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Gangster der Stadt

Sam blickte an sich herab. Die Aizutachi hatte ihn mit einem Cybermancing Suit ausgerüstet. Nicht ganz State of the Art, aber definitiv teuer und sehr effektiv darin seine Cyberware nicht so schnell überhitzen zu lassen. Es war ein enganliegender Bodysuit in tiefem Schwarz mit roten Akzenten, die scheinbar kaum mehr als Designelemente waren. Er saß in einer Art Waffenkammer und wartete darauf, dass Sara MoRa ihn abholte, wie es der Recruiter Kazuto gesagt hatte. Sam hatte seine Waffen und anderes Equipment, wie sein externes NetDeck zurückbekommen. Er hatte direkt bekommen, das umliegende Net zu überprüfen, um ein paar Informationen zu finden. Die Security hier war beeindruckend. Er machte sich daran einige der Verteidigungsmechanismen zu studieren. Womöglich könnte er sie reverse Engineered, um sich ein paar Mächtige Daemons zu erschaffen. Er war so abgelenkt, dass er im ersten Moment nicht bemerkte, wie eine kleine Person in den Raum kam. Erst nach einem räuspern, blickte Sam zu ihr und zog sein Cybermancing aus dem System zurück. Sara hob eine Augenbraue: “und etwas interessantes gelernt? Ich bezweifle, dass du durch meine Sicherheitsmaßnahmen durchkommst” Sam blickte sie an: "Richtig. Aber das brauchte ich gar nicht, ich habe mir die Maßnahmen an sich angeschaut und versucht sie für mich zukünftig zu nutzen.” Die kleine Frau lächelte und warf Sam etwas zu. Er fing es, es war ein kleiner Chip. “Was is da drauf?” fragte er, “Die Schlüssel in mein System. Zumindest zu denen Teilen die wichtig für dich und deine Arbeit sind” Skeptisch blickte Sam den Chip an und öffnete ein separates Subsystem und platzierte den Chip in seinem Kopf. Bedacht darauf sein eigenes System zu schützen öffnete er den Chip im Subsystem. Es waren Zugangscodes. Wie Sara sagte. Also löschte er das Subsystem und laß den Chip regulär. Er wandte die Codes an und hatte Zugriff auf einen, ihm viel zu kleinen, Teil des umliegenden Systems. Doch etwas schien in den Codes versteckt gewesen zu sein. Denn er merkte, wie eine Art Tracker sich tief in seinem Kopf festsetzte, es sich mit seinen wichtigsten Funktionen verband, dass er es nicht herausnehmen konnte. Verdammt. Diese Sara MoRA war gut. Er blickte sie an und seine Überraschung schien ihm aufs Gesicht geschrieben zu sein, denn Sara lachte auf als sie ihn so sah. “Keine Sorge, ich bin die Einzige, die deinen Standort sieht und auch nur so lange bis ich dir vertrauen kann” Sam wollte es zwar nicht, aber er musste sich zugestehen, dass sie um einiges besser war als er selbst. Aber das würde er schon irgendwie für sich nutzen können, um selbst besser zu werden. “Was soll ich für euch denn überhaupt machen? Hat mir bisher immer noch keiner gesagt” murmelte Sam vor sich hin, tief in seinen Gedanken versunken. “Ganz einfach. Wir brauchen einen Cybermancer für eines unserer Einsatz Teams. Du wirst nicht direkt in der Action dabei sein, sondern ein wenig zurückhängen und die Rolle des Supports übernehmen. Türen öffnen, CCTV-Kameras hacken, Gegnerische Schutzmaßnahmen ausschalten. So ein Zeug. Wirst du ja wohl hinbekommen” “Yeah, aber warum. Habt ihr keine eigenen Leute?” Sara blickte ihn an, Gesicht kalt.” Bist nicht der hellste, hm?” “Was?” “...Das ist ein Test, um zu sehen, ob du uns nützlich sein wirst, verdammt nochmal. Was stimmt mit dir nicht” “Oh, achso. Nadann. Sag das doch gleich” Sara schien ein wenig überrascht und verwirrt über Sam. Sie fing sich jedoch kurz darauf wieder. “Wenn du Waffen oder so brauchst, hier kannst du dir nehmen, was du brauchst, will nicht, dass mein neuestes Projekt schlecht ausgerüstet loszieht.” Mit diesen Worten drehte sich Sara und verließ den Raum. Sam blickte ihr noch einen Moment hinterher.

