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Prologue 2

Einen Pokal für den, der sein Ziel errät, bevor ich es preisgebe :D

Falls ihr einen Tipp wollt: Der Anime auf den ich gegen Ende hinweise hat das meiner Meinung nach traurigste aber wohl schönste Ende von allen Filmen Mangas etc. die ich je gelesen/geschaut habe.

Nun ein paar Informationen über das Chapter selber:

Dieses Chapter entstand über den Zeitraum von mehreren Wochen und manchmal wusste ich selbst nich tmehr was ich vorher geschrieben hatte (oder im Chapter davor). Ich hoffe alles unlogische ausgeglichen zu haben, jedoch kann ich mir da nicht sicher sein. Wenn ihr Fehler findet so sagt sie mir bitte. Falls ihr Fragen habt und etwas nicht versteht so fragt sie bitte. Das System nachdem die Welt funktioniert ist von mir genauestens durchdacht und ich folge diesen Regeln. Logikfehler sind wohl eher im Bereich von Zahlen der Bücher oder Zaubern die er vielleicht doppelt lernt (hatte so einen Fall. Fiel mir dann beim einschlafen ein und ich „musste“ aufstehen und die Stelle suchen ;)

Ansonsten ist das Chapter vielleicht etwas langweilig. Es passiert nicht viel (wie im ersten Chapter auch. Aber dazu habe ich am Ende noch etwas stehen.

Mit diesem Chapter ist dann offiziel der Prologe beendet :D

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Nach dem Parlo sich noch von ein paar weiteren Bewohnern des Dorfes verabschiedet hatte, und ein längeren Gespräch mit John wie es mir schien, machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Starheim. Danach dauerte es nicht lange bis die angekündigten Verletzten zu mir kamen. Ich saß vorne am Altar und wartete bereits auf sie als sie die Kirche zusammen mit John betraten.

Es waren 4 Personen, eine der Wachen und 3 normale Bauern wie es mir schien. Niemand hatte etwas ernsthaftes und so war mir nun auch klar warum die Behandlung bis heute hatte warten können. Ein paar Kratzer nur, mehr nicht. Doch genau dies kam mir komisch vor. Bisher nahm ich an das NPC's eine ähnlich hohe Lebensregeneration wie Spieler hatten. Wie kam es also das die Menschen vor mir noch kleine Kratzer vom gestrigen Kampf hatten?

Während ich sie verblüfft anschaute und meinen Gedanken nachging, kam John auf mich zu und räusperte sich einmal, als ich keine Reaktion zeigte.

„Entschuldige bitte, ich hing gerade meinen Gedanken nach.“ erklärte ich ihm, bevor ich aufstand und auf die sichtlich nervösen Verletzten zuging.

„Wie ihr vielleicht gehört habt ist Parlo leider gerade verreißt und so hat er mir, seinem Schüler, die Aufgabe übertragen mich um die verwundeten zu kümmern.“ erklärte ich ihnen mit einem lächeln.

Daraufhin schaute sich die eine Wache zögerlich zu John um, der ihm nur aufmunternd zunickte.

„Nun, dann bin ich wohl der erste.“ meinte er schließlich mit einem Seufzer und trat einen Schritt auf mich zu.

„Wenn sie mir die Frage erlauben, wie kommt es das derartige Wunden noch nicht geheilt sind?“ fragte ich ihn, meine Neugierde nicht zurückhaltend können.

„Natürlich wegen dem Gift“ erklärte die Wache verdutzt über eine scheinbar dumme Frage. Dann fiel sein Blick jedoch auf meine Ohren und ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht als er weiter erklärte.

„Die Ratten haben in ihren Zähnen ein Gift das verhindert das die Wunden des Gegners sich von alleine schließen, sofern sie nicht von einem Heiler geheilt werden oder mit heiligem Wasser gereinigt werden. Da ihr fragt nehme ich einmal an das euch euer elfisches Blut vor dem Gift geschützt hat. Ich habe einmal gehört das Elfen eine 10% Giftresistenz haben. Das reicht gegen derart schwache Gifte meistens bereits aus.“

„Oh ich verstehe.“ Ich hätte nicht gedacht das die Lösung der Art einfach ist. Jedoch freute es mich zu wissen das ich zumindest gegen das schwache Gift eines Anfänger Mobs geschützt bin.

„Nun denn, Aer Narudur!“ ich berührte seinen Arm und suchte nach Lücken im Magischen Netzwerk das seinen Körper bildete. Dort hinein lenkte ich dann die Energien, und ließ den Zauber den Rest erledigen.

Nur wenige Augenblicke später begannen die Schnitte an Armen, Beinen und sogar im Gesicht zu heilen und zu verschwinden. Beruhigt das ich wirklich heilen konnte kamen dann auch die anderen drei Bauern vor und ließen sich mit wenigen Dankesworten heilen und verschwanden anschließend schnell wieder nach draußen auf die Felder.

Nur die Wache und John blieben zurück und schienen mich prüfend zu mustern. Etwas nervös aber nach außen hin ruhig schaute ich einen nach dem anderen an und wartete darauf das sie etwas sagten.

„Sag mal Mirado. Ihr Wanderer seit doch Abenteurer oder? Was würdest du davon halten dich dem morgendlichen Training der Wachen anzuschließen?“ fragte mich die Wache schließlich.

„Unser ehemaliger Anführer, der alte John hier, hat uns dich vorgeschlagen. Sofern du bereit bist nach unseren Regeln zu trainieren und uns bei der nächsten monatlichen Monsterjagd als Heiler zu unterstützen, werden wir dich dafür umsonst in unser Training miteinbeziehen.“ erklärte er weiterhin.

