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Der schwarze Priester
Prologue: Abstieg in die Finsterniss

Prologue: Abstieg in die Finsterniss

Der schwarze Priester

"Nun, nach langer Zeit habe ich mich mal wieder dazu entschlossen eine Geschichte zu schreiben. Meine andere Geschichte "Auf der Seite der Nacht" wird auf jedenfall bald das deutsche Update bekommen für Chapter 8, mit oder ohne PR.

Hatte in letzter Zeit nur relativ wenig Motivation zu schreiben und es dann... "vergessen" :D

Hoffe euch gefällt der Prologue. Eigentlich wollte ich noch ein paar Seiten dran hängen. Ich bin jedoch bereits bei fast 22,5k Wörtern und dachte mir das es wohl mal reicht. Sonst ist es einfach kein Prologue mehr^^

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Fragt mich nicht warum, aber hier hat 3/4 gefehlt als ich es gepostet hatte. Habe den Rest jetzt drangehängt. Außerdem die unter euch die Skyrim kennen. Ich weiß das Mara nichts mit Untoten zu tun hat aber ich mag Meridia nicht...

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Es war noch frisch in seinen Erinnerungen. Wie, als wäre es erst gestern gewesen, erinnerte er sich an den Tag, der sein Leben und seine Sicht auf die Welt für immer veränderte. Während die Sonne durch das Fenster schien und den weisen Raum in dem er sich nun schon so lange befand beleuchtete, dachte er an diesen entscheidenden Tag zurück.

Es war ein ganz normaler Tag für Markus. Er war 15 Jahre alt und genoss die frischen Strahlen der Morgens Sonne, die die kalten Herbsttage erst erträglich machten. Sein Lehrer erzählte vorne irgendetwas über das politische System der BRD und seine Freunde unterhielten sich über die nächtliche Runde ihres Onlinespieles.

Die Stunde strich heran und irgendwann kickte der automatische Schülermodus an und er fing an das an der Tafelstehende passiv abzuschreiben. Am Ende der Stunde packte er seine Sachen und ging in die Pause, wo seine Freunde auf ihn warteten. Er war nicht der beliebteste, mehr ein Zocker als ein sozialer Typ und so kam es das er nur drei, ähnlich gesinnte, Freunde hatte.

„Hey Markus, was hältst du eigentlich von dem neuen Spiel das bald herauskommen soll?“ fragte ihn Nick, ein mittelgroßer, blonder Typ der zumeist den Tank in verschiedenen MMORPGs spielte. „Welches denn?“ fragte Markus desinteressiert.

„SAMO, Swords and Magic Online. Es soll ein geniales Gildenkampfsystem bekommen...“ wie immer wenn Nick anfing von Spielen zu reden die noch nichteinmal raus wahren, hörte Markus und der Rest einfach weg und warteten bis der Wasserfall zum schweigen kam. So verbrachten sie die Pausen damit über aktuelle und kommende Spiele zu reden und zukünftige Dungeonraids zu planen. Markus spielte in ihrer Gruppe den Priester, Anna, das einzige Mädchen in ihrer Gruppe, spielte einen Assassinen und ihr Freund, den alle nur Bob nannten, spielte einen Magier.

Nach der Schule stieg er dann wie gewohnt in den Bus nach Hause ein.

Auf dem kurzem Stück von der Bushaltestelle bis zu seinem Haus, beschloss er jedoch den Weg über den Friedhof ein wenig abzukürzen, der momentan aufgrund häufigen Regens sehr schlammig und damit größtenteils unbesucht war.

Es war dort, dass er ein ihm unbekanntes Mädchen von zwei Straßenpennern bedrängt wurde. Bis heute erinnerte er sich an ihr frei fallendes braunes Haar und die aufmerksam umschauenden blauen Augen. Als diese ihn entdeckten schickten sie ihm einen stummen Hilferuf.

Markus war kein Samariter und kaum einer hätte ihn als Helden bezeichnet. Aber nur die wenigsten Menschen konnten wegsehen, wenn jemand direkt vor seinen Augen um Hilfe flehte.

Seinen Mut also zusammennehmend, viel war davon leider nicht da, ging er also auf die zwei Belästiger zu. Er kannte keinen Kampfsport noch war er ein großer Diplomat. Er war eben ein ganz normaler 15 Jähriger Junge, der aus Ermangelung anderer Perspektiven, einem der zwei auf die Schulter tippte bevor er sich räusperte und fragte: „Entschuldigung, gibt es ein Problem?“

Im nächsten Moment drehte sich der Mann um hatte plötzlich eine Glasflasche in der Hand er auf Markus niedersauste. Reflexartig duckte sich Markus unter dem Schlag weg, nur damit die Flasche nicht seinen Kopf sondern seine Schulter traf.

„Was willst DU denn du Arschloch?“ brüllte ihn der Mann mit nach Alkohol stinkendem Atem an, während Markus sich vor Schmerz unbeweglich am Boden lag und darauf wartete das die dunklen Punkte vor seinen Augen sich auflösten und der pochende Schmerz in seiner Schulter abnahm.

Dann drehte sich ihm auch noch der zweite Mann zu und mit einem irren Lachen trat er ihm in die Brust. Nur wenig Zufriedenheit bekam Markus dadurch, dass das Mädchen Fersengeld gab und davonrannte, um hoffentlich Hilfe zu holen. Doch während Mirado auf dem Boden lag und immer wieder beleidigt und getreten wurde, kam sie nicht zurück. Niemand kam, irgendwann nach ungefähr 10 Minuten oder mehr, die sich für ihn wie eine Ewigkeit in der Hölle anfühlten, verlor er endlich das Bewusstsein und fiel in eine gnädige Ohnmacht.

Als er wieder aufwachte lag er im Krankenhaus. Er spürte seinen Körper nicht und seine Sicht war trüb und fleckig. Trotzdem erkannte er das er zahlreiche Atemgeräte und andere Schläuche angeschlossen hatte.

Schmerzhaft drehte er den Kopf und sah neben sich seine Eltern sitzen. Als sie bemerkte das er wach wahr fing seine Mutter an zu heulen und umarmte ihn. Immer wieder entschuldigte sie sich, während sein Vater ihm über den Kopf streichelte und dem Doktor zunickte, der gerade die Tür reinkam.

Nachdem sie ihm seine Situation erklärt hatten, ließen sie ihn allein. Es war spät geworden, die Sonne war schon lange Untergegangen und durch das Fenster viel das Licht des Mondes das sich in dem weißen Zimmer endlos spiegelte und es so in eine traumartige Atmosphäre versetzte.

So fühlte sich Markus auch, wie im Traum. Das Mädchen, dass er gerettet hatte, hatte ihn im Stich gelassen, es war nach Hause gerannt und erst als ihr Vater erfahren hatte was passiert war, hatte er die Polizei gerufen und war ihm zu Hilfe gekommen, wo er ihn bewusstlos und blutend im Friedhofspark liegen fand und ihn direkt in ein teures Privatkrankenhaus brachte.

Dort verbanden sie seine Wunden und versuchten seine gebrochenen Knochen zu richten. Jedoch stand schnell fest, dass er wahnsinnig Glück gehabt hatte. Seine Wirbelsäule war angebrochen und zahlreiche Nervenverbindungen zerrissen. Er war Querschnittsgelähmt. Alles Unterhalb des Genicks würde wohl er wohl nie wieder bewegen können.

Müde und entkräftet übernahmen die Betäubungsmittel schließlich die Oberhand und er schlief ein, um am nächsten Morgen mit einem für ihn fremden Mann neben ihm zu erwachen.

„Guten Morgen Markus.“ grüßte er ihn. „Wer sind sie?“ fragte Markus schwach. „Zuallererst möchte ich dir sagen, dass es mir Leid tut was dir passiert ist und dass ich dir für ewig dankbar sein werde, für dass was du getan hast.“ „Was ich getan habe?“ fragte Markus  mit einem schwachem Lachen, dass jedoch in ein Husten überging. „Ich habe ein mir unbekannten Mädchen vor zwei Kerlen gerettet, nur damit ich für den Rest meines Lebens gelähmt bin und mich besagtes Mädchen im Stich ließ.“

„Ich weiß, und deswegen bin ich dir für immer dankbar und stehe für immer in deiner Schuld. Dieses Mädchen war meine Tochter und es tut mir Leid das ich sie so schlecht erzogen habe.“ antwortete der Mann. Er schaute Mirado direkt in die Augen, Markus konnte seinen Schmerz über den Verlust seiner Lebensqualität spüren, doch es war ihm egal. Er hatte alles verloren und nichts dafür bekommen.

„Wissen sie was? Ich sollte ihrer Tochter wohl dankbar sein. Sie hat mich gelehrt das man besser in seiner eigenen Welt bleibt und sich nicht Problemen anderer Leute beschäftigt. Sie wollen was für mich tun? Dann verschwinden sie! Und sagen sie ihrer Tochter das ich sie nie wieder sehen will!!!“ brüllte ihn Markus mit aller Kraft an. Ein plötzlicher und starker Zorn kam in ihm auf. Die Geräte neben ihm fingen an zu piepsen und er bekam einen heftigen Hustenanfall. „Verschwinden sie!“ rief er dem Mann noch einmal zu, bevor er von dem plötzlichem Kraftverlust wieder hinab in die Ohnmacht viel. Mit Mühe erkannte er noch wie sich ein Arzt über ihn beugte und der Mann zu einer ihm unsichtbaren Person sagte: „Komm wir gehen, wir können hier nichts mehr tun. Sein Körper und seine Seele sind schwerer verletzt als wir es jemals zu heilen im Stande wären.“

Wechsel in ICH-PERSPEKTIVE!!!! (einfach mal was anderes ausprobieren)

Seit diesem Tag sind 4 Jahre vergangen. Ich habe den Mann danach nie wieder gesehen. Ein paar mal kam ein Mittelsmann der mir erklärte was nun passieren solle. Scheinbar war der Vater des Mädchens der Chef einer großen Softwarefirma. Selbst ich hatte schon von ihr gehört. Zahlreiche meiner Spiele stammten aus dieser Firma. Spiele, die ich nun nie wieder spielen können würde.

Jedenfalls hatte er sich bereit erklärt, mir die beste medizinische Betreuung zukommen zulassen und mich bis an den Rest meines Lebens zu versorgen. Doch trotz allem weigerte ich mich ihn oder seine Tochter zu empfangen.

Kurz darauf wurde ich in ein anderes Zimmer verlegt. Es war groß, hatte eine tolle Aufsicht auf einen Wald und einen See, einen Fernseher und was auch immer man sich wünschen könnte... hätte man seine Arme und Beine benutzen können. So brauchte ich eine Krankenschwester nur um den Fernseher anzuschalten.

Anfangs kamen noch meine Freunde regelmäßig zu Besuch. Doch nach nur einem halben Jahr wurde es immer weniger, bis sie letztlich gar nicht mehr kamen.

Sogar meine Eltern stellten die erst täglichen dann wöchentlichen Besuche nach einem Jahr ein, bis sie nur noch einmal pro Monat, oder sogar nur alle zwei Monate vorbeikamen.

Ich war allein, allein mit meinem Selbstmitleid und mit meinem Zorn. Die Krankenschwestern waren nicht gerne in meiner Nähe, ich war nicht unfreundlich, ich wollte aber auch nichts mit ihnen zu tun haben. Ich WOLLTE allein gelassen werden.

Heute jedoch sollte sich all dies ändern. Wie so viele andere Tage wachte ich früh am Morgen auf. Da das einzige was ich frei bewegen konnte mein Hals war, schaute ich den Großteil des Tages aus dem Fenster. Es war ein Herbstmorgen, so wie jener schicksalsschwere Tag. Nur schaute ich nicht aus einem Klassenfenster sondern aus einem Krankenhausfenster und neben mir waren keine Klassenkameraden sondern Maschinen die mich an mein Gott verdammtes Leben banden.

Hinter mir hörte ich ein Klopfen an der Tür. Wie jeden Morgen hieße das wohl es gäbe Frühstück. „Herein!“ rief ich mit kratziger und unbenutzter Stimme. Mit einem Zischen öffnete sich die automatische Tür und ich hörte Schritte hinter mir. Schwere Schritte.

Verwundert über die Veränderung und das fehlende leise trapsen der Schritte der üblichen Krankenschwester drehte ich mich um, nur um in das Gesicht des Mannes zu sehen von dem ich gerade noch geträumt hatte.

„Hahaha, zu komisch wissen sie was? Gerade noch habe ich von unserem letzten Gespräch geträumt und nun... stehst du wieder vor mir.“ grüßte ich ihn melancholisch. Meine Wut auf ihn und seine Tochter waren über die Jahre verflogen. Zurück blieb nur eine endlose Trostlosigkeit. Eine Hoffnungslosigkeit die alle anderen Gefühle über-türmte.

„Ich sehe du hast mir und meine Tochter also immer noch nicht verziehen?“ antwortete der Mann mit einem leichten Hauch Verletztheit in der Stimme.

„Nein, aber ich hasse sie nicht mehr. Wenn sie so viel Freizeit haben wie ich es habe, und das haben wohl nur die wenigsten, verlernt man starke Emotionen wie Hass oder Liebe zu empfinden. Alles was bleibt ist Trostlosigkeit. Wissen sie eigentlich wie sich das anfühlt? Denken sie nicht, dass ich ihnen nicht dankbar wäre für all das, was sie für mich getan haben. Jedoch wäre mir all dies ohne ihre Tochter nie passiert. Also erwarten sie nicht, dass ich ihnen verzeihe.“

„Ich... verstehe. Ich bin heute hier um dir ein Angebot zu machen.“ „Ohh? Was können sie einem Krüppel der ans Bett gefesselt ist bitte schön anbieten?“

„Die Freiheit.“ antwortete der Mann ernst und schaute mir dabei genau, wie damals, direkt in die Augen.

„Die... Freiheit???“ fragte ich verwirrt, bevor ich anfing zu lachen. „Die Freiheit? Ernsthaft? Geben sie mir meine Arme und Beine zurück. Dann kann ich frei sein!“ antwortete ich ihm lachend, bevor ich röchelnd im Bett zusammen sackte.

„Genau das habe ich vor Markus.“ „Halten sie mich nicht zum Narren. Ich habe keine Arme, aber ich habe trotzdem Informationen gesammelt. Ich weiß wie das Nervensystem der Menschen funktioniert und ich weiß das meines gründlichst am Arsch ist!“ lachte ich ihn aus.

„Ich sagte auch nicht das ich es in dieser Welt zustandebringen kann oder? Wie sieht es jedoch aus mit einer VR Welt?“

„Wie bitte?“ fragte ich verwirrt. „Vor ungefähr einem halben Jahr haben wir eine neue Technologie die bisher nur für Militärische Zwecke verfügbar war revolutioniert, verbessert, billiger gemacht und auf den Markt gestellt. Wir haben eine Virtuelle Welt erschaffen, gesteuert von einer hochleistungsfähigen KI. Diese Welt, die wir dadurch erschufen, nannten wir „Infinity“. Eine Welt endloser Möglichkeiten, endloser Abenteuer und endloser Länder die es zu entdecken gibt.“

„Und sie wollen mir Zugang zu dieser Welt verschaffen?“ fragte ich, mein Interesse geweckt. Nicht einmal wendete er den Blick von meinen Augen ab und nicht einmal kam der Anflug einer Lüge in sein Gesicht. Und ich war gut im Lügen erraten. Zu viele Doktoren hatten mir vorgelegen wie gut es mir doch ginge und dass ich mich auf dem Weg zur Besserung befinde.

„Wenn es nach mir ginge wärst du der erste gewesen der „Infinity“ betritt, jedoch gab es Probleme mit deinem Anschluss. Wir haben extra eine Kapsel entwickelt die auf dich abgestimmt ist und die es dir ermöglicht das Spiel trotz deiner Nervenprobleme zu betreten.“

„Wo ist der Haken?“ ich war misstrauisch, es gab nichts umsonst im Leben. Das hatte ich gelernt. Naivität führt nur zu Verlust.

„Es gibt keinen wirklichen Nachteil für dich. Jedoch musst du zustimmen deine Daten für Forschungszwecke freizugeben. Das ist alles.“

„Schauen sie sich um. Jeder Herzschlag und jedes Nervensignal wird bereits gesammelt und erforscht. Wenn mich das jetzt noch abschrecken würde...“ erklärte ich ihm spöttelnd.

„Ich verstehe. Wenn alles gut läuft, kannst du dann heute Mittag deine neue Welt betreten.“ meinte der Mann lächelnd, bevor er aufstand und zur Tür ging. „Warten sie.“ rief ich ihm hinterher. „Wie ist ihr Name?“ fragte ich, während ich den Kopf zum Fenster drehte. „Meiner? Nenn mich einfach Klaus.“ „Nein, nicht ihrer, den habe ich bereits von ihrem Vertreter gehört. Ich meine den ihrer Tochter.“ erwiderte ich etwas genervt, da der Unterton von Klaus stark darauf schließen ließ, dass er genau wusste was ich meinte.

„Sophie.“ meinte er nur knapp. „Danke sehr.“ antwortete ich nur knapp. Bevor sich die Tür hinter ihm schloss.

Nur eine Stunde später, kurz nach der „Fütterungszeit“, kamen mehrere Männer in meinen Raum und stellten eine schwarze Kapsel ans andere Ende des Zimmers und hantierten dort eine gute Stunde herum. Da sie außerhalb meines eingeschränkten Blickfeldes waren, blieb mir nichts anderes übrig als zu warten. Eine Tätigkeit die ich übrigens bis zur Perfektion gemeistert hatte. Ich denke nicht einmal Mönche können solange stillsitzen wie ich... zumindest keiner der sich noch bewegen kann.

Nach dem die Männer endlich weg waren, kam Klaus wieder und führte scheinbar einige Tests durch, bevor ich aus meinem Bett gehoben wurde und in die wahrscheinlich weiche Polsterung der Kapsel gelegt wurde. Nachdem ich wieder komplett abgeschlossen war, kam Klaus auf mich zu und lächelte mich an. „Viel Spaß und solltest du meiner Tochter begegnen, dann höre sie wenigstens an. Sie hat hart dafür gekämpft das du diese Kapsel bekommst.“ „Ich behalte es in Erinnerung“ erwiderte ich unbestimmt, bevor es um mich herum schwarz wurde und ich in das Spiel gezogen wurde.

Als es wieder hell wurde stand ich in einem kleinen schwarzen Raum. Oder war es ein endloser schwarzer Raum? Ich konnte es nicht genau sagen. Vor mir jedoch schwebte ein Abbild von mir. „Mein Gott, ein Ladykiller bin ich mit der Muskelmasse bestimmt nicht.“ Tatsächlich war an mir kaum mehr als Haut und Knochen dran.

„Möchtest du ein Tutorial zur Charakterstellung durchlaufen?“ fragte plötzlich eine weibliche Computerstimme. „Mhh, klar, warum nicht?“

„Gut, zuerst musst du wissen das die gesamte Charakterstellung und Kommunikation in Ininity verbal abläuft. Jede gewünschte Änderung muss von dir laut ausgesprochen werden.“ „Mhh ok, sonst noch was?“ fragte ich etwas genervt. Ich konnte diese Nawi Stimmen noch nie ausstehen...

„In der Welt von Infinity gibt es zahllose Rassen und unendlich viele Möglichkeiten dich zu entwickeln. Die momentan verfügbaren Rassen sind: „Elfen, Zwerge, Menschen, Orks, Demi-Mensche, Version Katze, Wolf und Hase. Jede Klasse hat verschiedene Statusbonusse. Menschen haben z.B. ausgeglichene Werte und bekommen alle Statuswerte gleich schnell. Elfen bekommen langsamer Stärke, jedoch mehr Intelligenz und Agilität. Zwerge...“ „Schon gut, ich nehme die Elfen. Ich wollte sowieso einen Magier spielen. Als Krieger bin ich nicht geeignet.“ unterbrach ich die Stimme ungehalten.

