Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich der Name der Geschichte von „Avian | Weder Spieler noch NPC“ zu „Avian | Der Krieg der Welten“ geändert hat. Das „Avian“ ist eigentlich auch nur für den Wiedererkennungswert drin ;).
Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt/bemerken werdet und ich auch bereits gesagt habe, ist das jetzige Ziel der Geschichte etwas ganz anderes als ich je geplant hatte und WESENTLICH größer geworden. Aus der alten Geschichte: „Hey, mir ist langweilig und ich will ne Geschichte über nen MC schreiben der fliegen kann…“ ist etwas geworden das mehrere Welten beinhaltet, Kriege, politische Intrigen, Liebe, Verlust und Aufopferung für ein höheres Ziel. Ich hoffe alle jetzigen Leser werden mir weiterhin folgen und vielleicht ja ein paar Rückmeldungen geben und anderen von dieser Geschichte erzählen. Denn je mehr Leser und Rückmeldungen ich habe, umso motivierter bin ich :)
Für die Motivation dieses Chapters bedanke ich mich bei meinen lieben neuen Lehrern deren von mir gegebenen Spitznamen ich hier lieber nicht nenne und meiner lieben neuen Klasse deren Lieblingswörter ich hier lieber auch nicht nenne. Um einen möglichen Wutausbruch meinerseits zu verhindern (war noch nie schön…) habe ich also dieses Chapter geschrieben. Das waren immerhin über 10 Stunden Zeit in denen ich mich abreagieren konnte^^
Also JA ich BIN gestresst -.-
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Als ich langsam wieder, zurück in meinem Körper, zu mir kam, überfiel mich als aller erstes Schmerz. Jeder Muskel und jeder Manakanal in meinem Körper schien unter Feuer zu stehen und war bis aufs äußerste Strapaziert durch die Macht die Luna auf meinen Körper ausgewirkt hatte. Während der Schmerz langsam nachließ, versuchte ich irgendeine andere Art der Veränderung festzustellen, bis ich schließlich auf die Idee kam die in dieser Welt einfachste Methode zu benutzen, mein Statusfenster.
Mein Leben hing trotz des Schmerzes bei 100%, doch stattdessen hatte sich mein lvl von 3 auf 9 erhöht. Anscheinend hatte der alte Elf also recht und man konnte durch Training oder dem Überkommen von Ereignissen, von Spielern wohl „Quests“ genannt, Erfahrung bekommen. Da ich jedoch erstmals nicht in Gefahr war, verschob ich das Untersuchen der restlichen Veränderungen erst einmal auf später.
Nachdem der Schmerz etwas nachließ, versuchte ich mich auf die Seite zu drehen und meine Umgebung unter Augenschein zu nehmen. Ich lag in einer Höhle auf einem Steinaltar, gepolstert nur durch ein weißes Laken, umgeben von ca. 100 knieenden Werwölfen, die Respektvoll zu Boden schauten und nicht einen einzelnen Laut von sich gaben. Ich wusste nicht genau was vorgefallen war nachdem die Elfen abgezogen waren. Zudiesem Zeitpunkt war ich gerade auf eine Diskussion mit Gaia und Nyravie konzentriert. Das einzige was ich wusste, war die kurze Zusammenfassung die mir Luna am Ende gegeben hatte.
Tief Seufzend ließ ich meinen Blick über die Menge gleiten. Der Großteil von ihnen waren Kinder und nur gut ein Drittel schien Kampftauglich zu sein. Nichts was ich nicht bereits wusste oder erwartet hätte, doch es direkt vor mir zu sehen und mit dem Hintergedanken an den Weg den man mich gebeten hatte zu gehen, war es plötzlich doch etwas ganz anderes. Das schlimmste jedoch war, das Luna recht hatte. Sie hatte mir bereits gesagt, dass ein Wort von ihr alles wäre das ich je benötigen würde um mir ihrer Treue sicher zu sein. Doch anstatt mich zu beruhigen, machte es mich stattdessen nervös.
Sie ließ sie mir Treue und Gehorsam schwören, bis an den Tag an dem ich meine Aufgabe erfüllte und ihren Apostel zurück in ihre Gemeinschaft geführt hatte. Sie gab mir ihr Leben und ihre Zukunft in die Hand und damit einer Verantwortung der ich mich noch nicht gewachsen fühlte. Zumindest für die meisten von ihnen galt dieser Befehl…
Mit einem Stirnrunzeln hörte ich noch immer ihr Kichern in meinem Kopf, als sie mir sagte: „Du hast bereits zugestimmt unser Schild, Schwert und Richter zu werden, doch egal wie mächtig du auch in der Götterebene sein magst, in der weltlichen bist du immer noch schwach und wirst jede Hilfe benötigen die du kriegen kannst. Betrachte dies als mein Geschenk zu deiner Ernennung als Wächter. Lerne sie zu führen, denn du wirst einmal Millionen in die Schlacht führen. Wenn sie dich nach deiner Aufgabe immer noch akzeptieren werde ich niemanden davon abhalten und sie mit meinem Segen dir hinter her schicken.“
Erneut Seufzte ich und ließ meinen Blick aus der Leere zurück auf meine neue Verantwortung fallen, ganz besonders auf ein kleines Mädchen in den Armen einer Frau ziemlich am Ende der Gruppe, ich wusste nicht woher ich es wusste, doch ich war mir sicher, das war der zukünftige Apostel von Luna und die einzige Person die ich wirklich beschützen sollte. Alle anderen waren nicht viel mehr als ein Mittel zum Zweck in den Augen der Götter. War es nicht ironisch wie die Götter ihre Kinder lieben und opfern zu gleich konnten?
Fürs erste verdrängte ich jedoch meine Unsicherheit und meine rastlosen Gedanken über die unsichere Zukunft. Was zählte war das hier und jetzt. Und jetzt hatte ich ein ganzes Rudel von Werwölfen vor mir die auf meinen Befehl warteten.
„Steht auf! Die Nacht hat nur noch wenige Stunden. Packt alles zusammen und macht euch bereit abzuziehen. Wir haben den Elfen gegenüber ein Versprechen einzuhalten und ich gedenke nicht es zu brechen. Nehmt alles mit was wir irgendwie auf unserer Reise zurück in eure Heimat gebrauchen können. Den Rest last da. Kämpfer, kümmert euch um eure Ausrüstung so gut es geht, sie befindet sich in einem furchtbaren Zustand. Bei der nächsten Gelegenheit werden wir sie von einem Experten reparieren lassen müssen. Mütter, kümmer euch um eure Welpen, sorgt dafür, dass sie gefüttert und ruhig sind. Ich möchte unnötige Konfrontationen gerne vermeiden. Ihr habt eine Stunde, meldet euch bei mir wenn ihr fertig seid. Solange lasst mich meine Gedanken ordnen und einen Plan formulieren.“
In einer einzigen flüssigen Bewegung standen Krieger und Kinder zugleich auf und schrien lautstark: „Wie der Alpha befiehlt!!!“ bevor sie sich daran machten Beutel zusammen zu schnüren, Kinder zu füttern oder in die Beutel zu stecken und ihre Waffen und Rüstungen von den Chemikalien der Elfen zu reinigen.
Nachdem ich das ganze eine Weile lang beobachtet hatte, ging ich zum Eingang der Höhle und schaute unsicher in den mondlosen Nachthimmel herauf. `War das was ich tat das richtige? War ich der richtige? Würde ich sie am Ende nicht alle in den Tod führen?´ Zahllose Gedanken schossen mir durch den Kopf, bis ich mich selbst zur Ruhe zwang und alles unnötige verdrängte und mich stattdessen auf die Aufgabe vor mir konzentrierte. Ich hatte in meinem Kopf eine detaillierte Karte des gesamten Kontinents von den Göttinnen bekommen. Der Weg zwischen hier und unserem Ziel war laut dieser geschätzte 1200km Luftlinie. Wenn ich alleine und auf freier Fläche wäre würde ich es wohl in ungefähr 2 Wochen zurück legen können. Mit einem ganzem Tross, der dazu nicht fliegen kann, wäre das ganze jedoch sicherlich langsamer. Außerdem müsste ich sicherere und versteckte Routen wählen, fernab sämtlicher Städte.