Verblüfft über das Angebot schaute ich ihn erst einmal an, bevor mir klar wurde das dies wohl ein vom System erschaffener Ausgleich war. In einer großen Stadt gab es wahrscheinlich verschiedene Kampfschulen oder Trainingshallen um Anfänger im Kampf auszubilden. Schließlich waren die meisten Spieler wohl absolute Neulinge was das kämpfen betrifft, so wie er. In einem kleinem Dorf wie diesem gab es dafür als Ausgleich wohl das Training der Wachen.

„Es wäre mir ein Vergnügen von erfahrenen Kämpfern zu lernen und euch anschließend auf eurer Monsterjagd zu begleiten.“ erklärte ich ihm. Dies war eine vielleicht einmalige Gelegenheit für mich zumindest die Grundlagen des Kampfes zu lernen.

Sichtlich erleichtert lächelte die Wache mich an und nickte John scheinbar dankend zu, der daraufhin sich umdrehte und die Kirche verließ.

„Sagt mir Mirado, welche Waffe bevorzugt ihr im Kampf?“ fragte er mich.

„Nun, ich habe vor ein Priester zu werden. Ich schätze also ich brauche eine Waffe mit der es mir leicht fällt Magie zu wirken und ich mich aber immer noch verteidigen kann.“ erklärte ich ihm, testend ob die bevorzugte Waffe eines Magiers oder Priesters auch hier ein Stab wäre.

„Ich verstehe. Dann ist die beste Möglichkeit wohl ein Stab oder ein Fokus Amulett. Leider haben wir hier keine Fokus Amulette da die wir dir geben könnten. Wäre also ein Stab in Ordnung?“ fragte er mich.

„Ich nehme was auch immer ihr mir bieten könnt. Meine Kampferfahrung beläuft sich momentan nur auf ein paar Ratten und so muss ich jede Disziplin von den Grundlagen auf lernen.“ erklärte ich ihm, woraufhin er in lautes Gelächter ausbrach und mir auf die Schulter klopfte.

„Haha, Sehr gut. Mit der Einsicht das du etwas nicht kannst jedoch in der Lage bist es zu lernen wirst du alles erreichen! Mein Name ist übrigens Ordtol. Ich erwarte dich dann Morgen kurz nach Sonnenaufgang auf unserem Trainingsplatz vor dem Dorf. Das Training dauert voraussichtlich 2 Stunden pro Tag. Danach kannst du wieder deinen Studien nachgehen.“ Mit einem letzten kräftigen Schlag auf die Schulter ließ er mich mit entsprechend schmerzenden Körperteilen in der Kirche zurück und ging nach draußen, wo er die Tür hinter sich schloss.

„Verdammt, was ist denn mit dem los?“ murmelte ich, kaum das die Tür geschlossen war.

„Nun, wenigstens bekomme ich so etwas Training bevor ich dieses Dorf verlasse“

Zu spät war mir eingefallen zu fragen wann den die nächste Monsterjagd angesetzt war, jedoch ging ich einfach mal davon aus das die nächste in ungefähr 5-6 Tagen wäre, da Parlo in einer Woche wohl bereits zurück sein würde.

Da ich jedoch fürs erste die Erlaubnis hatte die Bibliothek unter Augenschein zu nehmen, tat ich genau dies. Da die untere Ebene der Kirche dunkel und kalt war beschwor ich meine Lichtkugel herauf, bevor ich die Treppe hinunter ging. Das erste mal alleine in diesem Raum bewunderte ich die Vielfalt der Bücher. Ich wusste zwar nicht viel über den Wert der Bücher in dieser Welt, wenn es jedoch wie im Mittelalter war, so waren Bücher eine wahre Seltenheit. Wahrscheinlich war das in einer Welt mit Magie nicht ganz so extrem, trotzdem war ich mir sicher von einem Schatz umgeben zu sein.

Nach einer kleinen Inspektion der Titel war mir klar das über 80% der Bücher für mich wohl nicht gerade uninteressant wären, jedoch mir vorerst auch nicht weiterhelfen würden. Ein paar waren über Ackerbau und ein paar entsprechende Segen oder über die Botanik der Wälder. Die meisten von ihnen waren jedoch über den Glauben. Verschiedene Rieten die es galt einzuhalten und verschiedene Legenden um die Lichtgötter. Da ich die Geschichte dieser Welt zwar durchaus spannend fand jedoch momentan keine Zeit dafür hatte, entschied ich mich sie ein andermal zu lernen.

Die restlichen Bücher teilte ich in verschiedene Kategorien ein.

1. Heilbücher. Dies war nach den Büchern über den Glauben und die Geschichte die größte Sektion. Also wie erwartet.

2. Manaform Techniken und Standard Zauber. Eine Kategorie die ich vorhatte durch zu lesen solange ich noch konnte.

3. Verschiedene Informationen über Untote und wie man sie bekämpft. Dies war die Kategorie die mich am meisten interessierte.

4. Segen. Verschiedene Sprüche um zu segnen und wie man sie anwendet. Uninteressant für den Moment trotzdem lesenswert um ihre Funktionsweise zu erfahren.

5. Informationen über die Umgebung. Eigentlich nur ein Buch und eine Karte der genaueren Umgebung.

Nichts besseres zu tun nahm ich mir also das erste Buch aus dem Bereich des Manaformens. Letztendlich wusste ich nicht ob ich vielleicht nicht doch noch unter Beobachtung stand und bisher hatten mir die erlernten Techniken stark geholfen meine Zauber zu verbessern.

Das erste Buch das ich herausnahm trug den Titel „3 Grundzauber für den Alltag“. Ein zugegebener eher harmlos klingender Titel der wohl wenig mit dem Blutbad zu tun hat das ich vorhabe anzurichten. Doch ich denke es ist nie verkehrt ein paar praktische Zauber außerhalb des Kampfes zu beherrschen.

