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Kapitel 3: Kampftechnik

"Elios!", ruft Marko, "Pass auf!". Und schon schoss ein bläulicher Blitz nur ein paar Zentimeter an Elios vorbei und explodierte hinter ihm. Bumm! Die Druckwelle hebt Elios in die Luft und dann flieg er mit seinem Gesicht in den Dreck. Zurück bleibt ein kleines schwarzes Loch und ein verschreckter und verdreckter Elios.

"Mensch Marko, pass doch mal auf", kam es von Isabella, "Das hätte sein Ende sein können."

Elios hebt seinen Kopf aus der Erde und wischt sich den Dreck aus dem Gesicht. "Elios, geht es dir gut?", fragt Marko, "Es tut mir leid, wenn ich dich erwischt habe. Anders habe ich aber Isabellas Angriff nicht abwehren können. Habe dich nicht gesehen."

"Ist schon gut, Marko, aber ich denke du bist unser Magiewunderkind. Isabella ist erst seit fast einem Jahr hier.", antwortet Elios und spuckt etwas Erde aus seinem Mund und murmelt dann, "Könnte ich doch nur so gut zaubern wie ihr."

"Üben, ich habe auch am Anfang nichts verstanden und irgendwann hat es klick gemacht.", versucht Isabella Elios zu motivieren.

"Ah, Elios mein Schüler. Das war knapp.", raunte eine tiefe Stimme hinter ihm. "Meister Icaro", platzt es aus den dreien heraus. Icaro schaut einmal in die Runde und verkündet nun eine Änderung im Lehrplan: "Marko und Isabella, ihr übt das Zielen von Angriffsmagie auf die Strohpuppen da. Sagen wir 200 Meter Abstand sollten genügen." "Was, so weit? Ich schaffe doch erst 50 Meter.", beschwert sich Marko. Icaro antwortet darauf: "Das ist mir sehr wohl bewusst. Aber wenn du nicht deine Grenzen überwindest, wird es für immer bei diesen 50 Meter bleiben."

Marko denkt darüber nach. "Fangt doch erst einmal an und ich übe mit Elios noch mal die Grundlagen.", sagt Icaro. Die drei nicken zustimmend und Isabella und Marko machen sich auf den Weg zu den Strohpuppen.

"So Elios.", sagt Icaro und klopft ihm den Staub von den Kleidern, "Darf ich erfahren, warum du dich nicht verteidigt hast? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir bereits gezeigt habe wie das geht." "Ja, aber ich war überrascht", verteidigt sich Elios.

"Ok. Wie geht es aber mit deinem Training voran? Gehen wir noch mal die Grundregeln durch.", sagt Icaro. Elios stöhnt. Hinter ihnen explodierte eine der Strohpuppen. Marko ruft freudig: "Juhu, ich hab das Ding endlich getroffen." Dieser Erfolg lässt Elios nur noch trauriger werden.

"Elios, was ist? Hat etwa die Explosion dein Gehirn weggepustet?", fragt Icaro. Elios schüttelt mit dem Kopf. "Hör mal.", versucht Icaro Elios aufzumuntern, "Einige entwickeln schon sehr früh ihre Begabung in der Magie. Aber je mehr du an dir arbeitest, desto stärker wirst du werden. Ich weiß, wie schwierig es ist, dabei geduldig zu bleiben."

Elios nickt während er traurig zu Boden schaut. "Na, komm. Lass uns anfangen.", meint Icaro und versucht Elios aus seinem Trübsal zu holen. Nun fragt er: "Was ist das Wichtigste bei der Magie?" "Die eigene Magische Kraft?", antwortet Elios unsicher. "Nicht ganz", kam prompt die Antwort von Icaro, "Deine Vorstellungskraft in Kombination mit deiner Konzentration. Kraft allein reicht nicht aus um präzise und großartige Magie zu wirken. Hast du soweit erst mal alles verstanden?"

Icaro wartet um zu sehen ob Elios alles verstanden. Elios nickt. "Dann zaubern wir mal. Erster Schritt: Schließe deine Augen und konzentriere dich auf meine Stimme." Elios versucht seinen Anweisungen zu folgen. Er schließt die Augen und entspannt sich. Nach und nach versucht er seinen Kopf zu lehren, an nichts mehr zu denken außer an die Anweisungen Icaros.

"Gut, nun hebe deine Hand und halte sie offen vor dir. Stell die deine Hand vor deinem inneren Auge vor. Bist du soweit?"

Auf Elios Stirn bilden sich die ersten Schweißperlen. Er antwortet mit einem kurzen Brummen, als er das Bild seiner Hand im Geiste sehen kann.

"Gut, nun stelle dir eine kleine Flamme vor, die auf deiner Handfläche tänzelt. Dann rufe: Feuermagie Kleine Flamme und mache deine Augen auf."

Die Hand Elios qualmt erst und dann entsteht eine kleine rote Flamme. Elios öffnet die Augen und ruft freudig: "Geschafft!" "Super", freut sich auch Icaro, "Und nun forme das Feuer." "Wie? Was?", fragt Elios unsicher. "Sagen wir mal ... einen kleinen Gasön. Fertig und los!", fordert Icaro Elios auf.

Elios gerät in Panik: "Wie soll ich das denn machen?" Seine Gefühle und seine Ablenkung gehen auf das Feuer über, welches nun ausschlägt und langsam immer größer wird. Auch immer heißer wird es und die ersten Grashalme unter Elios fangen an zu rauchen.

Icaro muss die Lage unter Kontrolle bringen: "Beruhige dich. Atme tief ein und aus!" Elios fängt sich. Das Feuer wird wieder kleiner und spielt wieder ganz fröhlich auf seiner Hand. "Sehr schön. Nun konzentriere dich erneut. Stelle dir einen Gasön vor deinem inneren Auge vor."

Elios versucht den Anweisungen zu folgen. Langsam bildet sich ein Gasön, der aus Feuer besteht.

Ein Gasön ist ein Hasenähnliches Nagetier mit einem Hirschgeweih und in einigen Fällen besitzt er die Fähigkeit Feuer mit seinem Geweih herauf zu beschwören. Er ist sehr häufig in der Welt zu finden, außerdem steht er am Ende der Nahrungskette.

"Hast du das Bild im Kopf?", fragte Icaro. Elios nickte und Schweißperlen tropfen von seinem Gesicht. Icaro gibt die nächste Anweisung: "Nun lasse das Bild auf das Feuer über gehen. Stelle dir vor wie der Gasön auf deiner Hand herum hoppelt. Dann lasse ihn frei um dich herum hüpfen. Steuer ihn mit deinen Gedanken, oder spreche die Befehle aus. Mach es, wie es dir leichter fällt."

Die Flammen formen erst eine Kopf dann einen Körper und Beine und zum Schluss ein Geweih. Das Fell des Tieres erkennt man durch die Feuerspitzen. Elios befiehlt seinem Feuerwesen: "Spring runter von meiner Hand und renn einmal um mich herum." Das Feuerwesen tut wie es ihm gesagt wurde. Mit einem kräftigen Satz springt das Wesen herunter und hoppelt entspannt einmal um seinen Magier.