„Sehr wohl, wähle nun bitte Aussehen, Namen und Startposition.“

„Mhh, Haare bitte etwas Schulterlang, nein an der Stirn lässt du das Haar bitte über den Augen enden. Ok, färbe die Haare bitte silbern grau, ja genau so. Die Augen mache bitte grün, nein eher noch etwas heller und leuchtender. Erhöhe die Größe auf 1,85m und gib normale Muskeln dazu. Perfekt!“

Vor mir war nun ein Abbild von mir. Nur eben mit Muskeln, silbernen statt braunen Haaren und statt braun, grünen Augen, waren sie nun leuchtend grün. „So kann ich es lassen. Der Name soll Mirado sein. Und als Startposition... Gib mir bitte eine Startposition wo bisher die wenigsten Spieler sind und wo ich trotzdem in der Lage bin Totenbeschwörer Magie zu lernen.“ erklärte ich,

„Tut mir leid, es gibt keinen Ort mit den gewünschten Angaben.“ erwiderte die Stimme. „Dachte ich es mir doch, dann mach daraus halt Heilmagie.“ erklärte ich mit einem Schulterzucken. „Sehr wohl. Bitte bedenke das die NPC's in Infinity ein eigenes Bewusstsein haben und unterschiedlich auf dich reagieren, je nachdem wie du sie behandelst. Es wäre also ratsam ein freundliches Verhältnis mit ihnen aufzubauen. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß in der Welt von Infinity!“, und damit wurde die Welt um mich herum verschwommen und dann dunkel, bevor ich vor einem Brunnen in einem kleinen Dorf zu mir kam.

Ich stand mit den Füßen auf Erde und ich spürte den Wind auf meiner Haut, das reiben des groben Hemdes das ich trug und den Druck meines Körpers auf die Sohlen.Von der ferne kam eine schäbige Wache mit einem Speer und einer dreckigen Lederrüstung angelaufen.

„Entschuldige Abenteurer, ich sehe ihr seid neu von den Göttern zu uns geschickt worden, braucht ihr vielleicht Hilfe oder eine Führung durchs Dorf?“ fragte er mich freundlich.

Überrascht von der Realitätsgleichheit schaute ich ihn erst einmal kurz an bevor ich ihm antwortete. Ich hatte nicht erwartet das es SO echt wäre. Ohne diese charakteristischen Worte wäre mir nie in den Sinn gekommen mit einem NPC zu reden. Mit einem Schulterzucken akzeptiere ich es jedoch und beschloss die sich mir bietende Situation auszunutzen.

„Könnten sie mir vielleicht sagen wo ich mehr über Heilmagie so wie das bekämpfen von Untoten erfahren kann?“ fragte ich ihn freundlich zurück, entschieden mein wahres Ziel erst einmal zu verbergen.

„Nun, ich denke da gibt es bei uns im Dorf nur die Kirche der Mara. Der alte Parlo kann dir bestimmt weiterhelfen. Sonst noch irgendetwas?“ fragte er freundlich.

„Nein Danke.“ meinte ich nur, woraufhin er mit einem Schulterzucken davon ging und mich auf dem Platz zurückließ.

Interessiert und verwundert schaute ich mich um. Es sah alles so echt aus, dass ich mich fragte ob ich wirklich nur in einem Spiel war. Offensichtlich war ich in einem kleinen Dorf gelandet, umringt von Bergen und Wäldern. Das Dorf sah eindeutig Mittelalterlich aus, nahezu alle Häuser waren nahezu komplett aus Holz. Nur am mir gegenüberliegenden Platzende, stand ein Kirchenähnliches Gebäude aus Stein. Es hatte eine kleine Kuppel aus Stein und endete in einem 15m breitem Quadrat am Boden.

„Nun, wenn ich Heilmagie lernen will sollte ich am besten dort anfangen, jetzt aber erstmals meine Attribute. Diese nervige Nawi Stimme meinte alles wäre Verbal gesteuert also... ok das ist wahrscheinlich lächerlich aber: Statusfenster!“

Tatsächlich öffnete sich vor mit mit einem „Ding“ ein blauen Statusfenster.

Name: Mirado

Klasse: N/A

Level: 1

Leben: 80

Mana: 120

Stärke: 7

Vitalität: 8

Agilität: 11

Intelligenz: 12

Weisheit: 12

Sättigung: 99%

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„Mhh, interessant. Aber Sättigung? Nun nicht das erste Spiel wo ich mich durch Essen am Leben halten musste. Weiter also, Inventar!“

...Nichts passierte. Verwundert probierte ich weiter. „Rucksack! Gepäck! Items!“

Nach zahlreichen Fehlversuchen bestätigte sich dann meine Vermutung. Es gab wohl kein Inventar. Sprich ich konnte nur mit mir tragen was ich in einen Rucksack oder an mir selber packen konnte. „Nun wenn es VR heißt muss es wohl auch etwas Realismus haben.“ brummte ich verdrossen, bevor ich mich auf den Weg machte zur Kirche, die Blicke der umstehenden Passanten einfach ignorierend.

Die vermutliche Kirche hatte zwei Flügeltüren aus massiven Holz. Trotzdem ließen sie sich erstaunlich einfach aufschieben als ich es versuchte. Nur ein leises Knarren war zu hören, als ich den Innenraum des rundlich angeordneten Saales betrat. Mehrere Bänke waren in dem Kreis aufgereiht und vorne stand ein Altar mit einer kleinen Statur einer wunderschönen Frau darauf.

„Entschuldigen sie bitte, kann ich ihnen behilflich sein?“ fragte ihn ein alter Mann der aus einem Raum in der Ecke kam.

„Ja, können sie mir mehr über ihre Religion und Heilmagie beibringen?“ fragte ich ihn mit einem leichten lächeln auf dem Gesicht, während ich weiterhin ganz interessiert den Raum beobachtete.

Natürlich hatte ich kein echtes Interesse an den Religionen von Infinity, jedoch konnte es nie schaden mehr Informationen zu sammeln. Vor allem für Ziele wie die meinen.

„Oho, du bist wohl der erste Fremde seit einer halben Ewigkeit der sich für das Gerede eines alten Mannes interessiert.“ sprach der alte freundlich, und winkte mich vor zum Altar, wo er und ich auf einer Bank Platz nahmen.

„Das ist Mara, die Göttin des Lebens und der Liebe. Sie ist die Schutzgöttin der Heilung.und Läuterung. Ihr Feuer rettet kranke und verletzte und vernichtet die Untoten in der finstersten Nacht. Sie legt viel Wert auf Mitgefühl, Ehrlichkeit und das aufopfern für andere Menschen.“ erklärte er mir Stolz.

'Also genau das was ich garantiert nicht bin und trotzdem gesucht habe' dachte ich, während ich schon fast ein wenig in mich hineinlachte.

„Sagen sie mir, können sie mir das heilen beibringen?“ fragte ich ihn mit soviel ernst in der Stimme wie ich konnte, und schaute ihm dabei direkt in die Augen, wie ich es von Klaus gelernt hatte.

„Oh? Darf ich fragen warum du daran interessiert bist?“

„Seit ich mich zurückerinnern kann wollte ich immer mehr für andere Menschen tun. Doch meine Fähigkeiten reichen momentan einfach nicht aus. Wenn ich Menschen helfen will, brauch ich die Magie der Heilung und außerdem das Wissen über den Menschlichen Körper.“ erklärte ich ihm. Nichts davon war gelogen. Nun ja, außer das ich mehr für ANDERE Menschen tun will.

„Mhh, ich verstehe. Welch ungewöhnliche Einstellung für einen Elf. Die meisten sind... arroganter.“ erklärte der Mann unverblümt mit einem leisen Lachen, während er nachdenklich seinen kleinen Bart streichelte.

„Ok, ich werde dich lehren was ich kann. Ihr Wanderer seid immerhin gesandte der Götter aus einer anderen Welt und als Priester habe ich die Pflicht dich zu lehren was ich kann. Auch wenn du dich wohl nicht wirklich für meine Göttin interessierst, solange du in ihrem Namen Gutes tust wird sie dir ihren Segen schenken.“ Mit diesen Worten ging er vor an den Altar und setzte sich davor auf die Bank und begann zu beten.

„Ich danke ihnen.“ antwortete ich einfach nur, und wartete darauf das er fortfuhr. Ich hatte eigentlich nicht gedacht das es so einfach war an einen Trainer der Heilmagie zu kommen.

So kam es das wir Nebeneinander saßen und beide auf den Altar schauten. Der Mann murmelte etwas wie im Gebet und ich schaltete einfach in meinen Zustand absoluter Resignation, den ich über die letzten Jahre perfektioniert hatte. Nach einer halben Stunde regte sich der Mann endlich wieder und stand langsam auf.

„Sehr gut, die erste Lektion muss ich dir also nicht mehr beibringen. Geduld! Ihr wanderer seit immer so furchtsam ungeduldig.“ erwiderte er erfreut, und bedeutete mir ihm in die Kammer zu folgen aus der er vorhin kam.

„Glauben sie mir, Geduld ist dass, was ich am besten beherrsche.“ erklärte ich ihm lachend, wäre ich ihm vorsichtig folgte. „Sie werden wohl nur wenige Leute finden die mehr Geduld haben als ich.“

„Nun, dass ist gut. Der Job eines Priesters erfordert viel Geduld. Geduld im Gebet, im Gespräch mit Fremden und vielem mehr. Die Kampfpriester, wie ihr Wanderer sie ja zumeist werdet, müssen lernen ihre Gefühle im Zaun zu halten und auf den richtigen Moment zu warten um in den Kampf einzugreifen.“

„Ich verstehe.“ erwiderte ich nur.

„Trete ein!“ meinte er nur. Durch die Tür aus der er vorhin kam, kamen wir in einen kleinen Raum der in die fehlende Ecke des Innenraumes gebaut wurde. Er war kärglich eingerichtet, ein Fenster durch das frische Luft und Licht kam, ein Schreibtisch, ein Bett und eine Luke nach unten.

Letzteres kletterten wir nun über eine wacklige Leiter herunter, und endeten in einem dämmrigen Raum voller Bücher. „Sag mir, wie heißt du und beherrscht du die Magie?“ fragte mich der alte Mann, als viele ihm jetzt er auf das er meinen Namen noch nicht hatte.

„Mirado, und nein, leider konnte ich bisher keine Magie lernen.“

„Wie ungewöhnlich für dein Volk, Wo ihr doch zumeist derart Magie begabt seid. Wusstest du eigentlich das es Elfen um 30% schwerer fällt Stärke und 20% schwerer Vitalität zu erlangen, jedoch 10% einfacherer Agilität und 20% einfacherer Intelligenz und Weisheit zu erhalten?“ fragte mich der Mann interessiert.

„Nein, leider nicht. Aber das ist gut zu wissen.“ „Mhh, ihr Wanderer seid wahrlich Mysteriös, ihr taucht aus dem nichts auf und wisst nichts über euch selbst und euer eigenes Potenzial. Der letzte von euch der hier vorbeikam wollte unbedingt ein Jäger werden. Fünf mal ist er in den Wald gerannt und gestorben, und immer wieder wurde er durch die Eigenart von euch Wanderern wiederbelebt. Erst dann hat er eingesehen dass er alleine nicht durch einen Wald voller Wölfe reisen kann und sich einer Händlergruppe angeschlossen die auf sicheren Wegen und unter dem Schutze mehrerer Söldner reiste.“

„Nun, ich danke dir für diese Informationen, tatsächlich weiß ich nur wenig bis gar nichts über diese Welt.“ erklärte ich ihm wahrheitsgemäß.

„Ich weiß, und deswegen habe ich dich hierher gebracht. Kannst du lesen?“ fragte er mich, während er mir ein Buch mit alten braunen Ledereinband hinhielt.

Als ich es aufschlug tanzten die Buchstaben wie wild umher. Nur schwer ließen sich gescheite Wörter herausfiltern. Immer wieder verschwammen die Formen und ordneten sich neu. Es erforderte meine volle Konzentration ein einzigstes Wort zu lesen.

„Ein wenig scheinbar, es wird eine Weile dauern, aber ich denke ich bekomme es hin.“ erklärte ich ihm zuversichtlich.

„Sehr gut. Nimm dir das Buch und lerne daraus. Wenn du damit fertig bist komm zu mir zurück. Als erstes brauchst du ein wenig Grundkenntnis über das was du erlernen willst und diese Welt.“ erklärte er mir, bevor er mich sanft nach draußen drückte und sich zurück an den Schreibtisch setzte.

Da ich keine Anweisung erhalten hatte dass ich das Buch nicht mit herausnehmen dürfte, setzte ich mich in die warme Mittagssonne, mit dem R+cken zumindest Brunnen und begann zu lesen. Die ersten paar Stunden waren extrem anstrengend. Allein für die erste Seite brauchte ich fast eine ganze Stunde. Und das nur um herauszufinden das es ein Buch über die Geschichte der Religion der Mara war.

Je länger ich jedoch  las, umso mehr konnte ich die tanzenden Buchstaben von den Wörtern trennen. Als es Abend wurde hatte ich meine Lesegeschwindigkeit bereits fast verdoppelt, war jedoch kaum über die Zusammenfassung der Kindheit des ersten Paladins von Mara herausgekommen. Aus Ermangelung an fehlendem Licht und da ich noch nicht wirklich müde war und auch nicht zurück in mein Krankenzimmer wollte, ging ich zurück in den Tempel, wo mich der alte Mann bereits mit einer schwebenden Lichtkugel neben sich erwartete.

„Kommst du voran?“ fragte er mich interessiert.

„Schwer, die Buchstaben scheinen vor meinen Augen zu tanzen, aber ich werde besser.“ erklärte ich ihm wahrheitsgetreu.

„Mhh sehr gut, nun ich weiß ja das ihr Wanderer nur wenig Schlaf braucht und dafür einfach manchmal verschwindet. Komm also schnell her dann zeige ich dir wie man meditiert. Deine Aufgabe ich es eine derartige Lichtkugel zu erschaffen.“ erklärte er mir, und zeigte auf die schwebende Lichtquelle neben sich.

„Das sieht nützlich aus, was muss ich tun?“ fragte ich interessiert.

„Zuerst musst du lernen die Magie in dir zu spüren, danach musst du sie formen und deinem Willen unterwerfen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Die Effizienteste Art und Weise ist ein Zauberspruch. Jedoch kannst du einfache Aufgaben wie dieses Licht auch mit purem Willen erzeugen. Jedoch kostet dich dieser Weg mehr Mana und ist nicht so effizient, dafür einfacher und bequemer. Für dich habe ich hier den Zauberspruch und Anweisungen wie du dein Mana unter Kontrolle bringst. Übe die Nacht über. Es wird dir nicht gelingen, aber gib nicht auf. Falls du Müde bist dann kannst du das Bett im gegenübergelegenen Raum benutzen. Dort findest du auch etwas zu Essen und zu trinken. Außerdem habe ich dir ein paar Kerzen dort positioniert.“

„Ich danke dir, doch sag mir, warum hilfst du mir derartig?“ fragte ich überrascht. Es warum kaum festzustellen ob dies ein Mensch oder ein NPC war, daher war es für mich umso schwerer zu verstehen warum er all das tat, für jemanden den er nicht kannte.

Der alte Mann drehte sich noch einmal zu mir um und schaute mir eine Weile in die Augen bevor er mir mit ruhiger Stimme antwortete:

„Ich spüre das du schwer verletzt wurdest und von dieser Welt enttäuscht bist. Allein deswegen ist es meine Pflicht dir zu helfen. Außerdem haben wir von den Göttern die Aufgabe erhalten euch Wanderern zu helfen. Und ich suche außerdem jemanden der mir vielleicht ein zwei Gefallen erwidern kann.“ erklärte er mir, bevor er sich umdrehte und die Tür hinter sich schloss.

Das war eine Antwort mit der ich etwas anfangen konnte. Wenn Eigennutz ins Spiel kam war es für mich leichter Menschen zu vertrauen. Es machte sie berechenbarer und natürlicher. Also nahm ich den Zettel den er mir gegeben hatte und ging damit in das Zimmer das er mir beschrieben hatte. Es war ähnlich eingerichtet wie das seine, nur fehlte hier die Treppe in die Bibliothek.

Auf dem Schreibtisch brannte eine Kerze und ein Teller mit Brot sowie eine Kanne Wasser. Es schmeckte nicht besonders gut. Trotzdem machte ich mich darüber her, denn meine Sättigung war inzwischen auf 60% gefallen.

Nachdem ich das karge Mahl verspeist hatte widmete ich mich dem Zettel den er mir gegeben hatte.

1. Meditiere bis du dein eigenes Mana und das Mana in der Umgebung spürst.

2. Versuche das Mana mit deinem Willen zu bewegen.

3. Stell dir vor was du haben willst und sprich den Zauberspruch für das schwebende Magierlicht.

- „Im Dunkel wandere ich doch ich bin nicht allein. Leuchte mir den Weg, Magie der alten Zeit.“

4. Versuche den Lichtorb ohne Zauberspruch zu formen.

„Mhh, das ist ja eine denkbar einfache Anweisung. Mit Meditieren kenne ich mich aus, das müsste also schnell gehen.“ In seiner Freizeit hatte er einst das Meditieren zu erlernen versucht, in der Hoffnung damit die Zeit schneller herum zu bringen. Ein Versuch der nur mäßig erfolgreich war.

Er setzte sich also auf das Bett, schloss die Augen und konzentrierte sich auf... gar nichts.

Nachdem er so eine halbe Stunde saß und es genoss den Kühlen Windhauch durch das Fenster an mehr als nur dem Kopf zu spüren, begann er den Fluss seines Blutes, das Schlagen seines Herzen, das Heben und Senken seines Brustkorbes und eine ihm unbekannte Empfindung zu spüren. Es war wie ein ruhiger Bach und ein reißender Fluss zugleich. Eine scheinbar unkontrollierbare und willkürliche Energie.

'Ist das etwa Mana? Wie beuge ich es dann meinem Willen?' Interessiert schaute ich tiefer in mich hinein. Je mehr ich mich konzentrierte, umso mehr erkannte ich, dass mein Blut, meine Muskeln und alles was ich war, aus einer ähnlichen Energie bestanden, geordnet, Regeln unterworfen und von ihrer Natur aus komplett anders als die wilde und ungezähmte Energie die ich als Mana identifiziert hatte.

„Ding“

Du hast begonnen die wahre Natur des Manas und die Verbindung zum Ursprung allen Lebens zu verstehen.

„Oh, heißt das etwa dass ich auf dem richtigen Weg bin?“ fragte ich mich überrascht, bevor ich mich erneut wieder der Meditation widmete und versuchte mich mehr auf die ungezügelte Kraft zu konzentrieren.

Es dauerte Stunden. Etwas mit purem Willen zu bewegen ist alles andere als Leicht. Irgendwann kam ich auf die Idee mir erst einmal einen kleinen Teil des Stromes abzuzweigen. Dies erwies sich als wesentlich einfacher. So schaffte ich es einen Teil der Energie aus dem Strom zu nehmen, jedoch sobald ich mich nicht mehr darauf konzentrierte vermischte sich alles wieder zu einem einzigen Strom.

Die Sonne ging bereits auf, als ich es endlich schaffte die Energie stabil zu halten und mir zutraute den Zauberspruch zu wagen.

„Im Dunkel wandere ich doch ich bin nicht allein. Leuchte mir den Weg, Magie der alten Zeit.“

Sofort merkte er wie der von ihm abgezweigte Strom angezapft wurde und abgesaugt wurde. Jedoch bevor er auch nur halb mit dem Spruch durch war, geriet die Energie außer Kontrolle und vermischte sich einmal mehr mit dem großem Strom.

„Das lief ja besser als erwartet.“ meinte ich nur, und versuchte es grade noch einmal. Immer wieder sagte ich den Spruch auf, immer schneller zweigte ich die benötigte Energie ab. Doch jedes mal aufs neue entglitt mir die Kontrolle sobald ich versuchte den Zauberspruch zu wirken.

Als die Sonne dann bereits kräftig durch das Fenster schien, bekam ich plötzlich eine weitere Meldung.

„Ding“

Deine Kapsel hat mehrere Personen in deiner Nähe festgestellt. Jetzt ausloggen?

Ja/Nein?

„Nein, dass sind eh nur die Krankenschwestern und Ärzte.“ brummte ich verdrossen über diese Erinnerung an die Realität der Dinge.

Kurz darauf kam der alte Priester zu mir in den Raum und hob erstaunt den Blick, als er mich dort auf dem Bett sitzen sah, mit geschlossenen Augen und überkreuzten, herunterhängenden Beinen.

„Hast du etwa die ganze Nacht meditiert?“ fragte er mich überrascht.

