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Küchenhexe

Unterwegs hatten wir entschieden, zu prüfen, ob die Bewohner des Hauses da waren, um nicht beim Diebstahl erwischt zu werden. Also ging ich allein zur Haustür und benutzte den alt wirkenden Türklopfer. nach etwa 15 Sekunden öffnete sich die Tür, und eine ältere Dame stand hinter einer vorgelegten Türkette.

“Ja bitte?”, fragte sie mit ziemlich tiefer aber zittriger Stimme. “Sind sie vom E-Werk? Das wird auch Zeit ich habe schon seit gestern morgen keinen Strom mehr. Mein guter William ist extra zu euch in die Stadt gefahren, aber ich habe ihn seit gestern Nachmittag nicht mehr gesehen. Ist er mit ihnen zurückgekommen?”

Ich schluckte schwer, als ich der Frau erzählte, was gestern alles geschehen war.

“Also ist diese fürchterlich laute Stimme Schuld daran, dass wir keinen Strom mehr haben?”, wollte sie wissen.

Ich antwortete ihr nach bestem Wissen: “Es sieht danach aus als ob das irgendwie zusammenhängt. Wenn ich darf, gute Frau, dann würde ich gerne eine Bitte äußern.”

“Nur raus damit junger Mann. Ich helfe dir sehr gern, sofern es mir möglich ist.”

”Ich bin mit zwei anderen unterwegs und wir haben seit gestern nichts mehr gegessen.”

Schneller als ich es vermutet hätte flog die Tür wieder zu, um direkt danach ohne Türkette wieder geöffnet zu werden.

“Na dann ruf deine Freunde mal hinter der Scheune hervor. Ich hab sicher noch etwas in der Speisekammer, mit dem ich euch junges Volk satt bekomme.”

Ich blickte die freundliche Dame verwirrt an, ‘Woher weiß sie, wo die beiden sind?’, es gab zwar nicht viele Verstecke, wo die beiden sein konnten, aber doch genug, dass man schnell daneben tippen konnte. Ich war mir sicher, dass sie nicht gesehen hatte, wie wir uns vom Bahndamm her genähert hatten, lag das Haus von dort aus doch direkt hinter der hohen Scheune. Schnell dankte ich ihr und rief die beiden heran. Das merkwürdige Gefühl in meiner Magengegend setzte sich jedoch fest und wollte nicht loslassen.

Nach kurzer Zeit Saßen wir vor einem reich gedeckten Tisch. die ältere Dame hatte wirklich die ganz großen Geschütze aufgefahren. Ihr Herd wurde wohl mit Gas befeuert, anders konnte ich mir nicht vorstellen, wie sie denn sonst ein richtig schönes Bauernfrühstück hätte machen sollen. Wir schlugen ordentlich zu, da jeder von uns ziemlich hungrig war. Zu meinem erstaunen verdrückte die zierliche Alte mehr als unser wohl beleibter Martin. Ein alter Wasserkessel auf dem Herd begann zu pfeifen und die alte Frau stand auf und brühte uns allen einen Tee auf. Der Duft, der zu mir herüber wehte hatte etwas beißendes. Der Knoten in meinem Magen wurde wieder fester und ich wurde nervös. “Was machen sie uns denn da für einen Tee?”

“Ach, das ist nur ein Tee aus den Kräutern, die in meinem Garten wachsen.”

Mein Blick wurde schmal, während meine Gedanken rasten. Irgendwie kam mir das ganze spanisch vor. Ich hatte das dringende Gefühl, dass irgendetwas im falsch lief. “Herdhexe….”, murmelte ich leise, als mir einfiel, wieso mir das bekannt vorkam. Ich konzentrierte mich auf die Frau und wurde vom System mit folgendem belohnt:

Elwira Peddersen

Level: ???

Küchenhexe

HP: 1300

Mana: ?????