Oder… Plötzlich kam mir ein anderer Gedanke, der uns entweder alle ins Verderben oder bis an die Spitze bringen könnte. Warum sollten wir uns vor den Barbaren verstecken? Waren es nicht ZWEI kriegerische Barbarenstämme die in ihrem Krieg die Werwölfe vertrieben hatten? Was wäre wenn wir uns einem von ihnen anschließen würden und sie in ihrem Krieg unterstützen würden? Es würde sicherlich viele Tote unter den Werwölfen geben, doch soweit ich verstanden hatte, waren Werwölfe exzellente Frontkämpfer und wären eine Bereicherung in jeder Armee. Vor allem wenn ich es schaffe die restlichen Werwölfe zu versammeln. Mit einem Nicken entschied ich mich diesen Weg zumindest zu versuchen. Jetzt blieb nur noch die Frage der Wahl des zukünftigen Partners.
Mit einem Schulterzucken verschob ich auch diesen Gedanken jedoch erst einmal in die Zukunft, zumindest bis ich mehr Informationen von den Werwölfen bekam. Stattdessen wendete ich mich meinen Statuspunkten zu.
Statuswerte MiradoRasse:AvianTitel:Wächter der BalanceKlasse:Ewiger WächterLevel:9Erfahrung:450/5580Leben:214Mana:368Stärke:16Agilität:31Vitalität:16Intelligenz:29Weisheit:16Ausdauer:29Robustheit:16Göttlichkeit1Freie Statuspunkte:28Manaregeneration:17,86 die MinuteLebensregeneration:6,62 die MinuteRüstung:26
Ich konnte immer noch nur schwer fassen, dass ich in einer einzigen Nacht mehr als 3x so stark wurde wie zuvor. Zugegeben, ich hatte jetzt erst gerade mal die Stärke eines normalen Erwachsenen in dieser Welt, doch dank meiner neuen Klasse waren meine Zukunftsaussichten besser denn je. Zumindest wenn man von der mit ihr einhergehenden Aufgabe absah…
Ewiger Wächter:
Der ewige Wächter ist eine einzigartige Existenz in einer Welt. Seine Aufgabe ist es die Welt, die Götter und die Balance zu beschützen. Um dies zu ermöglichen hat er sowohl göttliche Macht in der Ebene der Götter, wie auch einen physischen Körper in der Ebene der Sterblichen und stellt damit eine einzigartige, zweigeteilte, Existenz dar.
Der Wächter steht außerhalb des Pantheons, um über es zu wachen und zu richten und wird als göttliche Einheit auf dem Tempelsteinen mit seinem persönlichen Zeichen dargestellt.
+20% Leben (-10%)
+5% auf alle Statuswerte (+35% Agi. / +15% Int. / +15% Ausd. / +5% Rest [außer Göttlichkeit])
+10% auf Mana und Lebensregeneration
+5 auf alle Statuswerte [außer Göttlichkeit]
Es war erst die erste Statusmeldung die ich öffnete, doch war es bereits genug um mich in einen weiteren inneren Konflikt zu stoßen. Sollte ich mich darüber freuen oder sollte ich mich darüber aufregen, dass jeder Tempel auf der ganzen Welt von mir wissen würde sobald sie einen Blick auf ihren Tempelstein warfen?
Interessiert betrachtete ich meine rechte Handfläche, auf der mit goldenen Linien ein zuvor nicht dagewesenes Symbol glitzerte. Es war ein geflügeltes Schild, mit einem Schwert in der Mitte an dessen Parierstange zwei goldene Waagschalen angebrachte waren. Das Schild und das Schwert waren von zahlreichen feinen Runen und verschlungenen Linien verziert, wohingegen die Waagschalen eher einfach und schlicht wirkten. Die Zwei Flügel waren mit jeder einzelnen Feder in feinsten goldenen Linien dargestellt und waren halb hinter und halb vor dem Schild zusammen gefaltet.
Weitere Statusmeldungen erst einmal ignorierend, beschloss ich zuerst einmal die unverteilten Statuspunkte zu verteilen und meinen neuen Statuswert unter die Lupe zu nehmen.
Göttlichkeit:
Göttlichkeit gibt die Kraft des Glaubens an dich an und beeinflusst deine Macht in der Ebene der Götter. Sie wird benutzt um Wunder zu wirken und Gläubige zu belohnen. Sie ist proportional zu der Anzahl deiner Anhänger und der Stärke ihres Glaubens.
Dieser Attributwert lässt sich nicht durch Statuspunkte erhöhen.
„Großartig. Soll ich etwa noch einen eigenen Kult aufbauen oder wie?“ fragte ich niemanden speziellen genervt. „Aber von wem kommt dann das eine Göttlichkeit? Ist das der Standardwert?“
„Wenn ich alle Bonusse durch den Klassenwechsel abziehe, komme ich auf zusätzliche 3 Intelligenz und 8 Robustheit die durch die Art der gewonnen Erfahrung bereits vorbestimmt waren. Das heißt, ich komme auf insgesamt 41 Statuspunkte, 11 mehr als ich durch ein reguläres lvl up bekommen hätte. Zufrieden mit dem aktuellen Ergebnis verteilte ich die restlichen 28 Statuspunkte auf 8 Intelligenz, 5 Ausdauer, 5 Agilität, 5 Vitalität und 5 Stärke. Jetzt wo mein -30% Lebensbonus durch meine Rasse und alte Klasse nahezu aufgehoben war, lohnte es sich endlich wieder in Vitalität zu investieren und mit etwas mehr Punkten in Stärke und Intelligenz würde ich mit meinem Buff auch im Nahkampf für mein Level einen passablen Kämpfer abgeben. Die Agilität und die Ausdauer waren hauptsächlich für den Luftkampf gedacht, wobei ich vermutete, dass auch Stärke dabei eine Rolle spielen würde.
Meine neuen Statuswerte waren also:
Statuswerte MiradoRasse:AvianTitel:Wächter der BalanceKlasse:Ewiger WächterLevel:9Erfahrung:450/5580Leben:261Mana:460Stärke:21Agilität:38Vitalität:21Intelligenz:38Weisheit:16Ausdauer:35Robustheit:16Göttlichkeit1Freie Statuspunkte:0Manaregeneration:22,33 die MinuteLebensregeneration:6,5 die MinuteRüstung:26
(AN: 1. Ich hoffe die Tabelle funktioniert. 2. Ja, ich weiß, die Lebensregeneration ist niedriger als zuvor. Das liegt daran, dass ich das ganze per Excel-Tabelle berechne und dadrin die Formel auf: (Leben*(0,022+Vitalität*0,0003))*1,1 geändert habe, von der alten Formel: (Leben*(0,025+Vitalität*0,0005))*1,1. Der Grund dafür war, dass ich es für eine VR Welt zwar in Ordnung finde wenn man sich recht schnell regeneriert, man aber nicht in 30-40 Minuten ohne jegliche Hilfsmittle auf 100% geheilt werden sollte. Da ich jedoch zu faul bin die alten Werte nochmal in die Tabelle einzutragen um die alte Regeneration zu ermitteln… AN END)
Zufrieden mit den aktuellen Ergebnissen wandte ich mich stattdessen den nächsten zwei Statusmeldungen zu. Diesmal jedoch betrafen sie nicht mich sondern meine zwei Gefährten.
Dein Begleiter Fizzle hat durch den Seelenkontrakt zu dir eine Veränderung seines Wesens erfahren.
Er verfügt jetzt über das neutrale Attribut „Göttlichkeit“ und hat damit eine allgemeine Magieresistenz von 30% gegen alle Elemente gewonnen. Desweiteren wurde seine zukünftige Entwicklung von dieser Veränderung beeinflusst.
Dein Begleiter „Verfluchtes Schwert“ hat sich entwickelt zu „Klinge des Wächters“
Schaden: 15-20
+ Blutsauger: 10% der genommenen Lebenskraft wird in Leben für den Wächter umgewandelt.
+ Göttliche Klinge: Das Schwert absorbiert Kraft aus der Umgebung und unterstütz damit ihren Meister.
+ Intelligente Klinge: Das Schwert hat begonnen ein Bewusstsein zu entwickeln und wird keinen anderen als den Wächter als Meister und Träger akzeptieren. Ihm jedoch wird sie bis ans Ende aller Zeiten treu zur Seite stehen.
