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DEUS EX- A Cyberpunk Story [GERMAN]
Interlude: Children of Nero

Interlude: Children of Nero

Deus Ex Interlude: Children of Nero

Anarchy Mary war nun seit geraumer Zeit die Anführerin der Straßen Gang “Children of Nero”. Sie war sich nicht ganz c sicher was es bedeutete, aber Savoz hatte ihr mehrfach erklärt, dass es etwas mit einem durchgeknallten Kaiser oder so zu tun hatte. Es klang cool und das reichte für Mary. Es gab immerhin nichts schlimmeres als Teil einer Gang zu sein, die keinen Style haben. Naja Style.... ACH EGAL! Sie verdrängte die wild umherfliegenden Gedanken und versuchte sich zu konzentrieren. Sie musste eine extrem wichtige Aufgabe erledigen und konnte sich nicht die ganze Zeit ablenken lassen. Ihre zitternde Hand bewegte sich langsam und bedacht, einen kleinen Zylinder fest zwischen den Fingern. Langsam. Ganz langsam. Sie näherte sich dem Data Tube Verteiler und atmete ein letztes Mal tief durch.

Mit einer fließenden Bewegung sprühte sie die letzten Farbakzente auf ihr frisch erschaffenes Graffiti Meisterwerk. Es hatte sie insgesamt fünf Tage gekostet und zu mehr als nur einem Wutanfall geführt, aber nun war es endlich fertig.

Mary warf die leere Dose beiseite und ging ein paar schnelle Schritte zurück. Vor ihr brach ein Cyborg mit giftgrünen Augen und glänzendem Chrom aus dem Verteiler heraus, das Logo der Children prominent auf der Brust. Sie hatte ihm eine ähnliche Frisur und Haarfarbe wie sich selbst gegeben, ein wilder Pixie Cut mit rasierter Seite. Sie hatte ein wenig längere Haare als ihre Erschaffung, aber sie hat sich seit einer Weile schon nicht mehr die Haare geschnitten.

Man konnte tatsächlich einiges von ihr in dem gesprayten Charakter erkennen, Körperbau und ein Teil der Augments waren sehr ähnlich, nur die Augen hatte sie grundlegend neu designt. Giftgrüne Pupillen, auf dunkelgrüner Sklera. Sie wollte seit Jahren schon, diese Augen. Es war Teil einer Sonderausgabe der Hakkimiru Produktlinie, inspiriert von militärischen Modellen, die angeblich vor Jahrzehnten beliebt gewesen sein sollten.

Im Moment hatte sie nur eine gewöhnliche Augen Aug, mit langweiligem Blau, und ihr linkes biologisches Auge, mit dem noch viel langweiligerem Grau/Blau. Die Farbe war natürlich nicht das einzige, das Mary so reizte, sie würde damit sofort um ein vielfaches gefährlicher werden. Nachtsicht UND Thermalsicht, beides sogar gleichzeitig in je einem Auge aktivierbar. Das war.... Mary stutzte und sah sich um. Was wollte sie gerade machen? Sie war sich sicher, dass es etwas wichtiges war...

“DA DRÜBEN!” bellte eine tiefe Männerstimme vom Eingang der Sperrzone und eine Gruppe aus acht Wachmännern sprintete in ihre Richtung.

Oh. Richtig. Sie hatte vergessen, dass ihr Zeitfenster für das Graffiti nicht allzu lang war und sie seit 10 Minuten hätte weg sein müssen. Fuck. Mary nahm die Beine in die Hand und rannte in die entgegengesetzte Richtung der Wachen.

Sie konnte die Schreie und Rufe hinter sich zwar hören, aber nicht vollständig ausmachen, da diese sich überlagerten. Doch sie vermutete, dass es nichts Nettes war. Mit einem gewagten Sprung katapultierte sie sich von der Plattform, auf der sich die Data Tube Einheit befand und ließ sich in Richtung Straße fallen. Die Hydraulik in ihren Beingelenken mussten Überstunden arbeiten, um den Sturz abzufedern und trotz dessen, verlor Mary das Gleichgewicht und rollte ungelenkt und wenig elegant für einige Meter.