"Ich habe eine Idee.", sagt Icaro. Elios und der Gasön gucken ihn interessiert an.

"Elios, schicke deine Magie in Richtung von Marko und Isabella. Überrasche sie und erschrecke sie. Mal sehen wie gut sie auf ihre Umgebung achten."

"Wie kann ich ihn den so gut kontrollieren?", unterbricht Elios Icaro. Diese blickt Elios etwas angesäuert an. "Entschuldigung", sagt Elios. Icaro akzeptierte die Unterbrechung mit der folgenden Entschuldigung und teilt weiter seinen Plan mit.

"Du verbindest dich erneut mit deiner Magie. Dann sehe durch deine Magie. Du steuerst alles mit deinem Geist.", sagte er. "Ok", antwortet Elios und gab seiner Magie neue Energie.

Kurz darauf hoppelt der Gasön in Richtung der Strohpuppen, wo Marko und Isabella trainieren.

Elios kann nun durch die Verbindung auch durch die Magie sehen. Er sieht das Gras und die Erde durch welche sich das Wesen kämpft. Auch sind immer lauter die Rufe von Marko Isabella zu hören, während sie Magie anwenden. Auch die Explosionen, die beim Einschlag der Magien entstehen, sind schon fast unerträglich laut.

Nun hat der Gasön das Ende der Grasfläche erreicht. Elios späht durch die letzten Grasspitzen, die ihn noch versteckt halten. Vor ihm liegt eine große Sandfläche.

Verschiedene Markierungen sind auf dem Boden gemalt. Eine kleine Mauer umgibt das gesamte Trainigsgelände. An der einen Seite stehen die Strohpuppen.

Gerade feuert Marko ein Eisstachel ab mit der Größe von einem Meter. Diese fliegt pfeilschnell auf die zweite Strohpuppe von Links zu. Man könnte meinen die Strohpuppe sei nun Geschichte, doch als der Eisstachel kurz davor ist, die Puppe zu durchbohren, zerbricht er in tausend Teile.

"Ha!", rief Isabella, "Ich wusste du kannst den Schutzzauber nicht brechen." "Och manno", meint Marko. Die beiden starren immer noch auf die Puppe und die Eissplitter, die um diese verteilt liegen.

"Dann bin ich dran", sagt Isabella. Marko erwidert schnippisch: "Das schafft du doch eh nicht." Isabella schließt die Augen. "Erdmagie!" Eine riesige Steinkugel bildet sich vor Isabella "Steinkatapult!", ruft sie aus. Der Fels fliegt in einem hohen Bogen auf die Puppe zu.

Elios bemerkt, dass jetzt seine Chance gekommen ist, die beide zu überraschen, während die sie Isabellas Magie beobachten. Schnell versucht er seine eigene Magie in Richtung von Marko zusteuern. Der Gasön hoppelt vorsichtig auf Marko zu.

Er jedoch starrt gebannt zum Felsbrocken, welcher fast die Puppe erreicht hat. Der Gasön nimmt Anlauf und hüpft mit voller Kraft gegen das Bein von Marko. Überrascht fällt er um.

"Ah", schreit er.

"Marko, was ist?", fragt Isabella und sieht nun den Gasön.

"Wie kommt so ein Vieh hierher?", schreit sie entsetzt.

Sie wird von einem ohrenbetäubenden Knall unterbrochen. Der Fels knallt auf die Puppe und zerspringt in zwei große Brocken, die mit einem dumpfen Ton neben der Puppe zu Boden fallen.

Marko springt wieder auf seine Füße und bringt möglichst viel Abstand zwischen sich und dem Gasön. Isabella ist noch wie versteinert. Marko ist aber bereit zum Angriff: "Windmagie Sturmklinge"

Elios sieht, wie ein grauer Bogen aus stürmischer Energie auf seinen Gasön zu schießt. Im letzten Moment kann er ihn den Befehl zum Ausweichen geben. Da schlägt der magische Angriff ein und der Gasön wird durch die Luft geschleudert.

Elios muss sehr viel magische Energie aufbringen um seine Magie am Leben zu halten. Es ist knapp, aber er schafft es.

Er befiehlt seinem Gasön den Rückzug zu sich und Icaro. Eilends hoppelt er los, verfolgt von Marko und Isabella, die sich wieder gefangen hat und aus allen Rohren feuert. Erst ein Blitz, dann ein Feuerball.

Der Gasön schafft es zwar immer wieder auszuweichen, aber Isabella und Marko zielen auch immer besser und Elios geht langsam die Konzentration aus. "Schaffst du es sie herzuführen?", fragt Icaro. "Ja", sagt Elios stöhnend.

Sie sind nur noch knapp einhundert Meter entfernt, als Marko Isabella fragt: "Warum läuft er in Richtung von Icaro und Elios?"

"Keine Ahnung, aber wir müssen sie warnen. Das ist kein normaler Gasön. Erdmagie: kleiner Steinhagel."

Und schon fliegen einige kleine Steine in Richtung des Gasöns, der nur mit einem Hechtsprung nach rechts ausweichen kann.

Icaro und Elios sind nun in Ruf-Reichweite und Marko ruft eine Warnung zu ihnen: "Meister Icaro, Elios passt auf da kommt ein Gasön! Der ist nicht normal!"

Nach ein paar weiteren Momenten schafft es der Gasön zu Elios und Icaro. "Ich hoffe sie haben dich gehört", keucht Isabella.

In dem Moment sehen sie wie Elios, eben noch stehend, zu Boden geht. "Oh nein, es hat ihn erwischt!", keucht Marko. "Schnell, wir müssen helfen.", spornt Isabella ihn an.

Sie beschleunigen ihre Schritte und sind kurz darauf angekommen. Elios liegt schweratmend am Boden, der Gasön sitzt auf seinem Bauch und Icaro kichert vor sich hin.

Marko und Isabella verstehen nicht. Sie stehen da und sind sichtlich verwirrt. Icaro erklärt: "Elios hat es geschafft und ihr seid darauf herein gefallen. Er hat seine Magie hervorragend unter Kontrolle."

"Er hat uns das Vieh geschickt?", fragt Marko.

"Aber natürlich und ihr habt ihn nicht bemerkt.", antwortet Icaro. Da fängt der Gasön an sich aufzulösen und Elios steht auf.

"Du hast uns erschreckt Elios. Das finde ich gar nicht nett."

"Entschuldigung Isabella. Icaro hat mir gesagt ich soll ihn zu euch schicken.", verteidigt sich Elios. Nun fängt auch Marko an zu lachen. Die Situation ist einfach zu komisch.

Elios der mit Magie so seine Probleme hat und Isabella, die alle magischen Aufgaben löst, die man ihr stellt, stehen sich gegen über und Isabella hat verloren. Isabella schaut Marko sauer an und dieser wird augenblicklich still.

"Ihr habt heute wahrlich gute Arbeit geleistet. Elios hat seine Magie unter Kontrolle und Marko und Isabella können relativ schnell auf neue Situationen reagieren.", fast Icaro die Übung zusammen, "Ihr seid für die Schule bereit und du, Isabella, wirst die Ringergreifung in ein paar Tagen bestehen."