So sehr mich die Veränderung in meinem treuesten Gefährten Fizzle auch überraschte und erfreute, war ich umso mehr über die Veränderung in meinem Schwert verwundert. Der Schaden hatte sich fast verzehnfacht und war damit äquivalent zum Schaden eines Stufe 20-30er Schwertes. Dazu kam, dass der ehemalige negative Effekt der Kraftabsorbation zu einem positiven Effekt wurde. Auch wenn ich bisher noch nicht verstanden hatte wie sich der alte Effekt ausgewirkt hatte.
Nur mild meine Aufregung im Zaum haltend verlor ich keine weitere Zeit und beschwor sofort Fizzle und mein Schwert an meine Seite. In einem gold-roten Funkenregen materialisierte sich zuerst Fizzle kniend vor mir, bevor neben ihm ein 2cm über dem Boden schwebendes Schwert erschien. Fizzle hatte sich auf den ersten Blick nicht stark verändert, doch konnte ich auf den zweiten Blick auf seiner rechten Hand das selbe Zeichen sehen wie auch auf meiner.
Mein Schwert jedoch hatte eine starke Transformation durchgemacht. Die Klinge war immer noch relativ schlicht, ohne jegliche Verzierungen, doch statt der ehemaligen schwarzen Farbe war die Klinge jetzt in einem mattem grau, der Griff in einem leicht zu greifendem Leder eingewickelt, der Knauf ein einzelner hellblauer Kristall der sich nach unten hin gefährlich zuspitzte. Der Handschutz jedoch war aus glänzendem Silber und auf beiden Zeichen war mein Zeichen in feinden goldenen Linien eingezeichnet. Im großem und ganzem wirkte es wie ein exotisches Ritterschwert aus dem Mittelalter. In dem Moment in dem ich den Griff berührte, hörte es auf zu schweben und fiel sanft in meine Hand. Das Gewicht war nahezu nicht spürbar und der Griff passte perfekt in meine Hand. Während ich noch meine neue Waffe bewunderte, schaute mich Fizzle mit großen blauen Augen an.
´Meister, darf ich fragen was mit euch geschehen ist? Ich spürte nur plötzlich eine gewaltige göttliche Macht die mich von euch trennte und schließlich eine Veränderung in eurem und meinem Wesen. Und jetzt stehe ich vor euch und würde euch ohne unsere Bindung nicht wiedererkennen.`
Verwirrt wendete ich den Blick von meiner Waffe und heftete sie stattdessen an meinen Gürtel, bevor ich mich Fizzle zuwendete.
„Verändert?“ fragte ich verwirrt, bis mir in den Augenwinkeln auf beiden Seiten ein silberner Schimmer auffiel. Es brauchte ein paar Augenblicke bis ich verstand was es war, doch danach setzte für einen kurzen Moment mein Herzschlag aus. Meine ehemaligen grauen Flügel schimmerten selbst im schwachen Licht der mondlosen Nacht in einem matten Silber. Ohne weiter abzuwarten beschwor eine große Pfütze voll Wasser und blickte von oben in sie herab.
Zu meiner Erleichterung hatte sich jedoch nicht zu viel verändert. Meine Haare waren immer noch schwarz wie der Kosmos und mein Körper hatte die selbe Form wie zuvor. Doch da hörte das bekannte auch bereits auf. Meine Augen hatten ein leuchtendes Gold als Farbe angenommen und meine Flügel und der gefiederte Schwanz die Farbe von mattem Silber. Erleichtert stellte ich fest, dass es zumindest nicht zu sehr glänze und mich in der Nacht wohl nicht zu sehr verraten würde. Während ich noch in Gedanken war, hörte ich wie sich von hinten Schritte annäherten.
„Meister.“ Sagte eine Frau mit silbernem Haar und den typischen Wolfsaugen respektvoll mit einer Verbeugung.
´Nachher Fizzle. Tu mir bitte einen Gefallen und flieg gegen Süd-Osten und scoute die Route aus. Wenn ich Zeit habe werde ich versuchen es dir zu erklären. Zuvor muss ich jedoch selbst erst einmal verstehen was passiert ist. Und… was ich dir sagen werde ist nicht für die Ohren von Sterblichen gedacht.`
Nach einem letzten Blick nickte mir Fizzle zu, bevor er sich mit starken Flügelschlägen in die Luft erhob und in der Nacht verschwand.
Ein letztes Mal atmete ich tief durch, bevor ich mich meiner neuen Verantwortung gegenüber zuwendete. „Was gibt es?“ fragte ich so selbstsicher wie ich konnte, während ich von oben auf die kniende Kriegerin vor mir schaute.
„Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir sind bereit auszuziehen, wohin auch immer du uns führen wirst.“
Mit einem Stirnrunzeln schaute ich hinter die Werwölfin. Die gesamte Mannschaft war stand da mit Rüstungen angelegt, Waffen griffbereit und den kleinen Kindern in Säcken oder mit Tragegurten auf den Rücken geschnallt. Ihr Gepäck war, positiv ausgedrückt, spärlich. Teilweise teilten sich 3 Leute einen Sack, Zelte waren nirgends zu sehen und Lebensmittel waren wahrscheinlich unterwegs zu jagen.
Kopfschüttelnd wendete ich mich der Kriegerin vor mir zu. „Venali nehme ich an?“ fragte ich sie.
„Ja Meister.“
„Dachte ich es mir doch. Du wärst wohl die einzige die mich mit „Meister“ anstatt „Alpha“ anreden würde. Luna sagte mir bereits, dass du diejenige warst die für die Angriffe auf die Elfen, eure Glaubensbrüder, verantwortlich warst und deine Leute hier her geführt hast.“
Bei meinen Worten sank die Werwölfin sichtbar in sich zusammen und hinter ihr war ein leichtes Knurren zu hören.
„Ich weiß nicht genau was du getan hast um derartig bestraft zu werden und ich habe kein Interesse an einem unfreiwilligem Diener. Da es jedoch die Entscheidung von Luna war dich mir als Diener zu geben, dann sei es halt so. Doch wisse, ich habe eine Aufgabe erledigen vor mir und ein Ziel zu erreichen. Die Aufgabe ist schwer mein Ziel jedoch fast unerreichbar und ich werde alle Mittel benutzen um es zu erreichen. Wenn du mir auf diesem Pfad folgen willst, solltest du dich auf viel Blut und politische Intrigen einstellen. Die Wahrscheinlichkeit es lebend zu erreichen ist gering, doch die Wichtigkeit dafür umso größer. Wenn du mir dabei im Wege bist, werde ich dich entsprechend aus dem Weg räumen. Haben wir uns verstanden?“
Mit einer Verbeugung die den Boden berührte kniete sie vor mir nieder, sichtbar zitternd, bevor sie mit fester Stimme sagte: „Jawohl Meister. Ich werde das Urteil meiner Göttin akzeptieren und deinen Befehlen gehorchen, bis ans Ende meiner Tage, auf dass sie niemals nach den euren enden werden.“
„Hah… Ich habe Sklavenhalter immer gehasste und jetzt… jetzt habe ich schon zwei Vasallen die an meinen Willen gebunden sind, wollen die Götter denn unbedingt mich über andere erheben?“ fragte ich leise in die Nacht hinein, das feine Gehör der Werwölfe jedoch stark unterschätzend.
„Meister, die Göttin hat mir nur wenig gesagt, doch als Wächter seid Ihr denn nicht automatisch über uns sterbliche Erhoben?“ Antwortete mir Venali direkt ungefragt.
„Hahh… Wie auch immer. Venali, für den Anfang organisierst du den Tross. Du kennst ihre Stärken und Schwächen besser als ich. Mein Begleiter ist bereits ausgezogen um den Weg auszuspähen und uns vor Gefahren zu warnen.“
„Alpha…“ meldete sich ein junger Krieger aus der Menge hinter ihr bei meinen Worten schüchtern zu Wort.
„ja?“ fragte ich inzwischen leicht genervt.
„Venali wurde bereits aus unserer Gesellschaft ausgestoßen und ist nicht länger eine von uns und damit unauthorisiert uns zu führen. Kein Werwolf mit Ehre würde auf einen Ausgestoßenen hören.“ Erklärte er mir stotternd.
