Als Nächstes erwacht Sherlock, weil John die Vorhänge zurück zieht und Licht in sein Gesicht fällt. „Guten Morgen Sherlock!“, begrüßt ihn John freundlich, „Wachst du auch mal wieder auf?“ Sherlock blinzelt, will sich die Hand vors Gesicht halten, muss dann aber feststellen, dass er immer noch gefesselt ist. „Willst du mir die Dinger nicht mal abnehmen?“, fragt er müde. „Noch nicht. Wie wäre es mit Frühstück?“, antwortet John. „Wenn's sein muss. Welchen Tag haben wir heute?“ „Dienstag“, kommt es prompt. Sherlock stutzt. Dann meint er: „Naja, ich bin halt sehr müde.“ Dann spürt er, wie sein Herz wieder anfängt zu rasen. Sein Körper zittert. Ach, wenn er jetzt bloß... Doch da steht John schon neben ihm, mit einem Becher in der Hand. „Hier, trink das“, er beugt sich zu Sherlock runter und setzt ihm den Becher an die Lippen, „es wird dir gut tun.“
Sherlock schluckt den bitteren Trank gierig runter. „Methadon, nehme ich an?“, schlussfolgert Holmes. Seine Kehle brennt, doch das Zittern hört auf. „Standardmaßnahme.“, erwidert Watson bloß. „Warum nicht weiter über den Tropf?“, will Sherlock dann wissen. „Weil ich dich von der Nadel weg haben will, mein Lieber!“, gibt Watson zurück, „Außerdem musst du Verantwortung für dein Handeln übernehmen und das kannst du nicht, wenn dein ganzer Stoffwechsel nur von mir abhängt.“ Sherlock grinst: „Oh, aber wenn ich gefesselt in deinem Bett liege und von dir gefüttert werde ist das nicht so?“ John sagt nichts darauf, sondern holt stattdessen ein paar Kissen, um sie Sherlock hinter den Rücke zu klemmen, damit er einigermaßen aufgerichtet im Bett sitzen kann. Da seine Arme trotzdem noch an die Bettpfosten gekettet sind, ist es nicht gerade angenehm, aber etwas würdevoller, als im Liegen zu trinken.
Dann stellt John einen Tabletttisch auf seinen Schoß und ein Tablett mit einer Tasse Tee und zwei Scheiben gebutterten Toast mit Schinken. Sherlock schaut John entgeistert an. „Du willst das echt durchziehen?“, fragt er ihn dann mit ernster Stimme. John schaut ihn leicht überrascht an. „Ja natürlich. Schließlich musst du was essen, du bist noch sehr schwach.“, stellt er dann ausweichend fest. Sherlock lächelt ironisch. Dann gibt er sich geschlagen: „Okay. Dann mal los!“ Und er öffnet den Mund. John sieht auf einmal nicht mehr so selbstsicher aus. Doch er nimmt eine der Toastscheiben und führt sie an Sherlocks Mund, wobei er mit einer Hand unter dem Kinn bleibt, um Krümel auf zu fangen.
Sherlock beißt immer kleine Stücke ab, kaut langsam und verlangt zwischendurch mal nach einem Schluck Tee, den ihm John ebenso vorsichtig einflößt, wie zuvor das Methadon. Als Holmes die ein Scheibe Toast geschafft hat, beginnt er zu Lachen. „Was ist so witzig?“, wundert sich Watson. „Du und dein Ordnungsfimmel mit den Krümeln. Und dann servierst du mir Frühstück im Bett. Was meinst du was Mrs. Hudson dazu sagen wird, wenn ich es ihr erzähle?“ Den letzten Satz sagt Sherlock mit einem leichten Unterton und schaut John herausfordernd an. Dabei leckt er sich mit der Zunge langsam über die Lippen.