Was für eine seltsame Frau. Aber hey, kostenlose Waffen, das ließ sich Sam nicht zweimal sagen. Er ging die Schränke durch, die meisten Waffen waren Pistolen und SMGs. Viele von ihnen Basis Modelle oder gewöhnliche intelligente Waffen mit rudimentären Zielsystemen. Nicht wirklich interessant für ihn. Doch dann fand er etwas, was mehr als nur interessant war. Ein riesiges Gewehr, mit großem Kaliber und intelligenter Zielsuche. Er nahm es aus dem Schrank und unterschätzte das Gewicht deutlich. Es fiel ihm aus den Armen direkt auf seinen Fuß. Fluchend sprang er nach hinten und blickte sich um. Keiner da der es bemerkt hatte. Gut. Er versuchte das Gewehr zurück in den Schrank zu hieven, was sich schwerer als gedacht herausstellte. Nach wenigen Minuten gab er es auf und lehnte das Gewehr stattdessen gegen den Waffenschrank und ging schnellen Schrittes zur anderen Seite des Raumes. Die Waffen hier waren jedoch wieder gewöhnlich, wenn auch ein wenig hochwertiger als die Vorigen. Mit seiner Hamatachi SP45 war er schon gefährlich genug. Zumal seine eigentliche Waffe sowieso das Cybermancen war. So verließ er die Waffenkammer und trat in den langen weißen Gang hinaus, der viele Türen zu anderen Waffen-, Rüstungs- und Equipment Räumen hatte. Das Neon Licht von über ihm stach in den Augen und er war froh, als er durch eine Stahltür nach außen in eine Art Garten trat. Es sah aus wie die japanischen Zen Gärten aus den Geschichtsbüchern. Nicht wie die modernen die in vielen japanischen Mega Corpo Atrien zu sehen war, sondern mit mächtigen Steinen, die umgeben von Natur waren, durch die sich kunstvolle Dekorationen und feinster Sand und Kies zogen. So etwas in Neu Berlin zu sehen war ungewöhnlich. Besonders hier in diesem Teil der Stadt. Diese exotik machte den gesamten Garten nicht nur schön, sondern geradezu mythisch. Sam genoss einen langen Moment hier. Während er die Atmosphäre in sich einsog, wurde ihm klar, dass er es hier nicht nur mit der Aizutachi zu tun hatte die allen bekannt war, sondern mit einer Organisation die um ein Vielfaches mächtiger, größer und einflussreicher war. Die wahre Aizutachi schien mehr eine Corporation zu sein als eine klassische Gang. Doch die gewöhnlichen Leute der Welt hatten immer nur die Seite gesehen, die sie sehen sollten. Auch Sam dachte bis gerade eben, dass es sich nur um einen Ableger der japanischen Yakuza handelte. Doch das hier war mehr. Ähnlich wie die Yakuza, zu der sie Anfangs gehörte, war die Aizutachi groß und mit den Regierungen und Corporations verbunden. Das konnte sich noch als Problem für Sam herausstellen. Wäre es nur ein Gang wie alle anderen, hätte er keine Probleme in den Tiefen dieser Mega City zu verschwinden. Doch wenn die hiesigen Cybermancer in Kontakt mit den richtigen Leuten stand, war Sam nirgends wirklich sicher. Somit änderte sich Sams Plan. Statt einige Zeit damit zu verbringen den Tracker in seinem System unschädlich zu machen und zu flüchten, mit all den Daten die er soweit stehlen konnte, würde er sich wohl damit abfinden müssen, zumindest für eine Weilte hier mitzumachen, bis ihm etwas Besseres einfiel.