„Ja, allerdings hattest du Recht. Es ist mir leider nicht gelungen. Jedes mal wenn ich den Spruch aufsage entgleitet mir die Kontrolle über die Energie.“ erklärte ich ihm, woraufhin er nickte und sich auf den Stuhl mir Gegenüber setzte.

„Nun, das ist vollkommen natürlich und ein Zeichen dafür das du zwei verschiedene Methoden miteinander mischst. Wenn du einen Spruch verwendest, zwingst du das Mana in geordnete Bahnen mit der Macht der Worte.

Wenn du jedoch etwas mit purem Willen versuchst zu erreichen, musst du Form und Dichte des Manas genau kontrollieren. Du kannst nicht mit deinem Willen eine feste Anzahl Mana vorschreiben und dann einen Spruch benutzen. Wenn du einen Spruch benutzt, dann lockere die Grenzen, ermögliche ihm hin zufließen wo auch immer es gezogen wird. Nutze also deine Kontrolle nicht dazu eine feste Menge abzuzweigen, sondern einen Tunnel zu erschaffen durch den die Energie fließen kann.“

„Ich verstehe. Es ist wohl einfach zu schwer und unnötig genau die passende Menge der Energie abzuzweigen oder?“

„Ganz genau. Versuche es noch einmal.“ meinte der Alte mit einem aufmunterndem Lächeln

Ich tat was er mir geraten hatte und stellte mir diesmal den Energiefluss, eingeengt in einem Rohr vor. Und während ich jetzt den Spruch sagte, tat ich nichts anderes als ein Loch im besagten Rohr zu öffnen, durch das genau die richtige Menge Mana herausgezogen wurde.

Im nächsten Moment hörte ich ein anerkennendes Pfeifen und ein helles Leuchten drang durch meine geschlossenen Augen. Neben mir, ungefähr auf Kopfhöhe, schwebte eine kleine leuchtende Kugel. Gleichzeitig erschien links oben in meinem Sichtfeld drei Balken, ein roter, ein blauer und ein gelber, von denen der baue Balken blinkte und 100/120 anzeigte.

'Interessant das heißt ich sehe meine Lebens- Mana- und Ausdauerbalken nur wenn ich tatsächlich etwas davon verbrauche?'

„Du bist wohl ein Naturtalent.“ meinte der Priester nur anerkennend. „Wenn du das bereits gelernt hast, dann gehen wir am besten gleich zum 2. Schritt über. Schau dir an wie sich das Mana in dem Zauber bewegt, wo es hinfließt und wo es verweilt. Und dann versuche es nachzubilden, diesmal jedoch ohne den Spruch.“

Ich nickte nur und konzentrierte mich erneut. Schnell wurde mir klar warum ich ausgerechnet den Lichtzauber wirken sollte. Seine Struktur war nichts anderes als eine Ballung roher Energie mit festgelegten Grenzen. Eine denkbar einfache Struktur.

Also ging ich erneut daran einen Teil der Energie abzuzweigen. Ich brauchte ungefähr 10s um einen kleinen Teil abzuspalten. Doch diesmal hielt ich ihn nicht in der Leere, sondern ließ den abgespaltenen Teil außerhalb meines Körpers sammeln und eine ähnliche Dichte annehmen wie die Lichtkugel neben mir. Nach ungefähr 5 Minuten gelang es mir dann und neben mir schwebte eine weitere Lichtkugel, nicht so hell wie die erste aber es fehlte nicht viel.

„Sehr gut, nun sage mir, was sind die größten Unterschiede die du festgestellt hast?“ fragte mich der alte Mann.

„Mhh, das waren mehrere. Zum einem hat es mich mehr Zeit gekostet als wenn ich den Spruch aufgesagt hätte, außerdem ging unterwegs viel Energie verloren wodurch die Effektivität verringert wurde.“ Tatsächlich hatte diese Lichtkugel nicht 20 sondern 40 Mana verbraucht und trotzdem war sie nicht so hell wie die erste.

„Ganz richtig. Die Geschwindigkeit mit der du einfache Zauber herauf rufen kannst ist eine reine Trainingsfrage. Interessanter ist jedoch was mit der restlichen Energie passiert. Sie entschwindet in die Luft aufgrund mangelnder Kontrollregeln. Mit Genug Übung kannst du dies zwar unter Kontrolle bringen, jedoch niemals ganz vermeiden. Dazukommt, dass aufgrund der fehlenden Kontrollmechanismen eines Zauberspruches, du komplizierte Zauber über dem 3. Zirkel nicht mehr auf diese Art und Weise Zaubern kannst.“

„Verstehe das macht Sinn, wie viele Zirkel gibt es denn eigentlich?“

„Nun, das ist schwer zu sagen. Momentan weiß man von 8. Der 4. Zirkel ist das min. Level eines Kriegsmagiers und mit dem 6. und 7. Zirkel bombardiert man Festungen und ihre Mauern. Der 8. Zirkel hat größtenteils Beschwörungen in sich. Jedoch weiß man nicht ob es vielleicht nicht noch größere und stärkere Magie gibt. Das muss dich jedoch erst einmal nicht kümmern. Falls du daran interessiert bist dann ließ die drei Bücher die ich dir gegeben habe. Das und dass schnelle Aktivieren des Lichtzaubers sollen deine Aufgaben für den Moment sein. Wenn du das erledigt hast lehre ich dich die Heilmagie die du unbedingt wissen wolltest.“ Mit diesen Worten stand der alte Mann auf und ging nach draußen, während Mirado sich eines der Bücher schnappte und nach draußen ging.

„Ding“

Du bist müde, Statuswerte -20% du solltest demnächst eine Rast einlegen.

„Ernsthaft? Naja, fehlende Statuswerte interessieren mich momentan zum Glück nicht.“ meinte ich nur und ließ mich erneut vor dem Brunnen auf dem Boden nieder. Diesmal jedoch beobachtete ich mehr die Bewohner dieses kleinen Dorfes. Das Dorf bestand scheinbar nur aus ca. 50 Häusern und hatte einen schwachen Palisadenring aus verschieden Dingen Baumstämmen um sich. Rund um mich herum waren verschiedene Stände die Essen, verschiedene Werkzeuge oder Stoffe anboten. Nichts interessantes. Kein Waffenladen und kein Rüstungsladen wie man es aus einem üblichen RPG gewohnt war.

Mit einem Schulterzucken ging ich also zurück an meine Aufgabe. Ich wollte noch vor dem Mittag das erste Buch zu ende lesen. Es war nicht sehr dick und ziemlich groß geschrieben. Also sollte das eine machbare Herausforderung sein.

Es handelte von dem ersten Paladin Maras, der damals in dem sogenannten dunklen Zeitalter lebte. Ein Zeitalter des Krieges und in dem die Menschen unterdrückt lebten. Der Paladin, dessen Name über die Jahrtausende verloren ging und seit dem nur noch „DER Paladin“ genannt wurde, fand früh den Glauben an die Göttin Mara, und mit ihrem Segen kämpfte er gegen Horden von Untoten und stellte eine Armee auf, mit der er letztendlich sein Königreich aus den Fängen eines Lichs befreite und die Kirche der Mara gründete.

Ein ziemlich uninteressantes Buch, jedoch gab es mir Hoffnung das ich noch mehr Bücher über Untote finden könnte. Leider dauerte es länger als ich dachte um das Buch zu beenden, es war anstrengend zu lesen wenn die Wörter sich ständig verschoben. So kam es das die Sonne den höchsten Punkt bereits überschritten hatte als ich es endlich zur Seite legte. Als ich jedoch mit dem zweiten Buch anfing mit dem Titel: „Grundwissen über Mana“ bekam ich schnell eine freudige Überraschung.

„Ding“

Durch harte Arbeit und ein starkes Durchhaltevermögen hast du die einfache Schrift des Volkes gelernt.

Sofort danach hörten die Buchstaben auf zu tanzen, und was bisher immer weniger wurde war schließlich ganz verschwunden. Nachdem ich also endlich lesen konnte wie ich es gewohnt war, viele Jahre zuvor, kam ich wesentlich schneller voran. Und bis zur Dämmerung hatte ich es geschafft auch das zweite Buch durchzulesen.

Dieses war weitaus Interessanter als das erste. Es handelte von der Entstehung der Welt, wie die Götter einst in ihrer formlosen Gestalt gegeneinander Krieg führten und als Resultat dessen das Mana entstand. Daraus formte sich anschließend die jetzige Welt.

Es gibt wenn man es so nennen will 3 Arten Energie. Die erste ist die Energie aus der alles besteht. Menschen, Tiere, Monster und alles was Materie besitzt entstand aus dieser Energie. Die zweite Art war das was die Menschen, Elfen und sonstige Rassen eine Seele nannten. Eine ruhige und unveränderbare Energie die nach dem Tode zurück zu den Göttern kehrte um erneut den Kreislauf des Lebens anzutreten. Die dritte Art ist das was man allgemein als Mana kennt. Jene rohe und ungezügelte Kraft die es einem Erlaubt Einfluss auf die materielle Welt zu nehmen und Zauber zu wirken.

„Oho, das sind ja interessante Ideen der Entwickler. Das erklärt natürlich warum ich jemanden die Kehle durchschneiden kann ohne das er dabei stirbt. Wenn der Körper nur aus Energie besteht, kann er sich selber regenerieren, sofern er einen Teil dieser Energie aufgibt, und kann mit Hilfe des Manas wieder geheilt werden, oder anders gesagt, seine Energie wieder aufgefüllt werden.“

überlegte ich laut.

„Ding“

Dein Verständnis über Mana und die Entstehung der Welt ist gewachsen. +1 Weisheit.

„Eine unerwartete aber freudige Überraschung.“

„Ding“

[window]Du hast Hunger und bist müde. Auf Grund der Erschöpfung hast du -70% Statuswerte und -50% Bewegungsgeschwindigkeit.[window]

„Ok, das ist jetzt weniger gut, wenn ich einmal außerhalb sicherer Mauern bin sollte ich aufpassen, dass mir DAS nicht passiert.“ tatsächlich spürte ich meine Müdigkeit und den Hunger, und so ging ich zurück in den Tempel, wo der Priester gerade mit mehreren Leuten sprach und sie scheinbar segnete. Mit einer Handbewegung deutete er in mein Zimmer und so ging ich einfach wortlos hinein.

Dort drinnen fand ich eine Portion zu essen vor, die ich sofort hastig verschlang und erneut über den bitteren Geschmack eine Grimasse zog. Danach legte ich mich aufs Bett und schloss die Augen.

„Ausloggen“ sagte ich, und sofort wurde es um mich herum schwarz.

Als ich die Augen wieder öffnete, befand ich mich erneut in meiner kleinen, unbeweglichen Welt. Es dauerte nicht lange bis eine Krankenschwester zu mir kam. Ich kannte ihren Namen nicht, obwohl sie schon ein paar Jahre auf mich aufpasste.

„Wie lange war ich weg?“ fragte ich nur.

„Ungefähr 10 Stunden. Ich habe gehört die Zeit im Spiel vergeht 3 mal schneller als in der Wirklichkeit.“ erklärte sie mir, bevor sie mir einen Löffel mit dem üblichen Medizin versuchten Brei hinhielt. Widerwillig schluckte ich es runter, bevor ich die Augen schloss und meinem Geist ein wenig Ruhe gönnte. Scheinbar diente das spielen als eine Art Ruhepause, jedoch nicht als Schlafersatz. Ich verbrauchte natürlich nicht viel Energie und mien Körper brauchte schon lange nicht mehr, mehr als 2-4 Stunden Schlaf pro Tag. So legte ich mich also hin und ruhte mich ein wenig aus, und wartete darauf das die Nacht im Spiel verging.

Nach ungefähr 3 Stunden wachte ich wieder auf. Wie immer konnte ich nicht länger schlafen, eine Tatsache die ich stets verfluchte da es der Langeweile stark beisteuerte. Was tat ich denn bitte auch von dem ich mich erholen müsste? Mit einem kurzem Befehl „Einloggen“ wurde es wieder einmal kurz schwarz, bevor ich mich erneut in dem kleinem Zimmer im inneren des Tempels wiederfand.

„Ding“

Du bist erholt und ausgeruht. +5% Statuswerte für 2 Stunden.

„Mhh, ist ja recht interessant, aber nutzlos für mich im Moment. Für die Zukunft kann ich es mir jedoch merken.“

Danach nahm ich mir das letzte Buch das ich hatte, und ging erneut heraus zum Brunnen. Die Sonne war bereits aufgegangen und einige Menschen waren bereits unterwegs. Ich setzte mich jedoch unbekümmert vom geschäftigen Treiben der Leute an meinen alten Platz und begann zu lesen.

Das dritte Buch handelte von den verschiedenen Elementen die, die Magie annehmen konnte.

Ziersteinmal die klassischen 4. Also Feuer, Wasser, Erde und Luft und dazu Dunkelheit und Licht. Dazu kamen dann noch Blitz und Eis sowie unzählige Kombinationen dieser und das einfachste, das neutrale Element, wie z.B. die Lichtkugel.

Jedoch gab es auch die Beschwörungsmagie, die jedoch in diesem Buch nur kurz angesprochen wurde. Wenn man das richtige Element hinein verwob war es einem Möglich Geister einer anderen Ebene heraufzubeschwören und sie für einen kämpfen lassen oder einfach nur ein paar Diener zu haben. Eine Magie die für mich zwar sehr ansprechend klang, jedoch hatte ich mich bereits für einen anderen Weg entschieden.

Nachdem ich mit dem letzten Buch durch war, arbeitete ich an meiner letzten Aufgabe. Die schnelle Aktivierung der Lichtkugel. Ich brauchte 3 komplette Stunden bis ich in der Lage war sie in unter 3 Sekunden zu beschwören. Zufrieden mit meinem Ergebnis packte ich mein Zeug zusammen und ging zum Priester in den Tempel.

„Erneut stand er vorne am Altar und betete, während ein paar Leute, wahrscheinlich aus dem Dorf, hinter ihm auf den Bänken saßen. Da ich eh nichts besseres zu tun hatte setzte ich mich einfach eine Reihe hinter sie und wartete. Nach nur wenigen Minuten hörte der Priester auf zu beten, sprach noch einen Segen auf die Anwesenden aus und entließ sie dann.

„Also, hast du die Aufgaben erledigt die ich dir gegeben habe?“ fragte er mich nur knapp.

„Ja, die Bücher waren hilfreich und haben viele meiner Fragen beantwortet.“ erklärte ich ebenso knapp.

„Freut mich für dich. Dann komm mit. Ich habe etwas vorbereitet.“ mit diesen Worten ging er das Zimmer das ich einst zuerst betreten hatte und mit ihm die Treppe herunter. Dort lag auf einem dazu gestelltem Tisch eine angebundene Ratte.

„Ist das mein Versuchsobjekt?“ fragte ich interessiert.

„Nun, ich will dich eigentlich nicht gleich am Anfang mit Menschen experimentieren lassen.“ meinte der Priester nur, bevor er die drei Bücher wieder an ihren Platz stellte und zwei neue aus dem Regal zog. Eines davon gab er mir.

„Du hast bereits gelesen wie Magie funktioniert. Wenn du darüber nachgedacht hast ist es dir jetzt auch schon in etwa klar wie Magie auf den Körper Einfluss nehmen kann oder?“

„Ja, der Körper besteht aus Energie und eine Verletzung ist eine Lücke oder das fehlen im Netzwerk das den Körper bildet. Dies kann jedoch durch die Energie die wir Mana nennen behoben werden.“

„Nun, nicht ganz fachlich korrekt aber im großem und ganzen richtig. Also hör zu. Das einfache Heilen ist nicht schwer. Du weißt bereits wie du einen Zauber wirkst, das ist also kein Problem. Du sagst den Spruch auf, richtest noch deine Gedanken auf das aus was du tun willst, in diesem Fall heilen, und die Tat ist getan. Aber im Gegensatz zu einem Feuerball brauchst du für bessere Heilzauber mehr als nur den Spruch. Du brauchst Wissen und Disziplin. Heilung ist eine Mischung aus Spruch und Willensmagie. Du musst wissen wohin die Energien fließen sollen und was passieren soll. Der Spruch gibt der Magie den Befehl das zu tun was sie soll. Du musst jedoch dosieren, verteilen und lenken. Verstehst du?“

„Ja, aber hast du mir nicht bei der Lichtkugel gesagt ich solle der Magie nur eine Lücke geben durch die der Spruch sie dann abzweigen kann?“ fragte ich verwirrt.

„Und genau deswegen sagte ich das Heilmagie anders ist als normale Magie wie z.B. ein Feuerball.“ sprach der Priester gelassen weiter.

„Ich denke am Besten ist es mit einem kleinen Beispiel. Nimm diesen Spruch und schau dir einfach genau an was mit der Energie in dieser Ratte passiert wenn ich sie verletze oder heile.“ mit diesen Worten nahm er ein auf dem Tisch liegendes Messer in die Hand und stellte sich auf die andere Seite des Tisches, während ich meine Hand auf die Ratte legte um die Energie besser spüren zu können.

„Pass jetzt genau auf.“ warnte er mich noch einmal, bevor er das Messer dem quietschendem Tier in den Bauch rammte. Es war schwer sich auf das Mana in der zuckenden Kreatur zu konzentrieren. Das Blut strömte aus der Wunde und die Energie nahm stetig ab. Aber ich konnte auch spüren, wie die Energie aus der der Körper bestand von einem unsichtbaren Willen gelenkt, zur Wunde floss und sich dort verfestigte. Es dauerte ein paar Minuten dann war die Wunde versiegelt, jedoch hatte die Energie innerhalb des Tieres stark abgenommen. Noch ungefähr 40% war verblieben.

„Ok hast du gesehen wie die Energie des Tieres weniger wurde? Der letzte Wanderer der hier vorbeikam nannte diese Energie „HP“, was auch immer das bedeuten soll. Außerdem erwartete er das er die Energie in einer Art Balken über dem Kopf schweben sehen würde, seltsamer Bursche. Aber zurück zum Thema. Schau dir jetzt an was passiert wenn ich die Ratte jetzt heile.“ damit legte auch er die Hand auf die Ratte und sprach:

„Aer Narudur!“

Sofort spürte ich wie neue Energie in den Körper der Ratte strömte. Das Mana des Priesters veränderte seine Form und vermischte sich mit dem der Ratte. Nach wenigen Augenblicken war die Energie der Ratte wieder aufgefüllt und der Priester und ich nahmen die Hand von ihr.

„Hast du jetzt verstanden was Heilmagie macht?“ fragte er mich, während er erst seine Hände in einer Schale Wasser wusch und sie dann mit weiterreichte.

„Zuerst hat die eigene Energie der Ratte die sichtbare wunde geschlossen und damit die Blutung gestillt. Doch das Energielevel der Ratte hatte stark abgenommen. Einen weiteren Stich hätte sie nicht überlebt, obwohl sie äußerlich gesund aussah. Als du ihr jedoch Energie zugeführt hast wandelte sich dein Mana in das der Ratte um und sie wurde somit auch innerlich geheilt.“ versuchte ich zu erklären was ich empfunden hatte.

„Ganz genau. Aber merke dir eines. Jeder Körper kann nur eine gewisse Menge Energie aufnehmen. Egal wie viel Energie du hineinsteckst, du kannst ihm nicht mehr als dieses Maximum geben. Wenn du den Spruch jedoch ohne Kontrolle wirkst passiert das selbe was mit deiner Lichtkugel passiert war, du steckst zu viel oder zu wenig Energie hinein, verschwendest damit dein Mana und die Effektivität nimmt ab“

„Verstehe. Aber was hat das jetzt mit den Elementen zu tun?“ fragte ich interessiert daran was es mit dem Buch auf sich hatte und ob ich dann nicht mit einem Heilzauber auch Untote heilen könnte.

„Du hast doch gesehen wie das körperliche Mana zur Wunde floss nehme ich an? Dies wurde von der 3. Energie ausgelöst. Der Seele. Um eine lebende Kreatur zu heilen brauchst du immer Lichtmagie, denn das Licht ist die Quelle allen Lebens. Egal wie böse diese Kreatur auch sein mag. Jedes andere Element kann sich zwar in der Wunde sammeln, sie jedoch nicht heilen.“

„Heißt das, dass wenn ich einen Untoten mit Licht heilen würde, er Schaden bekommen würde?“ fragte ich interessiert.