Stärke: 9

Ausdauer: 5

Geschicklichkeit: 12

Intelligenz: 70

Weisheit: ???

Diese Art Hexen konzentriert sich darauf, ihre Speisen und Getränke mit den Kräutern aus eigenem Anbau und ihrer Hexerei zu “verfeinern”.

Die meisten sind absolut harmlos, aber man darf niemals von ihrem Tee trinken.

Küchenhexen und Herdhexen bezeichnen dieselbe Art Hexen. “Gute Frau wir sind ihnen sehr dankbar, aber den Tee müssen wir leider ablehnen.”

“Das ist aber schade.”, entgegnete die gebrechlich wirkende Frau. “Dabei enthält er doch das Gegengift zum Eisenhut im Essen.”

Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich handelte ohne weiter darüber nachzudenken. Ich holte mit meinem Arm aus ich rief den Baseballschläger, da mein Schürhaken noch an der Eingangstür stand. Mit einem Schlag zerschmetterte ich den Kopf der fragilen Frau, aber ihre HP sanken nur etwa um ein Drittel. ich bearbeitete den Körper der Frau weiter mit dem Schläger, während meine neuen Freunde nur fassungslos zuschauten, wie ich die “nette” alte Dame zu Brei schlug. Als die Hp des, mittlerweile, blutigen Häufleins auf Null sanken sah ich, wie meine Begleiter von goldenen Partikeln umgeben wurden. Mir war klar was gerade passierte. Es schien, als hätten die beiden Erfahrungspunkte erhalten, da sie mit mir in einer Gruppe waren. Ich selbst stieg zwei weitere Level auf und war nun Level 5.

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Verwirrt sah mich Anna an, und fragte: “Was zur Hölle hast du getan? Sie wollte uns nur einen Tee geben.”

“Direkt, nachdem sie uns mit Eisenhut vergiftet hat. Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir das getrunken hätten. Überprüfe dein Interface. auch dir sollte es anzeigen, dass du vergiftet worden bist.” Mir fiel auf, dass meine HP im Sturzflug waren und ich Null erreichen würde, bevor der Gifteffekt ausliefe. Ich untersuchte den Tee und sah, dass er ebenfalls mit Eisenhut versetzt war. Anna drang weiter auf mich ein, während Martin sich das Essen ein zweites Mal durch den Kopf gehen ließ.

“Fuck”, schrie ich Anna an, “Prüf dein verdammtes Interface und dann such mit mir ein Gegengift. Diese alte Hexe muss hier irgendwo welches haben. Verteile deine freien Attributspunkte auf Ausdauer, das sollte erstmal etwas helfen. Matin du auch!”, rief ich aufgeregt, während ich die Schränke und Regale durchsuchte und ebenfalls meine 6 freien Punkte in Ausdauer warf, was mich auf 20 und somit 600 HP brachte. Ich beruhigte mich ein wenig, auch wenn ich noch nicht aus dem Schneider war. Ich inspizierte den Leichnam der Hexe und wurde fündig. Das alte Monster hatte die Gegengifte direkt bei sich getragen. Ich nahm die Flaschen an mich und gab eine an Anna weiter. Während sie die Fläschchen untersuchte entkorkte ich eines und setzte es dem immernoch würgenden Martin an den Hals. Als er meine Hand wegschlagen wollte, zwang ich seinen Kopf nach oben und goss ihm den Inhalt direkt in den Hals.

Der Effekt war bei Martin fast sofort sichtbar. Innerhalb von Sekunden beruhigte er sich und bekam wieder Farbe. Bei Anna schien es ebenfalls zu wirken. Dann nahm ich mein Gegengift, meine HP waren bedenklich gefallen und waren nun bei unter 150. Die Hexe hatte noch mehr Beute und ich beschloss nachzusehen, was es noch zu holen gab. Als ich wieder auf den Haufen zuging stellte sich mir Anna in den Weg.

