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Aufwachen Schatz!

Leon spürt wie er wach wird. Er hat einen schrecklichen Albtraum gehabt. Zombies hatten ihn eingekreist, einer hielt ihn fest, während ein anderer mit einer Kettensäge auf ihn zu kam. Leons Adrenalin ist noch hoch vom Schock und der Angst, die ihm das Bild vermittelt hat. Alles fühlte sich so echt an. Am Liebsten will er aufspringen und rennen, aber die Schlafparalyse hält ihn noch zurück. „Aufstehen Liebling! Ich hab dir Tee gemacht.“, säuselt eine männliche Stimme freundlich. Leon zuckt. Träumt er doch noch? Dann spürt er, wie eine Hand sanft ein paar Haare aus seinem Gesicht streicht. Leon zuckt erneut zusammen, und endlich kann er sich bewegen, rückt erschrocken etwas weg von der Berührung und reißt die Augen auf.

Ein Mann in einem grünen Hemd mit braunem Pullunder und einem schwarzen Zylinder sitzt auf der Bettkante und hat die Hand nach ihm ausgestreckt. Er lächelt etwas verlegen, und versucht Leon zu beruhigen: „Hey, alles gut, du bist zuhause! In Sicherheit! Hier passiert dir nichts.“ Leon rückt noch weiter von ihm ab. Das selige Gefühl von Taubheit, was nach dem Aufwachen aus einem Albtraum einsetzen sollte, bleibt aus und stattdessen fühlt Leon wie die Anspannung wieder zu nimmt.

„Wer bist du? Wo zur Hölle bin ich?“, fragt er also aggressiv, wobei seine Augen hektisch umher springen, um die Umgebung auf zu nehmen. Ein Fenster, wahrscheinlich erster Stock, hinter dem Mann, und eine Tür gegenüber dem Bett könnten sein Fluchtweg werden. Leon verkneift sich, sofort die Decke von sich zu werfen, als er merkt, dass er noch seine Waffen bei sich trägt. Er kann so ungesehen an seine Pistole und das Messer kommen. Wieso hat der Mann ihn nicht entwaffnet?

„Zuhause, sagte ich doch! Alles ist gut Liebling. Ich bin dein Ehemann! Ich werde für dich sorgen.“, erklärt der Typ freundlich, und bringt Leon so aus dem Konzept. Es klingt nicht wie ein Code, aber auch nicht wie Wunschdenken. Als sei der Kerl überzeugt, die Wahrheit zu sagen. 'Noch ein Irrer!', denkt Leon genervt und ein wenig verunsichert, und versucht ruhig zu bleiben. Der Mann sieht aus, als sei er kleiner als Leon, und nicht sehr kräftig. Aber das kann täuschen, und diese Dorfbewohner aus seinem Albtraum waren auch stärker als sie sein sollten. Oder war es eine Erinnerung?

Leon bringt sich seine Mission wieder ins Gedächtnis. Er hat keine Zeit hier mit einem Verrückten zu plaudern, der ihn für seine Frau hält. Er muss Baby Eagle finden und nach Hause bringen. Er darf nicht wieder versagen. Also knurrt er: „Danke, ich verzichte! Ich kann für mich selbst sorgen!“, und steht mit einer flüssigen Bewegung aus dem Bett auf, um sich in Abwehrhaltung daneben zu stellen, die Waffen in den Händen. Der Typ soll sofort wissen, dass mit Leon nicht zu spaßen ist.

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Der Mann steht ebenfalls vom Bett auf, sodass Leon einen Schritt zurück macht, wobei er den Rest seiner Umgebung aufnimmt. Er zuckt ein wenig, als er über seine Schulter guckt, und hinter sich ebenfalls eine Tür bemerkt. Seine Schulter schmerzt ein wenig. Dort hatte ihn einer mit ner Axt erwischt. 'Es war nicht bloß ein Traum!', denkt Leon nervös. Hatte der Typ ihn in letzter Sekunde gerettet? Und wollte dafür jetzt etwas von ihm?

„Es ist alles in Ordnung Schatz, du musst keine Angst haben!“, versichert ihm der Mann mit erhobenen Händen. Dann lässt er sie sinken und stellt sich vor: „Ich bin Professor Hershel Layton. Ich bin ein Abenteurer, aber meine Geschichten gehen immer gut aus. Und ich habe dich gekauft, damit du es bei mir gut hast.“ Leon verzieht keine Mine, aber in ihm brodelt es. Ein Professor? Etwa ein kranker Wissenschaftler, der an ihm rum schneiden will? Und ihn wie ein Stück Vieh gekauft haben soll? 'Mann, bei dem ist mehr als nur ein Rad ab, dem fehlt das ganze Fahrgestell!', denkt Leon.

„Hör zu Frankenstein, das kannst du dir schenken! Ich bin doch keine Katalogbraut!“, will Leon ihn beschimpfen, doch Layton schneidet ihm das Wort ab: „Natürlich nicht, Leon! So würde ich dich auch nie behandeln.“ Also weiß der Typ, dass Leon ein Kerl ist. Und er kennt seinen Namen und duzt ihn ganz selbstverständlich. Leon wird langsam wütend. Er kann durch das Fenster eine gepflasterte Straße sehen, mit schönen grünen Bäumen gesäumt. Das Wetter ist viel zu klar und sonnig für diese Jahreszeit, und Layton klingt kein wenig spanisch. War er überhaupt noch am Ort seiner Mission? Hatte man ihn abgezogen?

„Was für ein krankes Spiel wird hier gespielt?!“, schnauzt Leon also, und macht sich bereit zu schießen, sollte sein Gegner sich hastig bewegen. Er zielt auf seine Brust. 'Nicht auf den Kopf schießen, sonst kommen die Monster raus. Schuss vor die Brust, Tritt zu Boden, dann Kehle durch mit dem Messer.', erinnert sich Leon. Nur, das Bett steht zwischen ihnen. Wird er den Sprung schaffen? Soll er riskieren, näher zu kommen?

„Es wird nicht mehr gespielt, Leon, du bist in Sicherheit! Es ist alles gut.“, versichert Layton erneut, sodass Leon schreit: „Lass die Scheiße! Wo bin ich? Was habt ihr mit mir vor?“ Der Kerl macht ihn nervös und das gefällt ihm nicht. Warum ist er so ruhig, obwohl er seine Waffen auf ihn richtet? „Nichts, Liebling! Und du bist zuhause...“, wiederholt der Typ nur, sodass Leon wieder einen Schritt zurück macht, und die Tür hinter sich auf tritt.

Sie führt zu einem Flur und so rennt Leon einfach raus. Schnell orientiert er sich, sieht eine lange Treppe die hinunter führt und folgt ihr. Die letzten Stufen springt er, rollt sich ab und steuert dann auf eine große Flügeltür zu. 'Der Typ muss reich sein.', denkt Leon, 'Oder er hat sich in einer dieser verlassenen Villen eingenistet.' Er drückt die Tür auf und steht in einem kleinen Vorgarten, mit kunstvoll gestutzten Sträuchern. Er ignoriert sie, läuft weiter zur Straße, die Pistole stets erhoben.

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