„Ja das stimmt, jedoch gibt es bessere und Kosteneffizientere Wegen diesen widerlichen Kreaturen Schaden zuzufügen. Sonst irgendwelche Fragen? Wenn nicht bist du jetzt dran.“

„Eine noch, was bedeuten diese Worte „Aer Narudur“?“

„Das ist alt Elbisch und heißt einfach nur: „Wunde heilen“. Ein denkbar einfacher Zauberspruch. Jedoch kannst du das nicht einfach übersetzen und denken es würde funktionieren. Wenn du es in unserer Sprache sprechen würdest, wäre es in etwa so: „Ich befehle der Macht der Magie die fehlende Energie im Körper dieser Kreatur zu ersetzen.“ oder so was in der Art. Die meisten Heilzauber sind in dieser Sprache.“

„Nun, ich verstehe warum man es nicht übersetzt.“ gab ich zurück, woraufhin der Priester leise lachte, bevor ich das Messer nahm und der Ratte zum zweiten Mal heute in den Bauch stach. Erneut quiekte sie, doch ich legte ihr die Hand auf und sprach „Aer Narudur“, während ich mich darauf konzentrierte die Energie im Körper der Ratte zu ersetzen.

Sofort konnte ich sehen oder spüren wie der Energievorrat der Ratte aufgefüllt wurde und meine Manaanzeige zeigte mir ich hätte noch 80 von 130 Mana. Die Blutung jedoch blieb und so war der Energieverlust immer noch vorhanden.

„Bevor du fragst, Aer Narudur ersetzt die fehlende Energie im Körper und hält dich damit am Leben. Eine immer noch blutende Wunde wird jedoch nicht dadurch geschlossen. Es schließt jedoch keine Wunden. Dafür brauchst du einen extra Spruch. „Aer Frunadruf“ ist er. Es bedeutet soviel wie: „Wunde schließen“, wieder ein denkbar einfacher Spruch.“

Erneut probierte ich den Spruch aus, der Energieverlust war mit 40 Mana fast derselbe wie für das heilen selber.  Diesmal spürte ich wie mein Mana sich direkt an der Wunde versammelte und das selbe tat was vorhin die Energie der Ratte getan hatte, sie schloss die Wunde.

„Ok, du siehst erschöpft aus, belassen wir es also mal dabei. Wasch dir die Hände und dann komm hoch.“ meinte der Priester noch, bevor er wieder nach oben kletterte.

Als Mirado hinterherkam hielt er ihm die zwei Bücher hin die er vorhin herausgenommen hatte.

„Das eine hier ist für dich. Es ist leer und soll dein eigenes Zauberbuch werden. Es ist schwer sich alle Sprüche zu merken. Die längeren gehen immerhin teilweise über mehrere Zeilen bis Seiten.“

„Sind denn alle Zaubersprüche in der Elbensprache?“ fragte ich besorgt, ich hatte eigentlich nicht vor eine neue Sprache lernen zu müssen.

„Nein, im Gegensatz. Ich bevorzuge sie nur einfach, da es mit ihr einfacher ist in die Magie hineinzuwirken. Immerhin wurde die Elbensprache für die Magie erfunden. Für die Heilmagie ist sie jedoch noch immer von großer Bedeutung. Wichtiger für dich als das lernen einer toten Sprache ist es jedoch dein Mana willentlich in jedes Element umzuwandeln. Du magst als Heiler in einer Gruppe vielleicht nicht unbedingt zum Kampf kommen, es schadet jedoch nie zumindest die Grundzauber für den Kampf zu beherrschen.“

„Ist es damit etwa möglich einen Angriffszauber für jedes Element zu wirken? Und wenn ja, warum lernen das dann nicht alle?“ fragte ich interessiert.

„Nun, das ist eine gute Frage, ihr Abenteurer scheint zu meinen, dass nur weil ihr ein Schwert schwingt ihr keine Magie mehr braucht und das obwohl ihr natürlich keine Affinität habt und somit jedes Element lernen könnt.

Wir einheimischen hier jedoch haben von Geburt an Affinitäten die uns erlauben einige Zauber stärker als andere zu wirken und andere dafür gar nicht.“

„Ich verstehe, wie also kann ich mein Mana in die einzelnen Elemente umwanden?“ mein Interesse geweckt überlegte ich noch einmal was alles in dem Buch über die Elemente stand, jedoch die Methode der Umwandlung fehlte mir.

„Nun, ich kann dir leider nur Licht und Wassermagie zeigen, für den Rest habe ich leider keine Affinität. Dafür ist das zweite Buch da.“ erklärte er mir, während er mir das zweite Buch überreichte mit dem Titel: „Grundzaubersprüche der Elemente und das selbstständige weiterentwickeln dieser.“

„Wenn du einen Spruch benutzt, verwandelt sich dein Mana automatisch in das passende Element. Wenn du jedoch einfach nur Feuer Mana schmeißt, kannst du mit genug Übung einen Feuerball erzeugen. Jedoch egal wie viel Heilige Magie du schmeißt, du wirst nie jemanden heilen können. Deswegen ist es wichtig das du Heilmagie immer mit einem Spruch wirkst.“ erklärte er mir mit einem lächeln. Langsam war ich mir ziemlich sicher das es ihm Spass machte etwas zu erklären.

„Oh, ich glaube ich schweife ab, also,  wenn du einen der Sprüche wirkst, konzentriere dich genau auf den Manafluss und schau dir die Veränderung an, danach versuche dies nachzumachen. Das ist besser als jeder Spruch den ich dir zeigen könnte.

Tu mir jedoch bitte einen Gefallen und tu dies außerhalb des Dorfes. Die Leute reagieren nicht gut auf brennende Häuser, falls du verstehst.“ meinte er noch scherzhaft, bevor er mich zur Tür heraus deutete.

Mit einem Nicken nahm ich die zwei Bücher und ging Richtung Ausgang. Ich war fast aus der Tür heraus, als Parlo aus seinem Zimmer gehastet kam, mit einem kleinen Beutel in der Hand.

„Warte noch grad, hier nimm das hier. Das ist eine magische Feder. Pass gut auf sie auf denn ich habe keine weitere. Sie benutzt Mana statt Tinte um etwas zu schreiben und ist damit auch zum Bau für Runen zu gebrauchen.“ meinte er etwas außer Atem.

„Außerdem solltest du dir das hier nehmen.“ meinte er noch, bevor er mir einen kleinen silbernen Ring zuwarf.

„Er gehörte einst einem alten Kauz der vor ein paar Jahren ohne Erben gestorben war. Mir bringt er nichts, doch ich denke du wirst ihn als sinnvoll empfinden.“ mit diesen Worte nickte er mir nochmal zu und ging zurück in seine Kammer, um was auch immer er halt so tat dort zu erledigen.

Interessiert schaute ich den Ring an. Schließlich steckte ich ihn aus Mangel weiterer Informationen einfach auf den Finger.

„Ding“

Ring der kleinen Manaregeneration ausgerüstet.

Regeneriert +10 Mana die Minute.

„Wow, wenn das nicht mal ein nützliches Geschenk ist“ meinte ich nur, bevor ich in den kleinen Beutel schaute. Darin enthalten war eine kleine Holzschachtel, und darin eine feine silberne Feder.

„Wow“ war das einzige was ich bei ihrem Anblick sagen konnte. Jedes Härchen war aus Silber, und doch war es beim herüber streichen als wäre es eine echte Feder. Nein, ich war mir sicher, es war definitiv eine echte Feder.

„Welcher Vogel auch immer diese Federn hat, ich möchte ihn einmal fliegen sehen.“ meinte ich nur bewundernd, bevor ein weiteres Fenster vor mir aufging.

„Ding“

Seltenes Item „Magische Feder“ erhalten.

Feder eines dir unbekannten Vogels. Mit ihr kannst du über die Verwendung von Mana Schrift erzeugen. Die erzeugte Schrift ist nur mit Magie oder durch Zerstörung des Objektes wieder zu entfernen.

Kosten: 10 Mana die Minute

„Mhh, das passt ja gut.“ meinte ich munter, bevor ich mich an meinem üblichen Leseplatz vorbeiging und auf ein von zwei Mann bewachtes Tor, naja, eher eine Lücke in der Palisade, zuging. Eine der zwei Wachen erkannte ich als die wieder, die mich als erstes Ansprach nachdem ich in die VW kam. Bei dem Gedanken viel mir erst auf, wie wenig Kontakt ich bisher mit den NPC's hatte, und beschloss dies für die Zukunft zu ändern und herauszufinden wie realistisch ihre Leben waren. Dies könnte immerhin einen gewaltigen moralischen Einfluss auf meine zukünftigen Pläne haben.

Außerhalb des Dorfes erstreckten sich erst einmal mehrere Felder. Die Zeit im Spiel war momentan scheinbar gerade Sommer. Die Felder waren also noch nicht geerntet, standen jedoch in voller Blüte. Es hatte eine beruhigende Atmosphäre an sich, wie der Wind sanft durch das Korn wehte und hier und dort ein Bauer sein Feld bestellte.

Das Dorf hinter sich lassend ging er festen Schrittes die Straße entlang. Nach ein paar Feldern kam er dann zu einer Fläche aus fest getrampelten Lehm, auf der sogar ein paar Trainings Dummys standen.

'Ist das hier der Trainingsplatz für die Wachen? Naja, hof ich einfach mal dass ich hier ein wenig experimentieren darf. Glaube ja nicht das ich hier was kaputt mache.' überlegte ich, bevor ich die Schultern zuckte und mich an Ort und Stelle auf den Lehmboden niederließ und das Grundregelwerk zu den Elementen durchlaß.

Es war nicht dick und bestand nur aus 8 Zaubern, ihren Sprüchen, ihren Effekten und Anweisungen wie das Mana zu formen war. Für Zaubern mit und ohne Spruch. Im wesentlich war es nicht viel anders als bisheriges Zaubern. Der einzige Unterschied war das ich beim Spruch losen Zaubern das Mana bereits in das passende Element verweben musste.

Als ich endlich alle 8 Zauber mindestens einmal ausprobiert hatte und sie in mein Buch übertragen hatte, war die Sonne bereits zur Hälfte über den Horizont gewandert, und so packte ich zusammen und ging zurück in die Stadt. Das Ergebnis meiner Experimente war wie folgt:

Feuer der Tiefen sammle dich in meiner Hand.

Feuerzauber

Kosten: 25 Mana

Ein Zauber durch den ich eine Art Feuerbolzen aus meiner offenen Handfläche schoss der eine kleine Brandstelle auf der Trainingspuppe hinterließ und das heraushängende Stroh anzündete, bevor ich es schnell löschte.

Macht des ruhigen Wassers, sammle dich in meiner Hand

Wasserzauber

Kosten: 25 Mana

Ähnlich wie Feuerbolzen, jedoch war es ein relativ harmloser Wasserstrahl. Ich werde für die Zukunft versuchen es mit Windmagie zu verbinden um eine Wasserklinge herzustellen.

Macht des Windes sammle dich in meiner Hand

Windzauber

Kosten: 25 Mana

Ein kräftiger Windstoß, in etwa als ob eine normale Person kraftvoll in dich hineinrennt. Nicht sehr schädlich, jedoch gut um Gegner auf Distanz zu halten und zu unterbrechen.

Kälte des Nordens sammle dich in meiner Hand

Eiszauber

Kosten: 25 Mana

Selbes wie Feuerbolzen, jedoch eine Mischung aus Wasser und Windmagie wenn ich es richtig untersucht hatte. Benötigt noch weitere Untersuchungen um mir dessen sicher zu sein.

Stärke der Erde, sammle dich in meiner Hand

Erdzauber

Kosten: 35 Mana

Einfacher Erdklumpen der sich scheinbar aus rohem Mana zu körperlichem Mana formte. Bisher größter Schaden jedoch für den Moment machen dies die Manakosten weg. Meine Vermutung ist dass es an der Erschaffung etwas physischen und Massereichem aus rohem Mana liegt. Benötigt ebenfalls noch Untersuchung um den Unterschied zu Eis und Wassermagie zu finden.

Macht des Sturmes, sammle dich in meiner Hand

Blitzzauber

Kosten: 30 Mana

Kleiner Blitz, eher ein Funkenstrom, der Schaden ist mittelmäßig. Die Stunwirkung die es auf einen Gegner haben kann sollte im Kampf nützlich werden.

Schatten der Nacht, sammelt euch in meiner Hand

Schattenzauber

Kosten: 30 Mana

Eine kleine Schattenklinge mit relativ kurzer Reichweite, jedoch mit dem höchsten Zerstörungspotenzial nach dem Erdzauber.

Licht das die Nacht vertreibt, sammle dich in meiner Hand

Lichtzauber

Kosten: 25 Mana

Ein Ball reinen Lichtmanas der sich zwar relativ langsam bewegt, jedoch gegen Untote seine Wirkung nicht verfehlen sollte. Der Dummy jedoch bekam nicht einmal einen Kratzer davon.

Als ich an den Stadttoren ankam sah ich gerade wie ein paar Wachen anfingen das Tor zu schließen. Einem Angriff würde es bestimmt nicht standhalten, für ein paar Monster dürfte es jedoch reichen, mehr musste es wahrscheinlich auch nicht halten. Jedoch merkte ich mir für die Zukunft nicht zu spät in eine Stadt zu kommen, sofern ich nicht ausgesperrt werden wollte.

In der Kirche angekommen fand ich nur ein paar vereinzelte Dorfbewohner vor, Parlo jedoch war weit und breit nicht zu sehen. Da ich noch nicht wirklich müde war und mein nächstes Experiment noch etwas warten konnte, beschloss ich die NPC's dieser Welt genauer kennenzulernen und näherte mich so der Gruppe aus 5 Leuten. Zwei alten Männern und drei alten Frauen. Sie alle saßen auf den Bänken und schienen im Gebet vertieft zu sein.

„Guten Abend.“ grüßte ich sich freundlich mit einem lächeln im Gesicht.

„Können wir die helfen?“ fragte mich einer der zwei alten Männer höflich.

„Nun, ich wollte sie nicht stören, ich habe jedoch gesehen wie sie hier beteten und dachte mir das sie vielleicht ein Problem haben bei dem ich ihnen behilflich sein könnte.“ erwiderte ich in der Hoffnung eine Quest oder Informationen über die Gedankengänge der NPC's zu erhalten.

„Oh, du bist zu gütig junger Mann, Mara möge dich segnen. Es ist wahr wir kamen hier her um für unsere Kinder zu beten. Weißt du, wir sind zu schwach um mit der Feldarbeit behilflich zu sein und nach dem letzten Krieg haben nicht alle jungen Männer zurück, wodurch es diesem Dorf an Arbeitskraft fehlt.“ erklärte eine alte Dame bedrückt.

„Nun, wenn es etwas ist das zu tun ich im Stande bin so werde ich mein bestes geben euch zu helfen.“ erklärte ich ihnen.

'Interessant. Hat das System diese Geschichte gerade erfunden nachdem ich sie ansprach oder kamen sie hier aktuell wirklich hier her um für Beistand zu beten. Wenn ja, hieße das nicht, dass es nahezu endlose viele Quest gibt die komplett ignoriert und niemals wahr genommen werden?'

„Es ist nicht viel. Jedoch haben wir seit einiger Zeit eine Rattenplage in unserem Kornspeicher. Dies ist nicht unüblich und eigentlich versuchten wir stets die Plage zu vernichten bevor das Korn geerntet wird. Wenn du jedoch dies für uns übernehmen könntest würde es unsere Kinder und Enkel sehr entlasten und soweit ich es gehört habe seid ihr Wanderer immer gerne auf einen Kampf aus.“ meinte der andere alte Mann hoffnungsvoll.

'Ratten wie? Nicht gerade die tollen Monster, jedoch sollten sie sich zum experimentieren gut eignen und niemandem würde auffallen was ich mit ihnen mache.' überlegte ich schnell, bevor ich ihnen antwortete.

„Aber gerne doch. Ich über mich aktuell ein wenig in der Kampfmagie und so könnten wir uns gegenseitig helfen. Ich trainiere ein wenig und sie werden ihre Rattenplage los.“ erklärte ich ihnen lächeln, woraufhin sie alle sichtlich erleichtert aufatmeten.

„Ich danke dir junger Wanderer, sag, wie lautet dein Name?“ fragte mich eine alte Dame, die mir dankbar die Hände schüttelte.

„Nennt mich Mirado. Nun sagt mir, wo finde ich diesen Kornspeicher und ich werde mich gleich Morgen an die Arbeit machen.“

„Sie befindet sich am anderen Ende des Dorfes. Wenn du von hier aus über den Marktplatz gehst und gerade aus in die nächste Straße, kommst du an drei Scheunen. Dies ist unser Kornspeicher.“ erklärte sie mir.

„Nun denn, ich werde sehen was ich tun kann, doch nun bin ich müde und würde mich gerne zur Ruhe legen.“

„Ding“

Quest erhalten:

Befreie die Scheune von der Rattenplage.

Belohnung: Dankbarkeit der Bewohner von Mitterwald.

Während die Alten fröhlich die Kirche verließen, ging ich in mein Zimmer zurück. Von Parlo war immer noch nichts zu sehen und auch in seinem Zimmer war er nicht aufzufinden. Die anderen zwei Ecken hatten nur eine kleine Vorratskammer und einen Raum der mich ein wenig an ein Beichtzimmer erinnerte.

Trotz allem hatte ich etwas zu Essen auf meinem Tisch stehen, das ich nun genüsslich verspeiste. Ok... es schmeckte trocken wie immer. Danach legte ich mich aufs Bett und schloss die Augen. Diesmal jedoch loggte ich mich nicht aus, sondern schlief in dieser Welt. Ich wollte herausfinden wie sich ein längerer Aufenthalt ohne Pause in dieser Welt auf meinen Körper ausübte.

„Ding“

Um wie viel Uhr möchtest du spätestens aufwachen?

'Oho? Das ist möglich? Dann bitte kurz vor Sonnenaufgang.' dachte ich noch verschlafen, während mein Geist in einen sanften Schlaf überging.

Am nächsten Morgen öffnete ich verschlafen meine Augen. Mein Körper war etwas steif, Strohbetten waren nun einmal nicht DER Luxus, jedoch ansonsten fühlte ich mich wie nach einer ganz normalen Nacht. Naja, einer ganz normalen Nacht wie ich sie seit Jahren nicht mehr genießen durfte. Zufrieden zauberte ich also wortlos eine Lichtkugel um das noch dunkle Zimmer zu erleuchten und ging mit ihr neben mir schwebend nach draußen.

Aus dem Zimmer gegenüber hörte ich noch ein leises Schnarchen, was vermuten ließ das Parlo zurück war. Mit einem leichten lächeln ging ich hinaus zum Brunnen in der Mitte des Platzes, wo ich mir etwas Wasser zu trinken hoch schöpfte. Vereinzelt hörte ich ein rumpeln oder eine Stimme in dem langsam erwachendem Dorf und nicht zum ersten geschweige denn zum letzten Mal kamen mir ernsthafte Zweifel, ob ich in der Lage war meinen Weg mit allen Konsequenzen bis zum Ende durchzuziehen. Konnte ich wirklich den Tod zahlreicher Menschenleben in Kauf nehmen? Selbst wenn es nur NPC's waren?

Schnell schüttete ich mir einen Eimer Wasser über den Kopf. Die erfrischende Kühle vertrieb derartige Gedanken und so fasste ich einmal mehr meinen Entschluss, meinen Weg den ich dabei war zu betreten, bis zum Ende durchzuziehen, komme was wolle.

Nichts anderes mehr zu erledigen machte ich mich also auf den Weg zu den Scheunen. Sie waren nicht schwer zu finden. Immerhin war das Dorf ja auch nicht sehr groß. Zu meiner Enttäuschung jedoch waren sie abgeschlossen und so musste ich wohl warten bis jemand kam um sie mir aufzuschließen.

In der kalten Morgenluft frierend beschloss ich also ein weiteres kleines Experiment zu starten. Ich beschwor die Erinnerung an den Feuerbolzen letzte Nacht herauf und auf die Veränderung die mein Mana dabei vornahm. Ich hatte bereits bemerkt das ich die Dauer der Lichtkugel von ein paar Minuten auf nahezu endlos erweitern konnte, sofern ich sie durchgehend mit Mana versorgte. Dies wollte ich mir nun zu nutze machen. Ich wandelte zuerst das Mana in Feuermana um und versuchte dieses dann in die Lichtkugel zu schicken. Natürlich aus Sicherheitsgründen nur eine kleine Menge.

