„Ich weiß nicht mehr, welcher Tag es war. Aber ich bekam nochmal Post von dir. Ich hatte mich so gefreut, hatte gehofft du kämst bald zurück. Doch du schriebst, dass ihr euch auf eine Invasion vorbereitet, und du nicht mehr dazu sagen darfst. Nur dass es sicher gefährlich wird. Und dass ich für dich eine Kerze mit anzünden soll. Dabei hatte ich nicht mal mehr das Geld, um dir zurück zu schreiben. Ich musste den Brief für mein Feuer verwenden, und hab dabei nur geweint. Ich wusste zwar, dass ich Feldpost zur Not auch im Postamt umsonst hätte aufgeben können. Aber was hätte ich dir denn schreiben sollen? Und ich war, inzwischen, nicht mehr so, präsentabel. Verstehst du? Ich hab es vermieden, mich länger als nötig draußen zu zeigen. Mir war es peinlich, wie ungepflegt ich inzwischen war. Und ausgerechnet da musste der Vermieter vorbei kommen.
Es hatte wohl Beschwerden gegeben, wegen dem Rauch. Ich wollte ihn nicht rein lassen, aber er hat schon durch den Türspalt gesehen, dass seine Lampe fehlte und ist wütend rein gepoltert. Er hat so gebrüllt. Ich hab versucht mich zu verteidigen, aber er forderte, dass ich sofort ausziehen sollte. Ich bat ihn um einen Tag Aufschub, um ihm sein Geld zu besorgen, aber er schimpfte: „Sie können froh sein, wenn ich Sie nicht gleich eigenhändig zum Fenster raus werfe. Wenn Sie nicht in einer Stunde verschwunden sind, rufe ich die Polizei!“ Ich musste also gehen. Viel hatte ich ja nicht mehr, so packte ich alles in meine Decke, band sie zu und trug sie wie ein Bündel über der Schulter, und meine Mappe unterm Arm.
Die Matratze war zu sperrig, um sie mit zu nehmen, und ich machte mir große Sorgen, wo ich die Nacht schlafen sollte. Es war in letzter Zeit immer kälter geworden und die Vorstellung, auf dem blanken Boden in irgendeiner Gasse pennen zu müssen, jagte mir Angst ein. Ich habe versucht irgendwo unter zu kommen. Aber in dem Männerwohnheim war kein Platz, oder vielleicht wollten sie mich auch nicht haben, weil ich keinen Job hatte und schon wie ein Landstreicher aussah. Immerhin meinen Overall hatte ich noch übrig, den ich über meinen restlichen Sachen trug. In der Obdachlosenunterkunft wollte ich lieber nicht bleiben, dort trieb sich zu viel aggressives Gesindel rum. Also klapperte ich die Hotels und Herbergen ab. Du kannst dir denken, wie gut das lief.
Am Bahnhof gibt es ein Motel, bei dem die Zimmer 12$ pro Nacht kosten, mit Frühstück. Ich hatte noch 10$ und 45 Cent in der Tasche, als ich an die Rezeption kam. Ich versuchte zu handeln: „Ich brauche das Frühstück nicht! Können Sie das nicht abziehen?“ Der Typ am Empfang winkte ab. Ich sagte: „Aber ich kann mich nützlich machen. Ich kann doch irgendwie die Schuld ab arbeiten.“ Er meinte: „So funktioniert das nicht. Sorry Kumpel.“ Ich bat verzweifelt: „Bitte, können Sie keine Ausnahme machen? Ich kann den Rest bestimmt noch zusammen bekommen!“ Er zuckte die Schultern: „Dann mach das, und komm danach wieder!“ Ich sank frustriert zusammen, dann bat ich kleinlaut: „Darf ich dann wenigstens kurz die Toilette benutzen?“, und er lachte: „Wenn du die repariert kriegst! Wir warten seit zwei Tagen auf den Handwerker!“