Die nächsten paar Stunden verbrachte ich dann damit, die verschiedensten beschriebenen Zauber auszuprobieren. Da es jedoch nur kleine Alltagszauber waren hatte der Autor es scheinbar nicht für nötig empfunden einen Spruch dafür zu erstellen oder zu nennen, weshalb das gesamte Buch nur aus Anweisungen bestand wie man das Mana zu formen hatte um sein Ziel zu erreichen.

1. Levitation. Wie es der Name bereits vermuten lässt, ist es mit diesem Spruch möglich kleinere oder auch größere Objekte, abhängig des investierten Manas, zum schweben zu bringen. Die Struktur des Zaubers war eigentlich relativ simpel. Alles was man machen muss ist das gewünschte Objekt in ein Netz aus Arkan Mana zu stecken, und dieses dann solange mit Energie aufladen bis es stark genug ist das gewünschte Objekt zu bewegen.

Leider viel der Zauber deswegen zwar als Angriffswaffe aus, aufgrund der geringen Reichweite und der langsamen Bewegungsgeschwindigkeit, als Unterstützung würde er jedoch bestimmt nützlich werden.

2. Fackel. Nur eine erweiterte Funktion meiner Wärmekugel. Der Unterschied bestand darin, das hier Feuermana auf einem Punkt über der Hand konzentriert wird, bis es heiß genug ist eine kleine Flamme zu erzeugen. Gleichzeitig schützt, sofern man es richtig macht, eine dünne Schicht aus Arkan Mana die Hand vor Verbrennung. Das Ergebnis war dann eine kleine schwebende Flamme mit zwar mehr Hitze, aber auch mehr Gefahren und geringerer Leuchtkraft als meine Wärmekugel.

3. Wasser beschwören. Dies war mit der schwerste Zauber und auch der Mana intensivste. Genannt wurden zwei Methoden.

Als erstes eine ähnliche Methode wie bei der Erdkugel oder dem Fackelzauber. Man kondensiert solange Wassermana bis es eine physische Form annimmt und behält. Um damit jedoch einen Liter Wasser herzustellen bräuchte ich, meiner Rechnung nach, gut und gerne mal 500 Mana.

Als zweites gab es dann die Methode das Wasser aus der Umgebung zu ziehen. Diese Methode war wesentlich langsamer, benötigte jedoch nur einen Bruchteil des Manas. Zuerst sendete man Fäden aus Wassermana aus und zog dann an ihnen Entlang das Wasser aus dem Boden, der Luft oder z.B. von einer nassen Wiese, an die gewünschte Stelle. Der Manaverbrauch dieser Methode skaliert jedoch stark mit der Umgebung. So werde ich neben einem Lavasee z.B. kaum einen Erfolg damit haben, egal wie viel Mana ich benutze.

Zufrieden mit dem gelernten und nach ein paar Experimenten mit selbigem, nahm ich mir das nächste Buch vom Stapel. Es trug den Titel „Manaweben für Novizen“.

Es war kein dickes Buch und ich hatte es bereits nach noch nicht einmal zwei Stunden durchgelesen. Jedoch waren die darin enthaltenen Informationen mehr als nur Wertvoll für mich.

Als erstes erklärte das Buch den Einfluss der Elemente auf die Welt.

Licht, Schatten und Astral Energie konnten zum Beispiel nur sehr schwach die körperliche Welt beeinflussen. Wohingegen Licht und Schatten Magie eher gegen Lebende, bzw. Untote Kreaturen eingesetzt wurde, war Astral jedoch eher als Verstärker sowie Unterstützer für andere Zauber gedacht. Die Hauptaufgabe in den meisten Zaubern war es für Stabilität zu sorgen und den Zauber so zu formen, dass er den gewünschten Effekt auch auslöst. Ohne das Astralmana wäre sonst ein Feuerball nur eine heiße Flamme die bereits in der Hand explodieren würde.

Feuer, Wasser, Erde, Luft, Eis und Blitz jedoch waren eher dafür geeignet die physische Welt anzugreifen und zu verändern. Sie alle benötigten jedoch für feinere Kontrolle auch stets Astralmana.

Danach erklärte es etwas ziemlich sinnloses, nämlich das man gewisse Elemente lieber nicht mischen sollte, da sie sich gegenseitig aufheben würden. So reagierten Feuer und Wasser z.B. so aufeinander, dass es zumeist Dampf erzeugte.

Der letzte und größte Teil war dann endlich eine Einführung über das Verweben der Elemente untereinander. Ich hatte es zwar bereits vorher schon versucht, jedoch nahm ich einfach zwei verschiedene Elemente und packte sie zusammen. Der richtige Weg war es jedoch scheinbar bereits am Ausgang des Manaherz die zwei verschiedenen Ströme aufzuspalten und zu vermischen. Das kombinieren direkt am Zauber wurde als ineffektiv und Energie verschwendend angesehen.

Nachdem man die einzelnen Elemente aufgespalten hat, sollte man sie dann mit Astralmana vermischen und sie damit verweben und in die gewünschte Form zwängen. Als Begründung warum man keinen 3. Manakanal dafür braucht war angegeben, dass kleine Mengen Astralmana direkt beschworen werden konnten.

Anschließend ging der Text noch ein wenig auf das Verhältnis zwischen Astralmana und den anderen Elementen ein. Je mehr Astralmana benutzt wurde umso mehr Kontrolle konnte man ausüben, jedoch umso höher stiegen die Manakosten im Verhältnis zur Zerstörungskraft eines Angriffszaubers.

Da es im inneren der Bibliothek langsam etwas stickig wurde nutzte ich das eben erhaltene Wissen der Wasserbeschwörungs-Technik um auf die selbe Art und Weise frische Luft nach unten zu lenken, bevor ich die Bibliothek verließ um das soeben gelernte auszuprobieren. Es war als ich gerade die Tür der Kirche öffnete, als mir einfiel das ich keinerlei Nahrung hatte.