Mit einem letzten Blick durch den Garten begab sich Sam auf den Weg zu den Koordinaten, die ihm von Sara geschickt wurden. Es war ein ganzes Stück entfernt doch zum Glück stand ein Motorrad mit Schlüssel bereit. Sam war sich sicher, dass es eines der getöteten Mitglieder war, die ihn zuvor gejagt hatten. Er schwang sich auf die Maschine, es war ein altes Superbike, mit einem Schriftzug der Vanguard besagte, mit scharfen Kanten und spitzen Winkeln. Tief und böse aussehend, lag es auf der Straße wie ein blauer Blitz. Sam war noch nie ein Motorrad gefahren, also suchte er sich erst eine Anleitung aus dem Net herunter und begann vorsichtig die Anweisungen zu befolgen. Das Fahren war einfacher als Sam erwartet hatte, das Superbike machte einen Großteil des Fahrens selbst, er musste lediglich in die ungefähre Richtung lenken, in die er wollte und Gas geben und Bremsen. Der Klang war berauschend, der mächtige, aber kleine Motor schrie unter Sam, während er durch die kaum befahrenen Straßen schoss. Das war etwas an das er sich gewöhnen konnte. Er verließ EEI und fuhr durch den angrenzenden Stadtteil Nord-Brandenburg, das vor allem mit billigen Apartments vollgestopft war. Enge Gassen die tief in den Beton Dschungel führten, Straßen voll mit Fahrzeugen und die Bürgersteige voller Menschen. An jeder Ecke waren Essensstände und es gab unzählige Shops, die sich zu beiden Seiten der Straße entlang zogen. Es herrschte geschäftiges Treiben und es waren vereinzelte Polizisten zu sehen. Sie waren durch ihre Hell Blau, Silberne Rüstung und Helme leicht zu erkennen. Es waren gewöhnliche Polizisten, dazu da die gewöhnlichen Einwohner in Schach zu halten und kleinere Verkehrsdelikte zu klären, nur mit Stun-Baton und klein Kaliber Waffe ausgestattet. Viele von ihnen waren schlechter ausgestattet als die meisten Gangbanger, was dazu führte, dass Nord-Brandenburg größtenteils von den lokalen Gangs regiert wurde, welche die Polizei mit Drohungen und Schmiergeldern geschmeidig gemacht hatten. Ironischerweise war dieser Stadtteil einer der ruhigeren Neu Berlins. Die Gangs hier bestanden schon seit so langer Zeit, dass sich klar definierte Gebiete gebildet hatten, die von allen respektiert wurden. Zudem wurden Verbrechen oft von den Gangs selbst aufgeklärt und die Täter sofort bestraft. Was dafür sorgte, dass viele Verbrecher eher in die umliegenden Stadteilen ihr grausiges Werk ausübten. Sam fuhr an eine rote Ampel heran und sah neben sich einen vollständig Gold lackierten Auverss Polier. Das schwerste und längste Luxusfahrzeug, das in den letzten 20 Jahren herausgebracht wurde. Drinnen saß ein Fahrer vorne in edlem Outfit, durch die verdunkelten Fenster sah Sam hinten nur einen Schatten der scheinbar eine Zigarre rauchte und ein Glas in der Hand hielt. Die Felgen zeigten einen Panther mit offenem Maul. Panthers. Eine lokale Gang die sich auch in andere Stadtteile ausweitete. Sie waren eine der größten Fraktionen im Drogenschmuggel, der aus Ost Europa kam. Scheinbar wurde hier ein hoch rangiges Mitglied durch sein Gebiet gefahren, um die Einwohner daran zu erinnern, wer ihr Oberhaupt war. Als Grün wurde zog Sam auf seinem Motorrad davon und schlängelte sich weiter durch den Verkehr. Bis er in den nächsten Stadtteil, Altes Zentrum, kam. Er musste nur noch einige Minuten weiterfahren, bis er an den gegebenen Koordinaten angekommen war. Sam parkte sein Motorrad in einer kleinen Gasse, die durch die Altbauten führte. Er stieg ab und blickte sich um. Aus den Schatten kamen drei Personen, zwei große und eine kleine. Beim näher kommen sah Sam, dass es sich um Aizutachi Ninja handelte, die in schwarze Polymer Rüstungen und mit Waffen ohne Ende dastanden. Gesichter vollkommen verdeckt. “Du der ‘mancer?” fragte die kleine Gestalt. Ihre Stimme war sanft und leise. “Ähm, ja, Sam. Sollte euch hier aushelfen, hatte Sara gesagt”. Einer der großen mischte sich ein: ”Gut dann komm, hier ist ein Port mit dem du auf umliegende Netzwerke zu greifen kannst. Sag wenn du bereit