John ist erst so überrumpelt, dass er nicht weiß, was er darauf antworten soll. Sherlock nutzt das aus und fügt leise hinzu: „Gib es zu, eigentlich gefällt dir diese Situation doch! Ich bin dir ausgeliefert und du kannst deine Spielchen mit mir treiben.“ John sagt erst nichts, schaut nur zu Boden und atmet tief ein. Doch als Sherlock schon ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen hat, dreht er sich langsam zu ihm und antwortet gepresst: „Oh ja, das ist genau mein Fetisch, dich so zu sehen. Deinen Dreck weg zu wischen, wenn du dich vollgemacht hast. Deine Launen aus zu halten, die unerträglich sein werden, weil dir langweilig werden wird. Die wüsten Beschimpfungen, weil die Dosis immer geringer und die Schmerzen zu groß sein werden. Das wird toll sein. Ja, es stimmt, ich habe jetzt eine gewisse Kontrolle über dich. Und es wäre nur zu schön, das aus zu nutzen, um mich für all die Male zu rächen, wo du mich herum geschubst hast. Aber glaub mir, wenn ich jetzt genau wüsste, dass du außer Gefahr wärst, würde ich deinen undankbaren Arsch vor die Tür setzen, darauf kannst du wetten!“
Und damit nimmt er das Tablett auf und verlässt das Zimmer. Sherlock bleibt verwirrt zurück. Was hatte er getan, um seinen alten Freund derart zu verärgern? Hatte er was im Delirium gesagt? Lag es wirklich an der Art, wie er ihn damals behandelt hatte? Oder war mit Mary etwas passiert, was ihn so verbittert hat, dass er jetzt ein anderer war? „John!“, flüstert Sherlock leise in den Raum. Dann aber lehnt er sich zurück, schließt die Augen und denkt nach. Und darüber schläft er wieder ein.
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Unterdessen steht John in seiner Küche und spült gedankenverloren das Geschirr ab. Er denkt an früher, an die Momente, wo er mit Sherlock Fälle gelöst hat, wie glücklich er war und wie einfach alles schien. Dann wie sie ständig für ein Pärchen gehalten wurden und er sich immer verteidigt hatte. Wie er mit seinen Freundinnen aus gegangen war und es jedes Mal in den Sand gesetzt hatte. Und wie er schließlich Mary kennen gelernt hatte, die ihm das Gefühl gab, etwas besonderes zu sein, die ihn stets mit Respekt behandelt hatte. Und doch war es wieder schief gegangen. Und wieder war er Schuld gewesen. Watsons Hände verkrampfen sich so sehr um die Tasse die er abtrocknet, dass der Henkel bricht. Wütend wirft er die Tasse in eine Ecke der Küche, die Scherben springen bis zur Spüle hoch. Davon muss Sherlock wach geworden sein, denn kurze Zeit später ruft er: „John? Alles in Ordnung? Ich bräuchte dich mal eben.“
„Okay, wofür brauchst du mich Sherlock?“, fragt John leicht genervt, als er wieder bei ihm ist. „Ich muss mal auf die Toilette.“, antwortet Sherlock knapp. „Okay. Groß oder klein?“, fragt sein Freund. Sherlock guckt John empört an: „Was geht dich das an?“ John schaut zur Decke und bläht die Backen auf. „Also gut.“, murmelt er. Dann zu Sherlock gewandt: „Die Sache ist die, Sherlock, ich kann nicht riskieren, dass du jetzt schon aufstehst und dann verschwindest. Also muss ich...“ „Nein!“, unterbricht ihn Sherlock, der ganz weiß geworden ist, „Nein John, das kannst du mir nicht antun!“ „Sherlock, es ist zu deinem Besten.“, will John erklären, doch der Detektiv protestiert: „Nein! Nein, nein, nein! Du machst mich jetzt los! Du kannst mich nicht so demütigen!“ „Darum geht es nicht, ich muss dich vor dir selber schützen. Außerdem hab ich dich schon gesehen.“, versucht John zu beschwichtigen.
Sherlock gibt ihm einen fragenden Blick, zieht eine Augenbraue hoch und beginnt zu grinsen. John guckt etwas ertappt, aber er versucht ernst zu bleiben, als er erklärt: „Ich musste dich immerhin her schleppen, sauber machen und ins Bett bringen, oder? Außerdem, Sherlock ich bin Arzt, ich hab schon genug... also... ich meine...“ Plötzlich ist John ziemlich rot geworden. Er stellt ein Hand in die Hüfte, räuspert sich und sagt dann so beiläufig wie möglich: „Kennt man einen, kennt man alle.“ Sherlock dazu: „Aber meinen hast du noch nie in Aktion gesehen.“ John will ihn deshalb böse anschauen, aber Sherlock blickt einfach kühl zurück.