Das war dann mein Glück, denn tatsächlich war es nur ein kleiner Defekt, und ich bekam das Wasser wieder zum Laufen. Er ließ sich dann breit schlagen, und hat mir nur 10$ abgenommen und ein kleines Zimmer überlassen. Aber es hatte ein Bett und eine Heizung. Und ich konnte das Gemeinschaftsbad auf dem Flur mit benutzen! Ich hab dann fast die halbe Seife aufgebraucht, um meine Wäsche und mich selbst zu waschen. Alles außer dem Overall, denn irgendwas musste ich ja noch an behalten. Die anderen Sachen hab ich im Zimmer verteilt breit gehangen und die Heizung auf gedreht. Es war dann wie in einer Waschküche da drin, aber für mich war es der Himmel. “
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Ich wippte nervös mit dem Fuß, auch um mich ein bisschen warm zu halten, denn langsam zitterte ich vor Kälte. Aber nicht nur deshalb. Ich machte mich für den Wendepunkt in der Geschichte bereit. Da unterbrach mich Bucks in meinen Gedanken: „Das muss hart für dich gewesen sein. Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war.“ Ich erwiderte: „Du hast nichts damit zu tun. Ich hab... es war nur...“, ich ballte wieder die Hand an dem Gitter, und seine lockerte sich darauf, aber nicht um sie fort zu ziehen. Er streichelte bloß sanft über meine Haut. Das gab so ein schönes Kribbeln, dass es mich ganz aus dem Konzept brachte. Als ich aber hin sah, hörte er auf und ließ die Hand wieder locker ruhen. Ich nickte, als würde ich ihm darin Recht geben, um endlich weiter zu sprechen:
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„Das... Der nächste Tag, da, es fing gut an, immerhin bekam ich Kaffee und ein belegtes Brötchen. Aber ich hatte keinen Job, keine Ahnung, ob ich wieder die 12$ zusammen bekommen würde. Ich bin also direkt nach dem Frühstück raus, nur im Overall, obwohl es mir etwas peinlich war. Alles andere war noch feucht, und es war kühl. Ich bin überall hin gerannt, damit mir ein wenig warm würde, hab rum gefragt, wo Hilfe gesucht wurde, aber ich hatte kein Glück. Ich verkniff mir das Mittagessen und überlegte schon, ob ich mich vielleicht an die Straße stellen und betteln sollte. Und an die Straße gestellt hab ich mich dann auch. An einer Ecke im Industriegebiet. Ich hatte schonmal mit anderen Tagelöhnern an so einer Ecke gewartet. Vielleicht war es die falsche Ecke, das weiß ich nicht mehr.
Ich wusste einfach nicht weiter, hab dort gestanden und gezappelt, um mich warm zu halten, und gewartet. Und irgendwann kam dann ein Herr in weitem Mantel vorbei, der bei mir stehen blieb. Vielleicht hat er sehen können, dass ich keine Unterwäsche trug, und hat daraus seine Schlüsse gezogen. Jedenfalls musterte er mich, und fragte: „Na Junge, willst du dir was dazu verdienen?“ Ich strahlte ihn so freundlich an wie ich konnte und versicherte: „Immer Sir, bin zu allem bereit!“ Er grinste zufrieden, sah sich kurz um und schlug dann vor: „Wie würden 20$ für etwas Handarbeit klingen?“ Ich dachte, das muss mein Glückstag sein, und stimmte sofort zu: „Gerne Sir, wenn Sie wollen sofort!“ Er lächelte noch breiter und meinte: „Bist ja ganz versessen drauf, das gefällt mir! Dann komm mal mit!“
Also ging ich mit. Mir war so kalt und ich brauchte das Geld so dringend, dass ich mir erst gar keine Gedanken machte, was der Kerl eigentlich vor hatte. Er legte halb den Arm um meine Schulter, um mich in eine Seitestraße zu führen, und allein diese Geste wirkte so freundlich auf mich, und sein Körper so warm, dass ich zuerst gar nicht misstrauisch sein konnte. Erst als wir in einer Sackgasse stehen blieben, fing ich an mich zu wundern und ich fragte ihn: „Äh, sind wir hier richtig?“ Er raunte mir verschwörerisch zu: „Keine Sorge, wir sind hier ganz allein, uns wird keiner stören.“, und er öffnete seinen Mantel, um mich etwas mit drunter zu nehmen.
