Novels2Search

Schlussstriche

Sie stehen schließlich auf und gehen langsam zurück. Nicht Hand in Hand. Bloß nebeneinander, Buchanan mit angespannt gestreckten, Cap mit leidend verschränkten Armen. Zunächst schweigend. Dann beginnt Steve sich an zu klagen: „Ich hätte es wissen müssen, ich hätte es merken müssen...“ Bucky hakt direkt nach: „Wie denn? Wie hättest du das merken sollen, erklär mir das?“ Steve behauptet: „Wir haben uns immer zueinander hingezogen gefühlt...“, aber Bucky wehrt ab: „Weil wir Freunde waren und uns lieben!“, worauf Cap in Frage stellt: „Aber was, wenn es deshalb war?“ Bucky argumentiert: „Und was wenn die Tests falsch sind? Was wenn es gar nicht stimmt? Was wenn sich unsere DNS nur ähnelt, weil wir das Serum bekommen haben!? Was dann?“ Steve will einwenden: „Aber Bucky... die anderen Fakten...“ „Was, wenn die auch falsch sind?“, trotzt sein Kumpel, doch Cap schüttelt den Kopf: „Du kannst es nicht schön reden, Bucky!“

Sie sind zurück am Tower, doch Steve geht zum Seiteneingang. Er will niemandem begegnen und Bucks folgt ihm. Als sie im Aufzug zu ihrer Etage sind, spricht Bucks ihn wieder an: „Stevie, ganz ehrlich... ich liebe dich! Und zwar doch nicht, weil du mein Bruder sein könntest, sondern dessen ungeachtet! Einfach weil du du bist!“ Sein Schatz blickt ihn entmutigt an und haucht: „Bucky...“, aber weiter kommt er nicht, weil der schon anfügt: „Ernsthaft Steve, wir... wir wollten doch immer schon zusammen sein! Das hast du doch auch gefühlt, oder? Und wir waren deshalb immer eng befreundet. Weil wir uns schon damals liebten. Aber damals durften wir nicht zusammen sein, weil wir Männer sind. Und jetzt sollen wir wieder nicht zusammen sein, weil wir vielleicht das gleiche Blut haben? Verdammt Steve... wann soll das aufhören?“ Sein Liebster guckt ihn fragend an: „Was?“, doch er stellt klar: „Wann hörst du auf, dir von anderen sagen zu lassen, ob du mich lieben darfst? Wann hörst du auf, dir von der Gesellschaft vorschreiben zu lassen, was in Ordnung ist, wenn es doch bloß um dich und deinen Partner geht? Wann entscheidest endlich du das?“

Sie sind bei ihrer Etage angekommen, und gehen zusammen zu Steves Zimmer. Er schaut sich um, während er auf macht und grübelt: „Das... Es ist... Es ist einfach falsch! Es ist eklig...“ „Das ist Arschficken auch!“, wirft Bucky mit einem anzüglichen Grinsen ein und errötend schließt Steve schnell die Tür hinter ihm: „Mensch Bucky... wenn du es so sagst, ja, klar, ist es...“ „Und du hast dich trotzdem dran gewöhnt! Und jetzt findest du es schön. Oder etwa nicht?“, stichelt Bucky weiter, während sie sich setzen. Steve kann ihn nicht ansehen und Bucks ergänzt: „Ich weiß, das ist dir immer noch peinlich. Du bist noch viel strenger erzogen worden als ich, weil deine Ma alles alleine machen musste, und so sehr um deine Gesundheit besorgt war. Und du hast immer brav auf sie gehört. Aber du weißt doch jetzt, dass es eigentlich gar nichts Schlimmes ist!“, er streckt die Hand nach ihm aus und hebt sein Kinn, sodass Steve ihn ansieht, „Das waren alte Regeln, alte Gesetze, aber sie sind Quatsch! Da waren wir uns doch einig.“

„Aber Bucky, Inzest, das ist was viel Schlimmeres! Das, das hat Gründe, warum es eklig ist...“, wirft Steve ein, doch Bucky unterbricht: „Die bei uns jedoch nicht zutreffen! Wir sind nicht pervers, wir wollten nicht miteinander schlafen, weil wir dann was Böses tun, sondern weil wir uns lieben! Und aus unserer Liebe kann nichts Böses entstehen, also warum soll es schlimm sein?“ Steve schweigt dazu, ihm ist immer noch elend zu Mute, aber er legt eine Hand auf Buckys, um sie kurz an seine Wange zu schmiegen. Sein Freund lächelt ihm aufmunternd zu. Cap setzt neu an: „Aber was werden die Leute denken?“ Bucks schnaubt und gibt verzweifelt zurück: „Wen interessiert das? Und überhaupt, nur unsere Freunde wissen davon. Glaubst du ehrlich, die gehen damit hausieren, damit sich alle das Maul über uns zerreißen?“, er sieht ihn fragend an, „Selbst Rhodes und Loki haben doch schon mal für uns Partei ergriffen, als sich irgendwer aufgeregt hat, dass ich dich umgedreht hätte! Es wird niemand weiter sagen. Oder willst du das?“ Steve schaut ernst zu seinem Freund und erklärt dann: „Ich habe Angst, dass ich es selbst ausplauder. So wie neulich. Du kennst mich, ich bin ein ehrlicher Mensch, ich will nicht lügen! Was wenn es raus kommt?“ Bucky lässt die Hand sinken und schaut nun selbst resigniert zu Boden. Steve verschränkt die Arme vor der Brust, und sieht ebenfalls betroffen runter. Dann sagt Bucks leise: „Wenn es dich so sehr stört, dann hat es wirklich keinen Sinn, dass wir zusammen bleiben. Dann müssen wir uns trennen.“

Steve schließt traurig die Augen. Ihm kommen Tränen. Dann hört er, wie Bucky auf steht. Er sagt nichts mehr, sondern wendet sich einfach ab und bewegt sich auf die Tür zu. Steves Herz schlägt wild, er wird wütend, verzweifelt, und zugleich hört er wie seine innere Stimme ihm sagt: 'Es ist richtig so. Es ist für das Beste.' Doch gerade als Bucky die Klinke runter drückt, hört Steve ihn wieder in seinem Kopf, wie er kritisch fragt: 'Für wen?' Sein Liebster öffnet die Tür und will gehen, da sagt Steve schnell: „Warte!“ Er öffnet die Augen und sieht wieder zu seinem Freund, doch der bewegt sich weiter vor, als ob er ihn nicht gehört hätte. Cap nimmt die Arme runter und ruft erneut: „Warte!“, aber Bucks, schon halb aus der Tür, murmelt nur: „Es ist ja nicht so, dass wir uns nie mehr sehen werden. Wir werden uns halt nur nicht mehr berühren wie früher. Und vielleicht finden wir ja beide jemand Neues, der uns glücklich macht.“

This story originates from Royal Road. Ensure the author gets the support they deserve by reading it there.

🌟

Steve steht auf. Plötzlich erinnert er sich an eine Szene aus seiner Kindheit. Wie seine Mutter sie beide gebadet hat, wenn sie sich mal wieder beim Spielen dreckig gemacht hatten, weil Buckys Mum dann immer so geschimpft hat. Wie sie sich fest gehalten und gespielt haben. Wie er und Bucky gelacht haben. Wie glücklich sie zusammen waren. Immer wieder. Ihr ganzes Leben lang, sich gegenseitig glücklich gemacht haben. Und er denkt daran, wie sie hier, in dieser Zeit, das auch endlich zeigen durften, zueinander stehen durften, ihre Liebe leben durften. Und er will das nicht aufgeben.

Bucky ist schon im Flur, da läuft Steve ihm nach. Sein Freund dreht sich etwas verwundert um, da fällt er ihm in die Arme, drückt ihn fest an sich und bestimmt: „Das will ich nicht!“ Bucks schaut ihn verblüfft an, legt seine Arme auf seine Schultern und will schon widersprechen, da legt Steve los: „Ich will mit dir zusammen in der Badewanne sitzen! Und ich will mit dir zusammen duschen, und kuscheln, und schlafen, und dich festhalten!“, er sieht ihn fest an, „Ich will mit dir Motorrad fahren und spüren, wie du dich an mich drückst und dich an mir fest hältst. Ich will mit dir Händchen halten, wenn wir spazieren gehen!“, er wird immer euphorischer und lauter, „Ich will dich küssen, wenn es dir gut geht, und dich küssen, wenn es dir schlecht geht, und dich küssen, wenn du traurig bist, und dich einfach nur küssen, morgens, mittags, abends, egal, einfach so!“ Bucky schaut ihn groß an und muss kurz die Luft anhalten, als Steve seinen Worten Taten folgen lässt und ihn einmal stürmisch und lang küsst. Dann schließt er: „Ich will dich nicht aufgeben. Ich will niemand anderen, der mich glücklich macht, du machst mich glücklich! Ich will, dass wir zusammen sind, und ich will mit dir Liebe machen, und ich will dich Gott verdammt nochmal endlich heiraten!“

Bucky sieht ihn mit einer Mischung aus Hoffnung und Zweifel an, da hebt er ihn einfach kurz hoch, und beteuert: „Ich liebe dich, Bucky! Ich will dich nicht mehr verlieren. Nie mehr.“ Sein Schatz sieht völlig überwältigt zu ihm runter und entgegnet amüsiert: „Und deshalb willst du mir nen Ring umlegen und mich in deine Höhle schleppen, oder was wird das jetzt?“ Steve muss darauf lachen und lässt ihn runter, und Bucky lacht mit. Und dann lachen noch ein paar andere Leute. Steve dreht sich um und sieht, dass Nat, Tony und Rhodes im Flur stehen und sie freundlich lächelnd ansehen. Er zuckt nicht mal zusammen. Lächelt einfach zurück. Tony fragt dann schlicht: „Bist du endlich über deinen Schatten gesprungen, Rogers? Seid ihr jetzt wieder zusammen?“

Steve schaut kurz fragend zu Bucky, der ein wenig beschämt guckt. Und dann geht er einfach auf die Knie. Sein Freund schaut ihn nervös an, als er seine Hände nimmt und schluckt, um dann sanft zu erklären: „Es tut mir leid, dass ich so feige war! Ich verspreche dir, von nun an werde ich immer um dich kämpfen, egal wer oder was mein Gegner ist, auch wenn ich es selber bin! Ich vermisse dich so sehr Bucky. Darum frage ich dich jetzt ganz offiziell und sogar vor Zeugen: James Buchanan Barnes, möchtest du mich heiraten?“

Bucks sieht ihn mit einem verlegenen Lächeln an. Er öffnet den Mund, aber er sagt nichts. Er versucht es nochmal, aber es kommt nichts raus. Da schließt er die Augen und ein paar Tränen fallen zu Boden, als er einfach nickt. Steve steht schnell auf und nimmt ihn in den Arm und da heult Bucky endlich: „JA! Ja, verdammt ja. Ja ich will dich heiraten, du sturer, oberkorrekter, pflichtbewusster Mistkerl! Ich liebe dich!“ Und sie liegen sich in den Armen. Ihre Freunde applaudieren, Rhodes steckt zwei Finger in den Mund und pfeift durchdringend, und Tony holt sein Handy raus, schießt ein Foto und schickt es an die Gruppe, mit dem Zusatz: „Rogers hat Barnes eben einen Antrag gemacht! Er hat ja gesagt!“

Steve hält einfach weiter seinen Schatz fest, der ihn überglücklich umarmt. Dabei flüstert er weiter: „Es tut mir so leid, ich hatte solche Angst, ich hätte es besser wissen sollen. Ich liebe dich, bitte verzeih mir!“ „Schon okay Stevie!“, raunt sein Liebster zurück, „Ich hab dich bloß so vermisst, mir ist fast das Herz zerrissen dabei. Ich dachte, ich sterbe!“ Steve drückt ihn noch mehr an sich, und als das Klatschen langsam abebbt, zieht er ihn mit sich wieder in sein Zimmer, wirft die Tür zu und sein Handy, das mit einmal beginnt, wild zu piepsen und zu vibrieren, auf die Garderobe. Bucky nimmt seins ebenfalls raus, um es ab zu legen, als Steve ihn wieder küsst und erklärt: „Ich hab viel wieder gut zu machen. Hast du Lust?“ Als Bucky das Strahlen seiner Augen und den hoffnungsvollen Blick sieht, muss er wieder lächeln und lässt sich mehr als willig von Steve ins Schlafzimmer ziehen.