„NAUND??? Ihr habt aber auf MEINEN Befehl zu hören und ich BEFEHLE, dass ihr vorerst auf IHRE Anweisungen hört, bis ich mit euren Stärken und Schwächen bekannt bin. HABEN WIR UNS VERSTANDEN???“ fauchte ich den jungen Krieger an, mit einer Aggressivität in der Stimme die ich nie zuvor von mir kannte. Schreckhaft wich der Krieger zurück und verbeugte sich hastig vor mir. Unbekannt zu mir, leuchteten meine Augen in diesem Moment mit einem bedrohlichen Leuchten auf, während ich den Krieger niederstarrte.
„Jawohl Alpha. Wie ihr befehlt!“
„Gut, Venali, du hast deine Befehle. Und der Rest hat ihnen Folge zu leisten. Solange ich von Luna den Befehl und die Verantwortung für euch habe ist sie ein Teil dieser Gruppe. Also, wir ziehen JETZT los und marschieren bis zum Mittag. Ich Möchte den Wald in zwei Tagen verlassen haben.“
Venali hatte auf ihrem Gesicht eine Mischung aus Dankbarkeit, Unwillen und Scham. Scham über die offensichtliche Abneigung die sie durch ihre ehemaligen Kameraden erfuhr, Unwillen mir gegenüber und Dankbarkeit für meinen letzten Befehl gegenüber den restlichen Werwölfen. So zumindest interpretierte ich ihren Gesichtsausdruck.
„Wir gehen mit der üblichen Aufstellung. Team 1 übernimmt neben der Front den Schutz des Alphas, Team 4 beschützt neben dem Rücken hauptsächlich den Apostel. Team 2 und 3 übernehmen die Seite und die Kinder sind in der Mitte. Marsch! Folgt dem Alpha! Auf dass er uns zu Ruhm und Siegen führe!“
„Zu Ruhm und Siegen!“ schrien die Werwölfe in vereinten Stimmen, bevor sie sich an ihre jeweiligen Plätze begaben und mich erwartungsvoll anschauten.
Wortlos drehte ich mich nach einem letztem Blick auf sie um und folgte der Richtung in der ich Fizzle spürte, während sich gleichzeitig eine Gruppe von 10 Werwölfen jeweils um mich an der Front und um die Frau mit dem Apostelbaby am Ende Formation versammelten. Die restlichen 10 Krieger teilten sich auf die zwei Seiten auf.
Obwohl der Großteil der Formation aus Kindern bestand, war das Tempo bereits durchaus fordernd für mich, denn als Werwölfe hatten sie standardmäßig eine hohe Konstitution und alle Kinder die zu klein waren um einem nächtlichen Marsch standzuhalten wurden getragen.
Stundenlang marschierten wir Stundenlang durch den Wald, beleuchtet nur von dem schwachen Licht der Sterne, geleitet durch die feinen Sinne der Werwölfe. Hin und wieder machte mich einer der Werwölfe auf einen Elfenspion aufmerksam, wohingegen sie manchmal ganz offensichtlich an der Seite unseres Pfades standen. Jedoch nicht ein einziges Mal wurden wir aufgehalten oder ein Wort gewechselt.
Im Morgengrauen kam Fizzle zu mir zurück. Nachdem meine Beschützer ihn fast in Stücke gerissen hatten, berichtete er mir, dass scheinbar mehrere Monster unseren Weg kreuzten, doch sobald wir uns ihnen näherten schienen sie alle ihre Richtung zu ändern und uns passieren zu lassen. Trotz der aufgehenden Sonne und dem eindeutigem Keuchen mancher Marschierenden, inklusive mir, marschierten wir weiter bis die Sonne fast ihren Zenit erreichte, als wir endlich eine geeignete Raststelle auf einer kleinen Lichtung mit einem sanftem Hügel erreichten.
„Stop!“ rief ich laut genug für alle zu hören, während ich mich auf der Lichtung umschaute. Fizzle hatte mir bereits gesagt, dass nicht weit von hier eine Quelle wäre und es genug Wild in der Umgebung zum Jagen gäbe. Für eine kurze Rast und dem Aufstocken der Vorräte wäre es also genug.
„Venali, die Kinder und Erschöpften sollen ein notdürftiges Lager aufbauen. Macht euch keine Sorgen um Monsterangriffe. Die Götter beschützen unseren Marsch. Der Rest soll auf die Jagd gehen. Wir brauchen nicht viel. Nur genug für eine gescheite Mahlzeit und den Marsch danach. Nördlich von hier ist ein kleiner Bach an dem wir unsere Wasservorräte auffüllen können und im Wald um uns herum gibt es genug Wild zum jagen.“
„Jawohl Meister.“
Mit einem letzten Blick auf sie drehte ich mich um. Sie hatte inzwischen ein unleserliches Pokergesicht aufgesetzt und machte es mir unmöglich ihre aktuelle Stimmung zu bestimmen. Trotzdem hatte ich das Gefühl eine gewisse Trauer bei meinem Anblick in ihren Augen zu sehen. Kopfschüttelnd holte ich einen Ersatzschlafsack aus meinem Beutel und breitete ihn ziemlich in der Mitte des Hügels aus, während sich einige Krieger unter der Leitung von Venali in den Wald aufmachten. Die etwas größeren Kinder und zurückgebliebenen ordneten sich hingegen Kreisförmig um mich herum an und bereiteten ihr eigenes Lager vor.
Die Werwölfe waren ein Volk von wenigen Worten und Konversationen. Status wurde durch die eigenen Fähigkeiten bestimmt und nicht durch die Geburt und eine unterschiedliche Behandlung zwischen Mann & Frau war nur bei Müttern feststellbar, sie liefen grundsätzlich etwas weiter innen als die restlichen Krieger. Meinen Beobachtungen nach, gab es zumindest in dieser Gruppe auch eine Mann/Frau Ratio von fast 2:1 für die Frauen. Mein Status war hingegen etwas anders. Ich wurde von einer ihrer Götter eingesetzt und stand damit grundsätzlich an der Spitze. Es war eine geliehene Autorität, aber eine mächtige.
Trotz meiner Erschöpfung packte ich jedoch das Buch von dem Elfenalchimisten über die Werwölfe aus und begann darin zu lesen, während ich hin und wieder meinen Blick über die Werwölfe gleiten. In Gedanken versunken streichelte ich Fizzle, der sich neben mich gelegt hatte, über den Kopf und die Hörner.
´Kannst du es glauben? Gestern noch waren wir zwei einfache Wanderer und heute… schau dich um und sag mir, was ist gleich geblieben?`
´Meine Treue Meister, sie hat sich nicht verändert. Egal was auch passiert, wie auch immer Ihr euch veränderst und egal was die Welt auch sagen mag. Ihr seid mein Meister und ich werde euch Folgen, auf dem Pfad des Krieges sowie auf dem Pfad des Friedens.`
´Danke, doch vergiss nicht Fizzle. Du bist für mich nicht nur ein Diener. Du bist mein Vertrauter, mein bester und treuester Freund und Begleiter…`
Das Buch war zum Glück ziemlich kurz und direkt und so hatte ich es bereits nach einer halben Stunde durch. Dafür jedoch fehlten sämtliche Informationen über die Gesellschaft der Werwölfe. Stattdessen waren ihre Stärken, Schwächen und ihr Jagdverhalten beschrieben, als handelte es sich bei ihnen um Monster. Ironisch wenn ich so darüber nachdachte. In einer Welt in der sich alles um den Glauben und das Sein der Götter drehte, verachtete eine Rasse die Kinder ihres Gottes bis auf den Tod. Wie sollte ich bitte eine Einheit der einzelnen Rassen erzeugen, wenn noch nicht einmal die mit dem selben Glauben einander zuhörten?
Melancholisch schaute ich in den blauen Himmel über mir, während ich an meine neue Familie und meine große Verantwortung dachte. „10 Jahre wie? So eine lange Zeit… und doch nicht mehr als ein Augenblick. Doch ich verspreche, ich werde mein bestes geben, wenn es nötig ist werde ich jeden Tropfen meines Blutes vergießen und jeden Funken meiner Seele benutzen um diese Welt und euch alle zu beschützen. Nichts und niemand wird sich mir in den Weg stellen können. In den 10 Jahren werde ich bereit sein dich zurückzuholen und eine Armee aufgestellt haben die selbst die Götter fürchten werden. Warte es nur ab Mutter, ich werde nicht versagen.“ Flüsterte ich mit einem entschlossenen Blick im Gesicht, der eiskalt und voller Liebe zugleich war.