“Urgh” Mary erhob sich stöhnend und rieb den stechenden Schmerz in ihren Beinen weg. Sie blickte nach oben, in Richtung ihrer Verfolger und murmelte vor sich hin: “Hab das schon besser hingekriegt.” Die Wachen standen fassungslos Am Geländer der Plattform und schienen nach Verstärkung zu funken. Also lieber keine Zeit verschwenden, sie hatte keine Lust den Vorfall von vor drei Tagen zu wiederholen, als sie es mit Mühe und Not geschafft hatte, aus dem provisorischen Gefängnis der Sicherheits Corp auszubrechen, als sie von dutzenden Wachen eingekesselt wurde. Sie würde diesmal nicht das Glück haben, dass ihr Aufpasser dämlich war und sich hat ablenken lassen. Außerdem hatte sie keine versteckten Mini Bomben mehr in den Schmuggler Verstecken in ihrem Cyberarm.

Nach etwa zwanzig Schritten merkte sie, wie sich ihre Bewegungen wieder normalisierten und ihre Augs in den Beinen ihren Job erledigten, ohne zu ruckeln. Ein wenig besorgt war sie ja schon, dass ihre Beine eines Tages einfach aufgeben würden. Die Cybernetischen Augs, die ihre Füße, Waden, Knie und Teil ihres Oberschenkels ausmachten, waren nur Gebrauchtware gewesen, als sie sich vor einigen Jahren es endlich leisten konnte einen guten Augmentor zu bezahlen.

Mary krachte in einen teils entwurzelten Lampenpfosten, Stirn zuerst, und fiel auf den Gehweg, als wäre sie Teil eines Comedy Holos. “Wo bist du jetzt hergekommen?!” schimpfte sie, während sie sich aufrappelte und ihre blutende Stirn mit einem Finger betastete. Sie blickte sich um, ob ihr jemand direkt auf den Versen war, doch sie schien fürs erste sicher zu sein. Also mühte sie sich in die nächste Seitengasse und ließ sich hinter einem Müllcontainer an einer Hauswand zu Boden sinken. Sie sah Sterne vor sich und war sich zu etwa 95% sicher, dass es noch nicht Nacht war. Der Aufprall musste schwerer gewesen sein, als sie dachte, weil sie sich nur mit Mühe bei Bewusstsein.

Das schlimmste an der ganzen Situation war, dass es bereits das vierte Mal diese Woche war. Ständig tauchten Objekte, Wände oder gar Leute vor ihr auf, während sie in einer ihren unzähligen Gedanken gefangen war. Savoz meinte seit langem, dass das irgendwann ihr Untergang sein würde. Mary würde es zwar niemals zugeben, aber sie war mit ihm einer Meinung. Es war schon mehr als einmal wahnsinnig knapp gewesen und meist entkam sie derartigen Situationen nur durch reines Glück. Aber Chaos war nun einmal Marys Ding. Wurde nicht ohne Grund Anarchy Mary von ihrer vorigen Gang benannt.

Während Mary sich an die Wand gelehnt ausruhte, ging ein Holoanruf auf ihrem Interface ein: ‘Sav’

“Heyyy Saaav. Was läuft?” antwortete sie, nachdem sie sich das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte und versuchte betont entspannt zu wirken. “Wo zur Hölle bist du? Du hättest vor Stunden schon hier sein sollen, mit den Teilen, die ich für DEIN kleines Projekt brauche.” Ein kleines “Oh” entwich ihr. “Ähm. Es kam was dazwischen, aber ich mach mich gleich auf Weg, see ya”. Damit legte sie den Anruf hastig auf und versuchte etwas aus ihrer Tasche zu holen. Nach dem sie die fünfte Tasche durchsucht hatte, fand sie den kleinen Zettel endlich. Darauf notiert waren verschiedene Geräteteile und Werkzeuge. Das meiste auf ihrer Liste war bereits durchgestrichen, aber es fehlten noch immer ein kleines Werkzeug, dass sich Digipin nannte und etwa 10 Meter Nanofaser Kabel. Mary wusste wo sie das Kabel finden konnte, aber das Werkzeug...

Dieses Gerät war der eigentliche Grund warum sie vor fast einer Woche in das Data Tube Zentrum eingebrochen war, bevor sie sich im sprayen ihres Graffitis verloren hatte. Es war vermutlich nicht clever jetzt nochmal da rein zu gehen... Oder?