Rechts vom Eingang der Kirche war mein Zimmer, Links das von Parlo. Blieben also noch zwei Möglichkeiten für den Vorratsraum. Die Tür links hinter dem Altar war nahezu unsichtbar wenn man nicht wusste das sie da war. Nur ein Griff und ein paar Schlitze in der Wand wiesen auf sie hin. Allerdings... war sie verschlossen.

Die Tür rechts vom Altar sah fast genauso aus, jedoch zeigten sich auf dem Boden wesentlich mehr Kratzspuren, was darauf schließen lies das sie öfter benutzt wurde. Es ging zwar etwas schwer, jedoch nach etwas ruckeln ließ sie sich dann schließlich öffnen und ich stand vor einer... leeren Vorratskammer.

Darin standen mehrere lehre Krüge, ein paar getrocknete Kräuter hingen von der Decke und die Wände waren zugestellt mit zumeist leeren Regalen. Nur ein wenig von dem scheinbar unverwüstlichen und trockenem Brot war zu finden.

'Nun, was habe ich denn bitte erwartet? Nach Mittelalter Logik sind die Vorratsspeicher kurz vor der Ernte nahezu leer.' erklärte ich mir selbst enttäuscht.

Mit einem neben dran liegendem Messer schnitt ich mir etwas von dem Brot ab, bevor ich die Kirche verließ und zum Übungsplatz der Wachen ging.

Es war bereits später Mittag, nahezu niemand war noch auf den Feldern, die paar Bauern die ich sehen konnte warfen mir einen misstrauischen Blick zu, bevor sie weiter ihrer Arbeit nachgingen. 'Was tun die eigentlich kurz vor der Ernte hier?' fragte ich mich, von Ackerbau nicht die geringste Ahnung habend und in einer magischen Welt funktionierte wohl sowieso alles anders.

Interessanter fand ich jedoch die Tatsache das sie einen Fremden in ihrer kleinen Gemeinschaft erst einmal mit Misstrauen beobachteten. Ich hatte bisher mit nahezu niemanden in diesem Dorf Kontakt und so verwunderte es mich jedoch nicht weiter. Je weniger ich sie kannte, um so besser war es für mich und für sie. Es sprach jedoch für eine ausgeklügelte KI.

Am Trainingsplatz angekommen versuchte ich als erstes die Manakosten der verschiedenen Zauber zu dokumentieren.

Wenn ich Luft zu mir leitete kostete es relativ wenig Mana da genug davon vorhanden war. Mit gerade einmal 7 Mana die Minute konnte ich leben.

Wasser war bereits etwas schwieriger. Es war nicht besonders feucht oder trocken, also gut um einen mittel Wert zu bestimmen. Es dauerte jedoch zum einem wesentlich länger als Luft zu sammeln und kostete ganze 15 Mana die Minute. Jedoch hatte ich nach gut drei Minuten einen Liter Wasser zusammen.

Da ich das direkte Beschwören bereits ausprobiert hatte und auf 0,5 Mana ml bestimmt hatte, ging ich über zur Fackel. Wahrscheinlich Aufgrund der einfachen Struktur des Zaubers, war der Manaverbrauch vergleichsweise hoch mit 45 Mana die Minute. Um ein Feuer anzumachen also in Ordnung, für alles weitere bräuchte ich jedoch eine bessere und kontrolliertere Version.

Für Levitation nahm ich mir einen Stein der ungefähr 1kg wog und versuchte diesen Schweben zu lassen. Das Ergebnis war ungefähr 20 Mana die Minute. Für schwerere Objekte also unpraktisch, jedoch denke ich das eine derart einfache Struktur bestimmt noch Raum für Verbesserungen lässt.

Nachdem ich das alles in meinem Buch dokumentiert hatte, ging ich dazu über eine Manakugel aus reinem Mana, also Astralmana zu schaffen. Anfangs war es ähnlich wie die Lichtkugel. Jedoch erhöhte ich diesmal die Dichte um ein vielfaches, bevor ich es als Angriff auf eine der Trainingsdummys schleuderte.

Der Trainingsdummy jedoch wurde nur kurz zurückgeschleudert, bevor er sich wieder in seine alte Form bog. Mit 15 Mana für eine schwache Druckwelle als Ablenkung also nicht schlecht, ansonsten aber eher weniger sinnvoll.

„Ein Arkanangriff endet endet in einer komprimierten Form anscheinend als eine Druckwelle“ überlegte ich mir laut, und dokumentierte es mir auch sogleich.

Danach ging ich einfach dazu über mein Angriffs repoirtvoire zu erweitern. Ich versuchte mit Feuer und Erde Magma zu erzeugen, der Versuch scheiterte jedoch jämmerlich. Nachdem ich mein gesamtes Mana verwendet hatte um einen Stein zu Magma zu verwandeln, hatte dieser zwar gedampft und das Gras drumherum zum schwelen gebracht, von einem flüssigen Zustand jedoch war er noch weit entfernt.

Nach dem sich mein Mana wieder regeneriert hatte, versuchte ich das Eisgeschoss ein wenig besser zu verstehen. Tatsächlich war Eis dem Wasser sehr ähnlich. Jedoch statt zusätzlicher Wind oder Feuermagie (Was ist Kälte bitte schön anderes als Hitze?), war es Arkanmagie die das Wasser in Eis verwandelte. Das hieße also das ich Eis als Element streichen konnte, als Resistenz aber deswegen noch lange nicht.

Bei einer ausführlicheren Untersuchung zeigte sich mir das ein einfacher Eis und Erdzauber beide noch einen Levitationszauber enthalten. Denn nach der Beschwörung konnte ich sie kurz über der Hand schwebend halten, bevor ich mir für ein ziel entscheiden musste und ihn abschoss. Dies geschah ebenfalls wieder mit Hilfe von Arkanmagie.