bist” Damit drehten sich die drei und begaben sich zurück in die Schatten und schienen verschwunden zu sein. Sam sah sich einen kurzen Moment um, bis er den amateurhaft installierten City Port fand. Er war nicht gesichert und hatte nur begrenzten Datenfluss. Statt diesen Port zu nutzen, aktivierte er stattdessen die Scan Funktion seiner Augen und schaute sich um, ob er eine passende Datatube fand. Sogar mehrere. Perfekt. Er öffnete einen Kanal zu den drei Ninjas, die sich nun irgendwo auf den Dächern aufhielten, um ihnen mitzuteilen, dass er vollen Zugriff hat. Die sanfte Stimme der kleineren ertönte: “Das Apartment, in das wir müssen ist Nummer 312 im 2D Gebäude.” “Ok. Gebt mir einen Mom- Hab es. Die Security Vorrichtungen sind ausgeschaltet, habe Kamera Zugriff. Soweit niemand zuhause.” Kurz darauf meldete sich einer der Daemons die Sam platziert hatte. “Aufgepasst, jemand versucht auf die Kameras zuzugreifen. Ich lasse einen Loop spielen, kann aber nicht garantieren, dass er drauf reinfällt.” “Ok. Wir sind fertig. Kommen jetzt raus. Verschleire alle Spuren” Sam fragte “Verschleiern oder vernichten?” “Wenn du es komplett vernichten kannst, dann tu das” meldete sich wieder die sanfte Stimme. Sam ließ sich das nicht zweimal sagen. Mit aller Kraft seines erweiterten Verstandes unterbrach er jegliche Verbindungen, die zu dem Gebäude liefen und ließ kurz darauf eine massive Überladung durch die Datatube laufen, die für einen EMP-Effekt sorgte, der jegliche Elektronik innerhalb des Gebäudes zerstörte. Die Lichter der Stadt erstarben für einen Moment, bevor sie in einer Kakophonie aus Alarmen, Schreien und Scherben, wieder aufleuchteten und dabei viele der Lampen zerstörten, die diese massive Spannungsspitze nicht vertragen konnten. Der gewohnte Kopfschmerz von überhitzender Cyberware wusch über Sam, als dieser sich erhob und kurz orientieren musste. Cybermancing war in den meisten Fällen eine subtile, elegante Kunst, bei der Verstand wichtiger war als reine Kraft, mental oder physisch. Doch Sam schwang diese elegante Kunst eher wie einen Hammer, statt einem Skalpell. Er hatte es sich schon vor einiger Zeit abgewöhnt nach den üblichen Regeln zu spielen. Mit seinen selbst erschaffenen Programmen musste er sich kaum noch auf das eigene ‘Mancing selbst konzentrieren und konnte sich rein auf das Management seiner Cyberware konzentrieren, um gewaltige Systeme in die Knie zu zwingen und für seine Daemons vorzubereiten.

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“Gut gemacht Neuling. Ich sende meinen Bericht an Sara. Black Team out.” ertönte es im Sprachchannel der Sam mit den anderen verband, bevor der Channel abgebrochen wurde und Sam nur noch mit seinen eigenen Gedanken war. Er blickte sich um und sah wie vermehrt Menschen aus den Gebäuden kamen und entschied jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um sich aus dem Staub zu machen. Er schlenderte zu seinem Motorrad hinüber, während er die Leute um sich imitierte und so tat, als würde er nach dem Grund für das Chaos suchen. Die Vanguard heulte auf als Sam den Motor aus seinem Schlummer holte und er schoss auf seinem Motorrad in den Verkehr hinein. Nach wenigen Abzweigungen war er kaum noch verfolgbar durch den dichten Verkehr und Sam entspannte sich ein wenig. Der Wind, der durch seine Haare fuhr half dabei. Die Fahrt zurück nach EEI war länger als der Hinweg, da Sam sich nicht durch den Verkehr schlängelte, sondern mit dem Verkehr schwamm, um darin unterzugehen, für den Fall, dass jemand mit Zugriff auf CCTV-Kameras nach ihm Ausschau halten würde nach seinem kleinen Stunt vorhin. Bevor er den Stadtteil verließ, hielt er jedoch an einer Seitenstraße und suchte sich einen der unzähligen Futterstände, die die Straße begleiteten. Er zog sich seine Kapuze über den Kopf und stellte sein Motorrad in einer schattigen Ecke ab. Sam fand einen Laden, der ihm gefiel, in einem neo deutschen Stil, der alte deutsche Küche mit den heutigen Einflüssen aus aller Welt kombinierte. Seit den