Ich war zwar dankbar für die Wärme, aber ich verstand nicht, was er vor hatte. Doch er stellte sich mit mir vor eine der Mauern, und fing an, an seinem Hosenstall zu fummeln. Ich dachte schon, er will pinkeln und fand das doch sehr dreist, dass er das vor mir machen wollte. Aber er holte nur sein Ding raus und sah mich dann erwartungsvoll an. Und dann fiel der Groschen bei mir. Ich zitterte heftig, und starrte den Typen an. Er schaute bloß zurück und meinte: „Na los, verdien dir dein Geld!“, wobei er mir ein wenig über den Arm streichelte und mich noch enger an sich zog. Ich war kurz davor, ihn entrüstet von mir zu schubsen, aber etwas hielt mich zurück. Es war schon später Nachmittag, bald musste ich mein Zimmer räumen, ich hatte nicht einen Cent verdient bisher, mir war kalt, ich war hungrig, müde, und mir taten die Glieder weh. 20$. Das war eine Nacht in einem warmen Bett, und schon mehr als die Hälfte für noch eine weitere.
Ich schlang die Arme um mich, und der Mann hob eine Braue: „Was denn, kalte Füße?“ Ich versuchte mich warm zu rubbeln und zu scherzen: „N-nee, kalte Hände, Sir.“ Mir wurde flau, und ich glaubte nicht, dass es daran lag, dass ich nichts gegessen hatte. Aber der Mann lächelte bloß erneut, und ohne sich wieder ein zu packen, bestimmte er: „Na gut, dann wärm dich erst ein bisschen bei mir auf!“ Und damit nahm er mich in den Arm, presste mich eng an sich, und wickelte seinen Mantel um uns beide. Ich hatte Angst. Ich schämte mich. Ich zitterte. Aber es war warm bei ihm, und obwohl ich wusste, dass sein Ding raus hing, konnte ich mich nach und nach ein wenig entspannen.
Zumindest bis er anfing, mit einer Hand über meinen Po zu streicheln. „Mm. Schön fest und rund.“, raunte er, dann schnupperte er an meinen Haaren und fand: „Und du riechst gut. So gepflegt.“ Dann fühlte ich, wie mir etwas in den Bauch drückte, und ich versuchte von ihm ab zu rücken. Er ließ mich los und fragte: „Okay, können wir? Ich hab heut noch was vor!“ Ich nickte, musste dann aber den Kopf weg drehen, weil ich runter gesehen hatte. Er meinte darauf: „Du wirst ja ganz rot! Bist du so schüchtern? Wie süß!“, und als ich unbewegt stehen blieb, nahm er meine Hand, um sie zu führen, „Na komm Kleiner, das schaffst du doch, oder?“
Ich wollte nicht. Aber ich musste. Es geschah ganz langsam, die Bewegung, meine Wahrnehmung, alles war wie in Zeitlupe. Ich wollte weg laufen, den Typen an schreien, ihn schlagen. Innerlich brüllte ich mich an, dass ich gehen sollte, dass ich das nicht darf, dass es schmutzig ist, Sünde, verboten. 20$. 'So billig verkaufst du deine Seele?', schimpfte ich mich selbst. Dann hatte ich ihn in der Hand. Er war ganz heiß und hart. Ich konnte erst nicht glauben, dass das wirklich sein Penis war. Also schaute ich hin. Aber es war echt. Ich hielt das pulsierende Fleisch dieses Mannes in der Hand, dessen rote Eichel feucht glänzte. „Also?“, schnaufte der Typ mir ins Ohr.