Schließlich muss John den Kopf senken und fragt dann: „Also was jetzt, Ente oder Pfanne?“ Stille. Dann sagt Sherlock leicht amüsiert: „Okay, ab jetzt esse ich nichts mehr!“ „Wäre nicht das erste Mal.“, entfährt es John, doch Sherlock achtet nicht darauf. „Also gut in Gottes Namen, dann hol so eine verdammte Ente.“, meint er dann. John holt daraufhin eine aus einem Karton, der neben seinem Bett steht, zieht die Decke weg und schreckt dann zurück. Sherlock hat eine sehr deutliche Erektion, die seine Pyjamahose anhebt. „Oh mein Gott.“, keucht John erstarrt. Dann, als er Sherlocks Augen auf sich ruhen spürt, dreht er sich zu ihm und zischt empört: „Sowas machst du doch mit Absicht. Warum hast du mich nicht gewarnt?“ Als Sherlock da anfängt zu Kichern ist er drauf und dran die Ente hin zu knallen und aus dem Zimmer zu stürmen, aber Sherlock fängt sich wieder und ruft: „Nein warte John, ich muss wirklich dringend pinkeln! Du hattest doch auch schon mal ne Morgenlatte, nicht wahr?“
John zieht die Stirn kraus, entspannt dann jedoch seine Züge und meint: „Okay. Also dann.“ Und damit zieht er Sherlock die Hose ein Stück runter, steckt die Urinflasche auf dessen Penis und versucht ihn so zu halten, dass Sherlock pinkeln kann, ohne ihn zu viel zu berühren. Doch das ist schwerer als gedacht, da die Erektion so stark ist, dass sein Ding steil nach oben zeigt und fast die Bauchdecke berührt. So aber würde der Urin wieder aus der Flasche heraus laufen. Und dann ist Sherlock, wie John feststellen muss, doch etwas üppiger bestückt, als er dachte. Also setzt sich der Arzt neben seinen Detektiv, nimmt Penis und Ente fest in die Hand und drückt beides sanft herunter, zwischen dessen Beine. Doch es tut sich nichts. „Wird das bald was?“, fragt John genervt in den Raum. „Ich versuche mein Bestes John, aber was kann ich dafür, wenn du so warme Hände hast?“, frotzelt sein Kumpel. John entfährt ein Glucksen und er schimpft: „Du bist echt ein Arschloch, Sherlock.“
Holmes muss kichern und dann hören beide dass erlösende Plätschern. Er schaut dabei auf Watsons Rücken und seine linke Hand zuckt. Wie gern würde er mal seinem Arzt über den Rücken streicheln. Die Szene ist bizarr, und doch fühlt sich der Detektiv so wohl und geborgen wie lang nicht mehr. Als er fertig ist und Dr. Watson die Ente weg räumt schaut er ihm in die Augen. Als Watson deshalb zögert und fragend zurück blickt, sagt Sherlock: „Danke John!“ Sein Blick verrät, dass es ihm dabei um mehr geht, aber weiter äußert er sich nicht. „Okay. Gern geschehen.“, erwidert John ausweichend, deckt Sherlock wieder zu und bringt die Ente weg.
Während er sich die Hände wäscht, denkt er über Sherlocks plötzliche Dankbarkeit nach: 'Worum geht es ihm jetzt wieder? Ist das bloß ein Experiment? Oder hat er was vor, um sich zu befreien? Oder ist er mir auf einmal doch dankbar?' Er dreht das warme Wasser ab und während er sich abtrocknet, schaut er auf seine Hände. Sie waren angenehm warm. Darin hatte Sherlock recht. Anfangs wusste Mary das auch zu schätzen. John schüttelt sich, um die Gedanken zu vertreiben.
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