"Wie denn, ich nicht bemerkt wie Elios seine Magie gewirkt hat, ich war wie erstarrt.", jammert Isabella und lässt sich in Gras fallen.

Sie ist den Tränen nahe. Ein unermesslicher Druck lastet auf ihren Schultern. Sie muss sich einer Prüfung unterziehen, um endlich ein Teil der Königfamilie zu werden. Jedoch zweifelt sie an ihrer Stärke.

"Isabella, hör mal bitte zu.", erklärt Icaro, "Du bist sehr stark und wir alle wissen welche Gegner dich erwarten können. Du hast dich sehr lange auf dieses Prüfung vorbereitet. Ich bin dein Lehrer. Ich sehe deine Macht. Du bist bereit."

"Wirklich?", fragt eine zweifelnde Isabella.

"Wirklich!", ist die Antwort von Icaro.

Nun stimmen auch Marko und Elios in den Lobgesang ein. "Du bist sehr viel geschickter als ich", will Elios Isabella aufmuntern. "Genau", stimmt auch Marko zu, "Du schaffst es auch immer wieder mich zu besiegen."

Isabella ist gerührt von dem vielem Lob. Sie fängt an zu lächeln, während ihr Freuden Tränen über das Gesicht laufen. "Warum seid ihr immer so nett zu mir?", fragt Isabella.

Daraufhin antwortet Icaro: "Weil wir eine Familie sind und Familie hilft sich einander." Isabella ist gerührt von den Worten und tränen laufen über ihr Gesicht. "Gruppenkuscheln", ruft Marko und alle legen sich zu Isabella in das Gras.

In diesem Moment kommt Miriam mit Paul auf das Gelände. Miriam ist am lachen und Paul erzählt irgendetwas Witziges. Sie sind auf der Suche nach ihren Schutzbefohlenen. Als sie die Gruppe entdeckt, wie sie da neben einander auf dem Rasen liegen, gesellen sie sich zu ihnen.

"Was macht ihr denn da? Soll das eine Tarnungsmethode sein um sich vor Gegnern zu verstecken?", fragt Paul neugierig. Miriam kichert und sieht Paul mit verliebten Blick an.

Das bemerkt nun auch Elios. Interessiert fragt er nach: "Miriam, liebst du Paul?" Miriam schreckt zurück und wird rot. Isabella hakt nach: "Mama hat mir mal erzählt wie sie und Papa sich getroffen haben. Sie sagte sie wurde rot als er sie nach der Liebe gefragt hat."

"Ich bin nicht verliebt und rot bin ich nur, weil ich jetzt sauer auf euch beide bin.", meckert sie los.

Paul jedoch fragt nach: "Ich dachte ihr mögt mich. Ich genieße es sehr Zeit mit ihnen zu verbringen und ich dachte dass es bei ihnen genauso ist."

"Ähm, also ich genieße auch die Zeit mit euch. Aber wir sind zu weit voneinander entfernt um eine enge Beziehung aufzunehmen.", meint Miriam, "Wir nennen uns ja nicht mal beim Namen, ganz zu schweigen das wir du sagen."

"Wir könnten ja damit anfangen.", erwidert Paul. "Ich bin Paul." Paul kniet sich hin und Miriam sieht erstaunt zu. Mit einer solchen Wendung hat sie nicht gerechnet. Mit weitaufgerissen Augen starr sie Paul an. "Wollt ihr, Miriam Harring, das wir uns duzen und eine engere Beziehung miteinander führen.", fragt Paul und schaut Miriam hoffnungsvoll an.

Auf einmal hat ein kleines Samtkissen in der Hand, auf welchem zwei Ringe liegen. Der eine hat ein Schloss an der Stelle, wo eigentlich der Edelstein sein sollte. Der andere Ring besitzt den dazugehörenden Schlüssel.

Miriam ist überfordern sie dreht sich um und rennt los. Paul bleibt verwirrt zurück. Er ruft ihr hinterher: "Was habe ich falsch gemacht. Bitte sag es mir?" Paul steht auf und will ihr nachlaufen, doch Icaro hält ihn auf. Er legt ihm die Hand auf die Schulter.

"Warte. Du kannst jetzt nichts tun. Gib ihr etwas Zeit. Sie wird wieder kommen und dir alles erklären.", sagt Icaro.

Paul nickt und starrt zu Boden. Ein paar Minuten steht er einfach da. Icaro steht ihm unterstützend zur Seite. Die Kinder sitzen im Gras und verarbeiten das geschehen.

"Ich danke euch Lord Icaro. Danke, dass ihr mir euer Mitgefühl spendet. Aber..."

"Paul", unterbricht nun Icaro, "du kannst uns alle duzen. Wir achten nur bei Anlässen auf die Höflichkeitsformeln. Wir sind hier im Garten unter uns. Und auch als du mit Miriam unterwegs warst hättest du mit ihr ganz normal sprechen können."

"Ich habe ihr doch nun offiziell angeboten, dass wir persönlicher mit einander reden können. Ich habe hierfür auch die Ringe besorgt.", verteidigt sich Paul und deutet auf das Samtkissen in seinen Händen.

"Dein Angebot kam einem Heiratsantrag gleich. Das hat sie überfordert und hast du eigentlich mal gelesen, was auf dem Ring steht?" Paul nimmt den Ring mit dem Schloss in die Hand und schaut ihn sich genau an. Dann liest er die Gravierung laut vor: "Herzlichen Glückwunsch. Ihr seid verlobt."

"Erkennst du nun deinen Fehler?", fragt Icaro

"Ich muss zu ihr und mich entschuldigen.", sagt Paul und ist froh nun den Fehler zu erkennen. Aufgeregt geht er in die Richtung in die Miriam verschwunden ist. Nach ein paar wenigen Schritten hält er an. "Icaro, ich habe ganz vergessen dir zu erzählen, dass ich die Kinder zum Waffen-Training bringen sollte.", sagte er.

"Keine Sorge", meint Icaro, "Ich werde sie hin bringen." "Vielen Dank", antwortet Paul und eilt davon. Elios fragt Marko und Isabella: "Leute, was ist hier gerade geschehen?"

Zwei Holzwaffen kreuzen sich. Eine etwas Ältere Orkfrau schwingt ihre Axt und duelliert sich mit einem jüngeren Menschen, der auf ein Schwert mit Schild setzt.

Die Duellanten springen ein paar Schritte nach Hinten. Nun sind sie außer Reichweite ihrer Waffen und sehen sich in die Augen, bereit, jeden Fehler des Gegners auszunutzen.

Dann ein schneller Stoß vom Menschen. Der Stoß geht ins leere. Bevor aber die Orkfrau zurückschlagen kann, zieht sich der Mensch zurück.

Wieder umkreisen sie sich. Die Orkfrau will nun den Kampf beenden und beginnt eine Serie an Angriffsschlägen. Staub und Sand wird aufgewühlt und fliegt in alle Richtungen der oval förmigen Arena. Der Mensch verteidigt sich so gut er kann, doch die Schläge treffen schnell und hart. Es sieht zwar nach wilder Raserei aus, doch jeder dieser Angriffe sind gezielt und wohl überlegt.