Schatten, Blitz oder auch Lichtmagie hingegen waren Masselos (oder ihre Masse war verschwindend gering), sodass ich nur ein wenig Arkanmagie brauchte um es auf der Stelle zu halten, wodurch ein Teil des Manaverbrauches beim halten eines Zaubers erklärt wäre.

Das interessantere jedoch war, das ich bei einem Eisbolzen z.B. drei verschiedene Prozesse gleichzeitig anging.

1. Ich sammelte das Wasser aus der Luft (Sonst wären die Mana Kosten enorm, heißt jedoch auch das Stärke und Kosten des Zaubers Umgebungsabhängig sind. Die Folgen einer großen Schlacht in der viel Eis oder Wassermagie gewirkt wird, könnten also zu einer extrem trockenen Luft führen und die Kämpfer damit weiter ermüden.)

2. Mit Arkanmagie zog ich die Wärme aus dem Wasser und formte es in die gewünschte Form.

3. Ein Levitationszauber hielt den entstandenen Eisbolzen an Ort und Stelle für vergleichsweise wenig Manakosten (5 Mana die Minute, wahrscheinlich auf Grund des geringen Gewichtes) an Ort und Stelle.

Zusammengefasst hieß das, dass ich mit einem Spruch drei Manakanäle gleichzeitig benutze, jedoch eigentlich nur zwei besitze. Ein Spruch kann also fehlende Kontrolle über sein eigenes Mana bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Mit dieser Erkenntniss zauberte ich den Eisbolzen nochmal, diesmal jedoch versuchte ich direkten Einfluss auf Form und Größe zu nehmen und beobachtete dabei genau den Manafluss.

Zuerst veränderte ich die Größe. Sofort steig der Manaverbrauch gewaltig an. Erfreulicherweise jedoch waren die Kosten proportional zur Größe. Bei der doppelten Größe kostete der Eisbolzen also gerade mal 50 Mana.

Danach ging ich an die Form. Ich versuchte die einfach Kegelform in die Form eine Pistolenkugel zu verändern. Hier war das Ergebnis interessanter. Anfangs kostete diese einfache Formveränderung mal abgesehen von fast 2-3 Stunden erfolglosen Versuchen und langweiligem Warten, fast 60 Mana. Während einer meiner Manakanäle durch den Eiszauber blockiert war, nutzte ich den anderen um eine große Menge Arkankraft zu benutzen mit der ich das Eis in die gewünschte Form „schliff und drückte“. Dies dauerte jedoch zu lange und war eindeutig ineffektiv. Zwar konnte ich eine erhöhte Flugstabilität feststellen, den Aufwand war es jedoch nicht wert.

Die Sonne war bereits untergegangen und nur ein spärlicher Rest Licht war übrig geblieben, als mir eine neue Idee kam. Immer wieder zauberte ich den Eisbolzen und beobachtete wie er sich formte, bis ich mir sicher war die Sequenz gefunden zu haben, die für die Formung verantwortlich war. Um jedoch nicht ausgesperrt zu werden ging ich zurück zum Dorf und kam geradeso noch zurück bevor sie die Tore schlossen.

Wobei ich mir sicher war das sogar ich den Witz einer Palisade überklettern könnte.

Die Wachen nickten mir Wortlos zu und schlossen dann das Tor. Das Dorf selber war bereits in fast komplette Dunkelheit gehüllt. Hier und dort sah ich durch die Scheibenlosen Fenster ein wenig Licht scheinen. Zumeist von einer Lichtkugel ähnlich wie der meinen. Als ich bei Johns Haus vorbeikam sah ich mehrere dieser Kugeln in kleinen Käfigen an der Decke und den Wänden ruhen. Lange konnte ich sie jedoch nicht bewundern, denn schon kam seine Frau und schloss die schweren Läden um die Wärme im Haus zu halten.

Mit einem Schulterzucken ging ich also zurück in meinen Raum, wo ich mir nach einer weiteren kargen Mahlzeit ein Buch schnappte. Es war von dem Stapel der Segen.

Mit als erstes wurde mir dort etwas erklärt das mich stets verwundert hatte. „Was genau haben die Götter mit der Magie zu tun die ein Priester wirkt?“ Scheinbar konnte man über eine Bindung mit einem Gott, wie z.B. als Priester ein Schwur auf diesen und seine verkörperten Ziele und Ideale, entsprechende Zauber verstärken. Dies geschah über eine erhöhte Affinität welche die erforderliche Menge Mana für einen Zauber verringerte. Außerdem lernte man mit steigender Stärke von seinem Gott neue Fähigkeiten, sofern man seine Prüfung überstand.

Für mich klang es nach einer offensichtlichen und einfachen Lösung für ein Spiel, für diese Welt jedoch machte es in gewisser Weise Sinn. Was genau ich mir jedoch unter Affinität und ihrem Einfluss vorstellen konnte blieb mir schleierhaft. Also las ich erstmals weiter.

Ein Segen war etwas ähnliches wie ein magischer Mantel den man um eine andere Person oder sich selber legen konnte. Je nachdem wie er gemacht wurde, verstärkte er dadurch solange gewisse Aspekte des Ziels, wie die Energie des Mantels andauerte. Als Beispiel waren drei einfache Segen angegeben. Ein Segen der Stärke, einer der Geschwindigkeit und einer der Manaregeneration. Gerade der letzte hätte mich interessiert. Hier jedoch traf ich zum ersten Mal auf ein Problem das ich nicht so früh erwartet hätte.