Da fing ich an. Ich versuchte es vor mir zu rechtfertigen: 'Ich habe ihn schon berührt. Viel Schlimmer wird es nun nicht mehr.' Ich musste weg sehen, und schließlich die Augen schließen, weil der Kerl mir die ganze Zeit ins Gesicht starrte, als ob es ihm gefiel zu sehen, wie unangenehm mir das war. Zwischendurch stöhnte er, oder gab mir Anweisungen: „Fester... mehr Druck... schneller... nicht so wild...“ Es kam mir vor wie eine Ewigkeit und mir wurde zunehmend schlecht davon. Aber dann japste er angestrengt, und ich hörte etwas plitschen, als er endlich ab spritzte. Ich ließ ihn sofort los und hielt die Hand steif von mir runter gestreckt. Er schnaufte noch: „Ouh, oah, das tat gut!“, als er wieder ein packte, und ich forderte so cool wie möglich: „20$, Sir!“
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„Ja ja, kriegst du, Junge!“, grinste er, und holte seine Brieftasche raus. Für einen Augenblick zog ich in Betracht, ihn zu beklauen. Aber ich wollte nicht so tief sinken, und wartete stattdessen darauf, dass er mir mein Geld gab. Kaum dass er mir die Scheine hin hielt, rannte ich wie der Blitz davon. Ich hörte noch, wie er mir nach rief: „Bis zum nächsten Mal, Süßer!“, doch ich schüttelte mich. Ich wollte nicht, dass es ein nächstes Mal gab, ich wollte ja schon nicht, dass es ein dieses Mal gab. In jeder Pfütze und an jeder Regenrinne wusch ich mir die Hand ab. Und trotzdem fühlte ich mich schmutzig.
Ich rannte und rannte, und war fast wieder am Motel, als ich eine Kirche sah. Ohne nach zu denken, rannte ich darauf zu, und hielt erst an, als ich drinnen vor dem Weihwasser stand. Ich wollte nicht meine schmutzige Hand rein stecken, also versuchte ich mit der anderen das Wasser zu schöpfen, und musste fest stellen, dass ich noch das Geld fest hielt. Ich stopfte die Scheine also in die Tasche des Overalls und schöpfte dann mit der guten Hand Wasser, um es über die beschmutzte Hand zu gießen. Nach dem Laufen so plötzlich still in der Kühle zu stehen, brachte meinen Kreislauf durcheinander und ich brach zusammen.
Der Pfarrer fand mich und half mir auf. Er tat freundlich, wollte wissen was geschehen war, ob er mir helfen könne. Ich hatte Angst, dass mich mein schlechtes Gewissen dazu bringen würde, das schmutzige Geld in den Opferstock zu werfen, und so lehnte ich höflich ab, und machte, dass ich raus kam, zurück ins Motel. Ich zahlte für das Zimmer, und blockierte danach so lange das Bad, dass die anderen Gäste sich beschwerten. Und darüber, dass ich das ganze heiße Wasser aufgebraucht hatte. Aber ich fühlte mich immer noch schmutzig. Ich schwor mir, dass das das letzte und einzige Mal war, dass ich so etwas zu ließ. Aber ich konnte trotz meiner Erschöpfung kaum schlafen. Wie sollte es weiter gehen? Woher sollte ich das Geld bekommen, um weiter hier zu bleiben? Wie einen festen Job, eine neue Wohnung kriegen? Ich weinte mich in den Schlaf und hielt die ganze Nacht die schmutzige Hand aus dem Bett gestreckt.
Die nächsten Tage waren hart. Ich hatte mal mehr, mal weniger Glück an Geld zu kommen. Meist war das karge Frühstück die einzige Mahlzeit, die ich zusammen kriegte, und auch meine Medikamente fielen hinten über, sodass es mir zunehmend schlechter ging. Dann lief ich dem Mantelmann wieder übern Weg. Es war eher Zufall, dass ich wieder in der Gegend unterwegs war. Als ich ihn erkannte, blieb ich stehen und versuchte mich unauffällig weg zu drehen. Doch er hatte mich ebenfalls erkannt, kam zielstrebig auf mich zu, und sprach mich an: „Na Kleiner? Wieder bereit für ein bisschen Handarbeit?“ Ich wollte nein sagen. Aber mir war schon länger schwindelig, weil ich zu wenig aß und meine Pillen nicht mehr nahm.