"Na? Was ist mit dir du Wurm. Kannst mich doch nicht schlagen.", brummt die Orkfrau.

Ihr Gegner hat nicht die Zeit zu antworten. Schlag auf Schlag folgt den Worten der Orkfrau. Sie zielt auf die verschiedensten Körperteile. Er hingegen schafft es oft nur im letzten Moment das Schild oder Schwert schützend zwischen ihrer Axt und seinem Körper zu bringen.

Auf einmal schafft es der Mensch den Angriffen zu entgehen, in dem er sich wegrollt. So stehen sie sich wieder gegenüber. Der Mensch steht schwer atmend da. Schweiß dringt ihm aus allen Poren und er ist voller Staub und Sand. Er schafft es kaum noch seine Waffen zu heben. Man sieht ihm an das er völlig am Ende ist.

Ihm gegenüber steht die Orkfrau. Sie ist steht entspannt in Kampfposition. Sie hat der Kampf offensichtlich nicht gefordert.

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"Du langweilst mich. Wie waren gleich deine Worte? Die neue Kommandantin kann ja gar nichts. Die fette Kuh mach ich jederzeit fertig.", verkündet sie laut in der Arena. Die Soldaten, die sich um den Kampfplatz gescharrt haben, stimmen der Kommandantin zu.

"So sieht also der große Martinus aus, wenn er sich zum neuen Kommandanten erhebt, indem er die alte Kaya loswird. Er sitzt da im Dreck und winselt um Gnade. Ein armer einfacher Soldat winselt vor mir.", sie provoziert ihn immer weiter.

"Genug!", ruft Martinus dazwischen.

"Oh es kann sprechen.", witzelt Kommandantin Kaya.

Wütend ruft Martinus: "Ich werde dich besiegen und beweisen, dass kein Mensch einem anderen Wesen unterlegen ist."

"Na dann komm doch. zeig mir was du kannst.", antwortet Kommandantin Kaya. "Schwertkunst Hellsicht!", ruft Martinus aus, "Dann brauch ich noch Kampfkunst Agilietät."

Dann stürmt er nach vorn und ist um einiges Schneller als bei seinem ersten Angriff. Er schlägt hacken und versucht seine Gegnerin zu verwirren, indem er um sie herum tänzelt. Wenn man Mana in bestimmte Körperregionen lenkt, kann man so genannte Kampfkünste aktivieren. Er leitet Mana in seinen Augen und Muskeln, um die Kampfkünste benutzen zu können. Die Kampfkunst Agilität verschnellert ihn deutlich und die Hellsicht lässt ihn Lücken in der Verteidigung erkennen. Er findet aber keine. Es bleibt nur eine Option: rohe Gewalt.

"Ich zahle es dir Heim!", ruft er. Er springt auf sie zu und will ihr seine Waffe in den Rücken stechen.

"Das war’s. Schwertkunst Steinspalter.", ruft er aus.

Kommandantin Kaya dreht sich um und nutzt den Schwung, der dabei entsteht. Zusätzlich setzt auch sie ihre Kampfkunst ein: "Axtkunst: Niederschmetternder Schlag."

Die Axt knallt mit gewaltiger Kraft gegen Martinus. Die Wucht schleudert ihn weit weg und in einem Hohen Bogen landet er auf dem Boden. Dabei hinterlässt er eine Schneise im Sand.

Sie hat bei ihrem letzten Schlag die Flache Seite ihrer Axt benutzt. Sonst wäre es selbst mit dieser Holzaxt tödlich enden können. Die Menge ist vom Kampf fasziniert und jubelt der Gewinnerin zu.

Die Kommandantin erteilt aber sofort Befehle: "Wo ist der Mediziner? Martinus hat sich sehr wahrscheinlich verletzt. Ihr zwei holt eine Trage. Habt ihr sonst nichts zu tun? Der Rest geht Trainieren. Ihr werdet nicht fürs herum stehen bezahlt"

Sofort eilen die Soldaten los, um den Befehlen ihrer Kommandantin zu folgen. "Wo ist der Mediziner?", ruft sie erneut während sie zum verletzten Martinus läuft und Erste Hilfe leistet.

"Ich kann helfen.", bietet Icaro an.

"Lord Icaro, er hat drei Rippenbrüche. Können sie was für Ihn tun?", fragt Kommandantin Kaya.

"Mal sehen. Finsternismagie: absolute Taubheit und Lichmagie: Wahnsinnig schnelle Heilung."

Die zwei Zauber sind Zauber der Höheren Stufe. Mit dem ersten Zauber blockiert Icaro vorläufig das Nervensystem, sodass die kommende Behandlung schmerzlos ist. Der zweite Zauber ist ein Heilungszauber der die Zellteilung beschleunigt und dem Körper Kraft gibt, um sich selbst zu regenerieren. Diese Heilung ist sehr Schmerzhaft und wird nicht häufig eigesetzt.

"Er wird es schaffen, aber einen Professionellen Mediziner braucht er trotzdem", meint Icaro.

Kommandantin Kaya steht auf und ist nun sichtlich erleichtert: "Vielen Dank Mylord. Ich hoffe, dass sie der Kampf nicht gelangweilt hat. Was führt sie zu uns?" "Das Training ist immer wieder beeindruckend und auch euer Kampf war sehr inspirierend. Es ging aber dabei um mehr als nur Training, oder?"

Icaro sieht Kommandantin Kaya an. Sie ist nun gezwungen zu antworten, auch wenn man ihr ansieht, dass sie gar nicht will.

"Es war nur eine kleine Meinungsverschiedenheit! Martinus ist der Meinung das nur menschliche Männer dazu in der Lage sind Krieg zu führen und vor allem zu Kommandieren. Er sagte zu mir, dass ich hier nichts zu suchen habe. Darum habe ich Ihm mal gezeigt, was ich kann. Was für ein arrogantes Arschloch!"

Bei ihren letzten Worten spuckt sie neben Martinus. Zwei Soldaten kommen mit einer Trage, legen Martinus darauf und bringen ihn zur Kraken Station.

"Soll ich das Verhalten des Kriegers hier beim König melden?", fragt Icaro. "Nein, das wäre nur ein gefundenes Fresschen für Ihn und seine Gruppe. Die sind allesamt der Meinung das gewisse Wesen nicht in der Lage sind zu Führen und eher wie Sklaven behandelt werden sollten."

"Ich verstehe. Aber gewiss erlaubt ihr mir etwas nachzuforschen, nur um ganz sicher zu gehen das sie keinen Ärger machen?"

Sie nickt ihm zustimmend zu. "Ach, und um auf eure Frage zurück zu kommen. Ich bin hier um meine Enkel zum Kampftraining zu bringen. Wo sind sie denn?" Icaro sieht sich suchen um. Er kann sie aber nicht sehen.

Kaya kichert ein wenig, versucht sich aber nichts anmerken zulassen. Darüber wird Icaro nur noch saurer. Nie hörten seine Enkel auf ihn. Anfangs war wenigstens Isabella noch so höfflich und meldete sich ab, bevor sie verschwand. Dass muss der Einfluss von Elios und Marko sein.

