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Unerwarteter Besuch

Drittes Zeitalter - Winter des Jahres 2936 - Lothlórien

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Nachdem Elsa den Raum verlassen hatte, war Galadriel gleichzeitig erleichtert

und schockiert. Einerseits war sie froh, dass es kein böser Zauberer gewesen

war, welcher den Weiher gefroren hatte, andererseits entsetzte sie der

Gedanke an eine Elbin welche bereits in so jungen Jahren derartige Macht

besaß. Als sie in Elsas Innerstes geblickt hatte, war ihr eine gewaltige Kraftquelle

aufgefallen welche noch nicht einmal aktiviert war. »Falls sie Zugang

zu dieser Magie bekommt wird nichts und niemand sie aufhalten können.

Nicht einmal Sauron selbst.« Der Gedanke daran, den dunklen Herrscher für

immer zu vernichten, klang für Galadriel verlockend, aber sie war sich nicht

sicher ob es klug war, dem Mädchen solche Macht in die Hände zu legen.

»Ich brauche Rat. Nur von wem?« , fragte sie sich. Kein Elb den sie kannte,

wusste etwas über solch kraftvolle Magie wie sie sonst nur die Valar und die

Istari besaßen. »Die Istari. Natürlich. Nur welchen von ihnen soll ich um Rat

bitten? Saruman? Nein sicher nicht, er ist immer so mürrisch und vermutlich

macht er sich wegen so etwas nicht einmal auf den Weg. Dann muss ich wohl

Gandalf eine Botschaft schicken.« Galadriel trat aus dem Haus und stieg

die Stufen nach unten. Am Waldboden angekommen erkundete sie mit ihren

Sinnen die Umgebung und brachte mithilfe ihrer Gabe nach kurzer Zeit einen

Vogel dazu auf ihrem Arm zu landen. Schnell flüsterte sie dem Tier die Botschaft

für Gandalf ins Ohr und nannte den Empfänger der Nachricht. Ohne

zu zögern flog der Vogel über die Baumwipfel und verschwand. Galadriel lächelte

und schlug den Weg zum Spiegel ein. Der Waldboden war angenehm

kühl unter ihren nackten Fußsohlen und der Tag neigte sich bereits dem Ende

zu. Routiniert schöpfte sie Wasser und goss es in das jahrtausendealte

Becken.

Als das Bild klar wurde, sah sich Galadriel abermals Saurons Auge gegenüber.

Der Blickwinkel verschob sich und erlaubte den Blick auf die Ebene

von Gorgoroth, wo vor dem schwarzen Tor eine kleine Schar Menschen einer

gewaltigen Orkstreitmacht gegenüberstand. An der Spitze der winzigen

Truppe stand ein Mann mit der Krone Gondors auf dem Haupt. In seiner

Hand hielt er Narsil, neu geschmiedet und prunkvoller als je zuvor. An seiner

Seite standen ein Zwerg und ein Elb der ihr bekannt war. Legolas Grünblatt,

der Sohn von Thranduil. Dann verschwamm das Bild und löste sich auf. Galadriel

wusste nicht was sie von dem Gesehenen halten sollte. »Darüber sollte

ich auch mit Gandalf sprechen sobald er hier ist.« , beschloss sie. Dann stieg

sie die Treppe zu ihrem Baumhaus hinauf und ging zu Bett. Morgen würde

sie der blonden jungen Zauberin einen Besuch abstatten.

Sie war völlig erschöpft als ihr Vater Elsa vom Pferd half und sie nach der

Heimreise die Stufen nach oben stieg. Als sie die Tür öffnete wurde sie sofort

von ihrer Mutter umarmt, welche sich sofort nach der Reise erkundigte. »Na

wie hat dir die Hauptstadt gefallen mein Schatz?« Elsa lächelte. »Caras Galadhon

ist wunderschön, leider hatte ich nicht genug Zeit alles zu erkunden.«

Ihre Mutter lachte. »Ich glaube nicht dass es einen Elb gibt der wirklich alle

Wunder der Stadt gesehen hat.« Nun schob sich Elsas Vater hinter den

beiden durch die Tür. »Elsa sollte schlafen gehen, es war eine anstrengende

Reise und es ist schon spät.« Elsa nickte und betrat gähnend ihr Zimmer. Sie

hörte noch ein »Losto vae.« von ihren Eltern bevor sie die Tür schloss. Elsa

ließ ihren Reisebeutel auf den Boden fallen und kroch unter die Bettdecke.

Einige Sekunden später war sie eingeschlafen.

Als Elsa am Morgen erwachte wurde sie sogleich von ihren Eltern mit einem

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freudigen »mae aur.« begrüßt. Sie nahm sich etwas Lembas und ließ sich

mit einem Buch in ihren Lieblingssessel am Fenster fallen. Sie knabberte das

köstliche, jedoch sehr sättigende Brot und las währenddessen in ihrem Buch

weiter. Die Geschichte über die Fünf Istari, die nach Mittelerde gekommen

waren, fesselte sie seit einiger Zeit, da sie kaum zum Lesen gekommen war.

»Nicht dass ich es bereut hätte eine Magierin geworden zu sein.« , dachte

sie und grinste beim Gedanken an ihre Fähigkeiten die in den letzten Tagen

Elsas gesamte Zeit in Anspruch genommen hatten.

Kurze Zeit später klopfte jemand an die Tür. Elsas Vater öffnete die Tür und

sah sich plötzlich der Herrin der Waldes gegenüber. »Mae govannen.« , begrüßte

Galadriel ihn mit einem Lächeln. »Aldol, minna adab.« , antwortete

er daraufhin und ließ sie eintreten. Galadriel lächelte und deutete auf einen

der Stühle am Tisch. »Darf ich mich setzen?« , fragte sie. »Aber natürlich.« ,

antwortete Elsas Mutter und die Herrin setzte sich. »Es ist mir natürlich eine

Ehre dass ihr uns besucht, dennoch würde ich doch gerne den Grund dafür

erfahren.« , sagte Elsas Vater. »Nun ja eigentlich würde ich gerne ein paar

Worte mit eurer Tochter wechseln, wenn es euch nichts ausmacht.« Elsa, die

mit dem Rücken zu den anderen saß und der ganzen Unterhaltung gelauscht

hatte, erhob sich nun und trat an den Tisch. »Hiril vuin.« , begrüßte sie

die Herrscherin. Galadriel lachte und entgegnete. »Peditham hi sui vellyn?«

Elsa nickte. »Iston i nîf gîn, ach al eneth.« , stellte Galadriel fest. »Goheno

nin, im Elsa.« Die Herrin lachte. »Es gibt nichts zu verzeihen. Könnten wir

uns unter vier Augen unterhalten.« Elsa nickte zögerlich. »Gehen wir nach

draußen.« , schlug sie vor und die beiden verließen das Haus. Unten angekommen

lehnte sich Galadriel an einen Baum und musterte Elsa von Kopf bis

Fuß. »Ich habe noch nie so viel Magie in einer Person gespürt wie in dir. Die

Valar natürlich ausgenommen.« Elsa schluckte. »Ist das gut oder schlecht?«

Die nächsten Worte sprach die Zauberin direkt in ihre Gedanken. »Wenn du

sie meisterst ja. Wenn der gewaltige, noch nicht aktivierte Teil deiner Kraft

freigesetzt wird und du nicht bereit bist, nein. Es liegt wohl an dir ob du eine

mächtige Zauberin wirst, die unaufhaltsam sein wird, oder ob deine Eismagie

ganz Mittelerde gefrieren lässt, weil du keine Kontrolle darüber hast.« Elsa

erbleichte. »Kannst du es mir beibringen?« Galadriel nickte. »Natürlich. Gemeinsam

schaffen wir das schon. Ich wollte dir nur klarmachen was jedem

Magier bewusst sein sollte, nämlich dass Magie kein Spielzeug ist und innerhalb

eines Herzschlags töten kann. Ich schaue vorbei wann immer ich Zeit

habe und wir trainieren gemeinsam.« Elsa lächelte und nahm etwas Magie,

welche sie zu einem Anhänger in Form einer Schneeflocke formte. Grinsend

warf sie Galadriel ihr Werk zu. »Fang. Mach eine Halskette daraus wenn

du möchtest.« Die Herrin fing Elsas Werk geschickt auf und betrachtete es

eingehend. »Dankeschön, aber wird es denn nicht schmelzen?« , fragte sie

das Mädchen. »Nein, ich habe sie so erschaffen, dass sie bis in alle Ewigkeit

bestehen bleibt.« , entgegnete sie. »Die Pflicht ruft. Boe annin gwad. Es war

schön mit dir zu sprechen.« , sagte die Herrin des Waldes und wandte sich

zum Gehen. »Ni lû tôl« , verabschiedete sich Elsa und stieg die Stufen hinauf.

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Elbisches:

Losto vae - schlaf gut

mae aur - guten morgen

Mae govannen - willkommen, eine allgemeine Begrüßung

Aldol, minna adab - willkommen, tritt ein (bzw wortwörtlich: tritt ins Haus.)

Hiril vuin - my lady

Peditham hi sui vellyn? - Können wir uns als Freunde unterhalten?

Iston i nîf gîn, ach al eneth. - Ich kenne dein Gesicht aber nicht deinen Namen.

Goheno nin, im Elsa. - verzeih/vergib mir, ich bin Elsa.

Boe annin gwad - ich muss gehen

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