Also stimmte ich zu: „Ja, Sir.“ Er führte mich wieder in die Gasse, legte den Mantel um mich. Packte aus, und führte erneut meine Hand, weil ich wie gelähmt war. Stöhnte mir ins Ohr: „Oh ja, gut Kleiner, och du bist, so süß, so schön, ahh.“ Streichelte mir über den Kopf und über den Po. Und überreichte mir grinsend die 20$, als er fertig war. Diesmal rannte ich schon nicht mehr ganz so schnell, und er rief mir nach: „Bis bald, Blondie!“ Ich ging zwar wieder in die Kirche, aber auch dieses Mal wich ich dem Pastor aus, und nahm nur ein wenig Weihwasser an mich. Ich war schon so lange nicht mehr zum Gottesdienst gegangen. Und eine Beichte hätte sich inzwischen mehr als gelohnt. Aber ich hatte einfach zu viele andere Sorgen.
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An einem Tag, wo es wieder mal besonders schlecht aussah, war ich so verzweifelt, dass ich mich an eine Ecke stellte und von mir aus die Männer ansprach, die vorbei kamen. „Handarbeit? Handarbeit der Herr?“, flüsterte ich ihnen zu, wenn sie nah genug waren. Viele ignorierten mich, manche schauten mich misstrauisch an. Einer blieb stehen, aber um zu fragen: „Was für Handarbeit? Verkaufen Sie etwas?“, sodass ich beschämt das Feld räumte. Ich ging diesmal tatsächlich in die Kirche. Und wollte mich dem Pfarrer an vertrauen. Er lud mich erfreut in den Beichtstuhl und ich begann, mir die Last von der Seele zu reden. Oder so dachte ich. Denn er spendete mir kaum Trost zu meiner misslichen Lage.
Dafür interessierte er sich um so drängender für meine sündigen Verfehlungen. Er verlangte, dass ich ihm die Taten in allen Einzelheiten schilderte, hakte immer wieder nach, und bohrte auch in meinem Gefühlsleben. Wollte wissen, was ich dabei empfunden habe. Ob ich Lust verspürte, und als ich heftig verneinte, wollte er wissen, wie ich sicher sein könne. Er ließ mich alle Momente noch und nöcher wieder erleben, sodass ich mir am Ende vor kam, als sei ich schon eine stadtbekannte Hure, die für Geld alles tat und es nicht einmal bereute.
Und das unterstellte er mir von da an, wann immer ich hin ging, um mich erneut von diesen Sünden rein zu waschen. Denn es blieb nicht beim Letzten und Einzigen Mal. Und nicht beim zweiten, zufälligen Mal. Auch ein drittes Mal verkaufte ich dem Mantelmann meine Handarbeit. Und andere Herren, die ich ansprach, schienen zumindest zu überlegen, und hielten mich wohl im Auge. Wenn ich das Glück hätte, an einem Tag drei solche Kunden zu haben, konnte ich davon fünf Tage im Motel bleiben, dachte ich. Ich habe es zwar weiter auf ehrliche Art versucht. Und manchmal dachte ich schon, es geht bergauf, wenn ein Betrieb mich zwei mal hintereinander zur Aushilfe annahm. Aber es wurde nie was draus.
Und so entschied ich für mich: 'Es ist zwar schmutzig, aber lange nicht so, wie das, was die Bordsteinschwalben tun.' Und bald hatte ich auch den zweiten Kunden. Ich hatte ihn ebenfalls verstohlen angesprochen: „Handarbeit, Sir?“ Er blieb stehen, musterte mich kurz, sah sich hastig um und raunte: „Wie viel?“ „20$!“, erklärte ich knapp. Er hatte keinen weiten Mantel, den er mit mir teilte. Dafür fragte er dann, als wir in der Gasse waren: „Nur Handarbeit? Oder verkaufst du auch was anderes?“, wobei er sich nervös über die Nase rieb. Ich schüttelte schnell den Kopf, und dachte noch, er sei enttäuscht, dass ich keine Drogen für ihn hatte.