Das Ergebnis war... eine Explosion. Nichts großartiges, aber das Mana brach plötzlich aus allen vorgegebenen Grenzen der Lichtkugel hervor und verpufft in einer großen Flamme. Enttäuscht aber nicht entmutigt erschuf ich zuerst eine neue Lichtkugel, deren Struktur ich mir zu Hilfe nehmen wollte, bevor ich erneut Feuermana hineinschob. Diesmal jedoch langsam, nicht eine gewisse Menge auf einmal, sondern wie einen kleinen Faden, den ich in das grobe Geflecht der Lichtkugel hinein wob.

Es dauerte mich fast 3 Minuten um die nur weiß leuchtende Manakugel in eine leicht orange leuchtende und wärmende Manakugel zu verwandeln. Jedoch brauchte nur das Aufrechterhalten dieser sehr geringen Wärmequelle bereits fast 15 Mana die Minute. Da ich jedoch scheinbar ca. 14 Mana die Minute regenerierte viel mir dieser kleine Verlust kaum auf und so genoss ich einfach die Wärme die mir diese neue kleine Erfindung spendete und versuchte sie noch weiter zu verbessern.

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Ich konzentrierte mich Hauptsächlich darauf die Verschwendung des Manas beim Transfer aus meinem, ich nannte es einfach „Manaherz“, in die Manakugel zu verringern. So kam es das ich in der nächsten halben Stunde Wartezeit die kaum merkliche Wärmequelle in ihrer Effektivität fast verdoppele, ohne den Manaverbrauch zu erhöhen. Doch danach wurde es schwerer. Der konstant fließende Faden der den Zufluss des Manas zur Manakugel darstellte, faserte immer wieder aus und entließ so Energie in die Umgebung. Es forderte viel Konzentration ihn auch nur ein klein wenig mehr zusammenhalten zu können und ich schätze wenn ich eine derartige Technik im Kampf benutzen würde, die Energieverschwendung noch weit aus höher wäre, Aufgrund mangelnder Konzentration. Mit genug Übung könnte ich jedoch wohl die Effektivität noch einmal verdoppeln oder die Manakosten halbieren.

„Ding“

Für das selbstständige Ausdenken neuer Zauber und dem Verbessern dieser ohne Anleitung anderer:

+2 Int.

Durch Training und selbstständiges Denken hast du begonnen zu erreichen was andere Jahre braucht: Die Kontrolle über den Fluss deines Manas

Erleichtert dir die Kontrolle über deinen Manafluss und verringert somit die überschüssige Energie.

„Nunja, zumindest in dieser Welt wird harte Arbeit wohl belohnt.“ meinte ich erfreut. Jedoch schien mir der neue Skill eher sinnlos, da ich keinen direkten Effekt feststellen konnte.

Die Sonne hatte gerade den Horizont überschritten, als einer der alten Männer von Gestern kam.

„Oh tut mir Leid, habe ich dich warten lassen?“ fragte er besorgt.

„Nein, alles in Ordnung, ich habe die Zeit zu nutzen gewusst.“ gab ich mit einem lächeln zurück, und deutete auf das verschlossene Tor.

„Oh ja, sofort.“ mit zittrigen Fingern führte er einen alten metallenen Schlüssel in das Schlüsselloch der mittleren Scheune, und zog dann das schwere Scheunentor mit erstaunlich viel Kraft nach außen auf.

„Komm mit, ich zeige dir unser Problem.“ meinte er gelassen und trat in die finstere Scheune ein, ich im Schlepptau. Das Licht ließ ich auf die aktuell maximale Entfernung (ca. 2,5 Meter) vor mir heraus schweben.

Der Innenraum war in drei Etagen aufgeteilt. Die obere war durch eine wacklige Treppe zu erreichen. Der Mittelraum direkt durch das Scheunentor und dann gab es scheinbar noch einen Keller, wie eine steinerne Treppe andeutete.

„Oh, das ist ja ein interessantes Licht was du dort hast werter Mirado.“ meinte der alte Mann interessiert als es an ihm vorbei schwebte. „Ich nehme mal an eine Mischung aus Feuer und Arkanmagie? Nicht schlecht für jemanden der erst seit wenigen Tagen den Pfad der Magie geht.“ erklärte er anerkennend.

„Nun, mir war kalt.“ erklärte ich einfach nur knapp und tat es mit einem Schulterzucken ab. Dies war nichts auf das ich mir erlauben könnte stolz zu sein. Meine Ziele waren wesentlich weiter oben angesetzt.

„Nungut, hier die meisten Ratten werden sich wohl im Keller bei den Vorräten und oben bei dem Rest Korn herumtreiben. Tu mir und dem Dorf bitte einen Gefallen und benutze keine Feuermagie, ebenfalls wäre Windmagie nicht zu empfehlen, es sei denn du möchtest danach aufräumen. Ich empfehle Arkan, Eis oder Erdmagie.“ erklärte er mir knapp mit einem Seitenblick auf die Lichtkugel, deren Hitze er jedoch als absolut ungefährlich einzuschätzen schien und damit die Schultern zuckte und hinausging.

„Nun denn, ich wünsche dir viel Glück. Wenn du hier durch bist dann komm doch bitte zum Marktplatz. Ich habe dort einen Stand und werde dir etwas zu Essen bereitlegen. Ich mache das Tor hinter dir wieder zu, nicht das eines dieser Biester entkommt.“ erklärte er mir noch, bevor hinter mir das Tor ins Schloss fiel.

„Nun denn an die Arbeit. Wo seid ihr, ihr kleinen Biester? Kommt raus, ich brauch ein paar Testobjekte.“ murmelte ich leise, kein Funke mehr der vorherigen Freundlichkeit mehr in meinem Gesicht. Stattdessen ein fieses und unheilversprechendes Grinsen. Wann war es dass ich eine derart zweigeteilte Persönlichkeit wurde und der Art zu Lügen lernte? Ich wusste es nicht mehr. Es war mir egal.

Aus Gründen der Übung und der Praktikabelkeit entschied ich mich dafür die Schattenklingen zu benutzen. Mit vorsichtigen Schritten ging er die steinigen und ein wenig rutischigen Stufen der Treppe herunter. Von unten hörte er das leise Scharren von kleinen Krallen auf Stein und mehrere leise quietsch Geräusche. All dies verstummte als er mit seiner Lichtkugel den Keller betrat.

Auf einmal schauten ihn ungefähr 30-40 Augenpaare an. Der Keller war ungefähr 2m hoch, also konnte er gut darin stehen, und darin waren zahlreiche Regale mit zahlreichen Lebensmitteln, sowie Stangen an denen Fleisch zum trocknen hing. Der grausige Anblick bot sich ihm jedoch auf dem Boden. Die „Ratten“ waren ca. 40 cm lang, ohne Schwanz. Mit erreichten sie fast eine Länge von einem dreiviertel Meter. Einige von ihnen standen aufrecht auf den Hinterpfoten, ein paar fauchten ihn an. Sie alle jedoch waren eindeutig empört über die aktuelle Störung und zeigten ihre gut 3-4 cm langen Zähne.

Bevor die Panik in ihm Überhand nahm, atmete Mirado tief durch, und zog sich langsam zurück. Die Ratten mit der zurückgewonnenen Ruhe zufrieden, folgten ihm nicht, und so kam er unverletzt wieder oben an.

„Shit, das überlebe ich im aktuellen Zustand garantiert nicht!“ fluchte ich, während ich mich in der Scheune nach eine Waffe umsah. Das einzige was ich jedoch fand war eine abgebrochene Misstgabel.

„Nunja, besser ein stabiler Holzstab als gar keine Waffe.“

Nach ein paar Testschwüngen empfand ich die behelfsmäßige Waffe als brauchbar und schaute mich nach einer Blockade für die Treppe um. Was ich fand war ein ziemliche großes aber leeres Fass. Zufrieden mit meinem Fund rollte ich es bis kurz vor die Treppe. Da diese einfach nur ein ebenes Loch im Boden war, könnte ich das Fass jeder Zeit darauf rollen.

Nachdem ich also sichergegangen war das ich mich verteidigen konnte und mein Rückzug gesichert war, ging ich erneut die Treppe herunter. Erneut zog ich sofort die Aufmerksamkeit aller Ratten auf mich. Nachdem ich meinen Pulsschlag etwas beruhigt hatte, hob ich die linke Hand und konzentrierte mich auf mein Mana, öffnete einen Kanal für das Mana und sprach dann den Spruch.

„Schatten der Nacht, sammelt euch in meiner Hand!“ sofort schienen die dunklen Schatten der Ecke zusammenzufließen und sich in einer Sichelartigen Form auf meiner Hand zu sammeln. Ein kurzer Blick identifizierte die mir am nahestehende Ratte und damit die größte Gefahr. Mit einer Handbewegung schmiss ich die Schattenwelle auf die Ratte, die daraufhin laut aufschrie, nachdem die Schatten ihr tief ins Fleisch hineingeschnitten hatten und sie heftig anfing zu bluten. Ich wartete erst gar nicht ab wie sie reagieren würde, sondern konzentrierte mich direkt auf das erneute öffnen eines Manakanals und sprach erneut den Spruch.

Erneut warf ich auf die entstandene Schattenwelle auf die bereits angeschlagene Ratte. Sie versuchte zwar noch auszuweichen, jedoch zog sich die Wunde bis hin zu einem Hinterbein, wodurch sie stark verlangsamt wurde und von der Klinge in zwei geschnitten wurde.

Die restlichen Ratten die bisher nur zugeschaut hatten, begannen damit übereinander zu rennen, jedoch nicht wie erhofft von mir weg, sondern wütend auf mich zu. Schnell versuchte ich einen neuen Energiekanal zu öffnen, bemerkte jedoch das es zulange dauern würde und sie mich vorher erreichen würden. Also drehte ich ihnen den Rücken zu und rannte.

Mit einem Satz und einer nicht so eleganten Landung auf der Schnauze, kam ich aus der Treppe und an dem Fass vorbei, bevor ich den gerade geöffneten Kanal benutzte um das Fass über die Treppe zu schieben.

„Macht der Winde, sammle dich in meiner Hand.“

Ein kleiner Wirbel entstand kurz auf meiner Hand, bevor ich ihn auf das Fass schleuderte, was daraufhin polternd über das Loch rollte und dort drin steckend zur Ruhe kam. Nur leider, war ich nicht der einzige der es heraufgeschafft hatte. Vor mit braute sich bedrohlich eine der Ratten auf und fletschte ihre Zähe. Ihr stinkender Atem trieb mir ins Gesicht. Das alleine war genug Motivation schnell aufzustehen und meinen Stab bereitzuhalten.

Es dauerte die Ratte nur einen Herzschlag länger mich anzugreifen, wie mich das aufstehen. So bekam ich im letzten Moment noch die Chance mit dem unteren Ende des Stabes nach der Ratte zu schlagen. Ich denke mal mehr aus Glück als alles andere traf ich sie unter dem Kinn und schleuderte sie in wenig zurück, wo sie ein wenig benommen versuchte sich aufzurichten. Die 2 Sekunden die ich jedoch dadurch bekam, bis sie wieder bei Sinnen war und mich erneut, diesmal eindeutig vorsichtiger, anstürmte, waren genug um einen weiteren Manakanal zu öffnen und einen weiteren Spruch aufzusagen.

„Schatten der Nacht, sammelt euch in meiner Hand!“, wieder warf ich die Schatten nach der Ratte. Doch auf einen Angriff bereits vorbereitet, brach die Ratte ihren Angriff ab und sprang zur Seite, wo sie erst einmal stehen blieb und mich misstrauisch beobachtete.

„Verdammtes Scheißvieh, für einmal habe ich noch genug Mana, sei also brav und lass dich endlich treffen!“ fluchte ich. Ich hatte die Intelligenz und den Kampfsinn dieser Viecher eindeutig unterschätzt.

Den Zauber bereits vorbeireitet und jederzeit in der Lage zu sprechen, stürmte ich mit dem Stab auf die Ratte zu und schwang ihn wie einen Bô auf Ebene des Bodens von Links nach rechts. Die Ratte, ich beschloss sie einfach „Skeever“ zu nennen, sprang jedoch einfach darüber hinweg und biss mir ins Bein, wo ich ich sie dummerweise mit dem Stock zur Seite wegschlug, wodurch sich die Wunde nur vergrößerte und zu Bluten anfing.

„Shit! Stirb doch endlich!“ brüllte ich sie an und schwang erneut den Stab nach ihr, diesmal traf ich sie genau am Kopf wodurch sie einen guten Meter zur Seite geschleudert wurde.

„Schatten der Nacht, sammelt euch in meiner Hand!“ rief ich schnell, bevor ich der Ratte hinterherrannte.

Mit der rechten Hand hielt ich den Stab den ich unelegant auf den Skeever schwang, wodurch dieser jedoch noch ein Stück zurücksprang und nun in der Ecke landete.

Dann nahm ich die linke Hand in der Die Schattenklinge wartete und rammte diese dem Vieh von Oben auf den Kopf, bevor ich die Magie entließ und sie durch den Kopf des bereits angeschlagenen Skeevers drang und sein Leben beendete.

„Puhh!“. Erleichtert atmete ich aus und schaute auf meine verbliebenen Statuswerte.

Ich hatte noch 57 von 80 Leben, also bekam ich ca. 23 Schaden von der einen Attacke. Zusätzlich verlor ich ein Leben alle 10 Sekunden durch die Wunde, die jedoch bereits begann sich zu schließen.

Mein Mana jedoch war weniger gut. Der kärgliche Rest belief sich auf gerade einmal 3 von 150. Schnell aktivierte ich also die Lichtkugel um ein wenig Mana zu regenerieren, und ging dann zur Ratte um zu schauen ob sich im Tode etwas an ihr verändert hatte.

Als ich ihr die Hand auflegte, konnte ich gerade so noch spüren wie eine kaum merkliche Energie von ihr wich.

„War das etwas gerade die Seele?“ Wenn ja hieße es das ich nur ungefähr 10 Sekunden habe nach jedem Tod, um die Seele einzufangen, falls es überhaupt möglich ist.“ meinte ich betrübt.

Nichts besseres zu tun wartete ich also im Halbdunkeln etwa 10 Minuten, bis mein Mana wieder hergestellt war, bevor ich erneut die Lichtkugel beschwor. Erst dann wurde mir bewusst was mein vorhin errungener Passiver Skill brachte.

Obwohl ich vorhin im Kampf war und keinen weiteren Gedanken an die Lichtkugel verschwendete, hatte diese sich nicht aufgelöst und nur ungefähr 2 Mana mehr die Minute verbraucht, sofern ich mich nicht verrechnet hatte.

'Heißt das etwa das ich mit steigendem Level dieser Fähigkeit  mehr Zauber gleichzeitig wirken kann, ohne die Kosten der fallenden Konzentration zu spüren?' überlegte ich überrascht, verschob es jedoch dann auf ein andermal und beschloss erst einmal meine Kampfeffektivität zu verbessern.

Meine Schattenklingen hatten sich eindeutig als gute Angriffswaffe herausgestellt, sowohl im Nah, als auch im Fernkampf. Jedoch obwohl sie ziemlich schnell waren, konnten die Skeever ihnen ausweichen. Ich musste also entweder schneller oder mehr Zaubern können.

Das Verändern der Eigenschaften eines Zaubers empfand ich persönlich als zu schwer für den Moment. Also ging ich mit einer anderen Idee. Ich konzentrierte mich darauf einen Zugang zu meinem Manaherz zu schaffen, jedoch bevor ich den Spruch aufsagte, öffnete ich noch einen zweiten.

Es... scheiterte, wie erwartet. Mit Willen und Geduld versuchte ich es ein aufs andere Mal, wobei ich auch bemerkte das wenn ich diese Zugänge für eine längere Zeit offen ließe, mein Mana begann herauszudringen, nicht genug das es meine Manaregeneration nicht schaffen würde, aber gut zu wissen für die Zukunft. Vielleicht könnte mir dieses Wissen einmal nützen wenn ich jemanden treffe der Mana auch auf große Entfernungen spüren kann.

Es war schwer die Zeit im Blick zu halten wenn man in einer nur spärlich beleuchteten Scheune saß, zumal mein Zeitsinn in den letzten Jahren nicht wirklich besser wurde. Ich schätzte jedoch das ungefähr 3 stunden vergangen waren, als ich es endlich schaffte zwei Zugänge offen zu halten. Sobald ich jedoch versuchte einen dritte zu öffnen, stürzten die anderen zwei sofort ein.

„Ding“

Neuer Skill erhalten:

Durch Training und Innovatives Denken hast du schon früh etwas erreicht das nur wenige jemals gerlernt haben. Das gleichzeitige Zaubern zweier Zauber.

Stufe 1:

Ermöglicht es dir zwei gleiche Zauber auf einmal zu wirken. Manakosten +20% für jeden.

„Nun, was ist der Unterschied zwischen diesem und dem letzten Skill? Hier habe ich plötzlich eine genaue Kostenbeschreibung so wie ein angegebenes Level. Jedoch keine Erfahrung.“ überlegte ich laut.

„Liegt es daran das der erste Skill etwas komplett passives ist das in Kraft tritt sobald bestimmte Parameter erfüllt sind, in diesem Fall das durchgehende Wirken eines kleinen Zaubers wie die Lichtkugel? Dann wäre der zweite Skill ein Semi-Passiver, der eine aktive Handlung von mir erfordert. In ihrer Art sind sie also komplett unterschiedlich. Das eine spiegelt meine Konzentration wieder, während das andere wohl mehr Systemunterstützt ist.“

überlegte ich laut.

Tatsächlich, nachdem ich den Skill erhalten hatte brauchte ich für das öffnen von zwei Manakanälen nur so lange wie vorher für einen. Also in etwa 1,5 bis 2 Sekunden.

„Schatten der Nacht, sammelt euch in meiner Hand!“ rief ich. Wieder bildete sich die übliche Sichelförmige Schattenwelle. Diesmal jedoch zwei davon. Interessiert hielt ich sie auf der Hand und schaute ob sie irgendwie schlechter waren als die vorherigen, scheinbar jedoch nicht. Statt den üblichen 30 Mana für eine, hatte es jedoch 72 Mana für beide gekostet. Nicht gerade billig aber das Ergebnis ließ sich durchaus sehen.

Nachdem ich sie jedoch drei Sekunden in der Hand gehalten hatte, begann mein Mana plötzlich rapide zu fallen, mit ungefähr 4 die Sekunde.

„Shit!“ rief ich, ein einzelner Blick auf den Manafluss verriet mir was das Problem war. Der Zauber in meiner Hand verlor durchgehend  Mana, Mana das dann aus dem Manaherz nachgeliefert wurde. Widerwillig ließ ich also den Zauber auf der Hand verschwinden.

Während ich also erneut darauf wartete das sich mein Mana regenerierte, versuchte ich Erneut einen Manakanal zu öffnen. Diesmal jedoch zog ich wie beim stummen Zaubern der Lichtkugel etwas Mana heraus. Jedoch formte ich keine Kugel sondern eine Art Seil. Es war nicht lang oder stabil, dafür relativ einfach zu formen. Danach beschwor er eine simple Lichtkugel. Das Seil konnte nichts physischen halten, jedoch wie erhofft war es in der Lage, nach etwas Übung, die Kugel einzufangen und zu bewegen. Ein Nachteil jedoch waren die unvernünftigen Kosten von 30 Mana die Minute.

Zufrieden lehnte ich mich also zurück und überlegte wie ich wohl am besten eine Seele damit einfangen könnte. Es war nur etwa einen dreiviertel Meter lang und bewegte sich ziemlich langsam. Ein Ende war immer mit einer Meiner Hände verbunden. Ich muss also im Moment des Todes neben dem Skeever stehen und mich ca. 7-8 Sekunden konzentrieren, um die Seele umschließen zu können bevor sie mir entflieht. Das heißt ich hatte ein mögliches Zeitfenster von ca. 2-3 Sekunden. Nicht gerade viel und im Kampf eindeutig zu wenig Zeit.

„Ich brauch eine Falle!“ beschloss ich.