Nein. Nein, sie musste sich was Besseres überlegen. Dort werden mittlerweile unzählige Sicherheitsleute rumlaufen und alles im Blick haben. “Wenn ich so ein Digi Ding wäre, wo würde ich mich verstecken?” Mary lehnte ihren Kopf nach hinten an die Wand und blickte in den Smog erfüllten Himmel der Stadt hinauf. Nicht weit von hier gab es eine EEI-Werkstatt mit einer hohen Wand. Die Mauer versprach wertvolles Equipment oder interessante Geheimnisse.

Mary beschäftigte sich noch eine ganze Weile mit der Frage, wo sie als nächstes suchen sollte, bis ihr ein Gedanke kam. Wenn sie nicht wusste was so ein Digi Teil eigentlich war, würde es wahnsinnig schwer werden es zu finden, selbst wenn es direkt vor ihr liegen würde. Sie würde also Sav fragen müssen. Sie hatte es schon vor Tagen mit eigener Recherche versucht, aber das lief so gar nicht. “AAARGH” stöhnte Mary und machte sich mental bereit ihren besten Freund anzurufen. Sie würde ihn auf jeden Fall daran erinnern müssen, was für enge Freunde sie waren und wie oft sie ihm schon geholfen hatte.

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Eine weiche und einfühlsame Stimme antwortete:” Was gibts? Hast du alles?” “Naja, was das angeht... Also angenommen ich würde so einen ... Digi- Digi Pin suchen. Nach welcher, groben, Form würde ich da schauen wollen?” “...” “Sav?”, kam von Mary in ihrer zuckersüßesten Stimme. “Wir hatten es bereits darüber. Ein Digipin ist eine kleine 13 cm lange Röhre mit Glas in der Mitte, das Metall ist meist schwarz und hat kleine Zahlen in einem Muster auf einer Seite, die von 25 bis 95 gehen. Du könntest bei einer Cybersecurity Corp nachschauen oder auf dem Schwarzmarkt.” “Ohhhh. Ja stimmt, das hattest du mir schonmal erklärt, danke.” “Mary, warte.” “Ja?” “Pass auf dich auf. Und versorgt die offene Wunde an deinem Kopf.” “Die? Oh fuck. Hehe, jap mach ich, see ya Sav” Sie legte so schnell wie möglich auf und griff sich an die blutige Wunde. Die hatte sie schon wieder völlig vergessen.

Ein kleines Wundspray und Nanopflaster später, machte Mary sich auf in Richtung des Data Tube Zentrums. Wenn sie es am besten bei einer Cybersec Corp versuchen sollte, dann würden sich die Corposecs dort am besten eignen. Immerhin, machte die Corp nicht nur wachaufgaben durch Personal, sondern hatte Drohnen, Kameras und was nicht sonst noch alles. Bei ihren diversen Einbrüchen, hatte Mary eine ganze Menge an technischer Security gesehen.

Doch wie sie prophezeit hatte, war das Zentrum wie ein Hornissen Nest, dass von einem Kind mit einem Stock vom Baum geschlagen wurde. Dutzenden Figuren bewegten sich kreuz und quer durch das ganze Gebiet und der Himmel war von Drohnen erfüllt. Das schlimmste jedoch, war, dass der Ort an dem sie zuvor immer eingestiegen war, repariert und besonders gut bewacht war. Der lange Zaun mit dem kleinen Loch darin, war von Metallplatten und Plasteel Paletten verbarrikadiert worden. Selbst wenn sie es an den aufmerksam dreinblickenden Sicherheitsleuten vorbei schaffen sollte, würde sie es nicht hineinschaffen. Zumindest nicht hier.

Der Rest des Gebietes sah ähnlich aus. Hier würde sie es niemals lebendig rein und raus schaffen. Also Planänderung: Einen der Wachen schnappen und schauen ob er so ein Ding bei sich hatte. Und wenn nicht... Dann würde sie sicher eine andere Idee haben. Mary war gut im Improvisieren.