Ausweitungen deutscher Corps nach Afrika gab es auch viel Mittelafrikanische Elemente in der neo deutschen Küche. Ein Favorit Sams. Er nahm auf einem kleinen Plastik Stuhl platz, der vor einem, ebenfalls aus Plastik bestehenden, Tisch platz und bestellte sich eine Portion Mchuzi wa Kamba mit Kartoffeln. Die Garnelen in der Kokossauce waren überraschend gut, mussten wohl irgendwo lokal im Untergrund gezüchtet worden sein. Frische Garnelen auf legalem Wege zu beschaffen war unglaublich kostspielig. Dem guten Essen und der besseren Einrichtung als andere Laden nach war das hier vermutlich Teil einer der Gangs. Was erklärte warum die Garnelen ohne weiteres verwendet wurden ohne legale Konsequenzen zu fürchten. Das Bier, das mit dem Mahl kam, war von einer ähnlichen Qualität wie das Gericht. Sam genoss es, war sich jedoch im Klaren, dass so etwas mehr als nur ungewöhnlich war. Läden, die von Gangs benutzt wurden, waren zwar häufig von guter Qualität, aber Außenseiter waren dort so gut wie nie erlaubt. Doch hier saß er, mit einer Mahlzeit wie er sie seit 12 Jahren nicht mehr hatte. Da er aber bisher noch nicht behelligt wurde, begann er zu hoffen. Womöglich war er an eine besonders großzügige Gang gelangt. Bestimmt. Sicher. Noch während er innerlich über seinen kleinen Witz lächelte, hörte er wie hinter ihm ein Stuhl beiseite gezogen wurde. Im nächsten Moment setzte sich ein gut gekleideter Mann von etwa 40 Jahren an den Tisch und blickte Sam direkt in die Augen. Er begann zu sprechen, während er einen Zahnstocher aus seinem Mund nahm: “Und, schmeckts? Ist gut hier. Ich sorge persönlich dafür.” Sam nickte und meinte: “Sehr gut. Nicht häufig findet man Essen, dass es mit dem Lunch eines höheren Corpos aufnehmen könnte.” Der Mann lächelte und zeigte komplett schwarze Zähne, die scheinbar aus einer Metalllegierung gemacht waren, da sie kunstvolle Formen hatten. “Kommst nicht aus der Gegend, hm?” “Nope” Der Mann unterbrach seinen intensiven Blick für einen Moment, um sich auf seine Hände zu blicken, bevor er weitersprach: “Normalerweise werden Leute, die sich hierher verirren direkt in eine meiner Fabriken gebracht. Kostenlose Arbeit und so, du verstehst schon. Aber Leute mit Cyberware... Die lerne ich am liebsten persönlich kennen. Besonders wenn es etwas so Hochwertiges ist wie bei dir. Mein ‘Mancer hat mir einiges über dich erzählt, als du vorhin gescannt wurdest.” Er wurde gescannt? Wann? Er sollte es eigentlich bemerken, wenn jemand oder etwas einen Scan begann. Der Mann fuhr fort: “Ich kann Talent sehen, wenn es vor mir sitzt. Und du kleiner, scheinst geradezu perfekt zu sein für einige Jobs, die ich anbiete.” Sam fragte: "Du suchst einen Cyberpunk, um deine Drecksarbeit zu machen?” “Neeeiin. Nein. Nunja. Ja. Aber sieh es nicht als Drecksarbeit an. Es sind legitime Gigs, die ich anbiete, jeder passend zu den Fähigkeiten meiner Mitarbeiter. Und ich bezahle gut.” Sam trank das Bier fertig und stand auf: “Danke für das Angebot, aber ich bin bereits im Geschäft mit anderen Bossen. Aber war schön Sie kennengelernt zu haben. Wahrlich fantastisches Essen hier.” Sam drehte sich in Richtung Ausgang, seine Sinne vollkommen auf den Mann im teuren Outfit fokussiert, bereit seine Waffe zu ziehen. Von hinter ihm kam “Du wirst bald eine Nachricht bekommen, falls du doch einen Job brauchst, findest du mich durch die Daten darin. Schönen Tag noch Sam.” Sam erstarrte. Es sollte unmöglich sein seine Daten lesen zu können, außer vielleicht mit Militär Equipment. Er drehte sich langsam. Das Grinsen auf dem Gesicht seines Gegenübers wurde breiter. “Ich habe Mittel und Wege selbst die besten Punks auf meine Seite zu bringen. Wir hören voneinander.” Damit stand er auf und begab sich in den hinteren Teil des Ladens auf eine unscheinbare Tür zu. Sam verschwendete keine weitere Zeit und verließ das Etablissement, nachdem er bezahlte und schwang sich auf sein Bike. Kurze Zeit später kam er mit qualmenden Reifen in EEI gegenüber des Aizutachi Quartieres zum Stehen.