Icaro holte tief Luft. Dann brüllt er einmal quer über den Platz: "Elios, Marko, Isabella, wo zum Teufel seid ihr." Da kamen sie auch schon mit ihren Übungsholzwaffen angerannt.

"Ihr seid so schwer zu bändig und ungeduldiger als jeder Rotkappenstier. Kommandantin Kaya, ich übergebe sie euch. Lehrt ihnen alles was sie brauchen. Ich habe einen wichtigen Termin. Und Ihr drei hört auf Kaya, verstanden!?"

Als die Kinder ihm dann hoch und heilig versprachen sich zu besser und Icaro wusste, dass in ein parr Tagen wieder alles beim alten sein würde, schüttelte er einfach den Kopf. Dann dreht er um und macht sich auf den Weg zurück zum Schloss.

Kaya wendet sich nun den Kindern zu: "Na dann, fangen wir an. Ihr habt bei meinem Vorgänger die verschiedenen Waffen kennengelernt. Welche Waffen waren das?"

Elios antwortet sofort: "Das Schwert, der Speer und die Streitaxt sind die meist genutzten Nahkampfwaffen."

"Als Fernkampfwaffen gibt es den Bogen, die Armbrust und das Gewehr.", ergänzt Isabella.

Kaya ist erfreut. Die Grundlagen für das kommende Training sind gelegt. Sie sagt zu den Kindern: "Das ist richtig, sehr gut. Aber ich hoffe ihr vergesst nicht, dass es noch Hunderte andere Waffenarten gibt. Warum schmieden wir Waffen oder üben den Kampf mit Magie?"

"Um gegen die Dämonen zu kämpfen und sie zu vernichten.", antwortet Marko.

"Das ist nicht ganz richtig. Ihr müsst bedenken, dass wir nicht töten um des Tötens willen. Wir wollen uns nur Schützen. Wir lernen diese Techniken, um das Volk zu schützen. Ihr müsst steht´s bereit sein, um euer Leben zu kämpfen, für die, die es nicht können."

Darauf sah sie die Kinder schweigend an. Um sie herum üben und trainieren die verschiedensten Wesen mit den verschiedensten Waffen. Jedoch sind die Worte Kayas, trotz der lautstarken Geräusche der Umgebung, immer noch in den Ohren der Kinder. Soweit haben sie noch nicht Gedacht.

Kaya bricht nun die Stille, um sich wieder etwas anderen zu widmen: "Heute ist es aber noch nicht soweit. Heute wollen wir eure Waffen erschaffen, vor allem weil Isabella bald Ihre Prüfung bestehen muss."

Bei diesen Worten wird Isabella wieder etwas blass. Und Kaya erkennt das sie einen wunden Punkt getroffen hat.

"Ja, ehem.... Gehen wird doch mal zu Waffenkammer. Wir suchen uns nun einen Schmied für euch." Mit etwas milder Vorfreude folgen die Kinder Kaya. Sie schlängeln sich durch die Trainingsplätze der Arena.

Währenddessen beobachtet Kaya das Training ihrer Truppe. Sie merkt sich wer wo Fehler macht und korrigiert diese. Darum dauert es eine Weile, bis sie die Arena verlassen können. Aber die Kinder konnten einiges dazu lernen.

Neben der Arena befindet sich ein ebenso großes Gebäude. Sieht man sich die Vorderseite an, so erkennt man, dass sie aussieht wie ein großer Halbkreis. Auf dem Dach wachsen Moos und bunte Blumen. Auch wenn immer wieder Große Fenster eingearbeitet sind. Diese sind geöffnet und warme Luft fliegt heraus.

Kaya führt Elios und seine Geschwister zu einer Tür uns öffnet sie. Warme, fast schon heiße Luft schießt ihnen entgegen. "Kommt", fordert Kaya sie auf, "Es ist Zeit euch diesen Ort zu zeigen." Die vier treten ein. "Herzlich Willkommen in der Schmiede der Waffenkammer."

Der Raum, in dem sie nun stehen, ist sehr hell, durch die großen Fenster in den Wänden. Vor Ihnen ist eine tiefe Grube aus harten Gesteinswänden. An den Gesteinswänden sind breite Plattformen angebracht. Der Raum wird durch verschiedene hängende Gänge mit den Ebenen verbunden. Diese führen entweder zu weiterem Türen oder zu den Plattformen.

In Mitten des Raumes befindet sich ein großer Hochofen. Überall hängen Leitungen mit dicken Stahlkabeln. An diesen werden Kessel mit flüssigen Metall entlang gezogen zu den einzelnen Schmiedetischen, die sich auf die verschiedenen Ebenen aufteilen. Ein Rhythmisches klopfen von Hämmern auf Metall ist nicht zu überhören.

Überall rufen Wesen durcheinander, um ihre Arbeit zu erfüllen. Trotz der geöffneten Fenster, ist die Luft recht stickig. Kaya führt sie sicher durch die Gänge. Die Kinder sind von den vielen Eindrücken überfordert. Sie wissen gar nicht wo sie zuerst hinschauen sollten. Wären dessen versuchen sie Kaya zu folgen, um nicht den Anschluss zu finden.

Es geht links rum,

dann nach unten,

dann nochmal nach links

und wieder nachrechts,

nach oben

und wieder links;

Ein Labyrinth an Gängen liegt vor Ihnen als Hindernis zu Ihrem Ziel. Dann endlich erreichen sie eine unscheinbare Doppel Tür mit eingeritzten Symbolen und Zeichnungen von Monstern und Dämonen, die gegen die Wesenallianz kämpfen. Auch sind verschiedene Wappen zu sehen. Kaya klopft an und die Tür öffnet sich.

Wieder stehen sie in einem neuen Raum. Auch hier ist sehr hell. Jedoch nicht durch das Sonnenlicht, sondern durch die Lampen an der Wand und an der Decke. Sie tauchen die Räumlichkeiten in ein gelbes Licht.

Sie stehen vor einem hölzernen Schreibtisch, der wiederum auf einem Holzboden steht. Hinter diesem befinden sich ein langer Gang mit Endlos vielen Regalen. Viele Bücher, Papierstapel und Kisten stehen darin. Einige Dinge sehen sehr alt aus. Dazu ist die Luft trocken und etwas Staubig. Ein Funke genügt und alles würde sofort anfangen zu brennen.

Elios dreht seinen Kopf, um auch die Seiten des Raumes Links und Rechts von Ihm sehen zu können. Auf beiden Seiten ist ein kleines Fenster mit einer Chaoutschecke. Dazu stehen ein Sessel und ein Tisch bereit.

"Wo sind Magoar und Olan?", fragt sich Kaya laut, "Wir hatten doch einen Termin. Habe ich mich in Tag und Zeit geirrt" Sie denkt nach. währenddessen sucht sie mit ihren Händen nach einem Zettel.

