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Zombies?!

Nach etwa einer Stunde war am Horizont der erste hellere Streifen zu sehen, der den Morgen ankündigte. Wir mussten also etwa 5 Uhr morgens haben. Etwa drei Stunden später konnten wir eine kleine Ortschaft ausmachen. Wir beschlossen uns dem Ort über eine dicht mit Bäumen und Büschen umgebene Landstraße zu nähern. Er war offensichtlich sehr ländlich. Viele der alten Häuser hatten ebenso alte Scheunen es gab viel Fachwerk und alles in allem wirkte alles sehr verträumt. Die Straßen waren relativ eng und hatten Spurrillen, von den schweren Traktoren, die hier durch fuhren. Wir hielten uns so gut es ging in den Schatten. An vielen Stellen gab es rostbraune Spritzer und teilweise auch Flecken, die an Blutlachen erinnerten. Je weiter wir in die Mitte des Ortes vorstießen, desto unheimlicher wirkten die verlassenen Straßen. Wo waren die nur alle? Menschen, die in solchen Siedlungen wohnten waren meist ein sehr sturer Menschenschlag, der nicht so einfach aus seinen Häusern zu vertreiben war. Und dennoch sahen wir niemanden. Waren sie alle tot? Wenn ja, wo waren dann die Leichen? Wir kamen an einer Kneipe vorbei und die Tür war eine spalt breit offen. Nach einem stummen Gespräch drangen wir so leise wie es uns möglich war ein. innen fanden wir alles verlassen vor. Offensichtlich war die Kneipe hastig verlassen worden, denn überall standen und lagen noch Gläser. Kein Kröger der etwas auf sich hielt würde so ein Chaos hinterlassen, ganz egal wie spät es würde. Leise verständigten wir uns darauf, dass wir die Snacks und vollen Flaschen die wir fanden in unser jeweiliges Inventar einlagern würden. Frisches Wasser war nun einmal nicht immer zu bekommen und schon vor Jahrhunderten wurde Alkohol als gut lagerfähige Notlösung auf Schiffen verwendet, wenn kein frisches Trinkwasser erhältlich war. Als wir damit fertig waren, verließen wir die kneipe so leise wieder, wie wir sie betreten hatten.

Die Straßen waren immernoch menschenleer und wir gingen weiter in den Ort hinein. Hier gab es eine Apotheke und einen Tante-Emma-Laden, deren Türen leider verschlossen waren. Wir beschlossen, dass wir auf unserer Reise wahrscheinlich Antibiotika und andere Dinge benötigen würden. Und ich drückte die jeweiligen Türen aus ihren Angeln.Anna ging in die Apotheke, während wir in dem kleinen Laden haltbare Lebensmittel und abgefülltes Wasser einsammelten.

Als ich gerade mehrere Stangen Zigaretten, als mögliches Tauschmittel in mein Inventar verschwinden ließ hörten wir einen spitzen Schrei. Martin und ich stürmten aus dem Laden und direkt in die Apotheke, wo wir auf ein bizarres Bild stießen.

Wir sahen wie Anna reglos am Boden lag während ein Mann im weißen Kittel und mit klaffender Kehle gerade die Schocklage bei ihr anwendete, und eine Frau, der die Brust aufgerissen war, die beruhigend auf Anna einredete. Ein Wort formte sich in meinem Geist, ZOMBIES. Bevor ich vorschnell handeln konnte hielt mich ein überraschend ruhiger Martin zurück, erst dann erkannte ich, dass die beiden ihr tatsächlich helfen wollten und ihr kein Leid zufügten.

“Ich möchte euch bitten, unser Erscheinungsbild zu entschuldigen. Vorgestern Mittag tauchten wie aus dem nichts Monster auf und töteten alle im Dorf, die nicht das Glück hatten auf den Feldern oder der Stadt zu sein. Nunja, oder jene, die schnell genug waren, sich zu verdrücken.”, teilte der Tote uns mit.

“Aber wie können sie dann jetzt… Untot sein?”, fragte Martin, bemüht taktvoll zu sein.

“Gestern war ein Mann in der Stadt, der jeden den er finden konnte in einen Zombie verwandelte. er entschuldigte sich, dass er nicht mehr tun konnte und verschwand ohne uns zu sagen wer er war oder was vor sich ging.”, sagte er mit hängenden Schultern. “Wir bemühten uns, das Blut, das uns an unsere eigenen Tode erinnerte, wegzuspülen. Was allerdings nur mit mäßigem gekrönt war. Es scheint, dass Nekromantie in alles einsickert, das sie berührt und es zeichnet.”

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“Woher wisst ihr, dass es Nekromantie war?”, wollte Martin wissen, was den anderen Mann zum Lachen brachte.