Langsam und wie eine Raubkatze im Dschungel pirschte Mary sich an einen der weniger befestigten Wachposten heran. Es war unmöglich von hier aus auf das Gelände zu kommen und deshalb waren nur 2 Wachmänner anwesend. Beide waren in dunkle Kampfausrüstung gekleidet, mit Pistolen an ihren Hüften und kleinen MPs über der Schulter. Der eine sah aus wie der perfekte Soldat. Groß, athletisch, fokussiert und aufmerksam. Der andere jedoch... Mary grinste leicht, war ein scheinbarer Neuling, der gegen die Langeweile und Monotonie der Wachaufgabe kämpfte. Seine MP hing so, dass er sie nicht sofort erreichen würde und sein Holster hatte immer noch die Griffsicherung aktiviert, damit die Waffe nicht gezogen werden konnte.

Mary nahm die gesamte Situation vor sich auf und stellte sich vor wie sie vorgehen würde. Sie war hier in einem Gebüsch, dass sich lange an der Mauer entlang zog und Die Wachen standen im Schatten der Mauer selbst. Niemand würde hier etwas sehen. Der gute Soldat war auf jeden Fall ihr erstes Ziel, er würde sonst zu schnell reagieren und sie mit Kugeln durchlöchern. Ihren massiven Revolver konnte sie hier nicht nutzen, ohne jeden einzelnen Anwesend auf sich aufmerksam zu machen. Messer also. Sie nahm das rasiermesserscharfe Karambit aus dem Holster vor ihrer Brust und pirschte sich einige Schritte weiter. Sie hielt das Klauenförmige Messer in ihrer linken und Griff langsam nach dem Kukri an ihrem Rücken. Es war eine Art Machete, die nach vorne gebogen war, somit das perfekte Werkzeug um den Neuling direkt nach dem ersten Angriff ebenfalls auszuschalten. Sie stockte einen Augenblick lang. Sollte sie die beiden wirklich einfach töten? Dann musste sie sich ein Lachen verkneifen. Corpos verkauften ihre Seele bei Eintritt in das Unternehmen. Ein seelenloser Körper war kaum mehr als eine Fleischpuppe, gelenkt von den gesichtslosen Corporations, die alles im Würgegriff hielten.

Ihr Augment Auge fokussierte sich auf ihre Beute direkt vor ihr. Wie ein Panther ging sie in eine Angriffsposition und spannte ihre gut trainierte Muskulatur an. In weniger als dem Bruchteil einer Sekunde sprengte sie sich mit der Kraft ihrer Bein Hydraulik aus dem Gebüsch heraus und auf den Wachmann.

Er musste einen Reflex Co Prozessor oder etwas ähnliches implantiert haben, denn er reagierte übernatürlich schnell und zog seine Pistole. Er war wirklich verdammt gut. Doch all das half ihm nicht, denn bevor er abdrücken konnte hatte Mary ihn bereits mit ihrem Momentum zu Boden geworfen und das Messer in seinem Hals. Ihr linkes Bein rammte sich über seinem Waffenarm in den Boden und brach diesen. Die Pistole fiel leise klackernd aus seiner Hand. Noch in derselben Bewegung, drehte Mary ihren Körper, damit sie sich vom nun toten Wachmann abstoßen konnte und nahm ihr zweites Ziel in Fokus. Sie sprang und ließ ihr Kukri durch den Körperpanzer und das Fleisch darunter gleiten. Es war keine Monoklinge, Vibro Messer oder Hochfrequenz Messer, aber es war so scharf und die Klinge so dünn, dass die Rüstung wenig half.

Der Neuling realisierte erst zu spät, dass sein Körper bereits starb. Für ihn war es wie in einem Horror Holo. Eine Bestie brauch aus dem Nichts heraus und Trieb eine lange Klaue in seinen Partner, der ihn seit wenigen Wochen auf Patrouillen mitnahm, um ihn auszubilden. Das Biest wandte sich nun ihm zu und ein glühendes Auge paralysierte ihn mit Furcht. Er kam nicht einmal dazu daran zu denken seine Waffe zu ziehen. Es war so schnell geschehen, dass er erst als er sterbenden gen Boden fiel, sah, dass es eine Frau war und kein Monster. Seine letzten Worte schafften es nicht mehr aus seiner Kehle heraus.

Mary erhob sich und sah ihr Werk an. Sauber und Schnell. Sehr gut. Und niemand hatte es mitbekommen. Nun zum nächsten Punkt in der Tagesordnung, Digi Ding, sprach sie in sich selbst hinein. Sie durchsuchte erst den Veteranen, doch fand nichts, das auf die Beschreibung, die Savoz ihr gegeben hatte zutraf. Auch der Neuling hatte nichts dabei, das Digimäßig aussah. Mary fluchte leise und dachte nach.