"Wer sind Magoar und Olan?", fragt Marko. "Es sind die beiden besten Experten zum Waffendesing, die wir haben, aber sie sind auch sehr vergesslich was Termine angeht. Ich gehe sie suchen.", antwortet Kaya und umläuft den Schreibtisch um in den Gang dahinter vorzudringen.

Sie setzt den ersten Schritt in den Gang. Dann jedoch bricht die Hölle los. Die Regale fangen an zu brennen. Gruselige Stimmen kommen von allen Seiten.

"Ein Geist!", schreit Isabella panisch.

Doch bevor sie sich hinter Ihren großen Brüdern in Sicherheit bringen kann, kamen diese Ihr zuvor und versuchen sich hinter ihr zu verstecken. "Was macht ihr da?"; fragt Isabella etwas empört, "Ihr seid die großen Brüder. Müsst ihr etwa nicht mich beschützen, wie es große Brüder eben tuen?"

"Wir unterstützen dich von hier Hinten. Und außerdem bin ich drei Tage Jünger als du.", wiedersprach Marko.

Da huschte noch eine Geisterhafte Gestalt durch den Raum. Da verließ auch Isabella jeden Mut und sie kroch zu ihren Brüdern und diese legten ihre Flügel schützend um sich. Da saßen sie nun wie in einem Kokon.

Kaya beobachtete die Szenerie. Ihr steht ein breites Grinsen ins Gesicht. "Ihr seid mir ja ein paar mutige Krieger. Da habe ich ja noch viel Arbeit vor mir", meint sie. Dann wendet sie sich wieder dem Gang zu und ruft lautstark: "Ihr könnt das Theater nun bitte beenden. Langsam reicht es aber auch."

"Wer seid ihr?", antwortet eine Stimme. "Ihr wisst ganz genau, wer ich bin, ihr zwei Pappnasen", antwortet Kaya sauer. Sie wird sichtlich langsam immer wütender, denn sie kann es nicht leiden, wenn man ihre Geduld auf die Probe stellt. Ihre Hand bewegt sich zu ihrer Axt und zieht sie aus der Klingenscheide. "Kommt raus, oder soll ich euch mal zeigen, wie eure Bibliothek wirklich brennt?", fragt Kaya drohend und um ihrer Axt entstehen die ersten Funken.

Augenblicklich hören die Stimmen auf und das Feuer verschwindet. Es folgt eine kurze Stille. Sie wird unterbrochen durch das Lachen zweier Wesen. "Was ist jetzt los?", fragt Isabella. Sie streckt langsam den Kopf zwischen den Flügeln von Elios und Marko heraus.

"Die zwei Pappnasen da haben uns einen Streich gespielt.", antwortet Kaya und zeigt in den Gang vor Ihr. Auch Elios und Marko stehen wieder auf und starren gebannt in den Gang.

Da treten die zwei lachenden Gestalten hinter den Regalen hervor und kommen nach vorn. Einer großer langer dünner Hochelf und ein dicker kleiner Zwerg stehen vor ihnen. Der Zwerg hält sich lachend den Bauch und der Hochelf wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Ich habe noch nie einen weißen Ork gesehen.", sagt der Hochelf lachend, "Wie vor Angst erstarrt."

"Wie konnte ich auch ahnen, dass ihr mir und meinen Gästen einen Streich spielt.", faucht Kaya zurück, "Ihr wisst schon wer hier vor euch steht?"

Der Zwerg antwortet: "Eine sehr gute Freundin. Und ein paar sehr gute Studentin der Akademie denke ich."

"Ja, meine Freunde. Lasst uns mal schauen, Wen ihr dahinten fast zu Tode erschreckt habt: Elios, Marko und Isabella Griffudd!", sagte Kaya eindrücklich und versuchte an ihren Verstand zu appellieren. Der König und die Königin würden die zwei bestrafen, wenn das an die Öffentlichkeit gelangt.

"Das würde ja heißen, dass das dort die Prinzessin und die zwei Prinzen wären.", kichert der Zwerg vor sich hin. "Du Olan, ich glaube das sind wirklich die Prinzen.", sagt der Hochelf zum Zwerg.

Dieser antwortet: "Ach ne, ich glaube nicht, Oder ihr drei? Die gute Kaya will uns doch nur auf den Arm nehmen. Darum haben wir ja auch diese Falle gestellt, um sie herein zu legen. Niemand und das gilt auch für Freunde, veralbert uns Olan und Magoar, richtig?"

"Es tut mir sehr leid eure Hoheiten" sagt Magoar zu den Dreien und wirft sich vor Ihnen auf die Füße, "Bitte entschuldigt das Verhalten meines Partners. Er ist nicht immer ganz der Hellste." "Nicht ganz der Hellste ich glaub es ja nicht.", sagt Olan und ist nun eigeschnappt.

Kaya winkt Elios zu sich. "Zeig ihm mal bitte deinen Ring.", bittet sie Elios. Dieser tut, wie Kaya es sagte. Jeder in der Königsfamilie trägt einen Ring mit dem Wappen bei sich, um sich auszuweisen. Einzig Isabella hat noch keinen. Diesen muss sie sich noch verdienen. In dem Großen Kampf, der die Ringergreifung genannt wird, der schon bald sein soll, muss sie sich als stark beweisen.

"Dieser Ring trägt das Wappen der Könige. Oh ehm ... das ist mir jetzt irgendwie peinlich.", stammelt Olan und dann wirft auch er sich zu Boden. "Es tut mir äußert Leid, dass ich euch nicht erkannte. Ich akzeptiere jede Strafe die ihr an mich bring. Nur lasst bitte Magoar nicht mein Fehler ausbaden."

Die Kinder sind mit dieser Situation überfordert. Sie sehen fragend zu Kaya und hoffen, dass sie das Problem löst. Doch Kaya hofft, dass sie schon so weit sind ihre eigenen Probleme zu lösen. So entsteht eine peinliche Stille. Die Kinder merken sie sind auf sich gestellt und somit suchen sie beieinander Rat. Dann kommen Elios auf eine Idee.

"Kaya sagte hier wären die besten Handwerker und diese suchen wir. Wir benötigen Ausrüstung. Ich glaube ihr könnt uns dabei behilflich sein.", sagt Elios zögerlich zu den beiden. Diese erheben sich und Olan fragt: "Ihr braucht Ausrüstung und Waffen, wir werden sie für euch herstellen. Soll das unsere Strafe sein?"

Marko erkennt worauf Elios hinaus will. Es ist so wie sie es letztens im Unterricht hatten. Ihre Lehrerin sagte zu Ihnen: "Wenn euch Wesen zu nutzen sind, die euch etwas schulden, oder sich strafbar gemacht haben, nehmt sie auf und nutzt ihre Fähigkeiten zu eurem Vorteil. Nur so werdet ihr die Oberhand in eurem Land behalten."

Also antwortet Marko auf Olans Nachfrage: "Ja, das so eure Strafe sein." Magoar und Olan stehen auf und zeigen jeweils auf die zwei Chaoutschecken: "Wir stehen euch zur Verfügung. Bitte setzt euch."