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„Meister?“ Überrascht schaute ich auf und sah vor mir Venali knien. Sie hatte weiterhin ihr Pokergesicht aufgesetzt, doch konnte ich inzwischen deutliche Schatten unter ihren Augen sehen.
„Was gibt es, sind die Jagdtrupps zurück?“ fragte ich sie, während ich das Buch zurück in meinen Beutel legte.
„Sie sind es Meister, sie fragen was sie mit dem gejagtem tun sollen.“
„Na was wohl? Ausnehmen, braten und nach Möglichkeit die Felle aufheben. Wir können sie vielleicht noch gebrauchen. Wenn sie zu schwer oder zu beschädigt sind dann vergrabt sie zusammen mit den Innereien.“ Erwiderte ich genervt über eine derartig dumme Frage.
„Und… Was ist mit der Verteilung des Fleisches?“ fragte mich Venali nervös, während sie unruhig auf ihren Knien hin und her rutschte.
Verwirrt schaute ich sie einen Moment lang an, bis mir plötzlich ein Licht auf ging. „Sag Venali, gibt es eine spezielle Beuteverteilung bei euch?“
„Es ist wie ihr sagt Meister, wenn nicht genug Nahrung vorhanden ist, entscheidet der Alpha in der Regel wer wie viel und welches Fleisch jemand bekommt.“
„Hahh… in Ordnung. Nimm den Beutel hier und trag den Inhalt zu dem von euch gejagtem bei. Zusammen müsste es reichen, dass jeder eine gescheite Mahlzeit bekommen kann. Für Morgen sehen wir weiter. Stelle anschließend noch ein paar Wachen auf. Bei eurem Level dürfte es kein Problem sein ein paar Tage ohne Schlaf zu gehen. Wer zu müde ist soll sich jedoch auswechseln lassen. Ich persönlich gehe jetzt schlafen.“ Meinte ich genervt, während ich ihr meinen Beutel mit den Resten meiner Vorräte zuwarf.
Überrascht fing Venali den Beutel mit beiden Händen auf, bevor sie sich vor mir verbeugte und zurück zu den anderen Jägern ging, wo sie scheinbar freudig meine Befehle weiter gab.
Ich hingegen hatte nur noch mehr Sorgen. Ich hatte zwar genug Geld an mir um die ganze Gruppe ein paar Wochen durchzufüttern, jedoch konnte man Geld nicht essen und wo könnte ich hier bitte Geld gegen Lebensmittel und Zelte tauschen?
Um zumindest noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, verdrängte ich sämtliche Gedanken aus meinem Geist und konzentrierte mich darauf in die Ebene der Götter zu kommen. Denn nirgendwo sonst konnte sich mein Geist derartig entspannen wie dort.
Wenige Augenblicke später erschlaffte mein Körper und mein Geist erschien in einem endlos scheinenden schwarzen Raum. Scheinbar war ich diesmal in meiner eigenen Ebene gelandet, die logischerweise noch leer war. Mit einem Seufzer „willte“ ich ein Bett in Existenz, bevor ich darauf viel und in der absoluten Stille der Ebene einschlief.
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Nach einigen Stunden Schlaf in meiner eigenen Ebene wachte ich erneut in dem schwarzen Raum auf. Mit einem Seufzer und einer Handbewegung erschuf ich eine weiße Fläche mit einem Tisch und ein paar Stühlen unter mir und eine blaue Fläche über mir. Für mehr reichte eine Göttliche Macht von 1 leider nicht aus.
Ein Blick in die Sterbliche Welt zeigte mir, dass ich noch gut zwei Stunden in meiner Ebene Zeit hatte bevor ich aufstehen sollte. Aufgrund des RPG typischen Körpers den die Bewohner dieser Welt hatten, benötigte der Körper nur eine vergleichsweise kleine Menge Rast, was sich jedoch erholen musste war der Geist. Und dafür war die Götter Ebene geradezu gemacht, denn je nach dem Willen und der Macht des Besitzers konnte die Zeit hier beliebig gedehnt werden. Momentan lagen meine Optionen jedoch bei 1:1 und 1:2. Nicht gerade sehr vielfältig, aber ausreichend.
Da ich also zwei Stunden Freizeit hatte, beschloss ich diese zu nutzen um meine neuen Fähigkeiten unter die Lupe zu nehmen und ein wenig zu experimentieren.
Ich hatte bereits eine Meldung erhalten, dass sich meine Skills verändert hatten. Jetzt galt es also nur noch herauszufinden inwiefern sich das auswirkte.
Skills:
Besondere Fähigkeiten:
- Vertrauter beschwören
100 Mana
- Schwert des Wächters
- ??? (Fizzle) lvl 9
- Fliegen (ca.30-40 Minuten) 3 km in ca. 5 Minuten
Du hast die natürlichen physischen Fähigkeiten zum Fliegen
- Nachtsicht
Ermöglicht dir eine gute Sicht selbst bei tiefster Nacht
- Richter der Götter (Passiv)
Als Wächter der Balance ist es dein Recht und deine Pflicht über die Handlungen der Götter und der Sterblichen zu wachen und zu richten. Mit deinem Urteil allein kannst du das Schicksaal der Betroffenem ändern.
Momentan verfügbare Urteile:
- Tod
- Verbannung
- Ewiger Wächter
Als Mitglied der göttlichen Gemeinschaft im Multiuniversum bist du in der Lage das neutrale göttliche Mana zu sammeln und zu benutzen.
- Heimatloser Wanderer
Als Wanderer zwischen den Welten bist du von allen Bestimmungen und Regeln befreit und niemandem außer dir selbst Rechenschaft schuldig.
+ Ermöglicht es allen Göttern mit dir Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu interagieren.
Zauber:
+ Stärke des Wächters (Stufe 1)
Erhöht kurzzeitig deine Stärke und Agilität abhängig von deiner Intelligenz. (15% deiner Intelligenz für 15 Mana die Sekunde)
+ Dunkler Pfeil (Stufe 2)
Du sammelst Macht aus dem Reich der Dämonen und schleuderst sie als dunklen Pfeil auf deine Feinde
20 Mana
+ Kleiner Feuerball (Stufe 1)
Schmeißt einen kleinen Feuerball auf den Gegner
15 Mana
+ Kleiner Blitz (Stufe 1)
Schießt einen kleinen Funkenblitz bis zu 3m auf den Gegner
15 Mana
Alltagszauber:
- Wasser sammeln (sammelt Wasser aus der Luft) 50 Mana für einen Liter in einer Minute
- Lichtkugel (beschwört eine kleine Lichtkugel) 30 Mana für 5 Minuten pro Kugel
- Kochen (erhitzt eine kleine Menge Wasser bis zum Kochen) 60 Mana für 1l Wasser in 5 Minuten
- Gefrieren (friert eine kleine Menge Wasser ein) 60 Mana für 1l in 10 Sekunden
- kleinste Levitation (bewegt eine kleine Masse nach deinem Willen in einem Abstand von bis zu 3m) 25 Mana für eine Masse bis 1kg für eine Minute.
- kleiner Suchzauber (findet ein gesuchtes Item in einem Radius von 10m) 10 Mana
- Manazeichnen (Benutze Mana um Schrift in Oberflächen einzuritzen oder bis zu 5 Minuten in der Luft sichtbar zu machen) 100 Mana für 1m Schrift
- Runenaktivierung (erlaubt es dir die Magie in Runen zu aktivieren) Manakosten abhängig von der Rune (Bekannte Runen: Rune der Ungeziefer Abwehr, Rune des Wärmeschildes, Rune der Monster Abwehr)
Skills:
- Schleichen
Erlaubt dir das leise Fortbewegen, abseits aller neugierigen Augen.
Bonusse:
-10% Leben
+35% Agilität
+15% Intelligenz
+15%Agilität
+15% Ausdauer
+5% für alles andere [außer Göttlichkeit]
Segen der Schöpfermutter:
Du wurdest als Champion von Gaia ausgewählt.
- +20% Exp
- Du verstehst alle Sprachen, aller Welten und Dimensionen.
- Deine Seele kann nicht beeinflusst werden.
- Götter können dir keinen direkten Schaden zufügen.
- Du bist in jedem Tempel der Schöpfermutter stets willkommen und wirst dort immer eine Zuflucht finden.
- Du bist in der Lage mehr als einen Segen gleichzeitig zu tragen.
