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Apokalypse mit RAGE (Deutsch)
Kleines, grünes Schweinchen

Kleines, grünes Schweinchen

Wir waren etwa einen Kilometer entfernt, als Martin das Schweigen brach: “Jetzt erzähl schon, was in der Kirche passiert ist. Du wirkst noch muskulöser als zuvor und das Schwert hattest du vorher auch noch nicht.”

Also erzählte ich meinen Gefährten was vorgefallen war und wie ich zu meiner Unterklasse gekommen war.

Mittlerweile war mein Stärkewert bei 140 angekommen und als wir so liefen, fragte ich mich, wie sich das wohl auf meine tatsächliche Stärke auswirkte. Ohne den anderen zu sagen was ich vor hatte ging ich zu einem jungen Baum, dessen Stamm den Durchmesser meiner Faust hatte und trat ihn einfach um. Ich hob ihn mit beiden Händen auf und konnte ihn wie eine Keule schwingen. Verdammt, wenn das meine neue Stärke war musste ich verdammt aufpassen, nicht aus Versehen etwas zu zerstören. Anna und Martin sahen mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen. Trotz ihrer Blicke fühlte ich mich seltsam wohl, nicht allein wegen der Stärke, sondern auch, weil ich das Gefühl hatte wirklich etwas in dem Dorf bewirkt zu haben. Gut gelaunt pfiff ich eine Melodie, die mir einfach in den Sinn kam. Ich ging den anderen voraus über die einsame und verlassene Straße.

Am späten vormittag hatten wir ein Zusamentreffen mit einer Gruppe aus 6 Orks, die so erstaunt schien, wie wir, als wir um die Kurve der Straße bogen. Als ich sah, dass die Orks auf uns zustürmten, packte mich die heiße Wut. In mir ballte sich der gesamte Frust der letzten Tage auf. Meine Arbeit, meine Wohnung waren verloren, meine Familie im Norden des Landes auf sich allein gestellt und ich konnte nichts tun. Dies war das erste Mail, dass die RAGE übernahm. Ich war wie der Beifahrer in einem LKW, der nur zusehen konnte, wie vor ihm eine Massenkarambolage stattfand. Ich spürte, dass ich diese Rage immer noch kanalisieren konnte, damit sie niemanden traf, der auf meiner Seite stand aber ansonsten handelte mein Körper eigenständig.

Während Anna und Martin mich flankierten stürmte ich vor. Ich konzentrierte den größten Ork, der unter meinen Schlägen wie ein Ballon in einem Nebel aus Blut und Fleischmatsch explodierte. Ich sah, dass die braunen Augen der anderen Orks vor Panik groß wurden und ich ergriff einen der Orks un spießte ihm mit meinem Schwert auf. Ohne langsamer zu werden hob ich das Schwert, mit dem Ork daran über meinen Kopf und spießte den nächsten Ork auf die Klinge, während ich die Orks damit an den Boden nagelte. Ich ließ das Schwert, von dem ich nicht wusste, wie es in meine Hand gelangt war los und stürmte auf die verbliebenen zwei Orks los, einer war bereits von Anna und Martin erledigt worden. Die beiden fliehenden hatten keine Chance. Der linke versuchte unter meiner Hand wegzutauchen und kam ins stolpern. ich ergriff den Rechten und trieb ihm meine Hand in den Magen. Ich ließ den Ork los, der sich vor Schmerzen krümmte und trat den anderen gegen den Kopf, welcher mit einem fiesen Knacken nach hinten schnappte und der Ork erschlaffte leblos. Der Ork mit den von mir erzeugten Magenschmerzen wimmerte jämmerlich. Als ich gerade ausholte um ihm ebenfalls ins Gesicht zu treten ergriff Anna fast schon ängstlich meine blutverschmierte Hand. Als ich sah, es wirklich sah, dass mein Gegner kampfunfähig war, machte sich eine Taubheit in mir breit.

Ich erkannte die Fleischbröckchen, die von mir abfielen und das Blut, das an mir herunterlief. Plötzlich wich die Taubheit und machte etwas Platz, dass ich wesentlich besser kannte, Übelkeit. Ohne, dass ich etwas tun konnte erbrach ich mich, angesichts des Grauens, dass in nur wenigen Sekunden verursacht hatte direkt, auf den Ork. Der Ekel, den ich wegen meiner Tat verspürte wich nicht und ich begann über dem Ork zu weinen.

Ich weinte, weil ich machtlos war. Machtlos gegenüber dieser Apokalypse, machtlos denen zu helfen, die mir wichtig waren. Ich weinte um Jan und alle, die bereits umgekommen waren. Und dann kehrte irgendwann diese Taubheit zurück. Mein Zorn war verebbt und ich wusste, dass er besänftigt war. Es schien fast, als wäre dieser Zorn oder diese Rage ein von mir lange unterdrückter Teil, der mir jetzt half meinen Weg zu finden.

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Als ich mich endlich wieder gefasst hatte, sprach Anna mich an, deren Hand, die ganze Zeit über auf meiner Schulter geruht hatte: “Geht es jetzt wieder?”, sie konnte die Besorgnis nicht aus ihrer Stimme halten.