"Komm mit Isabella." , fordert Kaya sie auf, "Deine Waffen müssen ja schneller fertig gestellt werden. Da kann ich dir etwas helfen." So gehen Kaya und Isabella mit Olan auf die linke Seite. "Dann werde ich mich um euch kümmern", sagte Magoar und führte sie zur rechten Chaoutschecke.

Trotz des etwas schäbigen Anblicks der Sitzgelegenheit, ist sie doch überraschend sehr bequem. Magoar nimmt sich einen Zeichenblock, eine Holzplatte und ein paar Stifte vom Tisch. Dann nimmt auch er auf einem Stuhl Platz.

Nun sitzen sie sich gegenüber. Magoar stellt die erste Frage: "Wer von Ihnen möchte anfangen mir seine Träume zu schildern?"

Elios und Marko sehen sich an und versuchen sich zu einigen. Als jedoch keiner der beiden Magoar antwortet, holt er einen goldenen Drakonis, die wertvollste Münze die produziert werden, aus seiner Hosentasche. "Werfen sie doch eine Münze.", schlägt er vor und da Elios und Marko keine bessere Lösung sehen, stimmen sie Magoar zu.

"Ich bin der Drache!", ruft Elios. "Man, ich wollte Drache sein!", sagt Marko schmollend. Wie immer war Elios schneller.

"Könnt ihr euch auch mit Zahl zufrieden geben?", fragt Magoar. Marko überlegt. Er könnte nun schmollen. Oder er lenkt einfach ein und hofft, dass das Schicksal ihm Wohlgesonnen ist. Er entscheidet sich für die zweite Option.

"Ok", murmelt er. Magoar wirft die Münze in die Luft. Elios und Marko verfolgen sie mit ihren Augen. Sie sehen jede Drehung, die die Münze macht. Als sie ihren höchsten Punkt erreicht hat, fällt die Münze in Richtung des Tisches.

Mit einem leisen klimpern landet sie auf der Tischplatte. Sie dreht sich immer noch, doch langsam gerät sie in wanken. Und schon kurz darauf liegt sie still da. Eine leuchtende eins ist auf der Münze zu sehen. Zahl hat gewonnen.

Mit einmal freut sich Marko, als er merkt, dass er gewonnen hat. "Dann fangen ich mit ihnen an", sagte Magoar und stellt vor ihn einen blauen Edelstein. "Bitte, nehmt ihn und haltet ihn gut fest. Denkt an die Übungskämpfe die ihr bisher absolviert habt. So kann der Stein euch eine Grafik erstellen und euch zeigen was vielleicht die beste Waffe für euch ist."

Marko nimmt den Stein und denkt nach. Womit habe ich denn bisher gekämpft. Der Nahkampf ist ihm nicht so leicht gefallen. Doch Zielen mit einem Bogen konnte er sehr gut. Auch die Magie beim Kämpfen einzusetzen, war nicht wirklich ein Hindernis. Da blinkte auch schon der Stein in seiner Hand.

"Sehr gut, Ihr seid fertig. Legt ihn doch bitte wieder auf den Tisch.", sagt Magoar mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Marko legt den Stein auf den Tisch und sobald er ihn los lässt, verwandelt sich der Stein.

Er zerfällt erst und setzt sich dann neu zusammen. Ein Achteck entsteht. Jede der Achtecken steht für eine bestimmte körperliche, oder geistige Eigenschaft. Die Ecken heißen also: Geschwindigkeit, Geschicklichkeit, Kraft, Konzentration, Ausdauer, Magie, Kampffertigkeiten, Verteidigung und Vorgezogene Entfernung zum Gegner. Das Achteck sah aus wie ein Spinnennetz.

Jeder Eckpunkt ist mit einer Linie mit der Mitte verbunden. Auf diesen Linien leuchteten Punkte die bei jedem der Acht Eigenschaften anders liegt. Bei der Verteidigung und der Magie lag der Punkt sehr weit außen. Auch Konzentration und Geschicklichkeit sind leicht über der Mitte, also dem Durchschnitt in seinem Alter. Die Schwächen sind eher Ausdauer und Kraft.

Kampfertigkeit ist natürlich noch nicht sehr ausgeprägt. Ihr Training umfasste bisher nur wenig Technik. Es war eher ein kennenlernen der Waffen. Das sind alles Punkte, die Marko versteht. Doch den letzten Punkt, den hatte er noch nicht verstanden.

Fragend sah er erst Elios und dann, als Elios ebenso ratlos war wie er, zu Magoar. "Magoar?", fragte Marko, "Was bedeutet Bevorzugte Entfernung zum Gegner?" "Es bedeutet wie nah oder wie weit weg du beim Kampf gegen deinen Gegner sein willst. Je weiter der Punkt in der Mitte steht, desto näher bist du deinem Gegner. Und du willst offensichtlich sehr weit weg bleiben", antwortet Magoar und deutet auf den leuchtenden Punkt.

So weit außen ist kein anderer Punkt. "Was hat sich bei den Waffenübungen am besten angefühlt?", fragt Magoar. "Ich glaube der Bogen lag mir sehr gut. Ich konnte viele magische Pfeile verschießen und habe selten verfehlt.", erklärte Marko stolz. Magoar nickte und notierte das auf seinem Papier.

Dann hackt er nach. "Und im Nahkampf?" "Da habe ich mich hinter den Schilden versteckt und nur ab und zu mit einem kurzen Schwert hervor gestochen, nur um mich gleich wieder zu verstecken.", antwortet Marko kleinlaut.

Darauf ist er nicht so stolz. "Gut. Ich habe eine Idee, was deine Waffen sein könnten. Deine Wichtigsten Waffen sind Magie und der Langbogen. Doch du benötigst auch etwas um dich im Nachbereich verteidigen zu können. Ich schlage daher einen leichten Großschild mit einem Kurzschwert vor.", erklärt Magoar.

Schnell fertigte er einige Entwürfe und zeigte sie Marko. Am Ende lagen drei Papiere vor Marko. Auf dem ersten sah er eine Zeichnung von sich selbst. Er hält den Bogen in den Händen. Auf seinem Rücken hängt ein großer Schild und an seinem Gürtel ist ein kurzes Schwert mit gerader Klinge befestigt.

Der Zweite Entwurf zeigte eine Interessante Zeichnung eines Bogen, der jedoch einen Automatischen Lade Mechanismus besitzt. Der Schild und das Schwert sehen aber noch genauso aus, wie beim ersten Bild.

Das dritte zeigt eine ganz andere Idee. Zusehen ist der Großschild mit integrierten Bogen. Entweder hält der Träger des Bogenschildes den Schild vor sich oder er dreht diesen um 90° nach links, um dann mit dem Bogen zu schießen. Ein Köcher ist hinten auf seinem Rücken und das Schwert am Gürtel. Dazu gibt es eine Rüstung aus leichten Materialien.

"Nun müsst ihr euch entscheiden", sagt Magoar zu Marko. Marko sieht sich die verschiedenen Zeichnungen an. Doch für jeden der zusieht ist sehr schnell klar welcher Entwurf es sein soll.

Marko schaut sich immer wieder alle an. Doch er bleibt bei Entwurf drei hängen. Magoar zieht nun seine Schlüsse. "Soll es der dritte Entwurf sein?", fragt er.