„Atem der Göttin Mara, erfülle mich und meine Verbündeten, auf das unsere Magie die Welt mit deinem Licht erleuchte!“

Ich las den vorgegebenen Spruch für den Segen der Manaregeneration vor, als mir plötzlich das Mana außer Kontrolle geriet und in mir auseinander stob. Sofort verlor ich 30 Leben und eine blaue Nachrichtenbox tauchte vor mir auf.

Mara hat dir, einem Ungeweihtem, ihren Segen verweigert.

„Ist das ein Scherz?“ fragte ich erst ungläubig, bis mir die Tragweite dieser Worte bewusst wurde. Es war also wahrscheinlich unmöglich höhere Heilungs sowie Segenszauber zu lernen, sofern man nicht als Priester, Paladin oder ähnlichem spielte. Nun, ich hatte sowieso nicht vor zu „spielen“ und ich hatte mit derartigen Einschränkungen bereits gerechnet. Jedoch hoffte ich das ich zumindest einen einfachen Buff hinbekommen würde, um mir dann weitere selbst zu entwickeln. Diese Hoffnung jedoch würde ich so schnell nicht aufgeben. Mit mehr Informationen ist es vielleicht möglich einen eigenen Buff zu entwickeln. Selbst wenn nicht, so blieb als alternative immer noch der letzte dunkle Gott. Sorgen machte ich mir jedoch auch über die anderen Götter, sollten sie mir ihre Unterstützung verweigern, und daran zweifelte ich nicht, würde ich vielleicht niemals die stärksten Feuer, Wasser etc. Zauber wirken können.

Nach einem kleinem Test wurde bestätigt das auch die anderen zwei Buffs nicht funktionierten und so nahm ich mir das nächste Buch vom Stapel. Es wurde viel darüber eingegangen wie die Segen einen Teil der Macht der Götter enthielten, was erklären würde wieso man mehr Kraft herausbekommt als man beim Zaubern hinein steckt. Dazu kamen noch Buffs für Physischer Schaden, Magischer Schaden und jeweilige Verteidigung. Leider funktionierten auch diese nicht, aufgrund des selben Problems.

Genauere Erklärung wie die Buffs jedoch gewirkt werden oder funktionierten fand ich jedoch zu meiner Enttäuschung nicht. Nur ein paar Namen von bekannten Priestern und Orten die die Kunst der Segen lehren würden.

Irgendwann kam die erwartete Meldung, dass ich doch bitte in der realen Welt etwas essen sollte, was ich schnell tat und mich dann in meinem Bett in der Kirche zur Ruhe legte.

Am nächsten Morgen wachte ich wie auch die letzten Tage früh auf. Diesmal jedoch ging ich sofort hinaus aus der Kirche. Das Tor war bereits offen obwohl die Sonne noch nicht aufgegangen war und ich konnte mehrere Gestalten sehen die gerade mit Bögen bewaffnet Richtung Wald gingen. Ich vermutete mal es waren Jäger die in der Dämmerung noch etwas Fleisch heranschaffen wollten. Ich nutzte also das bereits offene Tor und ging mit einem Kopfnicken zu einer der Wachen hindurch, die mich zwar etwas misstrauisch, zuckte dann aber mit den Schultern und lies mich wortlos passieren.

Am Trainingsplatz angekommen setzte ich mich in den Schneidersitz und ließ mich von meiner Wärmekugel wärmen, während ich versuchte mein Mana so wie es grob beschrieben war um meinen Körper fließen zu lassen. Schnell jedoch zeigten sich extreme Probleme bei diesem Experiment. Zum einem kostete es extrem viel Mana, und als ich es endlich geschafft hatte meinen gesamten Körper in Mana zu kleiden, war bereits einen Augenblick später mein Mana leer. Ich wurde jedoch nicht stärker, schneller oder bekam sonst irgendwelche Vorteile, alles was ich erreicht hatte war ein schwaches Leuchten.

Nachdem mein Mana sich also regeneriert hatte, suchte ich nach einer anderen Möglichkeit den beschriebenen „Mantel“ zu erstellen. Diesmal ließ ich das Mana nicht ziellos über den Körper wandern, sondern versuchte hunderte Manastränge zu bilden. Doch auch wenn kontrolliertes Mana sich langsamer verflüchtigte als rohes, konnte nach einer gewissen Anzahl meine Regeneration nicht mehr mithalten und bevor ich auch nur beide Arme eingewoben hatte, konnte meine Konzentration nicht mehr mithalten und ich verlor die Kontrolle über einen Teil meiner Fäden, wodurch diese sich verflüchtigten und ich die Stellen flicken musste, wodurch mir weitere Fäden der Kontrolle entschwanden. Schließlich musste ich auch diese Idee aufgeben.

Als dritte und vorerst letzte Idee hatte ich dann noch das Mana direkt im Körper zu manipulieren, eigentlich wollte ich es vorerst nicht wagen da ich noch nicht wusste was es für Nebenwirkungen haben könnte. Ich beschloss also erstmals mit nur einem Arm anzufangen. Ich stellte mir also vor wie sich das rohe Mana in meinen Muskeln ausbreitete um diese zu verstärken. Ich kannte die menschliche Biologie recht gut, immerhin hatte ich einige Informationen darüber gesammelt nachdem ich gelähmt wurde. In einer Zeit in der ich noch mehr tat als nur aus dem Fenster zu schauen, hatte ich zumeist eine Krankenschwester gebeten mir die Bücher umzublättern oder hatte sie mir auf einem speziellen Computer angeschaut.

Jedenfalls half es mir nun mir die einzelnen Muskelstränge vorzustellen und dort das Mana hineinzuleiten.

Als ich jedoch versuchte das Mana mit den Muskeln zu verbinden, schoss ein wahnsinniger Schmerz durch meinen Arm, der mich stark daran zweifeln lies, dass dies nur ein Spiel war. Die Rattenbisse waren schlimm, doch nun zeigte sich mir das es wahrlich nur ein paar Bisse waren und nichts im Vergleich mit echtem Schmerz. Der Arm fing an zu bluten und blähte sich ein Stückchen auf. Ich konnte sogar das knacken der Knochen hören.