Ich nickte zur Bestätigung, da ich fürchtete, dass meine Stimme mitten im Wort brechen könnte. Ich nahm Wasser aus meinem Inventar und spülte alles hinunter: den Zorn, die Verzweiflung und alles, was mich belastet hatte. Ich fühlte mich befreit und erleichtert. Ich räusperte mich und entschuldigte mich, sowohl für meinen Zusammenbruch, als auch für meinen Ausraster, der dem Hulk alle Ehre gemacht hätte.

“So.”, sagte ich und wandt mich dem Ork zu, “Bitte entschuldige, meinen kleinen Wutanfall. Verstehst du kleines, grünes Schweinchen mich überhaupt?” Um meiner Frage Nachdruck zu verleihen stieß ich ihn mit dem Fuß an.

“Sprich, wenn du mich verstehst, sonst ergeht es dir, wie dem Rest deiner Rotte, du kleines Ferkel.”, sagte ich mit einer Gewissheit, die ich nicht verspürte.

“Erbarmen, oh, Kil'azi! Ich beuge mich.”, stieß der junge Ork verängstigt aus. Ich erkannte sofort, dass er nicht alt sein konnte. Seine grüne Haut war glatt und narbenfrei, was mir sagte, dass er noch nicht viel gekämpft hatte. bei einer Rasse wie den Orks, die in jedweder Literatur als kriegslüstern verschrien war, wäre es ein Zeichen der Schwäche, wenn einer der Ihren keine Narben vorzuweisen hätte. In den Augen des Orks erkannte ich tatsächlich Respekt gegenüber meiner Stärke.

“Warum überfallt ihr die Menschen?”, verlangte ich von ihm zu wissen. “Was bringt euch in unsere Lande?”

“Ich weiß nicht, wie wir hierher gelangten. Meine Einheit und ich kamen in diesen Wald um zu Jagen, als wir heraus kamen, fanden wir wir steinerne Straßen und euch schwächliche Menschen. Kein Ork, der etwas auf sein Leben hält, lässt einen der Kor’kron am leben, wenn er ihrer Ansichtig wird, Kil’azi.”

“Kor’kron? Kil’azi?”, fragte ich das grüne Muskelpaket mit hochgezogener Augenbraue.

“Ihr seid der Kil’azi. Der mächtige Streiter der Kor’kron, unserer Todfeinde. Ihr Menschen versucht seit Anbeginn der Zeit uns Auszumerzen. Es gibt immer wieder Zeiten, nach den Kriegen, in denen ihr wie ausgewechselt seit. Wir ziehen uns in die Wildnis zurück und erholen uns für eine Generation, dann seid ihr plötzlich wieder da. Ich scheint uns in der Zwischenzeit vollkommen vergessen zu haben. Eure Reiche haben sich jedes Mal stark verändert. Und dieses Mal erkennen wir nichtmal den Wald wieder, der unser Zuhause war. Nach jeder Throm, der stillen Zeit, beginnt unser Krieg von neuem. Wir versuchen jedes Mal mit euren Häuptlingen zu verhandeln, aber noch nie kehrte einer unserer Boten zurück.”, führte der Ork aus. Ich erkannte, dass er während er redete ruhiger wurde.

“Warum erzählst du das alles?”, fragte ich neugierig, da der Ork immer gesprächiger zu werden schien.

“Unsere Schamanen sahen vor langer Zeit voraus, dass eines Tages ein großer Krieg kommen wird. Ein Krieg, so gewaltig, dass er das land in Dunkel hüllt. Auf beiden Seiten kämpfen sowohl Menschen als auch Orks. Und sie berichteten vom Kil’azi, der als Verteidiger jener einstehen wird, die nicht selbst kämpfen können. Er wird unser Volk und die Menschen vereinen, um gegen unsere grauen Feinde zu kämpfen. Ich denke, dass Ihr der Mächtige, unser Kil’azi, seid. Ich habe gesehen, wie ihr kämpft und ich habe gesehen, wie ihr um die Toten trauert. Es macht euch keinen Spaß zu kämpfen, aber ihr tut es trotzdem, wenn es sein muss.”, sagte der Ork, bevor er unvermittelt auf die Knie ging. Er senkte seinen Kopf in unterwüfiger Haltung und sagte: “Ich Grepthar, will der erste Ork sein, der dem Kil’azi seinen Treueschwur leistet. Ich werde für euch einstehen und bei meinem Volk für euch sprechen. Ich schwöre auf die Ehre meiner Blutlinie, dass ich keinen Menschen verletzen oder töten werde.” Der Ork leuchtete golden. Nein, es war nicht, wie bei einem Levelanstieg oder dem annehmen einer Klasse, es war mehr ein Glühen, dass ihn von innen her erleuchtete. Wie schon bei meinem Ulfberth spürte ich, dass eine Bindung zwischen uns entstand. und dann tauchte Grepthar im HUD auf. Martin und Anna sahen mich beide verwirrt an und ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war nicht ganz klar, was vor sich ging, aber ich spürte, dass wir dem Monster trauen konnten.

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