Segen der Göttin der Luft, Nyravie:
Von deinem Glauben an Freiheit und deine Bindung zur Luft und dem Wind beeindruckt, hat dir die Göttin Nyravie ihren ihren Segen verliehen.
+ Die Luft ist dein Element und deine Heimat.
- +20% Manaregeneration beim Fliegen
- -20% Ausdauerkosten beim Fliegen
- -15% Beeinflussung durch Gegenwinde beim Fliegen
- Luftelementare sind dir im allgemeinen freundlich gesinnt
- Bruder unter Nyravie: Behandle andere Gesegnete von Nyravie stets mit Respekt und sei dir sicher den selben zurück zu erhalten.
- Du bist in der Lage Kälte bis zu einem gewissen Grad zu ignorieren.
Segen von Luna:
Durch deinen Gefallen an Luna hast du dir ihren Segen verdient.
+ +0-20% Regeneration unter dem Mond (Abhängig von der Mondphase)
+ Heilendes Licht des Mondes: Erlaubt es dir unter dem Licht des Vollmondes dich oder einen anderen einmal pro Nacht vollzuheilen.
+ Vertrauter von Luna: Jeder Tempel von Luna hat dich auf ihr Geheiß mit Respekt und Gastfreundschaft aufzunehmen.
Begleiter:
„Schwert des Wächters“
Ein ehemals verfluchtes Schwert, das durch die Seele des Wächters gereinigt und verändert wurde. Das Bewusstsein des Schwertes befindet sich momentan in einem tiefen Schlaf.
Schaden: 15-20
+ Blutsauger: 10% der genommenen Lebenskraft wird in Leben für den Wächter umgewandelt.
+ Göttliche Klinge: Das Schwert absorbiert Kraft aus der Umgebung und unterstütz damit ihren Meister.
+ Intelligente Klinge: Das Schwert hat begonnen ein Bewusstsein zu entwickeln und wird keinen anderen als den Wächter als Meister und Träger akzeptieren. Ihm jedoch wird sie bis ans Ende aller Zeiten treu zur Seite stehen.
„Fizzle“
Ehemals der seelengebundene Begleiter eines Magiers, doch wurde er mit der Ernennung des Magiers zum Wächter der Balance zu einer neuen Einheit, die Zugriff zu einem Teil der Kräfte des Wächters hat.
Stufe 9
300 Leben, 350 Mana
+ Vertrauter des Wächters
+ Feuerball
(25 Mana Kosten)
+ kleiner Blitz
(15 Mana Kosten)
+ Seelengebunden
Sie Kreatur und ihr Meister sind untrennbar miteinander Verbunden und durch diese Verbindung mit dem Wächter wurde dieser ehemalige Imp für immer verändert.
Venali
Eine von der Göttin Luna und des Gottes Hircime als Strafe und zum Amüsement an den Wächter gebundener Werwolf. Es ist, ohne ausreichende Göttlichkeit, nicht möglich diesen Kontrakt zu brechen. Durch den göttlichen Pakt gefesselt ist es Venali nicht möglich ihren Meister zu betrügen oder zu verlasse.
Nach einem langen Blick auf den untersten Teil der Liste beschloss ich diesen zu ignorieren und mich das nächste Mal bei Luna zu beschweren.
Abgesehen davon hatte sich die Formulierung mancher Skills stark verändert, doch ansonsten konnte ich neben den bereits bekannten Veränderungen bei meinen Begleitern nur zwei bedeutende Änderungen feststellen. Das eine wäre der Segen von Luna, das andere wären die zwei besonderen Fertigkeiten durch meinen Wächter-Status. Das „Urteil“ scheint eine Erweiterung des vorherigen Bonus von Gaias Segen gewesen zu sein und jetzt eine Art Flächenfähigkeit oder De-Buff zu sein. Ich würde jedoch noch experimentieren müssen wohin sie verbannt werden würden. Bei Abenteurern konnte ich es mir bereits denken, doch wie war es mit Göttern oder normalen Sterblichen?
Die einzige Veränderung die ich jetzt jedoch untersuchen konnte war das „göttliche“ Mana. Seit meiner Verwandlung hatte ich bereits eine deutliche Schärfung meiner Sinne verspürt, wobei ich mir diesbezüglich nicht sicher war, ob es an meinen lvl up lag oder an etwas anderem. Zu den vielen Dingen die ich jedoch seit dem spürte, gehörte auch eine neue Macht in der Magie um mich herum, vielleicht hätte ich sie wie die normalen Magieströme gar nicht erst bemerkt, würde sie nicht stetig um mich herum kreisen, sich um mich sammeln und dann weiter in die Welt fließen.
Wie normale Manaströme auch, war ach dieser Manastrom natürlich unsichtbar und war nur fühlbar und ungreifbar. Der große Unterschied war nur der, dass diese Magie auf mich reagierte, im Gegensatz zu einem normalen Manastrom der einfach durch mich wie durch alle anderen materiellen Objekte, hindurch ging.
In dieser Ebene jedoch war dieser Magiestrom die einzige Art Mana die ich fühlen konnte und nicht länger ein Strom sondern ein endloses Meer um mich herum, um ein hundertfaches dichter als auf der Ebene der Sterblichen. Sämtliche Materie in dieser Ebene schien aus dieser Magie zu bestehen. Doch so sehr ich mich auch anstrengte diese Magie irgendwie zu kontrollieren, konnte ich doch letztendlich nur ein wenig Energie abzapfen, bevor auch dieses Bisschen direkt verschwand.
Mit einem Seufzen gab ich also mein Vorhaben fürs erste auf und mit einem Blick auf die Umgebung um meinen Körper herum entschied ich, dass es Zeit war zurück zu kehren.
Mit einem Ruck erwachte ich wieder in meinem Körper. Wie ich es gewohnt war, wachte Fizzle mit wachsamen Augen neben mir über meine Sicherheit. Die Sonne war bereits untergegangen und der Himmel in ein feuriges rot gefärbt. Um mich herum brannten insgesamt 3 Feuerstellen auf denen jeweils ein Reh, Hase oder sonst irgendein Fleisch briet. Geschirr gehörte jedoch zu den Dingen die wir nicht vorhanden hatten. Jedoch war die schmale Scheibe des Mondes am Himmel scheinbar bereits genug um ihr Hände in eine Art Klaue zu transformieren. Mit diesen Rissen sie das Fleisch in Stücke und schlangen es regelrecht herunter, zusammen mit den wenigen Trockenfrüchten die ich noch in meinem Beutel hatte und ein paar Kilo Trockenfleisch.
Kurz runzelte ich über die Essgewohnheiten der Werwölfe die Stirn, bis mir wieder ihre ausgehungerten Körper und die sichtbaren Rippen der Kinder einfielen. Mit einem Seufzen entschied ich mich also einfach wegzuschauen und schälte mich aus meiner Schlafstätte. Noch bevor ich jedoch meinen Schlafsack verpacken konnte, kam bereits Venali mit einer Holzschale voll Fleisch und Trockenfrüchten angerannt.
„Meister, ich hoffe ihr habt gut geschlafen. Ich habe euch bereits etwas zu Essen bereitgehalten.“
Dankend nahm ich die Schüssel entgegen, und packte meinen Dolch aus, der als Gabel und Messer zugleich herhalten musste. Dem Fleisch mangelte es an allem, Soße, Würzung und Beilagen. Doch wenn man hungrig war beschwerte man sich zumeist über derartige Kleinigkeiten nicht sonderlich laut.
Während ich aß, beobachtete ich aus den Augenwinkeln heraus Venali, wie sie wiederrum mich beobachtete. „Sag Venali, was denkst du von mir? Und ich befehle dir mir die Wahrheit zu sagen.“ Fragte ich sie nachdem ich den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte.
Geschockt schaute sie mich an, bevor sie ihr Gesicht hastig zu Boden wannte. „Meister, da du mir befohlen hast dir die Wahrheit zu sagen werde ich das tun. Vielleicht hat die Göttin dir bereits einen Teil erzählt, doch lasst mich bitte meine Geschichte nocheinmal erzählen. Ich war einst die Tochter des obersten Alpha, Menschen würden ihn wohl einen König nennen. Ich wuchs unter dem Glauben von Luna auf und wäre in wenigen Jahren wohl zu ihrer Priesterin ernannt worden. Doch wie du bereits weist, kam alles anders und wir wurden aus unserer Heimat vertrieben.
