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Sterben nach dem Tod [German/Deutsch]
Überraschende Entwicklung

Überraschende Entwicklung

Da Leon ohnehin los will, willigt der Professor ein, zur Garage zu gehen, um zu dieser „Universität“ zu fahren. Als sie durch das Speisezimmer gehen, seufzt Layton beim Anblick der Verwüstung, kommentiert sie aber nicht. Leon wundert sich, dass er sie zur Kenntnis nimmt, und dennoch nicht mit ihm streitet. Der Weg ist etwas weiter, und er versucht sich den Grundriss der Villa ein zu prägen, als der Professor plötzlich fragt: „Was für ein Auto hättest du gern?“ Leon stutzt: „Was für ein Auto..? Wieso fragst du sowas?“ „Naja, womit möchtest du zur Uni fahren?“, stellt der Professor klar. Er hat einen Notizblock gezückt.

Leon grübelt: 'Will der ne Psychoanalyse machen?', und entgegnet sarkastisch: „Mit einem blauen Bugatti!“ Zu seinem Erstaunen lächelt der Professor und meint: „Exzellente Wahl!“, wobei er etwas notiert. Leon schüttelt verwundert den Kopf. Dann sieht er im Vorbeigehen eine Schreibmaschine in einem der Räume. Er geht zurück und betritt das Zimmer das wie ein Büro aussieht. Neben der Schreibmaschine steht noch allerlei anderer retro Schnickschnack herum. Leon sieht auf seine Uhr, dann tippt er: 'Leon S. Kennedy, 6:59, Professor Layton's Villa, Büro' auf das eingespannte Blatt. Sofort fühlt er sich besser.

Er wendet sich ab und will wieder zu Layton, der jedoch in der Tür steht und neugierig zu ihm rüber sieht. Leon fühlt sich beobachtet und als müsse er sich rechtfertigen sagt er: „Ich muss meinen Fortschritt dokumentieren.“ Dann senkt er den Blick und denkt über seine eigenen Worte nach. Es ist die Wahrheit, aber irgendwie mach es keinen Sinn. Doch Layton nickt nur und lächelt: „Ach ja. Gut, dann toll, dass du daran gedacht hast.“ Leon wundert sich: 'Soll das ein Lob sein, oder ist er es jetzt, der sarkastisch ist?'

Am Ende eines Ganges ist eine schwere Metalltür, die mit einem Riegel gesichert ist. Ganz klar eine Tür die aus dem Haus raus führt, in einen Bereich der kälter, grauer und abweisender sein wird. Leon zieht seine Pistole und hält seine Taschenlampe bereit. Der Professor zieht den Riegel zurück, und meint dann sanft: „Du musst keine Bedenken haben Leon. Du bist hier sicher, wirklich!“ Dann öffnet er die Tür, ganz so wie man etwa eine Schlafzimmertür öffnen würde, ohne Hast und doch zügig. Leon zuckt zusammen und hält sich bereit, falls ein wildes Biest sie anspringen sollte. Aber Layton geht einfach rein.

Dann bleibt er stehen und grübelt laut: „Warum ist denn das Licht aus?“ Leon spannt sich an. Nervös späht er über die Schulter des Professors in die Dunkelheit. „Ach so. Klar.“, murmelt der auf einmal, und wirft Leon ein nachsichtiges Lächeln zu. Der versteht nur Bahnhof, leuchtet bloß mit der Taschenlampe in den Raum rein. Einige Metallregale mit allerhand Werkzeug und Krimskrams in Kisten stehen an der gegenüber liegenden Wand. Ein Feuerlöscher hängt in einer Ecke.

Layton geht zu einem der Regale und wühlt in einer Kiste. „Kannst du mir mal leuchten, Schatz?“, bittet er. Leon schnauft missbilligend, tritt dann jedoch ebenfalls in die Garage ein und leuchtet einmal den Raum aus. Einige verdächtige Formen stehen mit Tüchern abgedeckt zwischen Schreinerbänken und Regalen, als versteckten sich dort Gegner. Was zugegebenermaßen ein reichlich bescheuertes Versteck wäre, also geht Leon nicht unbedingt davon aus, dass mehr als ein Mannequin unter den schaurig grau-weißen Laken steht, aber man kann nie wissen.

Der ägyptische Sarkophag, den er in der Ecke neben der Tür entdeckt, wirkt da doch bedrohlicher, und Leon tritt näher an Layton heran, ohne die Augen davon ab zu wenden. „Leon?“, hebt dieser die Stimme, sodass der seinen bittenden Blick auffängt und sich erinnert: „Oh, ja hier.“, um ihm zu leuchten. Dennoch schaut er weiter im Raum umher. Die große abgedeckte Form in der Mitte wird wohl ein Auto sein. Die Plane ist grau und staubig. Layton ist scheinbar selten unterwegs.

„Da ist sie ja.“, freut sich der Professor unvermittelt und hebt triumphierend eine Glühbirne in die Höhe. Dann nimmt er sich eine Klappleiter, die neben der Tür steht und stellt sie unter eine Deckenlampe, deren Metallschirm von Spinnweben verhangen ist. „Hier sieht's ja aus.“, murmelt er amüsiert, während er auf die Leiter steigt, um die Birne zu tauschen. Leon bleibt in der Nähe, falls er ihn auffangen muss, wobei er rotiert wie ein Leuchtturm, bemüht den Raum weiter zu sichern. Immer wieder zuckt er zum Sarkophag zurück.

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„Das ist nur Toth. Der tut nix.“, erklärt Layton unvermittelt, wobei er wieder runter steigt. „Was?“, hakt Leon verwirrt nach, das Licht weiter auf das Relikt gerichtet, neben das der Professor die Trittleiter zurück stellt. „Die Mumie. Ihr Name ist Toth. Meine Freundin Lara hat sie mir mitgebracht.“, sagt Layton, als sei dies das Normalste auf der Welt. Dann bleibt er allerdings grübelnd stehen und denkt laut: „Wie bekomm ich dich jetzt an? Hm. Müssen wir vielleicht nochmal rein kommen?“, die Hand ans Kinn gelegt, Blick nach oben.

Leon starrt ihn verständnislos an, dann erschrickt er, als der Professor mit einem spitzen Ausruf in die Hände klatscht, worauf die Deckenlampe, sowie einige Neonröhren an den Wänden zu flackern beginnen, um letztlich die Garage in ein sanftes, gelb-weißes Licht zu tauchen, was den ganzen Raum freundlicher wirken lässt. Layton lächelt zufrieden, stemmt die Hände in die Hüften und mustert einmal die Umgebung, wobei er jede Ecke mit einem stolzen Nicken bedenkt. „Immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie sich die Umgebung verändert.“, meint er mehr zu sich selber, als beobachte er den Wechsel der Jahreszeiten in der Natur, und nicht ein von Menschen eingerichtetes Zimmer.

Leon nimmt endlich seine Waffe und die Lampe runter. Er spürt wie ihn die Anspannung etwas los lässt. Der Professor geht bereits auf der rechten Seite am abgedeckten Fahrzeug vorbei und bittet ihn: „Hilfst du mir mit der Plane, Liebling?“ Leon schluckt seinen Protest runter und begibt sich auf die linke Seite, um dann auf Laytons Zeichen die Abdeckplane vom Wagen runter zu ziehen. Von einem blauen Sportwagen.

„Was zum..? Woher?“, stammelt er, und geht verblüfft um das Fahrzeug herum. Kein Zweifel, es ist tatsächlich ein Bugatti, ein EB 110, und in tadellosem Zustand. Die getönten Scheiben wirken zwar etwas unheimlich, und waren sicher eine Sonderausstattung, aber ansonsten ist der schillernde Flitzer ein Traum für jeden Sportwagensammler. Layton muss wirklich unglaublich reich sein. Oder wem auch immer diese Villa gehört.