Aber dann wollte er zügig bedient werden. Er war dann wesentlich fordernder als der Mantelmann, und drohte einmal: „Na komm schon, streng dich an, sonst geb ich meine 20$ für was anderes aus!“, und nahm meine Hand hoch, um rein zu spucken. Es ekelte mich, aber dafür kam er danach schnell. Er hatte dann keine großen Scheine, und gab mir versehentlich einen Vierteldollar zu viel. Ich rannte wieder sofort davon. Und gab den Vierteldollar in der Kirche für eine Kerze aus. Ich betete im Stillen um Vergebung, doch es fühlte sich nicht an wie eine angemessene Strafe. Ich schämte mich dafür, aber ich fürchtete mich vor dem Verhör des Pastors.
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Ich habe mich weiterhin bemüht, normale Arbeit zu bekommen. Aber egal wie sehr ich mich anstrengte, ich bekam immer nur knapp den Preis für mein Zimmer zusammen, und selten etwas für Essen oder Tabletten. Irgendwann musste ich sogar beim Portier anschreiben lassen, was der nur zu ließ, weil ich weiter im Haus half, und bisher immer das Geld zahlte, was er verlangte. Ich hatte zwei Tage nicht gegessen, weil er das Frühstück nun doch ein behielt für mich. Aber ich schuldete ihm schon eine Tagesmiete. Es war wieder Spätnachmittag, als ich mich erneut an die Ecke stellte, wo viele Arbeiter nach ihrer Schicht in den Fabriken vorbei nach Hause gingen. Teilweise mit ihrem Tageslohn in der Tasche.
Es nieselte, und obwohl ich alles trug, was ich noch besaß, fror ich schrecklich. So war ich doppelt dankbar, als der Mantelmann wieder erschien. Er hielt mich warm, während wir nach einem kurzen Gruß still in die Gasse verschwanden. Die ganze Zeit über knurrte mein Magen und mir war etwas schwummrig. Als wir an der Mauer standen, zögerte er, und ich wollte ihm schon entgegen kommen, und seine Hose für ihn öffnen. Ich brauchte das Geld so dringend, dass ich mich nicht mal davor ekelte. Er lächelte darauf verschlagen: „Na, schon nicht mehr ganz so schüchtern, wie? Sag mal, hast du Hunger?“
Ich nickte zitternd und er wickelte mich noch mehr in seinen Mantel. Mein Bauch rummorte wieder laut, und verzweifelt streckte ich die Hände nach seinem Schritt aus, um den Reißverschluss runter zu ziehen. „Mrrr. Das ist ja ein Service.“, lobte er mich, „Sowas sollte gewürdigt werden.“ Ich sah hoffnungsvoll zu ihm auf. Er wiederholte: „Also, hast du Hunger?“ „Ja Sir.“, gab ich zu. Da trat er von mir zurück. Ich wollte nicht, dass er geht, hatte Angst, dass er es sich anders überlegt hat. Er meinte aber: „Wie wäre es dann, mit einem heißen Würstchen?“ Ich verstand nicht. Nenn mich naiv, aber ich wusste wirklich nicht, was er von mir wollte. Ich glaubte schon, er will mich vielleicht ein laden. „Knie dich hin.“, befahl er. Ich gehorchte. Ich dachte nur: 'Was immer du willst, aber bitte, ich brauche das Geld!'