Nach etwas Suchen fand ich ein weiteres, wesentlich kleineres, leeres Fass und ein Seil. Das Seil befestigte ich an dem großem Fass, so das ich es daran bewegen konnte. Das kleinere Fass legte ich mit dem offenen Ende vor die Treppe, bevor ich mit einem Windzauber das große Fass ein wenig aus dem Loch hob, und es anschließend weit genug öffnete das ein bis zwei Ratten hin durchkommen konnten. Danach ließ ich eine kleinere Version der Lichtkugel erst in den Raum schweben, soweit es mir eben möglich war, bevor ich sie in tänzelnden Linien zurückzog und in das Fass bewegte.

Mein Plan ging auf, zwei Skeever kamen schnüffelnd angetrabt, angezogen von dem seltsamen und unbekanntem Lichtspiel. Langsam ging erst die eine, dann die andere Ratte in das Fass hinein und versuchten die Kugel zu fangen, wobei sie jedoch einfach in einen Funkenregen verschwand.

Erschrocken drehten sie sich um, um zu fliehen, aber es war bereits zu spät. Ich hatte mich in einem ziemlich stinkendem Heuhaufen versteckt und als die zwei Ratten in der Falle saßen, kam ich heraus und mit einem Ruck hob ich das Fass vom Boden auf und stellte es senkrecht auf, so dass die zwei Skeever darin gefangen waren, bevor ich einen Deckel darauf klatschte. Die anderen Ratten hatten den Aufruhr bemerkt und rannten gerade zu Hilfe, jedoch bevor sie die Treppe erklimmen konnten, hatte ich bereits das Seil in der Hand und zog das Fass erneut über das Loch.

„Lernen die Biester etwa dazu?“ fragte ich mich verblüfft über die schnelle Reaktion der anderen Skeever. „Vorhin noch schauten sie tatenlos zu als ich einen von ihnen tötete, und nun stürmten sie auf mich zu sobald sie mich witterten und merkten das ihre Freunde in Gefahr waren. Wenn dem so ist muss ich auf jedenfalls Erfolg haben denn nochmal wird der selbe Trick nicht funktionieren.“

Zuerst schob ich also das Fass mit den Skeevern ein wenig von der Treppe weg, bevor ich mich nach dem anderem Ende der abgebrochenen Mistgabel umsah. In einem Schutthaufen aus allem möglichen Unrat und kaputten Brettern fand ich sie schließlich auch. Sie war ziemlich grob mit ca. 7-8 cm zwischen den einzelnen Sprossen. Perfekt also für mich.

Danach legte ich das Fass wieder waagerecht und fing an es quer durch den Raum zu rollen. Innen drin hörte ich ängstliches quietschen und das hin und her poltern der Körper. Mit einem fiesen Grinsen beschleunigte ich daraufhin die Achterbahn für meine nächsten zwei Testobjekte.

Nach ungefähr 30 Sekunden stellte ich das Fass schlagartig wieder senkrecht, öffnete den Deckel und griff Blind mit der Hand hinein, packte das nächstbeste und zog es heraus, bevor die zwei Skeever überhaupt die Chance hatten wieder zu Sinnen zu kommen.

Ich hatte ein Prachtexemplar von einer hässlichen, überdimensionierten und dreckigen Ratte am Schwanz gepackt. Mit der einen Hand schlug ich sie auf dem Boden auf, mit der anderen nahm ich die Mistgabel und fixierte damit den Hals auf dem Boden.

Danach schloss ich schnell den Deckel des Fasses, bevor die andere Ratte entkommen konnte.

Zufrieden betrachtete ich mein Werk. Der Skeever strampelte und quietschte, konnte sich jedoch nicht von der Mistgabel befreien. Ich hatte also alle Zeit der Welt mit meinen Experimenten.

Nach etwas Vorbereitung, sprich dem sichergehen das keiner unerwartet durch das Scheunentor kam indem ich meinen Stab durch die zwei Henkel schob, ging ich zurück zum Skeever und fing an ihr Mana zu untersuchen.

Wie die normale Ratte die ich in der Bibliothek von Parlo untersucht hatte, bestand auch diese erstmals nur aus der körperlichen Energie. Nun aber nachdem ich wusste wonach ich suchen musste, fand ich nach einer Weile auch eine zweite. Es war derer die mir vorhin beim ersten Skeever entwischte sehr ähnlich, und so nahm ich an das es sich um die Seele handelte.

Ich wusste bereits, dass die Seele sich nach dem Tod vom Körper verabschiedete, und dann wo auch immer hinging. Auf jedenfalls außerhalb meines Fähigkeiten sie einzufangen. Ich untersuchte also als erstes die Wirkung meines „ätherischen Seils“, wie ich es genannt hatte, auf die Seele der Kreatur.

Es drang problemlos durch den Körper durch, wie erwartet. Aber als es die Seele berührte wurde es knifflig. Der Skeever bäumte sich unter der Berührung auf und es war als wäre eine Art unsichtbaren Kraftfeld um die Seele und egal wie oft ich mich annäherte, ich konnte sie einfach nicht umwickeln.

„Liegt es etwas am Element? Parlo meinte jedes Lebewesen wäre im Endeffekt nur mit Lichtmagie zu heilen. Hieße das im Umkerhrschluss das die Ressonanz zwischen Seele und der eingehenden Heilmagie hergestellt werden muss damit es keinen Schaden macht? Dann würde es heißen das die Seele dem Lichtelement am nächsten kommt. Logische Schlussfolgerung: Ich brauche Schattenmagie um sie einzufangen.“ überlegte ich mit einem Grinsen, bevor ich erneut daranging das was ich vorhin mit der Lichtkugel und dem Feuerelement gemacht hatte, nun mit dem Seil und Schattenmana zu probieren.

Die Theorie bereits bekannt, ging es diesmal zum Glück wesentlich schneller, dauerte aber immernoch gut eine viertel stunde bis es endlich funktionierte.

„Ding“

Du hast etwas erschaffen das für dich unmöglich hätte sein sollen. Durch Kombination eines geringen Wissensschatzes ist es dir gelungen einen Zauber komplett anderer Art herzustellen als alles bisher erlernte. Der moralische Nutzen dieses Zaubers mag jedoch manchen Fragwürdig erscheinen.

+1 Intelligenz

+2 Weisheit

„Wow, das ist mal eine Belohnung mit der ich was anfangen kann.“ meinte ich Zufrieden über die Bestätigung meines Erfolges. Gleichzeitig aber ein wenig Gekränkt über die Unterschätzung meiner Intelligenz und Fähigkeiten.

'Naja, wenn ich jedoch überlege wie viele Leute Lust hätten sie Stundenlang irgendwo hinzusetzen, Bücher um langweilige Manatheorie zu lesen, zu meditieren und dann ewige Konzentrationsübungen nur um ein derart schwaches Level von Magie zu erreichen ist es wohl eine ganz gute Leistung. Ein Krieger wäre in der selben Zeit wohl bereits Stufe 5-10 geworden.'

Einmal mehr war ich Parlo gegenüber Dankbar für die Bücher die er mich lesen ließ. Die meisten hätte es vielleicht abgeschreckt. Ohne die Theorien und Erklärungen darin, wäre ich jedoch niemals so schnell vorangekommen.

Durch das nun eindeutig angsterfüllte quietschen der Ratte zurück zu meiner aktuellen Situation zurückgeholt, versuchte ich erneut die nun dunkel schimmernde Schnur um die Seele zu wickeln und sie einzufangen.

„Ding“

Du hast einen neuen Effekt kennengelernt:

Seelenraub

Erlaubt dir Leben und Energie direkt aus einer Kreatur herauszuziehen und sie somit sogar zu töten.

(Bei lebenden Kreaturen -15 Leben die Minute -10 Mana)

„Nett, das ist nützlich. Aber aufgrund der langen Zauberzeit, erforderten Konzentration und mangelnden Reichweite nichts das ich im Kampf gebrauchen könnte.“

Den Kontakt Aufrecht erhaltend und dem Manaverbrauch des Seils dank dem Ring und dem Manaentzug komplett entgegengewirkt, wartete ich also, während das Leben der Ratte immer weniger und schwächer wurde.

„Interessant, dieser Skeever hat definitiv kein Mana, trotzdem bekomme ich Mana von ihm. Wird es dafür vom Leben abgezogen?“ wunderte ich mich. Jedenfalls nach ca. 2 Minuten starb der Skeever endlich und damit begann der wahre Test für mich.

Sofort spürte ich wie die Seele anfing zu verschwinden, jedoch über einen bereits vorbereiteten zweiten Manakanal zauberte ich ein zweites Seil und wickelte auch dieses noch darum, und zwang die Seele damit zurück in den Körper. Die Tatsache das die eigentlich tote Ratte wieder anfing zu zucken zeigte mir das es tatsächlich die Seele war die den Körper kontrollierte und ich damit auf dem richtigen Weg war.

Als die Seele wieder dort war wo sie hingehörte, spürte ich jedoch von einem Moment auf den anderen, wie eine Kraft anfing meinen Geist zu bombardieren, und ich musste alle Konzentration aufbringen um nicht von ihr überrannt zu werden. Dieser Moment der Unachtsamkeit reicht der Seele jedoch aus um sich erneut ein wenig zu entfernen und sofort hörte auch der Angriff auf meinen Geist auf.

„Shit!“ fluchte ich. Nun wo ich keinen Manaentzug mehr hatte, nahm mein Manavorrat rapide ab und ich hatte nicht lange Zeit bevor er erschöpft wäre. Erneut zwang ich also die Seele in ihre alte Position. Diesmal auf den Ansturm vorbereitet traf er mich nicht ganz so hart. Trotz allem gelang es der Seele erneut sich zu lösen.

Mit der Einsicht das ich mit dem aktuellen Vorgehen nirgendwohin kommen würde, änderte ich meine Taktik. Ich stellte mir eins der Seile vor wie vorher die Lichtkugel. Eine Art Makro das automatisch versuchte das eingefangene Objekt an eine festgelegte Position zu ziehen. Danach übernahm ich volle Kontrolle über das verbleibende Seil.

Der Effekt war sofort merkbar. Obwohl das nun passiv funktionierende Seil nur noch in etwa 80% Leistung hatte, konnte ich mich dafür mehr auf das verbleibende Seil konzentrieren und so zwang ich die Seele einmal mehr in ihre Position. Als diesmal der Ansturm kam verlor ich dank dem automatisch gesteuerten Seil nicht direkt die Kontrolle. Dafür wurde der Schmerz umso größer. Es war als würde jemand versuchen Kontrolle über meinen Geist zu erlangen und dabei unglaubliche Schmerzen zufügen. Eine Empfindung wie sie wohl für den Skeever nicht anders war.

„Sry Misstvieh, aber ich habe weitaus größere Ziele als einen geistigen Wettstreit mit einer Ratte zu gewinnen!“ fluchte ich, und mit all meiner Konzentration und allem Zorn den ich aufbringen konnte  band ich die Seele erneut an den Körper bevor ich ihr einen einzelnen Befehl gab:

„DIENE MIR!!!“

Sofort hörte der beständige Druck auf meinen Geist auf. Der Skeever atmete nicht, aber die toten und glanzlosen Augen schauten mich an. Ich konnte ihn spüren, er wartete auf einen Befehl. Aber nochviel mehr spürte ich Hass, sofern eine derart niedere Kreatur dies empfinden konnte, sie hasste mich, aber gebunden und versklavt musste mir der Skeever nun dienen.

„Ding“

Du hast etwas erreicht das weit über alles normale hinausging.

Du hast die als unveränderbar angesehene Seele einer Kreatur an ihren Toten Körper gebunden und versklavt. Du bist damit in den kleinen Kreis der Totenbeschwörer eingetreten die diese Welt heimsuchen.

Die Götter des Lichts schauen auf dich mit Argwohn, wohingegen die Mächte des Chaos und der Finsternis amüsiert über dich lächeln.

+1 Vitalität

+3 Intelligenz

+4 Weisheit

Neues Attribut erhalten: Willenskraft +3

Du hast deinen ersten Zombie erschaffen!

Die Bindung mit der du die Seele dieser Kreatur an ihren Körper gebunden hast wird mit der Zeit, sofern keine neue Energie nachgeführt wird, ihre Kraft verlieren und die Seele der Kreatur verzehren.

50% der vorherigen Statuswerte.

Verbleibende Zeit: 14 Minuten 56 Sekunden

'Mhh, es ist also wie erwartet Zeit beschränkt. Ein Problem das ich für die Zukunft ändern werde. Für jetzt wird es jedoch erst einmal reichen. Wichtiger ist jedoch dass ich eine andere Methode der Wiederbelebung finde. Ich spüre noch immer einen schwachen Angriff auf meinen Geist. Wenn dies bereits von einer Ratte kommt, werde ich gegen Willensstärkere Menschen wohl kaum eine Chance haben.'

Keuchend lag ich am Boden. Mein Körper Schweiß überströmt. Mein Mana von 190 auf 15 gefallen und langsam regenerierend. Inzwischen hatte ich eine Manaregeneration von 16 ½ Mana die Minute.

„Aber Willenskraft? Eigentlich wäre das ein Stat. Den ich eher bei einem Krieger erwartet hätte, momentan erscheint der mir jedoch hilfreicher als alles andere.“

Nachdem sich mein Mana wieder komplett aufgeladen hatte, entfernte er die Mistgabel von seinem ersten Zombie und wiederholte das Spiel mit dem Fass für die zweite Ratte, bevor er auch diese unter der Misstgabel gefangen nahm und sie erst mit den Schattenseilen tötete und anschließend ihre Seele gefangen nahm.

Der Einzige Unterschied den er jedoch spürte war das in dem Moment als er versuchte die zweite Seele zu versklaven die erste mit der zweiten zusammen arbeitete um ihn anzugreifen. Zum Glück schien das der neu kreierte Willenskraft Stat. Zumindest ein wenig auszugleichen.

Als er sich gerade auf den Weg machen wollte das Fass zur Seite zu schieben und den Keller mit seinen zwei neuen Minnions zu stürmen, hörte er wie jemand von außen an der Tür rüttelte.

„Mirado? Bist du da drin? Warum ist die Tür zu?“ rief die Stimme des alten Mannes von der anderen Seite.

Genervt über das Timing verdrehte Mirado die Augen, bevor er sich zusammennahm und zurückrief: „Die Ratten waren bessere Gegner als erwartet für meine unzureichenden Magiekünste. Deswegen habe ich ihnen eine Falle gestellt und damit sie nicht entkommen die Tür abgesperrt. Warte nur ein paar Minuten dann bin ich hier fertig!“

„Oho, das ist mal ein Ehrgeiz, aber sag mal, wie groß sind die Ratten?“ fragte er mich mit etwas zittriger Stimme.

„Ca. 40cm lang, ohne Schwanz.“ rief ich zurück, bevor ich das Fass mit einem Ruck am Seil zurückzog.

Diesmal warteten die Skeever nicht darauf ob ich Angriff oder nicht. Mit lautem quietschen und scharrenden Krallen stürmten sie die Treppe hoch, meinem Geruch entgegen.

Mit einem geistigen Befehl ließ ich meine zwei Minnions angreifen. Die Skeever verwirrt von dem seltsamen Geruch ihr ehemaligen Kameraden hielten Kurz inni, ein Fehler den sie Sofort mit einer doppelten Schattenklinge bezahlten und einem Kameraden weniger.

Noch gößer wurde die Verwirrung als meine Minnions plötzlich angriffen. Dafür spürte ich in meinem Geist wie die Seelen aufbegehrten.

'Zumindest die Seelen haben also noch so etwas ähnliches wie ein Bewusstsein.' stellte ich irritiert fest, bevor ich es auf ein andermal verschob und eine weitere Schattenklinge auf eine Ratte feuerte, bevor mein Mana auf 57 Mana heruntergefallen war und ich aus Ermangelung meines Stabes, den ich gerade benutzte um den alten Mann auszusperren, ein Brett aus dem Trümmerhaufen nahm und damit auf den nächstbesten Skeever einhaute.

Der Kampf gegen eine derartige Übermacht war wesentlich leichter wenn die Übermacht verwirrt war, Freund und Feind verwechselte und generell nicht zu sehr auf mich achtete. Einen Skeever nach dem anderen nahm ich heraus in dem ich ihnen einfach solange das Brett auf den Schädel haute, bis sie tot umfielen. Das war meistens nach etwa 10 Schlägen der Fall. Dem vorherigen Experiment mit dem Schattenseil nach zu urteilen schätze ich also das dieses Brett ungefähr 5 Schaden machte mit jedem Schlag.

Nach der 5. erledigten Ratte hörte ich auf einmal ein „Bing“, ignorierte es jedoch erst einmal. Wahrscheinlich war es eh nur ein Levelup. Von draußen hörte er Schreie und lautes klopfen, jedoch hatte er momentan besseres zu tuen als darauf zu achten.

Nachdem der Kampf angefangen hatte begann ich über meinen Skeevern ihre Lebensbalken zu sehen und was ich sah gefiel mir nicht. Sie hatten als Untote zwar eine Hohe Resistenz gegen physische Stich und Schnittangriffen, hoffte ich zumindest, jedoch verloren sie langsam aber stetig an Leben. Nachdem mein Mana sich also genug erholt hatte für eine zweite doppelte Schattenklinge  schoss ich einen Gegner von dem Skeever weg, der gerade am bedrohtesten war.

Es dauerte ungefähr 10 Minuten, bis meine Ausdauer den Boden erreichte, die Hälfte der Skeever Tot am Boden lag und die andere Hälfte quietschend davon rannte. Kurz danach kippte der zuerst wiederbelebte Skeever leblos um, und mit nur 2-3 Minuten Verzögerung folgte der zweite.

„Ding“

Level up!

“Bist du Wahnsinnig?“ würde wohl jeder normale Mensch denken der dich kämpfen sah. Für dich aber ist jedes Mittel Recht um zu gewinnen und so kämpfst du sogar mit purer Kraft mit nichts als einem Stück Brett in der Hand... und das während dein Körper und Geist beständigen Angriffen ausgesetz sind.

+1 Stärke

+1 Willenskraft

'Ähm... ja, werde ich beleidigt oder gelobt?' überlegte ich nur kurz, bevor ich die Meldung wegwischte und mir die nächste anschaute.

Du bist erschöpft!

Regeneration -20%

Geschwindigkeit -20%

Zufrieden erhob ich mich, erst jetzt nahm ich wieder das laute Poltern von draußen wahr.

„Moment ich komme!“ rief ich ihm erschöpft zu, bevor ich zu ihm torkelte und den Stab aus der Tür zog, woraufhin er und zwei weitere, jüngere, Männer in die Scheune gerannt kamen. Während sie mich fast über den Haufen rannten schauten sie sich um, bis sie den Haufen toter Skeever sahen und mir der alte Mann anerkennend auf die Schulter klopfte.

„Nicht schlecht Junge, aber jetzt komm erst einmal mit, du siehst ziemlich abgenutzt aus.“ meinte er nur scherzend, bevor er mich mit einem leichten Schubser aus der Tür heraus beförderte und den zwei jungen Männern bedeutete die Treppe wieder zu versperren und die Kadaver zu entsorgen.

Zusammen gingen wir zurück zum Marktplatz, wo einige Holzstände standen, die jedoch gerade alle am abbauen waren. Die Sonne war immerhin bereits über den Zenit geschritten und so war das nicht weiter verwunderlich.

Der Mann führte mich zu einem stand an dem eine der alten Damen von gestern stand, die bei meinem Anblick schreckgeweitete Augen bekam und, wahrscheinlich ihr Mann, den alten vorwurfsvoll anstarre.

„John!“ rief sie wütend. „Hast du den armen Jungen gegen Riesenratten kämpfen lassen?“ fragte sie erbost, woraufhin der alte Mann, John, nur ein wenig zusammenzuckte und beruhigend antwortete. „Nun, ähm, nicht mit Absicht. Als ich vor zwei Tagen geschaut hatte waren es noch normale Ratten.“ versuchte er zu erklären, bekam jedoch nur einen weiteren bösen Blick von seiner Frau, bevor diese zurück zum stand ging, mir eine Scheibe Brot, etwas Trockenfleisch und ein Glas Wasser brachte.

„Danke sehr“ meinte ich nur, bevor ich mich daran machte die Mahlzeit zu verschlingen. Das Hungergefühl in dieser Welt war immerhin fast so gut, schlecht, wie in der echten.

Während ich gegessen hatte und auch meine Ausdauer sich ein wenig erholt hatte, hatte John seiner Frau erklärt was er in der Scheune vorgefunden hatte, woraufhin diese sofort einen kleinen Jungen zu Parlo schickte und meinte er solle ihn herholen.

„Also Mirado, mein Name ist übrigends Maria.“ erklärte sie mir freundlich, während sie mir eine weitere Portion brachte.

„Tut mir Leid wegen diesem Dummkopf. Das Problem mit den Ratten ist das sie nach einiger Zeit extremst schnell anfangen zu wachsen. Deswegen versuchen wir immer sie so schnell wie möglich auszutreiben. Scheinbar waren wir dieses mal nur zu spät. Ihre Kraft, Geschwindigkeit und Intelligenz wächst und damit sind sie kein Gegner mehr den ein einzelner gerne bekämpfen würde. Meistens gehen wir gegen sie In Gruppen aus ungefähr 5 Leuten vor mit mindestens einer Wache im Team.“ erklärte sie mir, während ich meinen Nachschlag genoss.

'Endlich mal mehr als nur trocknes Brot, Wasser und alter Käse. Oder noch Schlimmer: Flüssignahrung, Brei oder widerlicheres.'

„Nun, ich gebe zu es war schwer. Mein Mana reicht nicht aus um sie in großer Gruppe zu bekämpfen, weshalb ich ihnen eine Falle gestellt hatte und sie nach einander herauslockte.“

versuchte ich mich schnell herauszureden. Meine wahren Methoden lieber nicht enthüllend.

„Das ist natürlich auch eine Möglichkeit trotzdem bin ich beeindruckt wie gut es dir geht.“ erklärte mir John.

„Nun, ich habe von Parlo in den letzten Tagen etwas Heilmagie gelernt.“ versuchte ich zu erklären. Angewendet hatte ich sie jedoch aufgrund meiner Manaprobleme nicht.

„Nun, jetzt wo wir jedenfalls wissen das sich die Ratten bereits entwickelt haben musst du das natürlich nicht länger machen. Überlasse das ruhig uns ab jetzt.“ meinte Maria.

'Shit, das geht nicht!' wollte ich rufen, stattdessen setzte ich eine besorgte Miene auf und erklärte:

„Das kann ich nicht machen. Ich habe von Parlo und damit von diesem Dorf so viel erhalten und gelernt. Lasst mich wenigstens diese kleine Aufgabe erledigen. Außerdem möchte ich einmal die Welt bereisen und Abenteuer erleben. Ich kann mich also nicht von ein paar großen Ratten abschrecken lassen.“

Die zwei alten schauten sich zweifelnd an und schienen zu überlegen, als von hinten Parlo ankam. Ich hatte ihn nicht kommen hören und so erschrak ich ein wenig als er plötzlich meinte:

„Mirado, Mut ist etwas nützliches. Jedoch kann es ebenso dein größter Feind werden wenn du dich nicht richtig vorbereitest! Aber ich sehe du bist stärker geworden seit ich dich zuletzt sah. Zeig mir was du gelernt hast und ich werde darüber nachdenken.“

„Ähm, hier?“ fragte ich verwirrt.

„Besser nicht, am besten wir gehen zu den Trainingspuppen außerhalb des Dorfes. Kommt mit.“ damit drehte er sich um ging schnellen Schrittes davon, an den Ständen und am Tor vorbei, hinaus auf die Felder und zu dem Lehmigen Boden des Training Platzes.

„Ok, nun zeig mir welche Elemente und Kombinationen du gelernt hast.“ meinte er und deutete auf eine der Puppen.

„Mit einem Lächeln beschwor ich erst die Grundformen der einzelnen Elemente und warf sie jeweils auf die Trainingspuppen, was mir jedoch nicht mehr als nicken einbrachte. Danach zeigte ich ihm meine Wärmekugel, was immerhin ein lächeln erzeugte. Als mein Mana regeneriert war zeigte ich ihm jeweils noch die doppelte Version einiger dieser. Danach jedoch wurde es komplizierter. Ich konnte wohl schlecht einen Untoten erschaffen und die Schattenseile waren für kaum etwas anderes zu gebrachen. Also musste etwas neues her.

Eine kurze Überlegung und ich war mir sicher was ich brauchte. Eine schnelle Schattenwelle. Ich öffnete also einmal mehr zwei Kanäle zu meinem „Manaherz“ und zog daraus Mana. Das Problem bei einem unbekanntem Zauber war das mir der Spruch fehlte und ich dadurch wesentlich mehr Mana brauchte. Ein Problem das im Kampf zwar tödlich sein könnte, im Training jedoch erst einmal egal.

Nachdem die zwei Zugänge erschaffen waren, zog ich durch sie Mana ab. Das eine jedoch durchdrang ich mit dem Schattenelement, das andere mit Blitz. Das war der erste und leichteste Schritt. Danach stellte ich mir vor wie sich die zwei Elemente vermischten und eine staatisch geladene Schattenwelle erzeugten. Aus reiner Intuition begann ich dann zu sprechen.

„Schatten der Finsternis kommt in meine Hand, vermischt euch mit der Energie des Blitzes und werdet meine Macht.“

Mindestens so sehr zu meinem Überraschen wie zu dem von Parlo erschien auf meiner Hand eine weitere Schattenklinge, jedoch diesmal zuckten darum kleine schwarze Funken. Geworfen machte es zwar nicht mehr schaden als die alte, jedoch war ich mir sicher das die statische Ladung die selbe Betäubungswirkung hatte wie der Blitz Grundzauber.

„Nun, ich denke du hast mich überzeugt. Hätten dich die Götter nicht in einem Dorf wie diesem sondern in einer Stadt abgesetzt wäre ich mir sicher das du von der Magiergilde jetzt bereits den Job eines Magiers bekommen würdest. Aber ich gebe dir noch eine Warnung mit auf den Weg. Benutze nicht zu viel Schattenmagie. Als Priester, auch als Kampfpriester, sind wir den Regeln des Lichtes unterworfen. Unsere Heilige Magie wird dadurch um ein vielfaches Stärker, jedoch können wir Schattenmagie nahezu gar nicht wirken und auch andere Zerstörungszauber fallen und schwerer.“ erklärte er mir.

„Nun denn, ich glaube für dein aktuelles Niveau habe ich ein paar spannende Bücher für dich.“ erklärte er mir, bevor wir zurück ins Dorf gingen und dort in seine kleine Bibliothek. Dort überreichte er mir das Buch „Fusion und Neukreierung niederer Zauber.“

„Nimm es, deine aktuelle Fusion zweier Zauber ist noch Lückenhaft. Da du jedoch bereits soweit gekommen bist bin ich mir sicher das du mit diesem Buch und dem darin enthaltenem Wissen diese Blockade überbrücken kannst.“

„Ich danke dir, ich werde es mir gründlichst durchlesen, bevor ich mich Morgen erneut meiner Aufgabe widme.“ erklärte ich ihm bestimmt, keine Zweifel lassend ob ich diesen Job vielleicht nicht doch aufgäbe.

Nachdem ich die Bibliothek mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf die Regale verlassen hatte, ging ich zurück in mein Zimmer und begann dort mit Hilfe der Licht/Wärme Kugel das neue Buch zu lesen und mein Zauberbuch mit den aktuellen Informationen zu vervollständigen.

Es war kompliziert, komplizierter als die letzten. Es hatte viel Theoretisches Wissen und Beispiele wie man sein Mana lenken konnte um verschiedene Kombinationen zu erhalten. Nachdem ich mit dem Buch fertig war und eine Weile über den Kontext nachgedacht hatte, war mir mein vorheriger Versuch fast peinlich. Eine einfache Schattenwelle mit dem Schockattribut hatte mich 80 Mana gekostet, ohne den Schaden zu erhöhen. Ein Preis der eindeutig zu hoch war. Also ging ich nach draußen auf den Übungsplatz und übte mit den Techniken des Verwebens zweier Elemente bis ich mir sicher war einen ähnlichen Zustand wie der im Buch beschriebene erreicht zu haben.

So einfach es auch klingen mag, als ich diesen Zustand endlich erreicht hatte, war der Mond bereits zu einem Drittel über den Himmel gewandert und ich war nur deswegen noch nicht steif gefroren weil mein Experimentierobjekt meine Wärmekugel war.

Statt die verschiedenen Elemente einfach nur zu mischen, bildete ich diesmal mehrere feine Fäden und verwob diese. Dies gab dann ein Kunstvolles Netzwerk aus verschiedenfarbigen Mana, kompakter und Fehlerloser als das alte und dadurch wesentlich sparsamer, gleichzeitig erhöhte es die Maximale Kapazität, also das maximale Mana das ich hereinstecken konnte.

So hatte die Wärmekugel die vorher 15 Mana kostete auf dem selben Niveau nun Kosten von ungefähr 10. Wenn ich jedoch das maximale Mana hineinsteckte, was aktuell 30 Mana die Minute wären, sendete die Kugel genug Wärme aus um bei längerem direkten Kontakt kleinere Brandwunden zu erleiden.

Zufrieden ließ ich also von der Wärmekugel ab und konzentrierte mich eher auf den Angriffszauber. Es dauerte fast eine weitere Stunde, bevor ich auch bei diesem endlich in der Lage war ihn so zu weben wie die Wärmekugel.

Mit jedoch gerade einmal 50 Mana, war ich mir sicher den Schaden genug erhöht zu haben um eine Ratte mit einem Schuss in einen kritischen Zustand zu bringen und der Schockbonus dürfte bei derart wenig Leben dann ausreichen sie lang genug zu betäuben um sie mit Schattenseilen zu töten und einzufangen.

Zufrieden mit den aktuellen Ergebnissen, und aufgrund einer leeren Ausdauer Anzeige, ging ich zurück ins Dorf wo ich ein kärgliches Mahl auf meinem Tisch fand und anschließend zu Bett ging.

'Welcher Depp meinte eigentlich mal das Priester mit Entbehrung und schlechtem Essen leben müssen?' war mein letzter Gedanke, bevor ich in einen traumlosen Schlaf sank.

Es fühlte sich für mich an wie nur wenige Minuten, wenn überhaupt, bis ich wieder aufwachte. Durch das Fenster war noch der Nachthimmel zu sehen und totale Dunkelheit herrschte. Was mich geweckt hatte war ein kleines Fenster in meinem Blickfeld.

Entschuldige Mr. Markus. Der Doktor meint sie müssen jetzt etwas zu sich nehmen.

Frau Wagner ihre Krankenschwester

Mit einem tiefen Seufzer sagte ich „Logout!“ und wurde nach einer kurzen Dunkelheit in meinem düsteren Zimmer empfangen. War es die Morgens oder die Abends sonne die durch das Fenster schien? Es war mir egal. Diese Welt war uninteressant.

So nahm ich also meiner Freiheit beraubt Löffelweise den Medizin verseuchten Brei in mich.

'Interessant, jetzt wo ich im Spiel geschlafen habe spüre ich nur einen Bruchteil der Müdigkeit, wenn überhaupt. Heißt das, dass wenn ich im Spiel schlafe auch mein Gehirn solange ruht? Wäre eigentlich logisch.'

Nachdem die „Fütterungszeit“ endlich vorbei war verlor ich kein weiteres Wort mehr und loggte mich zurück ins Spiel, wo ich wenigstens in einem Bett schlafen konnte.

Als ich am nächsten Morgen wieder kurz vor Sonnenaufgang aufwachte, überprüfte ich als aller erstes meine Statuswerte.

„Status!“

„Das ist ja eine starke Verbesserung im Vergleich zum Anfang. Ich denke mit meinem aktuelle Kampfstil werde ich 3 Punkte in Intelligenz und 2 in Weisheit investieren, das sollte mir erlauben länger zu kämpfen und meine Manaregeneration erhöhen.“

Zufrieden mit meiner neue Manaregeneration von fast 18 Mana die Sekunde, übte ich erst noch eine halbe Stunde weiter die Kombinationstechniken für die Zauber und ging noch einmal alles gelernte durch. Danach ging ich dazu über die Schattenseile zu verfeinern.

Sie waren das bisher am schwersten zu verbessernde Konstrukt das ich erschaffen hatte. Ihre Struktur war bereits ziemlich dünn und instabil und ich schätze eine stärkere Kreatur als ein Skeever könnte sie jederzeit zerreißen. Ich verwob also zuerst einmal die Arkanen Fäden unter einander. Wesentlich feiner als alles andere bisher. Bis es am Ende aus ungefähr 50 einzelnen Fäden bestand. Für ein echtes Seil wäre das natürlich nichts, aber ich glaube ich hatte die Stabilität bereits mehr als verdoppelt damit.

Danach begann ich ungefähr 20 dieser Fäden durch Schattenmana auszutauschen. Mehr und ich würde Stabilität und Kontrolle verlieren.

Nachdem dieser Schritt erledigt war, ohne die Manakosten dafür zu erhöhen, übte ich das Seil immer wieder und wieder zu beschwören, um die Form und den Prozess der Entstehung zu behalten. Wie erwartet erkannte das System das Seil schon bald als eine Technik und gab einen passenden Skill.

Neuer Skill: Manaweben erlernt

Du bist in der Lage verschiedene Elemente und Zauber miteinander zu verknüpfen und ihre Effektivität und Wirkungen dadurch zu erhöhen oder zu verändern.

Erleichtert dir das verknüpfen und verweben einfacher bereits erlernter Zauber.

Was mich vorher jedes mal Minuten dauerte um einen Zauber neu zu weben, dauerte nun nur noch Sekunden. Passend zum Erfolg meines Experiments kam Parlo gerade durch meine Tür, als er mich jedoch im Schneidersitz auf dem Bett sitzen sah, stellte er das Tablet ab und meinte nur:

„Nun, deine Manaaura wird schärfer mit jedem Tag den ich dich sehe.“ danach drehte er sich um ließ mich geschockt zurück.

'Wenn er meine Manaaura sehen kann selbst wenn ich gerade keinen Zauber wirke, können das andere bestimmt auch. Zumindest scheint er es nur bei direktem Blickkontakt zu können. Jedoch frage ich mich ob der häufige Einsatz eines Elementes diese Aura verändert... Nunja, eine Frage die ich auf Nachher verschieben muss.'

Nach dem ich mein Frühstück zu mir genommen hatte ging ich zum Kornspeicher, wo bereits John und 10 andere Leute warteten. Zwei davon in Lederrüstung und mit Speer und Schild ausgerüstet. Mit gleich wesentlich schlechterer Laune das mir wohl mindestens zwei der Kornspeicher voll mit Skeevern als Experimente Material fehlten und ich mir außerdem weniger Zeit lassen konnte als zuvor.

„Ah Mirado, gut wir haben bereits auf dich gewartet.“ meinte John fröhlich als er mich erblickte.

„Nun mach mal nicht so ein finsteres Gesicht. Wir dachten nur wir helfen dir ein wenig bei deiner Aufgabe indem wir zwei der Kornspeicher übernehmen ja?“ erklärte er mir immer noch gut gelaunt.

„Mhh, ok. Aber bitte überlasst mir den dritten. Ich benötige das Training gegen die Ratten.“ erklärte ich hoffnungsvoll das ich zumindest alleine meinen Job tun kann. „Aber klar doch. Ich werde jedoch mit dir kommen. Ich war selbst einmal ein passabler Magier, wenn meine Elemente auch Wasser und Luft waren. Du nimmst den Keller und ich das Obergeschoss ja?“ damit drehte er sich bereits wieder um und teilte die anderen 10 in zwei Teams ein. Ich stand währenddessen enttäuscht da. Scheinbar würden meine Experimente eine Weile warten müssen.

Ich schnappte mir also erneut meinen Stab und öffnete bereits mit vorbereitetem Zauber die Treppe.  Nachdem der stinkende Lufthauch aus dem Keller entwichen war und ein frischer Wind hinein wehte, hörte ich drinnen wie einige der Skeever aufgeregt quietschten und sich scheinbar auf die Flucht machten. Mit einer Handbewegung beschwor ich eine einfache Wärmekugel und schickte diese voraus in den Keller. Dort drin sah er wie ungefähr 10 verbleibende Riesenratten alle Gleichzeitig durch ein Loch in der hinteren Wand wollten.

„Oh nein, ihr bleibt hier!“ rief ich ihnen entgegen, bevor ich ihnen eine geladene Schattenwelle verabreichte.Quietschend viel eine der Kreaturen zusammen, nur mühsam noch am Leben aber durch den Schock bewegungsunfähig.

Ein einzelner Schlag meines Stabes beendete dieses jedoch.

Danach feuerte ich noch drei weitere Wellen in die Gegnermasse rein und erledigte die geschwächten Wesen, bevor die restlichen Ratten durch das Loch entkommen waren.

„Misstviecher!“ fluchte ich noch, bevor ich mir ein kaputtes Regalbrett nahm das ich vor das Loch stellte und mit einem Fass, dessen Inhalt wie halb gefressenes Trockenfleisch, aussah befestigte.

Enttäuscht noch nicht einmal gut Erfahrung bekommen zu haben, ging ich aus dem Keller heraus, wo von der Etage obendrüber lautes quietschen zu hören war und hier und dort etwas Wasser von der Decke viel. Kurz darauf wurde es still und John streckte den Kopf durch die Luke nach unten.

„Schon fertig Mirado?“ fragte er mich amüsiert.

„Leider nein, sie sind abgehauen. Durch ein kleines Loch in der Wand. Keine Ahnung wo das hinführt.“ erklärte ich ihm missmutig.

„Geflohen? Du musst denen ja gestern einen ganz schönen Schrecken eingejagt haben wenn sie sich heute noch daran erinnert haben!“ meinte er nur lachend. Nur ganz leicht im Unterton konnte ich ein wenig Neugier und... Unbehagen spüren.

'Wissen sie etwa was? Ganz egal, ich muss freien Zugang zu dieser Bibliothek erhalten. Danach bin ich hier weg.' Mein Misstrauen gegen über Parlo und John war jedenfalls geweckt.

„Sag John, kannst du Manaauren sehen?“ fragte ich ihn wie beiläufig.

Die Reaktion jedoch war das er kurz zusammenzuckte und sein Blick sich nur für einen Bruchteil in Misstrauen umwandelte, bevor er wieder lächelte.

„Aber sicher doch. Das gehört immerhin zum Grundwerk eines jeden Magiers. Warum fragst du?“

„Ich wunderte mich nur ob du es mir vielleicht beibringen könntest. Ich denke es würde mir bei meinem Studium der Magie sehr hilfreich sein.“ erklärte ich ihm ruhig, nicht anmerkend lassen ob ich die Veränderung in seinem Blick bemerkt hatte oder nicht.

„Nun, du hast uns immerhin mit den Ratten geholfen also wäre das wohl das mindeste was ich tun könnte. Jedoch bin ich kein guter Lehrer. Ich würde dir Empfehlen bei Parlo vorbeizuschauen. Er kann dir bestimmt mehr dazu sagen.“ erklärte John schnaufend, während er die Leiter herabstieg und nach draußen ging.

„Ding“

Quest „Befreie die Scheune von der Rattenplage abgeschlossen.

Du hast die Ratten zwar nicht ganz vernichtet aber zumindest vertrieben. Die Bewohner des Dorfes sind dir dankbar.

Da auch ich nichts mehr zu tun hatte, ging ich an ihm vorbei zurück in die Kirche. Dort fand ich Parlo in seinem Zimmer sitzend vor, über einem alten Buch grübelnd.

„Schon zurück?“ fragte er mich überrascht als er mich hinter sich bemerkte.

„Ja, sie sind in einen Tunnel geflohen.“ erklärte ich ihm knapp, woraufhin er nickte und etwas ins Buch legte bevor er es Schloss und in einer Schreibtischschublade einschloss.

„Nun sag mir, wie kann ich dir noch weiter behilflich sein?“ fragte er mich interessiert.

„Du hast in kürzester Zeit alles gelernt was du wissen musst um ein Kampfpriester zu werden. Wenn du willst kann ich dich nun zu einem Priester von Mara weihen.“ erklärte er mir mit einem seltsamen Funkeln in den Augen.

„Es wäre mir eine Ehre, jedoch denke ich das ich noch nicht bereit dafür bin. Sagt gibt es nicht mehr Bücher die die heilige Magie ansprechen?“ fragte ich. Nun war ich mir ziemlich sicher das sie irgendwie erahnen konnten das ich etwas dunkel magisches getan hatte. Nur wussten sie wohl noch nicht was.