'Woher wusste ich das? Wie hab ich das erraten können?', wundert sich Leon nervös. Er sieht seinen eigenen verwirrten Gesichtsausdruck in den Scheiben gespiegelt. Layton steht schon wieder auf der rechten Seite des Autos und strahlt ihn an: „Und, gefällt er dir?“ Leon muss abwesend nicken. 'Wahrscheinlich hat er mich in dem Ding hier her gebracht, und mein Unterbewusstsein hat es irgendwie registriert.', versucht er sich zu erklären. Aber warum sah die Plane dann so aus, als sei sie jahrelang nicht bewegt worden?

Layton holt ein Schlüsselbund raus, und Leon denkt schon, der Wagen muss für den britischen Linksverkehr ausgestattet sein, als der Professor ihm plötzlich die Schlüssel zu wirft. Leon fängt, sieht sich das Modell an und fragt verblüfft: „Du willst, dass ich fahre?“ Layton öffnet bereits die Beifahrertür und grinst: „Du fährst doch gerne schnelle Sachen, oder? Ich vertrau dir!“, womit er sich ins Auto setzt. Leon stutzt. Dann breitet sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er sieht es in den schwarzen Scheiben. „Kannst du haben.“, murmelt er, und öffnet die Tür, um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen.

Das Innere des Wagens wirkt etwas seltsam auf Leon, wenn er auch nicht ganz sagen könnte, was es ist. Als er sich anschnallt fällt ihm jedoch auf, dass Spiegel und Sitz genau auf ihn eingestellt sind. Was seltsam ist, wenn Layton zuletzt mit dem Auto unterwegs war, da er fast einen Kopf kleiner ist als er. Leon beäugt den Professor argwönisch, der ihn jedoch weiter freundlich anlächelt und ihn erinnert: „Also, wir haben noch was Zeit. Wenn du willst, können wir erst ne Spritztour machen!“ Leon hält dem Blick erst stand, doch dann muss er grinsen und entgegnet kess: „Wie du willst... Liebling!“

Layton hält sich darauf eine Hand vor den Mund, dem ein erfreutes Seufzen entfährt. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte Leon schwören, dass der Professor kleine Herzchen in den Augen bekommt. Er schaut wieder nach vorne, steckt den Schlüssel in die Zündung und startet den Wagen. Das Aufgrollen des Motors ist Musik in Leons Ohren. Layton drückt auf ein Feld neben der Amatur, was zurück fährt und ein Touchpad offen legt. Oben in der Mitte ist ein kleines Zeichen was wie eine Tür aussieht. Als der Professor dieses drückt, schwingt das Garagentor langsam auf.

Leon grübelt: 'Also deshalb hatte ich so ein komisches Gefühl. Eigentlich eine Sünde einen so schicken Wagen mit modernem Schnickschnack zu frisieren.' Aber da tippt der Professor weiter auf dem Bildschirm, der aufleuchtet und eine Karte anzeigt. Leon korrigiert sich: 'Okay, ich hab nix gesagt, das ist praktisch.' Ohne weiter ab zu warten, legt Leon den ersten Gang ein und fährt los, raus aus der Garage, und nach der kurzen Auffahrt rechts ab, zu der Straße, auf die er beim letzten Mal geflohen war. Wo er dann...

Leon schaltet höher und hört dankbar dem Professor zu, der sein seltsames Deja-Vu verscheucht, als er ihn informiert: „Wenn du bei der Kreuzung einfach durch fährst, und dann die nächste links, kommen wir zum Highway.“ „Alles klar. Dann machen wir das doch!“, gibt Leon zurück, ignoriert die seltsamen Gestalten die die Gehwege bevölkern, und zwingt sich auch keinen Blick an die Tramschienen zu verschwenden, über die sie rumpeln.

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