“Was zur Hölle war das? Woher kam der Baseballschläger und wieso zur Hölle haben wir gerade golden geleuchtet? Sag mir was du weißt!”, forderte sie eindringlich.

Also erklärte ich ihr, was ich früher am morgen ausgelassen hatte, ließ sie allerdings über meine Gedankengänge zu allem im Unklaren. Dann erzählte ich ihr, wie ich auf das mit der Hexe gekommen war. Bevor wir weiter ins Detail gingen würgte ich den Fluss ihrer Fragen jedoch ab. “Wir sollten schauen, ob wir hier noch etwas nützliches finden, und uns aus dem Staub machen, nicht dass die Freunde der “netten” Alten zurückkehren.” Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machten sich die anderen daran, nach weiteren nützlichen Gegenständen zu suchen. Martin und Anna fanden jeweils ein großes Küchenmesser mit einem Bonus von +2 auf Geschicklichkeit. Ich fand ein altes Buch, naja, eher lose zusammengebundene Seiten, das ich später lesen würde und noch einen Beutel mit verschiedenen Fläschchen, die ich ebenfalls später untersuchen würde. Die beiden anderen waren ebenfalls noch fündig geworden und hatten ihre Funde ins Inventar gelegt.

Dann kam Martins geniale Idee: “Wir sollten den Keller untersuchen. Wenn ich eine fiese Hexe wäre, hätte ich mein gutes Zeug im Keller gelagert.”

Gegen diese Logik konnte ich nicht viel einwenden, und da Martin bereits den Zugang zum Keller in einem Schrank gefunden hatte, machten wir uns der Reihe nach auf den Weg nach unten. Die Treppe war schmal und ein metallischer Geruch kam mir aus der Tiefe entgegen. Als ich den Boden des kellers erreichte, flammten rings um den Raum Fackeln auf. Der Anblick verschlug mir den Atem und Martin gesellte sich direkt wieder in eine Ecke und begann trocken zu würgen. Vor uns hingen sechs gehäutete menschliche Kadaver. Auf der anderen Seite des Kellers befanden sich ein Kessel, ein Alchemietischlein und eine Truhe. Ich ging schnell zwischen den Kadavern auf die Truhe zu. Als ich sie öffnete fand ich einen großen Folianten, zwei kleinere Bücher und mehrere Bündel Kräuter. Ich warf alles in mein Inventar. Als ich mich umdrehte, sah ich dass die anderen beiden bereits wieder auf dem Weg nach oben waren. Schnell schloss ich mich ihnen an. Wir gingen zur Haustür raus und ich nahm mein Schüreisen wieder an mich. Dann sahen wir zu, dass wir möglichst viel Abstand zwischen uns und dieses Hexenhaus brachten.

Als wir wieder auf dem Bahndamm und einige Kilometer weiter waren, beschlossen wir uns zu rasten. Die beiden beschlossen ihre Charakterbögen zu studieren , also tat ich dasselbe:

Zero

Level 5

Keine Klasse

HP: 600

Mana: 200

Stärke: 15

Ausdauer: 20

Geschicklichkeit: 15

Intelligenz: 20

Weisheit: 12

Charisma: 12

Glück: 12

Keine Freien Punkte

Keine Fähigkeiten

Inventar:

Verbandkasten x 1

Schüreisen x 1

Kunststoffpfeile x 190

Köcher x 2

Bogen x 2

Großes Survivalmesser x 2

kleines Survivalmesser x3

Taschenlampe mit Kurbel x1

Wasser 0,75l x5

1. Proteinriegel x30

Feuerzeug(benzin) x 2

Zunder x 20

Solarakku x5

Gegengiftfläschchen x 7

Mysteriöses Buch x 1

Beutel mit Fläschchen x 1

Großer Foliant: x 1

Rezeptbüchlein x 2

Ausrüstung:

Baseballschläger

Bogen

Köcher mit 10 Pfeilen

Nimmervoller Rucksack