlers.
Vor dem Palast in einer wunderschönen und gepflegten Gartenanlage, wartet der gesamte Hof, also alle wichtigen Personen des Palastes. Dazu gehört seine Majestät der König Animus und die Königin Sephelia, sowie die ehemaligen Herrscher und Eltern des Königs: Altkönig Ortnug und Altkönigin Debora, und die Prinzen, Elios und Marko. Sie sind in der Mitte des Empfangskomitees auf einem Podest. Alle weiteren Mitglieder des Königshauses wie Onkel Icaro und seine Familie stehen vor dem Podest.
König Animus und Königin Sephelia haben in der Mitte des Podestes auf zwei Stühlen platzgenommen, neben der Königin stehen Elios und Marko und hinter ihnen, mit einem respektvollem Abstand, Miriam. Die Dienstboten, die gerade frei haben, sind auch mit gesäuberter Uniform ordentlich aufgereiht links und rechts vor dem Podest. Die Wachen und deren Kommandeure stehen aufrecht, gerade und Spalier entlang des Weges von der Landebahn zum Podest.
Der Palast ist ein Massives Bauobjekt. Bestehen aus gelb verputzten Wänden und auffällig verzierten bunten Fenstern und auch an den Fensterrahmen wurde nicht gespart. Sie wurden aus schwarzem Edelholz gefertigt. Dieses findet man nur im Reiche der Dämonen. Nach einer erfolgreicheren Schlacht ist einem Kommandanten einiges davon in die Hände gefallen. Die Kriegsbeute schenkte er dann der Königsfamilie.
Elios sieht sich unsicher um. Er sieht die Unterschiedlichsten Wesen: Menschen, Elfen, Zwerge, Orks, Oger, Tiermenschen und Drachengeborene. Es kommt nicht häufig vor, dass er auf solch großen Empfängen dabei sein darf. Und das ist der bisher größte Empfang, den er je erlebt hat.
Daher fühlt er sich etwas unsicher. Auch findet er sich unwohl in seiner Kleidung. Sonst trägt er immer bequeme Alltagskleidung und seine weißblonden Haare sind nicht, so wie heute an seinen Kopf geklebt. Miriam hat ihn in einen engen Anzug gesteckt, mit den Farben seines Hauses rot, gelb, braun. Auf seinem Kopf thront eine kleine silberne Krone, eben eine für junge Prinzen. Seine Flügel hat er hinter seinem Rücken so gefaltet, dass nur noch die Flügelspitzen über seinen Schultern hinausragen. Eine etwas unbequeme Position, aber sein Vater sagt immer, dass das edel aussieht. Darum erträgt er das Ganze.
Elios schaut zu Marko herüber und auch Marko fühlt sich nicht sonderlich wohl in seiner Haut und seinem Gewand, denn er trägt dasselbe wie Elios. Marko versucht sich unbemerkt zu kratzen. Beide drehen sich um zu Miriam. Miriam gibt ihnen einen Daumen hoch, um ihnen zu symbolisieren, dass sie das ganz toll machen. Nervös drehen sich die beiden wieder um.
Keinen Moment zu früh, denn gerade landet die Kutsche mit einem Dumpfen Knall auf der Landebahn. Der Kutscher hat wirklich gute Arbeit geleistet, denn die Kutsche ist nicht zerbrochen.
Elios kann sich noch sehr gut erinnern. Es war vor 2 Jahren als sein Onkel von einer Reise zurückkehrte. Plötzlich hatte der Kutscher einen der Liontari nicht mehr unter Kontrolle. Somit drehte sich die Kutsche ungünstig und war nicht mehr in der Waagerechten. bei der Landung zerbrachen die Achsen und die Räder rollten in alle Richtungen. Die Liontari zogen die Kutsche noch einige Meter weiter, bis der Kutscher wieder die Kontrolle übernehmen kann und den Liontari befiehlt anzuhalten.
Der Bereitstehende Dienstbote eilte herbei und versucht die Tür zu öffnen, um Onkel Icaro aus der Kutsche zu befreien. Als er jedoch die Tür öffnen wollte, klemmte sie. Also nahm dieser alle Kraft zusammen, um die Tür mit Gewalt zu öffnen. Er zog an der Tür und diese gab nach. Aber nicht nur die Tür gab nach, sondern auch die gesamte Kutschenwand. Der Diener sprang nach hinten, um der nach hinten fallenden Wand auszuweichen. Der Staub, der dabei entstand, legte sich wieder und ein lachender Icaro stieg aus. Keiner wurde verletzt, aber es war eine Zeit lang das Thema Nummer eins im ganzen Palast.
Ein Diener öffnet nun die Tür der Kutsche. Heraus kommt als erstes ein großer Mann in einem schicken Gewand, bestehend aus einem blauen Lederwams und blauen Hose. Alles verziert mit silbernen Stickereien. Seine silbernen Haare glänzen in der Sonne und lange spitze Ohren stechen unter diesen hervor. Elios erkennt, dass es sich um einen Hochelfen handelt. Denn im Gegensatz zu Dunkelelfen, haben Hochelfen nicht nur helle Haare, sondern auch eine helle Hautfarbe.
Man sieht ihm an das er wohl etwas mehr Geld hat, denn sein Bauch ist größer als bei anderen Personen des einfachen Volkes. Er dreht sich um, um einer Dame beim Aussteigen zu helfen. Sie ist eine kleinere Frau mit lockigen braunen Haaren. Sie trägt ein Kleid in wundervollen bunten Farben mit Blumenmuster. Neben diesem Mann wirkt sie gerade zu winzig. Elios schätzt sie auf eineinhalb Meter. Mit dieser Größe könnte es eine Zwergin sein.
Der Elf dreht sich erneut zur Kutsche und hebt ein Mädchen heraus. Sie trägt ein gelbes Kleid, passend zu ihren blonden Haaren. Sie hat wie der Hochelf lange spitze Ohren. Sie sieht etwas traurig aus, findet Elios.
Der Zeremonienmeister unterbricht seine Gedanken mit seinen lauten Ankündigungen. "Eure Hoheit. Ihre Gäste: Familie Worran ist eingetroffen." König Animus nickt. Der Elf und die Zwergin mit dem Mädchen in der Mitte werden von einem Diener geführt. So laufen sie nebeneinander zum Podest.
Die Soldaten, an denen sie vorbeilaufen salutieren vor ihnen. Dem Mädchen ist die ganze Aufmerksamkeit offensichtlich etwas zu viel. Sie sieht sich ängstlich um und sucht nach den Händen ihrer Begleitpersonen. Die beiden nehmen sie an die Hand und gemeinsam gehen sie zum Podest, wo der Hof auf sie wartet.
Elios fragt sich wer diese Personen alle sind und den Familienname Worran hat er auch noch nicht gehört. Nach wenigen Minuten sind die drei vorm König angekommen.
Der Zeremonienmeister kündigt nun alles weitere an: "Eure Hoheit. Ihre Gäste stehen nun vor ihnen. Wenn sie erlauben, stelle ich sie einmal vor." König Animus bedeutet ihn mit einer Handbewegung weiterzumachen. Der Zeremonienmeister stellt die Anwesenden vor: "Vor ihnen steht Miss Nadine Worran vom Geschlecht der Zwerge und Mark Worran vom Geschlecht der Hochelfen. Sie sind die Hausführer der Familie Worran. Und ihre Tochter Isabella Worran." Die drei Verneigen sich gekonnt.
"Nun stelle ich ihnen ihre Majestät König Animus Griffudd vom Geschlecht der Drachengeborene und ihre Majestät Königin Sephelia Griffudd vom Geschlecht der Waldelfen vor. Sie sind die Herren der letzten freien Länder. Und ihre beiden Söhne, die Prinzen Elios und Marko Griffudd. Der Bruder des Königs Icaro Griffudd und seine Familie und die Altkönigin und Altkönig" Die angesprochenen verneigen sich.
Das voreinander verbeugen symbolisiert den Respekt, den man voreinander hat. Es ist eine typische Begrüßung, aber man sieht trotzdem nicht alle Tage dass sich das Königspaar vor den einfachen Bürgern verbeugt.
Nachdem sich alle wieder aufgerichtet haben, kündigt der Zeremonienmeister den nächsten Schritt an: "Es ist Zeit für das Bankett. Bitte begeben sie sich doch alle in den großen Saal.” Wie bei einem Theaterstück hat jeder der Dienstboten seine eigene Aufgabe. Einige eilen los, um in der Küche zu helfen, andere gehen zu den Türen, um diese für all die anderen zu öffnen und wieder andere begleiten alle geladenen Gäste zu ihren Plätzen im großen Saal. Elios und Marko werden von Miriam zu einem eigenen kleineren Saal, im welchen an nicht besonderen Ereignissen gegessen wird, gebracht. Sie dürfen noch nicht mit den Erwachsenen am Bankett teilnehmen. Darum feiern sie ihr eigenes.
Elios und Marko laufen in Begleitung von Miriam durch die Flure. Elios fragt Marko: “Was es wohl zu essen gibt?” “Ich hoffe es gibt Lasagne von der Wollmilchsau, ich kann sie schon riechen.”, antwortet Marko. "Au, ja! Das wäre super.", rief Elios. "Dann hoffen wir mal das du richtig gerochen hast.", meint Miriam.
Die Kinder beginnen zu rennen und Miriam hat Probleme gehend mitzuhalten. Die Kinder halten erst an, als sie vor der Tür zum kleinen Saal stehen. Ein Dienstbote steht schon an der Tür bereit, um die Prinzen hereinzulassen. Es handelt sich um einen Echsenmenschen, mit einer smaragdgrünen Schuppenhaut.
Elios begrüßt den Dienstboten: "Hallo Gerhard. Wie geht es dir?" "Ich kann nicht klagen. Meine Schuppen jucken zwar schon wieder etwas, aber ansonsten ist alles super. Vielen Dank das ihr fragt mein Prinz." "Wir können ja Abend schwimmen gehen.", meint Marko. "Mein Dienstplan lässt das zu. Wie wäre es nach dem Abendbrot?" "Au, Ja!", rufen beide freudig.
Dann kommt auch schon Miriam dazu: "Danke Gerhard für das Angebot. Ich werde die Prinzen zu dir schicken." Gerhard erwidert: "Du kannst auch kommen Miriam. Der Pool ist heute Abend für die Dienstboten reserviert." "Ähh, lieber nicht, aber danke für das Angebot.", antwortet Miriam. Die Prinzen sind jedoch anderer Meinung. "Bitte komm doch mit.", sagt Marko. "Wir werden bestimmt viel Spaß haben", meint Elios. Gerhard öffnet die Tür: "Du kannst es dir ja noch überlegen."
Alle vier gehen nun in dem Saal. In dem großen Raum steht eine Lange T-förmige Tafel. Viele Dienstboten haben schon an der Tafel platzt genommen. Einige haben alle ihre heutigen Aufgaben bereits erledigt und haben den restlichen Tag frei. Andere haben einfach eine Mittagspause, oder fangen erst gleich mit ihrer Schicht an. Als Gerhard die Tür hinter sich schließt, schauen alle zur ihnen herüber. Elios und Marko begrüßen die Menge mit einem einfachen: "Hallo." Stühle werden gerückt, die versammelte Menge schaut zur Tür, um zu sehen, wer gerade angekommen ist und ein Chor an Stimmen antwortet dann: "Herzlich Willkommen. Elios und Marko." Die Dienstboten verneigen sich vor den Ankömmlingen. Nach und nach richten sich wieder alle auf.
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Einer der Küchenchefs, Daniel, ein einfacher Mensch, kommt mit einer Klingel aus der Küchentür. Er klingelt und verkündet: "Bitte nehmt alle platzt. Das Essen ist bereit und wird gleichkommen." Schon werden wieder die Stühle gerückt und alle setzen sich. Elios und Marko rennen zum Kopfende der T-Tafel und neben auf ihren Plätzen Platz. Zu ihnen gesellen sich Gerhard und Miriam.
Daniel kommt zu den Prinzen und flüstert zu ihnen: "Wären sie so freundlich das Bankett zu eröffnen, sobald die letzten Gäste eingetroffen sind?" "Wer fehlt denn noch?", fragt Elios verwirrt. "Isabella fehlt." antwortet Miriam, "Eure neue Schwester." "Dann müssen wir wohl noch warten", meint Marko.
Die Menge versinkt in einzelne Gespräche und Stück für Stück schließen sich alle an. Dadurch entsteht ein großes Gesprächsdurcheinander. Bis erneut die Große Flügeltür geöffnet wird.
Ein sportliches gutaussehendes Wesen im schwarzen Anzug kommt herein. Im ersten Moment könnte man ihn für einen Menschen halten, wenn da nicht die zwei großen spitzen Hörner aus der Stirn herausragen würden. Auch hat er selbst eine etwas rötliche Haarfarbe, denn im Gegensatz zu Menschen haben Oger ganz verschiedene Haarfarben.
Der Oger stellt sich neben die Tür, ganz aufrecht und gerade stehend. Dann verkündet er: "Wenn ich ihnen vorstellen darf: Miss Isabella Worran." Alle erheben sich und schauen zur Tür. Elios erkennt das Mädchen im gelben Kleid vom Empfang wieder, als sie durch die Tür tritt. Sie sieht sich etwas unsicher um.
Dann beugt sich der Oger zum Mädchen und flüstert ihr etwas ins Ohr. Isabella fängt daraufhin an vorsichtig zu sprechen: "Guten Tag, ich bin Isabella." Und sie setzt zu einem knicks an. Ein Chor an Stimmen antwortet: "Herzlich Willkommen Miss Isabella." Und die Dienstboten zeigen ihren Respekt. "Das ist also Isabella", sagt Elios zu Marko flüsternd.
Der Oger stellt sich zu Isabella, reicht ihr die Hand und führt sie dann zum Kopfende der Tafel. Sie setzten sich neben Elios und Marko. Miriam reicht Elios einen Zettel: "Das ist eine kleine Rede. einfach vorlesen." Schlagartig ist Elios nervös. Er hat bisher nur eine einzige Rede gehalten und das war vor seinen Eltern im Sprachunterricht. Aber der Raum ist voller Wesen. Es sind gut zweihundert. Langsam steht er auf und stellt sich auf seinen Stuhl.
Nervös schlägt er mit seinem Schwanz von links nach rechts und erwisch aus Versehen Marko am Kopf. Dieser war bis eben mit seinem ganzen Bewusstsein bei Isabella und wollte sie gerade zum ersten Mal ansprechen. Der Schlag hat sich fürchterlich erschreckt. "Man Elios. Was machst du denn?", fragt er angesäuert. "Ich soll eine Rede halten", zischt er zurück und wedelt mit dem Zettel in seiner Hand. Augenblicklich ist auch Marko still. Miriam nickt ihm aufmunternd zu und nimmt sich ein Glas und einen Löffel und schlägt beide zusammen.
Der klingende Ton, der dabei entsteht, hallt durch den gesamten Raum. Stück für Stück werden die Gespräche beendet und Elios merkt dass seine Zeit gekommen ist. Er holt einmal tief Luft und beginnt vorzulesen: "Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Bankett. Ich darf dazu begrüßen Isabella Worran und ihren Lehrer Herr Weiß. Ich hoffe wir haben hier heute ein amüsantes Fest. Und als letzte Amtshandlung bleibt mir nur noch übrig, das Bankett zu eröffnen: Guten Appetit." Der Applaus beginnt.
Schon eilen die Küchenbediensteten herein, um ordentlich aufzutischen. Es gibt große silberne Platten mit Obst, Gemüse und Früchten. Gewürzte Dämonenten gefüllt mit Gebratenen Äpfeln ist der Hauptgang. Zum Nachtisch, sehr zur Freude der jüngeren Gäste, gibt es Pudding in den verschiedensten Geschmacksrichtungen.
Während des Essens unterhalten sich alle miteinander, nur am Kopf der Tafel ist es etwas ruhiger. Elios und Marko wissen nicht, wie sie mit Isabella interagieren sollen. Miriam und Paul, dem Oger-Buttler von Isabella, finden reichlich Themen über die sie sich unterhalten können.
Ihr Lieblings Thema: Vergleiche unter den Kindern. Und so waren Elios, Marko und Isabella gezwungen ihre gesamte Kindheit mit allen peinlichen Momenten erneut zu durchleben. Zum Glück werden einige Momente ausgelassen, wie die Töpfchen Geschichten. Dafür werden aber alle Kuscheltiere, Spiele, Träume und Momente, über die man sehr gut lachen kann, wie zum Beispiel, dass Elios mal so vertieft in sein Gespräch gewesen ist, dass er gegen den Fahnenmast gelaufen ist, nicht ausgelassen.
Als Miriam diese Geschichte erzählte, verdeckte Elios sein Gesicht mit den Händen. Marko und einige Bediensteten lachten herzlich, denn die Geschichte ist kein Geheimnis und Marko war der Gesprächspartner. Auch Isabella huscht ein Lächeln über das Gesicht. Dadurch kommen auch Elios, Marko und Isabella langsam ins Gespräch.
Sie sprechen über ihre Lieblings Geschichten, womit sie am liebsten spielen und wie sie am besten ihre Betreuer ärgern können. Miriam und Paul versuchen natürlich diese Informationen zu unterdrücken, aber schon bald sehen sie ein, dass es schon ab morgen zu einer stark erhöhten Streiche Gefahr kommen wird.
Auch die Bediensteten versuchen Paul und Isabella in Gespräche zu verwickeln. So wird aus dem anfangs steifen Bankett ein fröhliches Fest. Nach und nach wird auch das Essen beendet und die ersten verabschieden sich, um sich ihren Diensten zu widmen.
Für die restlichen Feiernden wir nun ein Schattentheater aufgeführt. Ein neu einstudiertes Stück. Miriam, Daniel und Gerhard verschwinden hinter einem Vorhang, der hell erleuchtet wird.
Das Licht wird abgedimmt und Gerhard kommt hinter dem Vorhang hervor. In einer Hand hat er einen Stuhl in der anderen ein großes altaussehendes Buch. Er stellt den Stuhl neben die Bühne, setzt sich und schlägt das Buch auf. Mit seiner tiefen Stimme fängt er an zu lesen: "Vor langer Zeit, als es uns noch nicht gab, war diese Welt wüst und leer."
Daniel, nicht nur ein Koch, sondern auch ein begabter Erdmagier, erschuf mithilfe von Erde, die er Formte und Manipulierte, eine Welt die nach dem Aussah, wie Gerhard sie beschrieb: "Es gab nichts außer Staub und Sand und das dunkle Meer. Dann kam ein Wesen; Sie nannten es Gott."
Ein undeutlicher Fleck, erschien auf dem Vorhang. "Er erschuf eine erste Welt. Aus dunkel wird hell, aus Staub und Sand wird fruchtbare Erde und aus dem Wasser wird Leben. Die Erde wird bunt und viele Tiere entstehen, auch der Mensch."
Auch dieses Bild fängt Daniel wunderbar ein. Eine Landschaft ist zu sehen mit Bäumen, und Tieren, die sich alle bewegen. Miriam benutzt ihre Lichtmagie um Farben auf den Vorhang zu projizieren. Die Schatten haben nun farbige Ränder.
"Der Mensch", liest Gerhart weiter, "vermehrt sich und breitet sich aus. Gott gab dem Menschen die Erde, mit dem Auftrag auf diese Aufzupassen, sie zu hüten und zu beschützen. Der Legende nach aber wird der Mensch von seinen bösen Gefühlen übermannt, den sieben Todsünden, und zerstört fast die Erde. Dann ging unter den Menschen Icarios hervor."
Ein größerer Mensch erscheint auf der Erde. Er sieht beeindruckend und nahezu perfekt aus. "Icarios veränderte die Welt und lies den Menschen neu anfangen, in der Hoffnung, dass sie ein besseres Leben führen. Er trennte den Mensch von ihren bösen Eigenschaften und schmiss diese weg, auf den Dunklen Kontinent. Doch die bösen Eigenschaften wandeln sich zu eigenen Wesen: den Dämonen. Sie entstehen in Wut und Hass, mit dem Ziel ihre Ursprünglichen Körper zu finden und sich zurück zu holen. Auch der Mensch veränderte sich. Er wurde zu vielen Wesen, die ihr heute kennt. Jeder nach seinem eigenen inneren Bild."
Zwei Erdflächen sind zu sehen, eine in dunklen Licht gehüllt, gefüllt mit Dämonen und die andere in hellem Licht gehüllt, mit all den Wesenheiten der Großen Allianz.
"Icarios hatte noch ein letztes Geschenk. Er wällte sechs Wesen aus, die heute als die sechs Götter bekannt sind. Jeder nach seinen Eigenschaften steht für ein Element Feuer, Wasser, Erde, Luft, Licht, Dunkel." Sechs Figuren, Ein Elf, ein Zwerg, ein Ork, ein Oger, ein Tiermensch und ein Drachengeborener sind mit ihrem jeweiligen Element zu sehen. Für die Elfen steht das Licht, für die Zwerge die Erde, für die Orks das Feuer, für die Oger die Luft, für die Tiermenschen das Wasser und für die Drachengebohrenen die Dunkelheit."
Sie sollen auf seine Welt aufpassen, während er all seine Kraft aufwendet für das letzte Geschenk: Die Magie. Er verteilte sie über die ganze Welt." Bunte Lichter wandern über den Vorhang.
"Er wurde zum 7. Gott, dem Gott der Magie. Nach diesem großem Kraftakt, fiel er in einen tiefen Schlaf. Nun sind wir zwar im hier und jetzt angekommen, doch die legende geht weiter. Nach einigen Jahrhunderten werden drei Helden auf die Welt kommen."
Drei neue Figuren erscheinen. Sie haben verdächtige Ähnlichkeiten mit Marko, Isabella und Elios. "Sie werden wachsen und stärker werden als alle zusammen lebenden Wesen. Sie werden sich den Dämonen stellen und alle besiegen, und den 7. Gott wecken. Sobald sich Icarios erhebt, wird er die Dämonen endgültig besiegen."
Gerhard endet und das Licht erlischt langsam. Der gesamte Saal fängt an zu klatschen. Miriam und Daniel kommen hinter dem Vorhang hervor und gesellen sich zu Gerhard. Alle drei verbeugen sich. Stück für Stück beenden alle das Klatschen und jeder macht sich auf den Weg die eigenen Nachmittagsgeschäfte zu erledigen.
Miriam schlägt Paul und Isabella etwas vor: "Ich würde euch nun eure Zimmer zeigen, damit ihr euch einrichten könnt." Elios und Marko freuen sich: "Au, ja! Komm mit Isabella! Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben." Sie nehmen Isabella an die Hand und wollen mit ihr loslaufen. Isabella zögert. Sie schaut zu Paul, der ihr ermunternd zu nickt.
Da bricht ihr innerer Wiederstand und sie rennt mit Elios und Marko mit. Keine zwei Sekunden später haben sie den Saal verlassen und rennen zu Isabellas neuen Zimmer. Miriam und Paul lassen sich Zeit beim Verfolgen der drei. Wohlwissend, dass sie Zeit brauchen, um sich miteinander bekannt zu machen.
"Die zwei sind Goldschätze", sagt Paul, "Sie werden ihr den Einstieg erleichtern." "Wie, was?", fragt Miriam. Sie war bis eben den rosafarbenen Augen des Ogers, seiner Person und dem Aussehen verfallen. Sie fand, dass er witzig und charmant ist.
Paul jedoch bemerkt es nicht: "Ich meinte Elios und Marko sind zwei wundervolle Kinder. Sie nehmen Isabella einfach in ihre Gruppe auf." "Ja, sie sind zwei Goldschätze. Sie werden Isabella den Einstieg in die Familie vereinfachen.", antwortet sie. "Ja", sagt Paul und schüttelte mit dem Kopf. Dann fragte er: "Geht es dir gut?" "Ja, alles in Ordnung", antwortet sie schnell und begutachtet dann einen Vorhang, um Paul nicht ihr rotes Gesicht zu zeigen. Dann machen sie sich auf dem Weg den Kindern zu folgen.
Auch die Versammlung des großen Banketts im anderen Saal verlief sehr erfolgreich. Der Vertrag wurde beschlossen und die Aufnahme von Isabella in die königliche Familie steht nun bevor. In einem Jahr muss sie eine Prüfung ablegen. Bis dahin hat der Vertrag auch noch keine Gültigkeit. Erst nach der Prüfung, welche unter den Augen der sechs Götter stattfindet, wird sich zeigen, wie es mit der Wesenheit weiter geht. Denn sobald Isabella die Prüfung erfolgreich absolviert hat, wird die Familie Worran Adelig und darf ein eigenes Heer ausheben, damit sie sich an den Kriegsbemühungen beteiligen können. Denn König Animus ist sich sicher, dass sie dann den Krieg gewinnen können. Jedoch gibt es Adlige, die auch hier persönliche Chancen suchen.