Marko ist sich nun sicher. Also antwortet er: "Ja, ich glaube das ist es." "Super", freut sich Magoar, "Der erste Kunde ist zufrieden."

Dann schaut er Elios an. "Nun seid ihr dran", sagt Magoar und gibt auch ihn einen blauen Edelstein. Dann schiebt er die Grafik von Marko auf eine Holzplatte und stellt sie zur Seite in eines der Regale, das genau hinter ihm steht.

"Bitte", sagt Magoar, während er einen zweiten Kristall aus seiner Tasche holt. "Hier, dieser ist für euch, Elios. Zeigt uns aus welchem Holz ihr gefertigt seid."

Er reicht ihn Elios. Marko schaut gebannt zu. Wie auch beim ihm blinkt der Kristal schon bald in Elios Händen. Wieder zerfällt der Kristal auf dem Tisch und bildet ein neues Oktagramm. Erneut leuchten Punkte auf. Diesmal sind es andere.

Seine Fähigkeiten in Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und Kraft sind sehr ausgeprägt. Konzentration, Ausdauer, Magie, Kampffertigkeiten, Verteidigung leuchten in der Mitte. In diesen Bereichen spiegelt er den Durchschnitt wieder.

Doch beim letzten Punkt, der vorgezogene Entfernung zum Gegner, liegt der Punkt in der Mitte des Oktagramms. "Oh, ein Nahkämpfer.", freuht sich Magoar, "Nur mal unter uns: Ich bin der beste Schwertsmied unter allen. Sag das aber nicht Olan. Nun sag mir: Welche Waffe fühlte sich am natürlichsten an."

"Ich weiß nicht.", meint Elios, "Ich habe vieles geschwungen." Marko spring mit ein: "Mit den Schwertern hat er mich am schnellsten bekämpft. Da hatte ich nie eine Chanche."

Magoar grunzt zufrieden und beginnt zu Zeichnen. Dabei murmelt er. Dann wirft er ein paar Zeichnungen weg uns beginnt wieder vom neuen. Er flucht erneut und schmeißt ein weiteres Papier nach hinten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, präsentiert Magoar Elios seine drei ausgewälten besten Ideen.

Das erste Bild präsentiert Elios in seiner schillernden Rüstung. Elios musste beinahe lachen, weil Magoar versucht das glänzen der Rüstung mithilfe von Linien und Sternen darzustellen.

Die Rüstung wird von einem Massiven Schild und einem Großschwert ergänzt. Selbst seine Flügel sind mit Panzerplatten bedeckt. Es ist wirklich lächelich, weil selbst der Helm wie ein Drachenkopf geformt sein soll.

"Ich sehe es dir an. Das ist nicht, was du brauchst.", meint Magoar, nimmt auch diesen Zettel, knüllt ihn zusammen und wirft ihn in einen Korb. Elios widmet sich der zweiten Zeichnung.

Er sieht sich selbst in einer leicht aussehenden Lederrüstung mit Panzerplatten und irgendwelchen Schuppen. Zwei Schwerter hängen an seinem Gürtel. Die Flügel majestätisch ausgebreitet. Die Hände an den Schwerter, bereit sie zu ziehen. Über seinem Kopf eine Kaputze, die sich in einen Umhang eingliedert. Dann endeckt er noch einen Langbogen auf seinem Rücken.

Die dritte Zeichnung ist ebenso abstrakt wie die erste: Schwere Rüstung mit einem riesigen Schild und kurzem Schwert. Elios muss nicht lange überlegen und entscheidet sich für das zweitere.

"Sehr schön. Ich liebe einfache Kunden, die genau wissen was sie wollen.", sagt Magoar und räumt das Oktagramm zur Seite. Während er Aufräumt treten Kaya, Isabella und Olan zu ihnen heran.

Währen Olan Magoar beim Aufräumen hilft, erzählt Isabella von ihrer neuen Ausrüstung. Sie wählte ebenfalls wie Elios eine gepanzerte Lederrüstung. Dazu kommt ein Speer und eine leichte Pistole.

Als Olan und Magoar fertig sind setzen sie sich alle, um mit einer Tasse Tee und einigen Keksen diesen Erfolg zu feiern. Magoar schaut Elios immer wieder in die Augen, so als suche er nach etwas darin. Es scheint als ringt er mit sich selbst.

"Magoar, braucht du bei etwas hilfe?", fragt Elios, der diesen gequälten Gesichtausdruck schon häufig bei Erwachsenen gesehen hat. Sie trauen sich dann meistens nich, um einen Gefallen zu fragen.

"Hilfe ist nicht das richtige Wort. Ich möchte euch eher ein weiteres Angebot unterbreiten.", sagt er dann schließlich. "Was für Angebot?", fragt Isabella.

"Wenn ihr es uns gestattet, würden wir magische Kristalle verwenden, um eure Waffen mit besonderen Fähigkeiten außzustatten. Es handelt sich bei diesen Kristallen allerdings um eine neue, kaum getestete Technick."

Elios und Marko machen große Augen. Sie haben von den Großen Entdeckungen in der Vergangenheit gelesen. Jedes mal wenn etwas neues Entdeckt wurde, wurden darüber Bücher geschrieben. Elios und Marko hatten es sich zur Aufgabe gemacht, ein Abenteuer zu erleben, welches in die Geschichte eingeht. Mit einer neuen Technik könnten sie schneller mehr erreichen.

"Ich sehe es in euren Augen", sagt Magoar, "Der Drang Abenteuer zu erleben, zu forschen, was es da draußen noch alles gibt. Doch bitte denkt auch an das Risiko. Da diese Technik neu ist, kann es auch schief gehen."

Elios blickt zu Marko herüber. Marko schaut zu Isabella und Isabella wieder zurück zu Elios. Schon sind sie sich schnell einig.

"Wir vertrauen auf euch. Ihr habt die beste Erfahrung auf eurem Gebiet.", sagt Elios. "Ich danke für euer Vertrauen", dankt Olan, "Die Technik, mit der wir euch erschreckten, bassiert auf diesen Kristallen. Sie werden eure Waffen sicherlich verstärken."

"Und wo ist hier der Preis für dieses Angebot?", fragt Marko.

Magoar antwortet: "Wenn ihr sie benutzt, wird sich diese neue Technik sicherlich schon bald durchsetzen und aller Welt zeigen, wie großartig sie ist."

"Und was erhofft ihr euch davon?", unterbricht Isabella seine weiteren Ausführungen.

"Ruhm! Was denn es sonst." Magorar atmet tief durch. Dann gibt er klein laut zu: "Ein Schmied geht nicht auf Abenteuer. Einzig allein seine Werke bereisen die Welt. Wir wollen mit euch die Helden dieser Welt werden. Ich bitte euch. Lasst es uns versuchen."

Elios überlegt. Ist Macht und Ruhm einen solchen Preis wert? Sie würden ja nur ein überschaubares Risiko eingehen.

"Gut versuchen wir es.", stimmt Elios zu. Auch Marko stimmt mit einem Nicken zu. "Beindruckt uns bitte"