Mein Vater und viele meiner Geschwister fielen an diesem Tag und auf der Flucht aus dem Palast übernahm ich die Führung über eine damals wesentlich größere Gruppe von Werwölfen. Zusammen vielen wir den Barbaren in den Rücken und töteten Hunderte, bevor wir uns schließlich mit Tränen in den Augen aus unserer brennenden Stadt zurückzogen. Mein ältester Bruder und stärkster Krieger nach meinem Vater fand mich und meine kleine Gruppe zu dieser Zeit in den Gebirgen um die Stadt herum. Er wollte uns mit sich nehmen, nach Norden in die Gebirge wo er den Krieg der Barbaren abwarten wollte. Als ich jedoch erfuhr das er erst gar nicht versuchte unseren Vater oder Geschwister zu retten oder zu rächen, unsere Soldaten zu kommandieren und die Mauern zu verteidigen, sondern dass er stattdessen wie ein Feiger Hund geflohen war, wurde ich wütend. Der Großteil meiner Gruppe blieb bei ihm, doch der Rest von uns, diejenigen die sich nicht mit einer derartig feigen Methode anfreunden konnten folgten mir auf unserem Weg ins Unbekannte.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir mehr als 250 Krieger. Doch nach dem wir nach 4 Monaten endlich in diesem Wald ankamen, waren wir bereits auf unsere jetzigen 30 reduziert worden. Unterwegs litten wir unter zahlreichen Monster und Barbaren Angriffen und verloren einen Krieger nach dem anderem. Voller Zorn und Verzweiflung trafen wir auf das erste Elfendorf und durch ein Missverständnis kam es schließlich zum Kampf. Danach gab es kein Zurück mehr für den angestauten Zorn der Krieger. Mehrfach während unserer Reise, dachte ich eine Stimme zu hören die mich zur Umkehr drängte, doch in meiner Arroganz und meinem Zorn hörte ich nicht auf sie. Zu spät erkannte ich diese Stimme als die Stimme meiner Göttin. Als letzte Möglichkeit dem Zorn der Elfen die wir leichtfertig provoziert hatten zu entkommen, beschloss ich uns in der Höhle unseres Götterahnen zu verbarrikadieren und auf den Schutz und die Vergebung der Götter zu hoffen.
Es war dann, dass die Göttin in Eurer Gestalt erschien und uns rettete. Doch zu diesem Zeitpunkt war ich mir bereits bewusst, es war mein Stolz und meine Arroganz die den Tod hunderter meines Rudels herbeigeführt hatten. Was mein Bruder getan hatte war das richtige. Er hatte den Mut besessen Hunderte sterben zu lassen um Tausende zu retten. Eine Tat die mehr Mut und Entschlossenheit erforderte als das Einhalten eines dummen Kriegerkodexes.
Es war nicht die Göttin die mich bestrafte, ich war es selbst. Ich war es die die Göttin um eine Strafe bat. Ich wollte mein Leben geben um für hunderte Leben und den Krieg den ich fast herbeigeführt hatte zu sühnen. Doch wieder einmal war ich zu arrogant. Wie könnte mein Leben bitte auch das Leben von so vielen Hunderten wert sein? Statt mich zu töten schlug die Göttin jedoch eine andere Strafe vor. Sie meinte ihr wäret der Wächter, derjenige seit Jahrtausenden von den Göttern als Bote der Vernichtung der der Erlösung prophezeit wurde. Dass ihr eine Aufgabe vor euch hättet, eine Aufgabe die die Welt für immer verändern würde, zum Guten oder zum Schlechten und dass ich euch auf diesem Weg begleiten, dienen und beschützen solle.
Zu diesem Zweck verbannte sie mich aus ihrem Glauben. Für einen Werwolf ist dies das schlimmst Mögliche und die größte Schande. Denn ohne ihren Schutz sind wir nur noch halb und werden früher oder später sterben. Doch selbst Hircime, unser Urvater, verließ mich und so blieb ich für einen Moment Ahnenlos zurück, bevor sie beide meine Seele bei der Hand nahmen und zu Euch führten. Ich verließ meine beider Glauben und Ahnen und gab meine Seele stattdessen vollkommen Euch hin. Ihr irrt euch also, wenn ihr denkt, dass es Luna war die mich an euch band oder dass ich eine Sklavin wäre. Ich habe diese Entscheidung aus freiem Willen getroffen und ich bereue sie nicht. Denn selbst wenn ihr mich nicht haben wollt, so bin ich schon glücklich in eurem Licht zu baden, eurem Schatten zu wandern und eure Kraft zu werden. Doch Trotzdem suche ich in meiner Selbstsucht stets nach Wegen wie ich mich nützlich machen kann und wie ich euch davon überzeugen kann mich zu akzeptieren.
Das ist es was ich von euch denke. Ihr seid DER Wächter, der Vertreter Gaias in allen Ebenen, ihr werdet einmal die mächtigste Person in allen Ebenen sein und ihr seid mein Licht in der Finsternis und mein Weg zur Erlösung.“
Anfangs war ihre Stimme zittrig und unsicher, in der Mitte fest und melancholisch und am Ende kniete sie in einem Schwall aus Tränen vor mir. Ich jedoch stand einfach nur da. ´Was war ich geworden? Was hatte meine neue Familie mit mir gemacht, dass andere etwas Derartiges in mir sehen konnten?` tausende Fragen und keine einzige Antwort schwirrten mir im Kopf, während die ganze Wiese um uns herum in Stille da stand und voller Spannung auf meine Reaktion wartete. Mit dem gutem Gehör der Werwölfe war die Stimme Venali’s bin in die letzte Ecke der Lichtung gedrungen und hatte jeden von ihnen erreicht. Ich konnte nicht anders als kurz zu überlegen wie es für sie wohl aussehen musste, wie ich auf der Spitze des Hügels stand, einen feurroten Himmel im Rücken hatten und mit orange angestrahlten Flügeln vor dieser knienden Schönheit stand, die mir gerade vor allen ihr Herz ausgeschüttet hatte.
´Ah, der eine Punkt Göttlichkeit, er muss von ihr kommen.` erkannte ich plötzlich. Selbst wenn Werwölfe lieber sterben würden als zu Lügen, und das gaben selbst die Elfen in dem Buch zu, konnte ich ihr erst damit zu 100% vertrauen, denn die Welt würde niemals lügen.
Langsam ging ich einen Schritt auf sie zu, das Geräusch meiner Schuhe als einziges Geräusch auf der Lichtung widerhallend. Mit der linken Hand hob ich ihr Gesicht an und schaute sie mir zum ersten Mal genauer an. Ihre Augen hatten nahezu keine sichtbare Sclera und waren etwas kleiner als bei Menschen, dafür war die Iris etwas größer und leuchtete im Gegensatz zu dem üblichem Bernsteinfarbenem Gold/Gelb in einem sanften Blau. Ihre Haut war relativ blass und ihr Gesicht ein wenig spitz. Im Großem und Ganzem konnte man sie wohl nur als Schönheit bezeichnen. Wenn auch als kriegerische Schönheit mit ihren 211 Leveln.
(AN: Sclera ist das Weiße am Auge, auch genannt Lederhaut. Hab extra vorher gegoogelt um ja nichts Falsches zu sagen^^)
Unsicher und ein wenig ängstlich schaute sie mir in die Augen, doch statt meinem altem, zumeist künstlich lächelndem Gesicht, konnte ich in ihren Augen nur einen kalten wenn auch schönen Wächter erkennen. In diesem Moment erkannte ich zum ersten Mal in vollem Umfang, dass mein altes Ich bereits unwiderruflich gestorben war.
„Venali. Ich werde dich nur einmal warnen. Ich bin nicht das Licht, ich bin nicht die Dunkelheit, ich bin nicht das Feuer und auch nicht das Wasser. Ich bin nicht der Wind im Himmel und nicht das grüne Leben auf der Erde. Ich bin die Mitte von allem. Ich kann dir nicht den Weg leuchten, dich nicht in der Dunkelheit verstecken, dir keine steinernen Mauern und keinen befreienden Wind bieten. Ich kann dir kein Feuer in der Kälte und kein Wasser in der Wüste geben, denn ich bin kein Gott sondern der Wächter.