Mit einem Aufschrei sank ich auf die Knie, meinen blutenden Arm haltend. Es waren hunderte kleine Risse in der Haut, durch die das Blut drang. Nur unter Aufbringung all meiner Willenskraft, konnte ich mich auf den Spruch zur Heilung der Blutung und der Lebensauffüllung konzentrieren. Der erste Versuch die Blutung zu stillen scheiterte dann auch noch kläglich, da sich die Wunden zwar schlossen aber auch sofort wieder aufgingen. Erst nachdem ich zweimal den Zauber für die Heilung gewirkt hatte und drei mal hintereinander die Blutung stillte, fing der Schmerz an langsam zu versiegen.

Zitternd und mit blassem Gesicht lag ich auf dem Boden des Übungsplatzes und schaute zu wie die Sonne langsam über den Horizont kletterte. Es dauerte noch eine Weile bis ich meine Hand wieder normal bewegen konnte und ich beschloss ein derartiges Experiment fürs erste nicht noch einmal zu versuchen. Meine Vermutung war, dass sich die Muskeln allesamt schlagartig ausgedehnt hatten, weit über das normale Limit hinaus und ich so etwas ähnliches wie eine Muskelzerrung der extra Klasse bekam. Sofern ich also nicht einen Heilzauber fand mit dem ich innere Schäden reparieren konnte, würde ich wohl fürs erste eine Körper Verstärkung mit Magie nicht weiter probieren. Jedoch zeigte mir das Experiment auch, dass der menschliche Körper hier scheinbar gleich aufgebaut ist wie in der Realität. Immerhin konnte ich schön die aufgeblähten Muskeln und Knochen sehen. Genauere Untersuchungen würde ich jedoch wohl an echten Testobjekten durchführen müssen.

„Ding“

“Wer nicht wagt der nicht gewinnt“, so sagt man zu mindest. Du hast jedoch am eigenem Leib erfahren das schief gelaufene Experimente jedoch sehr schmerzhaft enden können. Trotz des Rückschlags und der herben Konsequenzen, hast du jedoch neue Erkenntnisse gewonnen.

Statusattribut „Robustheit“ wurde erstellt

+5 Robustheit (Keine Punkte Investition in Robustheit möglich. Verringert erhatenen Schmerz je nach Stärke der Schmerzquelle.

+2 Intelligenz

+2 Weisheit

+2 Willenskraft

Für ein fehlgeschlagenes Experiment waren die Ergebnisse erstaunlich gut. Ich hätte nicht erwartet derart gut belohnt zu werden für einen Misserfolg. Ein weiteres Mal wurde ich also von der Komplexität des Systems überrascht, das scheinbar genau darauf achtet was ich für Schlüsse ziehe und was ich lerne.

Wie angekündigt kam kurz nachdem ich mich erholt hatte und die Sonne über dem Horizont stand, Ordtol zu mir. Ich hörte ihn trotz Schwert und Lederrüstung nicht kommen, bis er plötzlich über mir stand und interessiert das Blut an meinem Arm und um mich herum beobachtete.

„Was ist denn hier passiert? Geht es dir gut?“ fragte er mich besorgt.

„Alles in Ordnung. Nur ein schief gelaufenes Experiment. Zum Glück kann ich mich jedoch selbst heilen.“ erklärte ich ihm, während ich den Staub von mir abklopfte und mir die Blutflecken auf meiner Kleidung anschaute.

„Nun, ich bin zwar kein Magier aber ich kann mich nicht vorstellen, dass es gut ist was du getan hast. Vielleicht solltest du derartige Experimente in Zukunft unterlassen.“ meinte er, bevor er mir auf die Schulter klopfte und den anderen Wachen entgegen ging. Mit Ordtol waren es gerade einmal sechs.

„Sind das alle Wachen des Dorfes?“ fragte ich verwundert. Ich war mir ziemlich sicher, dass eine derartige Truppe keinen Angriff von Banditen oder Monstern abhalten könnte.

„Nein. Insgesamt sind wir acht. Zwei bleiben jedoch stets zurück um die Tore zu bewachen.“ erklärte mir Ordtol, bevor er von einer der Wachen einen Holzstab bekam, den er an mich weiter reichte.

„Der ist für dich. Es ist ein Anfänger Magier Kampfstab. Nichts großartiges daran, nur am oberen Ende ein Kristall der dir das wirken von Zaubern erleichtert.“ erklärte er mir.

„Ding“

Item „Beginner Magierstab“ erhalten.

Ein Stab aus stabilem, geradem Holz. Auf der Spitze ist ein schwacher Kristall eingefügt, der dir erlaubt einen einfachen Zauber darin für begrenzte Zeit zu speichern.

Mag. Schaden +5%

Der Stab war aus hellem Holz und oben mit einem Metallstück umschlossen, in das ein hellblauer Kristall einsetzt war. Es sah nicht toll aus aber immerhin würde ich mit dem relativ spitzem Kristall zustechen können. An der Stabilität wagte ich jedoch zu zweifeln.

„Danke sehr. Ich weiß dieses Geschenk zu schätzen.“ erklärte ich ihm.

„Nun denn. Wir haben fünf Tage um dir die Grundbegriffe des Kampfes zu erklären. Natürlich werden wir versuchen dich zu beschützen aber im Kampf kann es nun einmal immer zu Eventualitäten kommen. Also besser auf der sicheren Seite stehen.“ erklärte er mir, während er eine ältere Wache mit den ersten grauen Haaren zu uns winkte.