Wie ich es erwartet hatte wurden die Augen von Parlo zuerst trübe, um dann aufzuleuchten, als er bemerkte das ich nach heiliger Magie fragte und nach nichts anderem.

„Nun, es gibt durchaus ein paar Bücher darüber. Warte hier, ich hohle sie dir." meinte er freudig, bevor er die Leiter hinunterstieg und kurz darauf mit 4 neuen Büchern zurück kam.

Als erstes überreichte er mir ein ziemlich dünnes mit dem Titel: „Einfache Heilzauber, ihre Anwendung und ihre Verbesserung.2

„Das sollte dir helfen dein Wissen über die Heilung aufzubessern.“ meint er, bevor er mir ein zweites in die Hand drückte.

Dieses war etwas Dicker und trug den Titel: „Heilige Magie – Exorzismus und Reinigung“

„Das sind ein paar heilige Angriffe die besonders gegen immaterielle und unnatürliche Wesen effektiv sind.“

Das dritte war mehr als doppelt so dick mit dem Titel: „Heilige Magie, Ursprünge, Funktionsweise und Verbesserung“

„Ein rein theoretisches Buch, ich denke jedoch das du es gut gebrauchen kannst. Es müsste dir helfen das zuvor gelernte zu verstehen, nachzubauen und zu verbessern. Und zu letzt noch das hier.“

Das letzte Buch war das für mich wohl interessanteste bisher. „Magische Schilde“ war der Titel.

„Das letzte ist ein kleiner Bonus für das Rattenproblem. Eigentlich sind Schildzauber erst ab dem 2. Grad verfügbar und nicht für jemanden der gerade erst den 1. Rang erreicht hat, jedoch denke ich das du es früher oder später gut gebrauchen kannst. Behalte es ruhig.“ meinte er nur lächelnd. Danach setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch holte das Buch wieder heraus und begann weiter zu lesen.

Ich nahm meine Bücher, dankte ihm noch einmal und zog mich dann in mein Zimmer zurück.

Anfangs wollte ich eigentlich sofort die Schutzzauber lernen, um die Fassade jedoch aufrechtzuerhalten legte ich es erst einmal zur Seite, bevor ich mich erst einmal den Heilzaubern widmete.

Das Buch ging größtenteils noch einmal auf die ersten zwei Heilzauber ein die ich bereits gelernt hatte, erklärte ihre Funktionsweise und ihren Aufbau, bevor er zwei erweiterte Versionen derer vorstellte.

„Aer Narudur aurast“ und „Aer Frunadruf aurast“, eine jeweilige Flächenversion des bereits gelernten. Bei doppeltem Manaverbrauch konnte man damit auf einem kleinem Gebiet mehrere Personen mit 50% Effektivität heilen, bzw. verarzten.

Interessanter fand ich jedoch die darin enthaltenen Erklärung darüber, wie die Heilige Magie sich, wie ich es bereits erwartet hatte, mit der Seele harmonieren muss um zu wirken. Dies sprach jedoch im Gegensatz zu dem was Parlo gesagt hatte und ließ Rückschlüsse zu das ein besonders böses Wesen mit Lichtmagie nicht geheilt werden konnte.

Wenn ich ein Testobjekt hätte könnte mir das vielleicht helfen die Seele zu beruhigen bevor ich sie versklave und somit die geistige Gegenwehr ein wenig abschwächen in dem ich ihr ersteinmal einen Heilzauber vorgaukelte, bis es bereits zu spät war.

Das zweite Buch befasste sich mit zahlreichen Versionen des Bolzens aus heiliger Magie wie ich ihn bereits benutzte.

Eine Version bildete eine Art Magnetwirkung die den Bolzen zur nächstbesten Quelle großer Dunkelheit in einem kleinen Radius zieht. Also eine Art Homing Geschoss gegen Untote.

Dies wurde erreicht über den Zusatz:

„Licht das die Nacht vertreibt, sammle dich in meiner Hand, suche das Dunkle und vernichte es!“

Interessant war das die Information das dies nahezu keine Zusätzlichen Manakosten verursachte. Eine Information die ich leider nicht überprüfen konnte.

Dazu stand jedoch auch das ein der art einfacher Homing Effekt nur bei Licht und Dunkel zu erreichen wäre, da diese zwei Elemente die ersten waren die von den Göttern erschaffen wurden und damit schon am längsten miteinander Krieg führten.

Mit der Hoffnung dies auf Dunkelzauber später übertragen zu können, las ich erst einmal weiter.

Danach kam eine Information darüber wie ich das Licht aus einer stumpfen Kugel in eine Art Spitze formen konnte um die Durchschlagskraft und Geschwindigkeit zu erhöhen. Es bestand hauptsächlich darin ein Dünnes Netz aus Manalinien um den Klumpen Lichtmana zu legen und ihn so sanft in eine neue Form zu drücken.

Dies konnte ich ausprobieren. Jedoch beachtete ich den Lichtbolzen erst gar nicht sondern beschwor gleich die Schattenklingen.

Leider gelang es mir nicht sie in eine stabile Form zu bringen bevor mein Mana auslief und so verschob ich auch dieses Experiment auf ein anderes Mal.

Der dritte und letzte Tipp war hingegen das worauf ich mich am meisten gefreut hatte. Eine veränderte Version des Zaubers extra gegen niedere Untote.

Der Text in diesem Abschnitt war:

„Da über 99% aller Untoten keine eigene Seele besitzen sondern nur von den Willen ihrer Meister gesteuert sind, ist es mit dem passenden Zauber relativ leicht die Verbindung zwischen dem dunklen Kern, der als Ersatz für die Seele gilt, und dem Körper der armen Kreatur zu trennen...“

'Nun, das ist doch der Beweis dafür das es möglich sein muss eine Kreatur ohne Seele wiederzubeleben und unter meinen Befehl zu stellen. Auch wenn sie dann ziemlich schwach zu sein scheinen. Es würde auf jeden Fall den Stress auf meinen Geist verringern.' überlegte ich.

Die Methode des Bolzens war eigentlich ziemlich einfach. Statt die Verbindung beim Abfeuern zu trennen, ließ man den Manakanal offen und schickte eine Manaschnur hinterher. Sobald der Bolzen dann den Untoten berührte, ließ man ihn in viele kleine Stücke explodieren, wodurch die Verbindungen zum Schattenkern getrennt wurden. Für diese Methode gab es jedoch keinen weiteren Spruch da es sich auch nur um eine veränderte Form des Hauptbolzens handelte.

Zufrieden mit dem gelernten legte ich auch dieses Buch weg. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte das die Sonne bereits fast über den Horizont gesunken war. Noch nicht wirklich müde griff ich jedoch nach dem 3. Buch und begann auch dieses zu lesen.

Dieses enthielt meistens geschichtliche Daten und Methoden zur Umformung von Mana.

Scheinbar gab es am Anfang nur ein Wesen. Dieses Wesen war Chaos. Aus Langeweile Schuf es die ersten Götter. Licht und Finsternis. Doch seine Schöpfung war zu unterschiedlich und der Einfluss des Chaos zu stark und so begannen sie sich zu bekriegen.

Chaos jedoch gefiel was er sah, und so erschuf er noch mehr Götter. Feuer, Wasser, Erde und Luft. Er schuf hunderte jeder Sorte und schickte sie in einen schier endlosen Krieg gegeneinander.

Die toten Götter häuften sich an und ihre Körper zerfielen in ihre Bestandteile. So entstanden die Elemente.

Es waren Licht und Finsternis die ihren Fehler zu erst erkannten. Sie waren die ersten Gattungen der Götter und nach dem nur noch wenige von ihnen übrig waren, erkannten sie das Chaos schwächer wurde. Jeder Gott trug einen Teil seiner Kraft. Und dadurch das Chaos ihnen eine Form und eine Gesellschaft gegeben hatte, schwächte er sich selbst. Denn eine Gesellschaft bedeutet Ordnung, selbst wenn sie im Krieg liegt.

Licht und Finsternis vereinten also ihre Kräfte und überzeugten die anderen Götter ihren Streit beizulegen und zusammen griffen sie Chaos an und besiegten ihn schließlich nach einer langen Schlacht. Denn der kurzzeitige Frieden unter den Göttern hatte Chaos weiter geschwächt. Mit seinem letztem Atemzug jedoch verfluchte Chaos sie alle.

„Ihr seid meine Kinder, ihr seid Kinder des Chaos, so wie ihr euch bekämpft habt und schließlich mich tötetet, so werden auch eure Kinder sich bekämpfen, bis entweder ihr oder sie alle erschalgen sind! Niemals sollt ihr Frieden erfahren. Für immer sollt ihr kämpfen, bis das Chaos wieder groß genug ist um mich erneut zu wecken!“ mit diesen Worten sackte er zusammen. Die Götter waren auf nur wenige herabgesunken. 3 von jeder Art hatten es überlebt. Nur die Finsternis, sie waren noch 5.

Die anderen Götter wurden Misstrauisch und bekamen Angst. Sie fingen an die verbliebenen Schattengötter auszugrenzen. Feindschaften lebten wieder auf und sie alle schoben es auf die Finsternis, diejenigen die Chaos am ähnlichsten waren.

Doch während sie sich noch stritten, hatte das freigesetzte Mana der toten Götter und der Körper von Chaos angefangen sich zu entwickeln. Es bildete sich eine Welt in der vorherigen Leere. Über die Jahrtausende entstand Leben, verschiedene Rassen und vieles mehr. Doch nur die Finsternis bemerkte all dies. Die anderen waren zu sehr damit beschäftigt sich untereinander zu beobachten. Schließlich kam es zum Krieg. Es war als die verbliebenen Lichtgötter den Blick der Finsternis auf die neu entstandene Welt bemerkte. Sie wurde Eifersüchtig und griff die Finsternis an, vor Zorn darüber diese Welt für sich behalten zu haben. Der letzte Krieg tobte lange und erbittert. Die restlichen Götter vereinigten sich unter dem Licht und bekämpften die Götter der Finsternis. Einer nach dem anderen fielen die verbliebenen dunklen. Bis nur noch der letzte übrig war. Diesen jedoch ließen sie am Leben. Die Warnung von Chaos war ihnen allen noch im Gedächtnis und so wollten sie das empfindliche Gleichgewicht der neuen Welt nicht durch ein fehlendes Element stören.

So kam es das die Götter des Lichts einen Käfig bauten. Die Götter der Erde höhlten die neue Welt aus und erschufen ein Gefängnis in ihrem innersten. Die Götter des Feuers ließen Flüssiges Feuer den Käfig umspülen und die Götter des Wassers ließen jeden Zugang vom Meer überspülen. Die Götter des Windes jedoch sahen ihren Fehler ein und zogen sich aus dem Bündnis zurück. Sie schworen von nun an Neutral über die Welt zu wachen.

'Hmm, das ist ja mal Interessant. Ich bekam beim wiederbeleben des ersten Untoten die Meldung das die Mächte des Chaos und der Finsternis amüsiert auf mich herabschauen. Wenn ich davon ausgehe das diese Geschichte wahr ist, hieße das etwas ich habe bereits den Blick der Götter auf mir? Ist das gut oder schlecht?' überlegte ich unsicher. Bevor ich weiter las zum Kapitel über Heilige Magie.

Leider war die Geschichte über den Ursprung der heiligen Magie relativ uninteressant und spühte nur so von Lob an die Götter des Lichts die den Menschen als erstes die Magie lehrten um sich gegen die Finsternis zu behaupten. Meiner Meinung nach totaler Unsinn, immerhin, woher kam die besagte „Finsternis“, wenn nicht von dem Gott der Finsternis? Damit war er ja wohl eindeutig der erste. Außerdem war in der Schöpfungsgeschichte zuvor herausgegangen, dass das Mana das Ergebnis toter Götter ist.

Über Verbesserung war als einzige Methode das Gebet genannt.

„Soll das ein Witz sein? Das einzige was ich mit einem Gebet vielleicht verbessern kann ist Konzentration, Selbstkontrolle und Geduld. Denn Geduld wirst du brauchen wenn du auf eine Veränderung hoffst.“ schimpfte ich erbost über diese Zeitverschwendung, bevor ich auch dieses Buch zur Seite legte und für diesen Tag ins Bett ging und den Wecker erneut auf kurz vor Sonnenaufgang stellte.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Als erstes viel mir auf das mein Hemd inzwischen ziemlich dreckig war und meine Hose blutig und einen Riss hatte. Als erstes beschloss ich also meine Sachen waschen zu gehen. Da es noch dunkel war musste ich mir keine Sorgen um Zuschauer machen, weshalb ich einfach das Licht löschte und die Sachen schnell mit Brunnen Wasser grob schrubbte.

Danach ging ich einmal durch das ganze Dorf. Ich zählte 47 Häuser, die drei Scheunen und ein Lagerhaus, sowie eine Wachstube für die Wachen am Tor bereits mit eingerechnet.

Eigentlich hatte ich nach Geschäften Ausschau gehalten, jedoch fand ich zum einem nichts, und zum anderen hätte es mir nichts gebracht. In einer Stadt mag man ja vielleicht in der Lage sein durch Anfängerquests sich ein Equipment zu leisten. Hier hatte ich jedoch nichts der gleichen.

Ich beschloss also zurück in mein Zimmer zu gehen und dort das Buch über Schilde zu studieren.

Magische Schilde waren eigentlich relativ einfach. Je dichter du sie webtest umso besser fingen sie Schaden ab. Je dicker du sie machtest umso effektiver waren sie, kosteten aber auch mehr Mana und wurden dadurch sichtbarer. Je nachdem welche Elemente du mit einwobst wurde es gegen das entsprechende Element besser geschützt. Gleichzeitig verlor es jedoch im Ausgleich im gleichen Maße an Resistenz gegen physische Angriffe. Für ein persönliches Schild gab es scheinbar keinen Zauber der eine annehmbare Länge hätte. Zumal man ihn durchgehend erneuern müsste um das Schild aufrechtzuerhalten.

Deswegen nutzten die meisten Zauberer dafür stumme Magie oder noch besser, versuchten es ganz zu vermeiden in eine Situation zu kommen in der sie es brauchen könnten.

Im Buch beschrieben war die einfachste Form eines Schildes. Eine Manaplatte.

Da ich bereits einige Erfahrung im Formen von Mana hatte, dauerte es mich nur wenige Minuten eine Platte von 10x10 cm herzustellen. Das Problem wurde jedoch sofort sichtbar.

Selbst wenn keine Angriffe darauf landeten verbrauchte es ungefähr 100 Mana die Minute, nur für eine derart kleine Fläche. Als ich es auf 15x15 cm ausbreitete stieg der Verbrauch schlagartig auf fast 300 an und mein Mana war innerhalb weniger Sekunden aufgebraucht.

Als ich dann auf die 10x10 cm Platte mit der bloßen Faust draufschlug, wurde sofort 30 Mana durch den Manakanal abgezogen. Womit wir auch bereits beim 3. Problem waren. Es blockierte durchgehend einen Manakanal.

'Puuh, ich hätte nicht gedacht das es so schwer ist. Jetzt verstehe ich warum es ein Zauber 2. - 3. Grades ist. Die Manakosten sind für einen Anfänger nicht zu bewältigen.'

Enttäuscht aber nicht wirklich niedergeschlagen übte ich also weiterhin das schnelle und dichtere Formen meiner Zauber. Das Vorankommen jedoch wurde langsamer je weiter ich voranschritt. So konnte ich nahezu keine merkbare Verbesserung an meiner Lichtkugel vornehmen, mein inzwischen meist geliebtes Testobjekt.

Kurz nach Sonnenaufgang kam Parlo herein mit einem Teller des üblichen Frühstücks.

„Sag Parlo, kann ich mich bitte in deiner Bibliothek ein wenig umsehen ob ich noch etwas nützliches finde?“ fragte ich ihn mit einem Knicken richtung der fertigen Bücher.

„Mit den aktuellen bin ich durch.“

„Oh? Nun denn. Eigentlich habe ich es nicht gerne wenn jemand in meiner Bibliothek herumwühlt. Bisher hast du mir jedoch jedes Buches absolut unversehrt zurückgegeben. Wenn du willst dann lasse ich dich gerne hinein. Nur sei gewarnt, die meisten dieser Bücher sind in der alten Elfensprache geschrieben und somit für dich nutzlos. Außerdem verbiete ich das eines der wertvolleren Bücher diese Mauern verlässt!“ warnte er mich drohend.

„Auf keinen Fall, das wäre eine wahrlich schandhafte Art und Weise deine Freundlichkeit mir gegenüber zu bezahlen.“ erwiderte ich schnell.

„Nun denn, sag möchtest du immer noch ein Priester werden?“ fragte er mich frei heraus.

„Mir ist aufgefallen das du mehr in die Richtung der Arkanen und elementaren Künste gingst als in die Richtung des Lichtes bisher.“

„Nun, es stimmt. Leider fehlen mir ganz einfach Gelegenheiten die Heilige Magie zu trainieren. Es gibt hier keine Untoten an denen ich einen Effekt sehen würde und auch Verletzte gibt es nicht wirklich.“ versuchte ich mich herauszureden.

„Oh wenn es nur das ist dann habe ich einen Vorschlag für dich. Du darfst meine Bibliothek benutzen, dafür übernimmst du die Versorgung der Verletzten von gestern. Ich habe einen wichtigen Termin in der nahegelegenen Stadt Starheim. Dort ist ein Priestertreffen aller Priester von Mara.“ erklärte er mir.

„Wenn du willst kannst du jedoch auch mitkommen. Dort findest du bestimmt mehr Arbeit, Abenteuer und eine menge Wanderer. Die Stadt ist ungefähr 3 Tagesmärsche von hier entfernt. Wenn du also nicht mit kommst wird es eine Weile dauern bis das nächste mal jemand in diese Richtung geht.“ erklärte er weiterhin.

„Nun, ich danke dir für das Angebot. Jedoch bleibe ich vorerst lieber hier. Es gefällt mir hier und ich kann ein Abenteuer genauso gut von hier aus beginnen wie von Starheim.“ erklärte ich ihm, freudig endlich in die Bibliothek eines Priesters zu dürfen.

„Nun gut, die Verletzten sollten in wenigen Stunden hier eintreffen damit ich sie heile. Diesen Job kannst ja nun du übernehmen. Ich mache mich dann bereits auf den Weg, mach mir keine Schande Junge und... lass die Hände von dunkler Magie ja?“ Der letzte Satz kam mit soviel Mitgefühl wie Traurigkeit herüber und ich benötigte meine gesamte Willensstärke um ihm fragend in die Augen zu schauen. Es half nichts. Das Problem bei dieser Methode ist das man wenig erfahrene leicht davon überzeugen kann die Wahrheit zu sagen. Jedoch fiel es damit den erfahreneren umso leichter eine Lüge zu erkennen und ich sah ihm an das er wusste das ich etwas getan hatte, wenn auch nicht was.

Mit einem Seufzer lies ich die Fassade fallen und die Situation noch zu retten.

„Es ist wahr ich habe ein etwas dunkleres Experiment versucht. Doch habt keine Angst um mich. Ein Blick in die Finsternis hat genügt um mir ihre Schrecken und den unglaublichen Preis ihrer Macht zu zeigen.“

Keines meiner Worte war gelogen und so lächelte er erfreut, nickte mir noch einmal stumm zu und verschwand.

'Und ich bin bereit jeden Preis zu zahlen!' fügte ich noch in Gedanken an. Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken an den Weg den ich zugehen gewählt hatte, doch es gab bereits kein Zurück mehr, wenn die Götter dieser Welt mich bereits beobachteten, kann ich die Chance eine Veränderung zu bewirken nicht gehen lassen. Ich werde die Menschen aufwecken und dann sehen wie sie reagieren.

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Hoffe jetzt einfach mal das es jetzt Vollständig ist. Möchte mir nicht alle 22,3k Wörter durchlesen um zu kucken ob noch was fehlt^^.[/align]

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(Wie mache ich das in einen Spoiler Tag?)

Statuswerte Mirado

Leben: 100 Mana: 230

Level: 2 Erfahrung: 130/ 330

Stärke: 8 Agilität: 11

Vitalität 9 Intelligenz: 22

Weisheit: 22 Willenskraft: 4

Freie Statuspunkte:

Physischer Schadensbonus: 0,24%

Magischer Schadensbonus: 1,76%

Manaregeneration:       17,91 Die Minute (¾ im Kampf)

Lebensregeneration: 2,68Die Minute (½ im Kampf)

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