Jetzt sag mir, bist du bereit mir zu folgen? Bist du bereit dein Leben mir zu verschreiben, bist du wirklich bereit deine Urahnen und deinen Clan hinter dir zu lassen? Wenn du es nicht bist, dann sage es jetzt und ich werde persönlich dafür sorgen, dass du wieder in aller Ehre von deinen Urahnen und deinem Clan aufgenommen wirst. Doch wenn du mir immer noch folgen willst, dann erwarte nicht die Wunder eines Gottes von mir. Wenn es jedoch ein Platz an meiner Seite ist den du suchst, dann wirst du ihn bis in alle Ewigkeit bei mir finden können.“
Der Wind schwieg, die Flammen der Lagerfeuer hörten auf zu Kniestern. Selbst die Insekten und Tiere des Waldes verstummten und das Mondlicht schien plötzlich um einiges stärker zu scheinen. Ich konnte spüren wie sich die Ströme des göttlichen Manas aufteilten und mehrere unsichtbare Punkte in der Luft umkreisten, während die Werwölfe nur eine andächtige Atmosphäre spürten. Es war das erste Mal, dass ich mich voll und ganz als Wächter ausgegeben hatte und mehrere Mitglieder meiner neuen Familie schienen in diesem Moment auf die Antwort meines ersten und einzigen Anhängers zu warten. Die meiste Spannung jedoch erfuhr eindeutig ich selbst, wenn ich es auch nach außen hin verborgen hielt.
Ohne zu Zögern und ohne jegliche Unsicherheit schaute mir Venali in die Augen und schien etwas darin zu erkennen, etwas, dass ich selbst nicht kannte. Mit einem Lächeln hob sie den Kopf und verkündete mit ruhiger Stimme laut und deutlich ihre Entscheidung. Eine Entscheidung die Wellen im gesamten Gefüge der Welt verursachen sollte und ihr Schicksaal für immer an das meine binden sollte.
„Mein Leben, meine Seele, meinen Körper und mein Herz verschreibe ich bis in alle Ewigkeit dem Wächter. Möge ich ihm Ruhm und Ehre bringen. Möge ich alles was ihm Schaden will im Wege stehen und was er vernichten will niederstrecken. Möge ich ihm den Weg bereiten und seinen Rücken decken, möge ich ihn niemals verraten oder verlassen und ihm stets zur Seite stehen wenn er mich braucht.“ Mit Fester Stimme schwor sie einen Schwur wie er wohl noch nie gesprochen wurde seit dem OMEGA zum Leben erweckt wurde.
Ich wusste nicht wie ich auf meine nächste Idee kam, mit der linken hielt ich noch immer ihr Kinn, während ich ihr mit der rechten Hand die Tränen von den Augen wischte.
„Ich akzeptiere deinen Schwur.“ Mit diesen Worten beugte ich mich zu ihr herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
In diesem Moment passierten mehrere Dinge zugleich. Mehr als ich je erwartet hatte mit einer derart einfachen Aktion auslösen zu können. Zum einem konnte ich spüren wie eine gewaltige Kraft in mich eindrang und durch mich in Venali, diese brach plötzlich in goldenes reinigendes Feuer aus, während sich ein goldenes Zeichen auf ihre Stirn brannte.
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Gleichzeitig fing der Tempelstein in jedem Tempel der Welt an zu leuchten und schickte einen gleißenden Lichtstrahl gen Himmel, während sich das eingezeichnete Muster des Pantheon veränderte. Wo vorher ein Kreis mit Gaia an der Spitze und den entsprechenden Elementen von dort ausgehend gegenüberliegend und dem unterem Ende offen war, bildete sich jetzt ein neues Zeichen. Über diesem Kreis erschien das Schild das bereits auf Mirados Hand war, doch wirkte es diesmal komplett anders. Das Schild schien über das Pantheon zu wachen, während das Schwert bedrohlich über jedem einzelnen von ihnen hing, scheinbar nur von der Wage an Position gehalten. Die Flügel jedoch waren diesmal ausgebreitet und schienen das ganze Pantheon zu umschlingen.
In Gregora rannte Antaeus aufgeregt durch die Halle, stetig schreiend nach Deucalion, dem Pontifex des Tempels. „Deucalion, die Göttin, sie hat mit mir geredet. Er ist es, Mirado ist der Wächter!“ schrie er aufgeregt, als Deucalion gerade aus seinem Zimmer kam und mit großen Augen auf den Tempelstein starrte, bis sich sein Gesicht plötzlich zu einem breitem Grinsen verzog.
„Bei der heiligen Göttins prächtigen Mähne, ich wusste doch er war es besonderes! Bereite ein Fest vor. Wenn unser Bruder schon nicht bei uns ist dann wollen wir wenigstens für ihn mitfeiern. Rufe alle Akolythen zusammen, ach was, rufe alle Tempel zusammen, alle Tempel der Stadt, ach was, des Landes! Verkünde es unter dem Volk, der Wächter ist erschienen. Gaia hat ihren Vertreter in der Ebene der Sterblichen sowie der Ebene der Götter erwählt! Feiert denn die Welt hat ihren Wächter und Erretter gefunden. Feiert denn wir werden nicht mehr lange feiern können!“
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In einer anderen Ebene, in einer anderen Welt stand eine wabernde Lichtgestalt mit nur einer wagen humanoiden Form, als plötzlich die gesamte Ebene kurz vibrierte bevor sie sich wieder beruhigte und aussah als wäre nie etwas passiert, doch indem zuvor undeutlichem Gesicht der Lichtgestalt zeigten sich plötzlich Schatten des Zorns, bevor er/sie/es sich abrupt umdrehte und mit der Hand schwungvoll nach Gaia schlug, die von magischen Fesseln hinter ihm stand und ihn/sie/es triumphierend angrinste.
„Was hast du getan?“ schrie er/sie/es sie wütend an.
„Es ist wie du denkst. Ich habe den Wächter zurück ins Leben gerufen. Ist es nicht das was du aus meiner Welt machen wolltest? Einen Wächter für deine eigene?“
„Verdammt nochmal ja! Aber unter MEINER Kontroller!!! Hast du eigentlich eine Ahnung was du getan hast? Du hast Milliarden zum Tode verdammt! Du hast UNS zum Untergang verdammt. Ich hatte dir ein Überleben an meiner Seite angeboten und betrügst mich derartig?“ schrie er/sie/es sie weiter zornerfüllt an.
„Nur wenn er alleine steht. Meine Welt war sowieso von dir zum Untergehen zum Leben erweckt worden und niemand weiß ob es deine gerettet hätte. Was macht es also für einen Unterschied wenn ich all meine Hoffnung in die kleine Chance setze die uns der Wächter bringen kann?“
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In einer Welt ohne jegliches Leben schaute ein Schatten inmitten von Ruinen hoch in den brennenden Himmel, bevor sich ein hässliches und zahniges Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete und er triumphierend in den Himmel brüllte.
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In einer Welt in der Feuer und Wasserströme durch den Himmel flogen, Erdbrocken auf Stürmen ritten und Licht und Finsternis nicht zu unterscheiden war, hob ein schwarzer Drache müde den Kopf und schaute in Leere jenseits seiner Welt, hinein in eine neugeborene Welt in der gerade eine Veränderung passierte die selbst den Kern des Multiuniversums, seine Schlafstätte, beeinflusste.
„Es ist also so weit. Der Kreislauf beginnt einmal mehr von vorne, der Krieg der Welten… hat begonnen…“
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Ja, ein weiteres Chapter fertig. 8.634 Wörter um genau zu sein (Schlusswort nicht mitgezählt). Damit müsste ich das bisher längste Chapter haben und um ehrlich zu sein… ich hatte mehr als das doppelte an Inhalt geplant^^ Aber irgendwie habe ich mich wieder so mit meinen Beschreibungen und Vorstellungen verloren… tja, ihr seht es ja^^
Ansonsten habe ich den selben Aufruf wie immer. Bitte Kommentiert, sagt mir eure Meinung, was euch gefällt, was euch nicht gefällt und wenn ihr Vorschläge habt dann sagt sie frei heraus. Ich habe einen Plan und eine Richtung in die die Geschichte gehen wird. Doch der Weg zu diesen Zielpunkten ist frei wählbar und bei der aktuellen Geschwindigkeit frage ich mich wie viele Chapter es denn noch werden sollen um allein das erste Ziel zu erreichen, geschweige denn das zweite, dritte, vierte, (fünfte) und schließlich das Buch 2???
Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe die Tabellen funktionieren :-)