Sie erhob sich und sah auf die beiden leblosen Wachen herab. Corpos. Hier würde sie sich nicht schlecht fühlen müssen. Doch ein Gedanke begann zu sprießen, als sie den Körper des Veteranen sah. Die Ausrüstung war, abgesehen vom Kragen, noch völlig in Ordnung. Und die Schwarze Farbe half das Blut zu verstecken. Sie kniete sich hin und begann die Rüstung zu lösen und die Waffenholster zu entfernen.

Wenige Minuten später trat sie als der Veteran aus dem Schatten der Wand. Sie war ein bisschen zu klein, aber es fiel nicht auf, wenn man nicht darauf achtete. Auch die Blutflecken waren kaum zu sehen und der Helm versteckte ihr Gesicht.

Mit geschulterter MP und Pistole an der Hüfte begab sie sich auf zum Eingang des Geländes. Zu ihrer absoluten Überraschung konnte sie einfach durch das Tor spazieren. Ein freundliches Nicken zu einigen der anderen Wachen und einfach so aussehen als würde man hierhergehören und wäre beschäftigt und niemand achtete auf einen. Um die Illusion zu erschaffen, eine wichtige Aufgabe zu haben, öffnete sie das Holo Interface am linken Arm der Rüstung und ging wahllos ein paar Daten durch. Der Schritt geschwind und zielstrebig.

Mary schaffte es auf diese Art bis hin zum Operationszentrum der Corposecs und betrat etwas, das wie ein Arsenal aussah. Vor ihr war ein Paradies für alle Cyberpunks. Dutzende Waffen und unzählige Gadgets. Darunter auch ein Digipin. Das kleine Gerät lag zusammen mit feinen Zangen und verschiedenen Platinen und einer Box, direkt neben anderem Werkzeug, von Bohrern, zu Elektrometern und anderen Messinstrumenten. Mary war sich noch immer nicht ganz im Klaren, was ihr gerade erbeutetes Gerät bewirkte, aber das war im Moment nicht wichtig.

Sie füllte sich die Taschen mit Blendgranaten, Rauchbomben, EMP-Generatoren und GPS-Trackern, bevor sie das kleine Arsenal verließ und wieder mit zielorientiertem Gang in Richtung Ausgang ging.

Doch diesmal blieb sie nicht ignoriert. Einer der Wachleute am Tor hob grüßend seinen Arm und rief “Markus, wo hast du denn deinen Schatten gelassen?” Panisch dachte Mary nach und ging weiter, bis sie schließlich neben ihm war und ein falsches Husten begann und erst auf sich, dann das Operationszentrum und dann die grobe Richtung, aus welcher Mary ihr Outfit herhatte. Durchgehend hustend drückte sie sich am verdutzten Wachmann vorbei und verließ das Gelände, betend, dass sie unbehelligt gehen konnte.

Zu ihrem erneuten Schock, klappte es. Das war zu einfach gewesen. Ein Plan der tatsächlich so verläuft wie vorgestellt?! Da musste doch ein Haken dabei sein. Doch selbst als Mary ihre Verkleidung loswurde und nur mit Rüstungsteilen und zwei Hamatachi MPs und zwei Pistolen, deren Modell Mary nicht zu hundertprozentig identifizieren konnte, wurde sie von niemandem aufgehalten.

Auf einen Hinterhalt oder anderes Problem wartend ging Mary zurück in das Versteck der Children of Nero und entspannte sich erst, als sie die Mitglieder ihrer Gang sah, vor allem die Schwachen der Stadt, die sich in dieser Hölle nicht selbst schützen konnten. Ein besorgter Savoz rollte in seinem Roll/Cybermancing Stuhl auf sie zu und die anderen machten ihm Platz.

Anarchy Mary hatte ein Kunstwerk fertiggestellt, ein benötigtes Werkzeug beschafft und ist mit einem Haufen Equipment zu ihrer Familie zurückgekehrt. Und all das ohne den Löffel abzugeben. Sie verbuchte das als einen ihrer seltenen Siege im Leben und ließ sich mit Savoz und den anderen im Gemeinschaftsraum nieder um gemeinsam ein simples und geschmackloses Abendessen zu sich zu nehmen und erzählte von ihrer Woche.