Während er noch auf Vanguard sitzen blieb durchforstete er seine Systeme um die Schwachstelle ausfindig zu machen, die genutzt wurde um seine Security zu umgehen. Doch selbst nach dutzenden Überprüfungen, jedes einzelnen System, Programm und Daemon, fand er nichts. Es sollte unmöglich sein ihn zu scannen und auf seine Daten zuzugreifen. “Hey Frischling, was machst du da?” kam, eine Stimme von der anderen Straßenseite. Sam blickte auf, ein kleiner, breitgebauter Aizutachi stan im üblichen Anzug vor dem Eingang und winkte ihm zu. “Komm rüber, wir können hier nichts gebrauchen dass Aufmerksamkeit auf uns lenken kann.” Sam atmete tief durch. Dann noch einmal. Und erneut. Dann stieg er ab und ging auf den Eingang in das Quartier zu. “Tut mir leid. War in Gedanken verloren.” entschuldigte Sam sich. Der kleine Mann klopfte Sam auf die Schulter, die etwa auf seiner Augenhöhe war und meinte nur:”Keine Sorge, man gewöhnt sich irgendwann an die ganzen Regeln, dann muss man kaum noch darüber nachdenken um sie zu befolgen. Ich bin übrigens Darwin.” “Sam.” “Mir wurde gesagt dass ein Frischling dazu gekommen sei, aber ich wusste nicht dass es ein Cybermancer ist. Du wirst hier schnell aufsteigen, das garantiere ich dir” Sam ging an ihm vorbei durch die Tür und meinte:”Ich frag mich nur ob ich das will. Bin hier nicht gerade freiwillig, was dir sicher bewusst ist.” Der kleinere lachte:”Hehe, das wissen wir alle, aber unserer Erfahrung nach machen sich diejenigen mit besonderen Fähigkeiten hier schnell einen Namen und sobald sie sehen wie es sich so lebt als höheres Mitglied, bleiben sie liebend gerne. Egal wie sie dazu gekommen sind.” “Mhm.” Damit ging Sam weiter und brütete weiterhin über das Gespräch in Neu-Brandenburg nach.

Sam war sich erst klar, dass er überhaupt nicht wusste was er hier machen sollte, wohin er gehen sollte und ob er überhaupt hier in diesem gut ausgestattem Atrium sein sollte. Ein wenig unbeholfen blickte er sich um. Viele in Anzügen, die verschiedensten Aufgaben nachgingen, einige scheinbare Meetings in gemütlichen Sesseln mit verschiedenen Drinks auf den Tischen. Sam sah einige die vermutlich Corpos waren, sowie Polizeikommandanten und Politiker. Scheinbar war hoher Besuch etwas übliches. “Sam, setz dich irgendwo hin, ich bin gleich da”rief eine junge Japanerin quer durch den Raum, zu dem noch immer hilflos herumstehenden Sam. Welcher sich zögerlich in einen der tiefen bequemen Sesseln setzte. Das war absolut nicht seine Welt. Er war kein Buisiness oder Politik Mensch, oder ein Personen Mensch allgemein. Er musste sich 15 qualvolle Minuten gedulden bis endlich jemand kam und sich ihm gegenüber setzte. Es war die kleine Japanerin von vorhin. “Hi Sam, ich bin Tomioka Nue, kannst mich Nue nennen” “Ähm Hi, Sam.” kam zurück. “Also Sam, ich bin Teil der Gruppe die dich überwacht hatte und den Bericht des Eisnatz Teams erhalten hatte. Hast du echt gut gemacht. Wir sind beeindruckt. Ich will dir ein Angebot in Saras Namen machen.