„Das ist Edward. Er ist neben John der einzige der im Stabkampf bewandert ist und John ist nun einmal eher dein typischer Magier der die Vorteile sich im Nahkampf zu behaupten leider nicht zu erkennen scheint.“ meinte er mit einem schmunzeln.

„Du bist also Mirado.“ meinte Edward mit einem freundlichen aber prüfenden Blick.

„Ich war früher ein Abenteurer und Wanderer. Mit der Zeit lernte ich mich mit meinem treuestem Gefährten, meinem Wanderstock, zu verteidigen. Ich kann dir keine professionellen Techniken zeigen aber dafür Techniken mit denen du überlebst. Als Magier müsste dir das ja reichen.“ erkläre er mir, woraufhin Ordtol anfing zu lachen, mir noch einmal auf die Schulter klopfte und dann zu den anderen ging.

„Nun ihr macht das schon. Der Rest von euch, steht nicht so faul herum! Geht gefälligst die übliche Routine durch!“ rief er mit lauter Stimme, woraufhin er und die anderen vier begannen Runden um den Platz zu laufen.

„Nun denn, sag Mirado, hast du schon einmal einen Stab zum Kampf benutzt?“ fragte mich Edward.

„Nun... gegen die großen Ratten neulich. Aber ansonsten nicht und auch dieser Versuch war eher zielloses herum schwingen.“ erklärte ich ihm wahrheitsgemäß.

„Naja, das hatte ich erwartet. Dann fangen wir am besten mit den Grundlagen an. Sieh her, das ist die Grundstellung, beide Hände am Stab und den Stab vor dir um jederzeit anzugreifen oder zu verteidigen.“

Die nächsten zwei Stunden erklärte er mir wie ich meine Füße platzieren sollte, den Stab zu halten habe, einen einfachen Angriff oder Block ausführe und wie ich effektiv die Länge des Stabes variieren kann, je nachdem wie ich ihn griff.

Das Problem zeigte sich in dem kleinen Übungskampf den wir am Ende veranstalteten.

Wir standen uns gegenüber, beide einen normalen Holzstab in den Händen. Als der erfahrenere griff Edward zuerst an, während ich mich hauptsächlich auf das Verteidigen konzentrierte. Doch der erste Angriff zeigte mir bereits den gewaltigen Unterschied in Erfahrung und Kontrolle.

Er schwang seinen Stab quer so das er mich von rechts in die Brust treffen würde. Doch noch während ich meinen Stab in den Weg schob um ihn zu unterbrechen, wanderte das angreifende Ende nach oben, schob meinen Stab zur Seite, so dass ich aus dem Gleichgewicht kam und meinen Stab horizontal vor mir hielt, während er sein Gewicht verlagerte und mir seinen Stab in die Seite haute. Es war nicht etwa so, dass er zu schnell für mich war oder ich seine Angriffe nicht sehen konnte. Ich hatte einfach nicht die Reaktionsgeschwindigkeit und die Erfahrung um drauf zu reagieren. So kam es also das ich mit schmerzenden Rippen, schwer atmend, auf dem Boden lag.

„Autsch.“ stieß ich aus, bevor ich mich heilte woraufhin der Schmerz versiegte und auch mein Leben wieder aufgefüllt wurde.

„Nun, ich wollte dich eigentlich nur testen ob du meinen Angriffen folgen kannst oder ob du die Orientierung verlierst und du die Augen schließt. Da du jedoch werder die Augen von mir und meinen Angriffen gelassen hast, noch auch nur einmal geblinzelt hast, wollte ich schauen was passiert wenn du getroffen wirst. Du konntest zwar nicht blocken, hast aber hervorragend deinen Körper richtig bewegt um den Einschlag ein wenig zu verringern. Das sagt mir, dass du keine Angst davor hast getroffen zu werden und den Mut den Angriffen deiner Gegner entgegenzutreten und ihnen in die Augen zu schauen. Alles was dir fehlt sind die Reflexe und die Erfahrung.“

erklärte er mir mit einem Lächeln.

„Heißt das etwa, dass wenn ich den ersten Schlag nicht versucht hätte zu blocken oder deinen Stab aus den Augen verloren hätte, du dich mehr zurückgehalten hättest?“ fragte ich erstaunt und ein klein wenig verärgert.

„Ganz genau das heißt es.“ meinte Edward mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Na dann, auf geht’s, eine weitere Runde schaffen wir ja wohl. Diesmal halte ich mich auch mehr zurück.“

Danach wurden aus „einer“ zwar drei Runden jedoch war das eher in meinem Interesse. Immerhin war der Plan mich anschließend von der Zivilisation eine Weile fern zu halten.

Die anderen Wachen waren in der selben Zeit mehrfach in einer Stunde um den Platz gejoggt, natürlich mit Waffen und Rüstung und anschließend in Krafttraining wie Liegestützen und ähnliches verfallen, bevor sie am Ende ihre Übungskämpfe in zweier Paaren austrugen. Statt echten Schwertern benutzten sie jedoch Holzwaffen.

Als sich Edward, Ordtol und die anderen Wachen endlich verabschiedeten blieb ich noch eine Weile alleine zurück auf dem Übungsplatz und ging die einzelnen Schritte noch einmal durch. Eine arme Trainingspuppe wurde zu ihrem Leidwesen zu meinem Trainingspartner auserkoren.

Als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, ging ich zurück ins Dorf, trank etwas, nahm mein übliches karges Mahl zu mir, bevor ich wieder meinem Studium der Magie widmete. Diesmal jedoch nahm ich mir gleich Bücher aus dem Stapel zum bekämpfen von Untoten. Ich hatte gehofft es würden sechs oder sieben Tage seien bis zur Jagd. Ich hatte also weniger Zeit als gehofft aber immer noch im Bereich meiner Berechnungen.

Ich las bis zum Ende des Tages zwei der fünf vorhandenen Bücher durch. