Nachts im Zelt liegen die beiden Freunde wie immer Rücken an Rücken auf der Pritsche. Bucky ist durchaus dankbar das Privileg zu haben, bei seinem Kumpel zu pennen, der ein eigenes Zelt bekommt. Steve meint, das schulde er ihm für die Zeit, in der Bucky immer wieder für ihn auf etwas verzichtet hat. Nun wären sie aber doch wohl gern alleine. Bucks schlägt schließlich vor: „Hör mal Steve, ich weiß ja nicht, wie... bewegend du den letzten Film fandest. Aber ich würde schon noch gern ein bisschen daran denken. Weißt du, was ich meine?“ „Ich glaub schon. Eigentlich, fände ich das jetzt auch ganz nett. Ähm, naja. Zumindest dran zu denken. Dass ist ja noch nichts Schlimmes.“, stimmt Steve vorsichtig zu. Bucks will andeuten: „Ich meine ja nur, weil wir hier zusammen sind... wir können es ja halten, wie damals.“ „Was meinst du 'wie damals'?“, will Steve wissen und Bucky erklärt: „Naja, wir haben doch beide so getan, als ob wir das nicht mit kriegen, wenn einer von uns mal... Bedürfnisse hatte.“
„Nette Umschreibung dafür, dass du mit nem Mädel im Bett warst!“, gibt Steve ein wenig bissig zurück. Aber Bucks geht nicht darauf ein und meint nur: „Siehst du, so meine ich das! Du hast nie was gesagt. Ich wusste, du hörst mich. Also uns. Tut mir trotzdem leid.“ Beide starren weiter ins Dunkel. Bucks hakt nach: „Sag mal Steve, jetzt wo das eigentlich kein Problem mehr für dich ist... warst du damals sehr eifersüchtig auf mich?“ Cap bleibt erst ruhig, weicht dann aus: „Warum soll es jetzt kein Problem mehr sein?“ „Ach komm schon, sieh dich doch an! Sogar unsere Kameraden glotzen dich an, weil du so gut aus siehst, da stehen die Weiber doch jetzt Schlange bei dir!“, raunt Bucks etwas belustigt. Steve ist jedoch zunächst still und murmelt dann: „Damals wollten sie mich nicht haben. Und angestarrt wurde ich da auch schon. Ich hasse es.“
Bucky fühlt sich dann schlecht und entschuldigt sich: „Tut mir leid, ich wollte auch nicht so oberflächlich klingen. Nur, ich... ich würde halt gern ein bisschen dem Film nach hängen. Und ich will nicht, dass du deswegen sauer bist. Ich dachte, es ist jetzt leichter für dich mit den Mädels, und dass du da entspannter bist. Tut mir leid.“ Steve atmet aber bloß tief durch und entgegnet: „Muss es nicht, ist ja nicht deine Schuld. Und wenn du willst, dann können wir ja ein Abkommen unter Ehrenmännern machen. Keiner weiß, was der andere macht und morgen tun wir so, als wäre nichts gewesen.“ Bucks entspannt sich und erwidert: „Das wär super. Okay, dann... also, ich wünsch dir viel Spaß.“ „Ja, danke, ich dir auch.“, meint Steve beschämt.
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Das mit dem Ignorieren klappt allerdings nicht wirklich, da sie auf dem Feldbett nicht gut voneinander ab rücken können, und sie deutlich hören, wie der jeweils andere den Reißverschluss öffnet und der Stoff raschelt. Nachdem sie es ein paar Minuten so versucht haben, ohne dass wirklich was geht, hakt Bucky vorsichtig nach: „Steve?“ Der zuckt ein bisschen zusammen und fragt zurück: „Ja? Ist was?“ „Ich kann so nicht.“, meint sein Freund, und er muss ihm zu stimmen: „Ja. Ich auch nicht. Ich schäme mich zu sehr.“ Bucks gibt darauf verblüfft zurück: „Aber Steve, du musst dich doch für nichts schämen! Vor mir doch nicht! Wenn dann sollte ich mich schämen. Immerhin, war ich mit den Frauen so laut, dass du es mit gekriegt hast. Muss echt scheiße gewesen sein für dich.“
„War es auch. Hast schon recht, eifersüchtig war ich damals. Und das tat mir leid. Man soll nicht neidisch sein, das ist ne Todsünde.“, retourniert sein Kumpel. Bucks schluckt darauf und bedenkt: „Lust auch. Meinst du, wir kommen dafür in die Hölle?“ Aber Steve streitet entschieden ab: „Nein. Nein da kommen nur böse Menschen hin. Wir sind nicht böse. Aber trotzdem, es hat sich falsch an gefühlt. Ich wollte es dir ja auch gönnen, wenigstens du solltest glücklich sein.“ Bucks verkneift es sich zu sagen, dass es ihn bloß für den Moment glücklich gemacht hat. Wirklich geliebt hat er sich dabei nicht gefühlt. Kann er gar nicht. Aber das will er ihm nicht sagen. Da fragt Steve schon nach: „Und du? Schämst du dich denn nicht, weil du das eben sagtest? Warum kannst du nicht?“ Bucky erwidert etwas scheu: „Naja. Ich komm nicht wirklich in Stimmung so. Ich wollte mir was vor stellen, aber ich komm ganz durcheinander, an was ich denke soll.“
Dann fragt er aus einer Eingebung heraus: „Wie wäre es damit, wenn wir uns was erzählen?“ Steve fragt verwundert: „Was denn? Was sollen wir denn erzählen?“ „Naja, vom Film. Was wir so, interessant fanden, oder so. Ich glaube, da könnte ich. Und dann hört man den anderen auch nicht so sehr, wenn wir dabei reden. Wäre das was, was du probieren würdest?“, schlägt Bucks seinem Kumpel vor. Der denkt nach. Dann murmelt er: „Okay. Können wir versuchen. Aber du fängst an. Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll.“ „Alles klar. Nur eins noch. Steve?“, merkt sein Freund an und er meint: „Ja?“ „Ehrenmannabkommen! Wenn du was nicht magst, kannst du das ja sagen, aber bitte verurteile mich nicht, weil ich nicht so brav bin wie du, okay? Und morgen tun wir so, als hätten wir nichts gesagt.“, fordert sein Kumpel von ihm, worauf Steve gluckst: „Hast du eine Ahnung! Ich bin auch nicht so brav, ich hab das nur nie zeigen müssen. Also schön, du verurteilst mich auch nicht, klar?“ „Hey, Ehrenwort! Obwohl ich gespannt bin. Okay, ich fang an.“, gibt Bucks zurück und dann raschelt wieder Stoff.
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