“Was sonst soll es gewesen sein? Ich wurde von einem Kobold getötet und dann mit der offenen Wunde wiederbelebt. Weder atme ich noch habe ich einen Herzschlag oder gar Hunger. Nach dieser Lauten Stimme und dem Kobold, sowie meiner Wiederauferstehung ist durchaus alles möglich.” sagte der Apotheker.

“Entschuldigt uns bitte. Wir sind einfach in eure Heime eingedrungen und haben uns genommen, was euch gehört und wir haben bislang noch nichteinmal nach euren Namen gefragt. Wir werden natürlich alles zurückgeben.”, sagte ich mit einem leichten Widerstreben, das ich jedoch aus meiner Stimme heraushielt.

“Das wird nicht nötig sein.”, sagte jetzt die Frau mit dem Loch in der Brust. “Entschuldigt meine Einmischung, aber ich bin die Besitzerin des Lädchens gegenüber. Mein Mann und ich haben keine Verwendung mehr für das meiste, das die Lebenden benötigen. Ich bin übrigens Alexandra und mein Mann heißt Markus.” Sie lächelte uns freundlich an, als Anna mit einem Schrei wach wurde und sofort mit einem Schattenschritt hinter Martin und mir Deckung suchte. Ich beruhigte sie und erklärte ihr die Situation. Sie blickte mich erst ungläubig und dann verstehend an.

Sie wand sich an Alexandra und sprach ebenfalls eine Entschuldigung aus, sowohl für unser Eindringen, als auch für ihre Reaktion.

“Oh, das ist kein Problem.”, lachte Alexandra, “Ich hatte bereits vermutet, dass eine solche oder schlimmere Reaktion zu Tage träte, wenn wir uns zu erkennen gäben. aber wir dachten uns, dass ihr Hilfe bei der Auswahl der richtigen Medikamente braucht. Was genau benötigt ihr denn?”, fragte sie, und wurde professionell.

“Wir wollten Antiseptika, Antibiotika, etwas gegen Fieber und nach Möglichkeit Verbandszeug sowie Schienen, um Brüche zu versorgen. Wir haben aber leider nichts um zu bezahlen.”, sagte ich etwas verlegen.

“Ah, ihr geht davon aus, dass ihr verletzt werdet? Dann sollten wir euch auch ein paar Salben mitgeben, um verschorfte Wunden geschmeidig zu halten. Sowie eventuell Brandsalbe. Wir leben neuerdings in zeiten der Magie, da sind Brandwunden garnicht mal so abwegig. Aber sagt mir bitte, wie ihr das alles transportieren wollt.”, sagte sie.

Zur Antwort ließ ich mein Schüreisen und meinen Bogen in jeweils einer Hand erscheinen. “Wir haben nach dem ersten Monster, das wir töteten sowas wie ein Inventar, ähnlich dem eines Computerspiels erhalten. es scheint so gut wie bodenlos zu sein.”, erklärte ich.

“Oh, das ist ja praktisch.”, sagte sie.

“Darf ich fragen, warum ihr eure Wunden noch nicht vernäht habt?”, sagte ich, die Frage stellend, die mir schon geraume Zeit auf der Zunge brannte. Die Augen unserer Zombie-Freunde wurden groß.

“Warum haben wir daran nicht gedacht?”, rief Markus aus, der sich mit einer Hand vor die Stirn schlug, “PTBS? Oder haben wir uns einfach an die neuen Umstände angepasst? Das ist eine fantastische Idee. Sag mein Herz, haben wir genug Material da um das ganze dorf zu versorgen?” Sofort kam “Leben” in die beiden Ladenbesitzer.

“Aber natürlich. Wir haben erst Letzte Woche eine große Bestellung für unseren Doktor erhalten. Der hat sie bislang nicht abgeholt. Und da er entkommen zu sein scheint, wird er sie wohl auch nicht mehr abholen. Leider hat nur niemand von uns große Erfahrung damit Wunden zu nähen.”, sagte sie ein wenig traurig.

Da meldete sich zu meinem und Martins Erstaunen, Anna zu Wort: “Ich habe einiges an Erfahrung darin. Ich war einige Jahre beim Roten Kreuz und habe oft bei Einsätzen die Nadel schwingen müssen.” Sie schien geradezu erleichtert, etwas beitragen zu können. Alexandra und Markus packten als erstes ein großes Paket mit Allerlei Materialien für uns und holten dann zwei große Kisten aus dem Lager. Nachdem ich die Kiste mit unserem zeug in mein inventar gelegt hatte ergriffen Martin und ich auf Markus’ Geheiß hin je eine der kisten und folgten ihnen. Mittlerweile unterhielten sich Alexandra und Anna angeregt über irgendetwas und ich war froh, dass meine Gefährtin jemanden zum reden hatte.