Ich kniete also mit dem Rücken zur Wand, und er stand direkt vor mir, und schirmte mich mit dem Mantel ab. Ich schaute zu ihm hoch und er lächelte auf mich runter: „Du bist so ein braver Junge. Mit so einem süßen Mund.“ Er fummelte an seinem Schritt, und holte seinen Penis raus. Mir wurde etwas übel, denn jetzt konnte ich ihn riechen. Ich schaute krampfhaft hoch zu ihm, wollte nicht hin sehen, aber wo er nun draußen war, hab ich ganz automatisch zu gepackt. Ich hatte immer noch nicht verstanden, was er vor hatte. „So ist es gut. Und jetzt mach schön den Mund auf!“, forderte er, wobei er mir ein paar Haare aus der Stirn strich. Ich hab es immer noch nicht begriffen, ich war so naiv, so blöd, ich hab einfach den Mund ein wenig geöffnet und fragend hoch geblickt. Erst als er sich über die Lippen leckte, und noch einen Schritt näher ging, sodass er mir fast an die Wange stieß, bekam ich eine Ahnung, und da sagte er: „Stell dir vor, es ist ein saftiger Hotdog! Aber nicht beißen, klar?“
Ich hätte nein sagen sollen. Er hätte mich bestimmt gehen lassen. Er war nicht wie Harold, verstehst du? Er wollte es, aber er hätte mich nicht fest gehalten, obwohl er bestimmt stark genug gewesen wäre. Und ich wollte es nicht. Mir kamen Tränen und ich schüttelte leicht den Kopf. Aber mir war schummrig, mein Bauch tat weh vor Hunger, und ich musste das Geld beschaffen, irgendwie! Trotzdem brachte ich noch raus: „Nein. Nicht für... nicht für 20$!“ Ich hätte sagen sollen: 'Nicht für alles Geld der Welt.' Ich wollte mich nicht erpressen lassen, dass ich sowas für ihn tat, weil ich keine Wahl hatte. Aber er grinste bloß: „Aber natürlich nicht! Für Lippenbekenntnisse gibt’s doch das Doppelte!“ Er streichelte mir wieder über den Kopf, legte die Hand unter mein Kinn, und versuchte, mich so aus zu richten, dass er genau vor meinem Mund war. Er roch muffig, und nach Fisch. Aber Lebersaft zu trinken war schlimmer. Und ich müsste ja nicht runter schlucken, oder? Jedenfalls dachte ich das. Und 40$ würden die Schulden abzahlen, und mir noch einen Tag geben, mit Geld über für Essen oder Medizin. Also hab ich die Augen geschlossen.
Es war eklig. Wahrscheinlich ist das noch untertrieben. Aber ich musste viel Schlimmeres machen, danach. Also sehe ich es vielleicht jetzt zu harmlos. Ich weiß nur, mir ist sehr schlecht geworden, und mir ist auch was hoch gekommen. Aber mein Magen war so leer, dass es bloß etwas Schleim und Säure war. Also hab ich doch geschluckt. Immer weiter. Ich hab ihn trotzdem mit der Hand stimuliert. Aber halt auch immer wieder mit dem Mund. Er hat mir die ganze Zeit den Kopf gestreichelt, und mich dirigiert. Dabei hat er gestöhnt: „Ooh, hoa, jaa, oh du Süßer, mhmm, schön saugen, ah, das machst du gut...“ Und als ich brechen musste, und es zurück gedrängt hab, hat er ihn ein wenig zurück gezogen und meinte stolz: „Och, ist er zu groß für dich? Armer Spatz, nicht so gierig!“ Das Schmatzen klang widerlich, und es schmeckte widerlich. Aber ich hab es trotzdem gemacht.
Ich hätte es vielleicht sogar verdrängen können. Ich fühlte mich schon halb, als sei das alles nicht echt. Er hat mir auch nicht an den Haare gezogen, weißt du? Manche machen das, und ich kann dann nicht weg ziehen. Doch er hat mir nur locker durch die Strähnen gekrault und mich so gelenkt. Also hätte ich auch weg ziehen können, als er immer schneller schaufte und dann japste: „Wenn du schluckst, gebe ich dir 5$ extra, Kleiner!“ Als er dann in meinen Mund gespritzt hat, hat es mich doch überrumpelt, ich hätte mich fast verschluckt, und ich wollte ihm nicht auf die Schuhe kotzen. Also hab ich's geschluckt. Aber ich war doch eh schon schmutzig. Das machte jetzt auch keinen Unterschied mehr. Es war auch nicht so schlimm wie rohe Leber. Mehr wie Salzlake von eingelegten Heringen.“
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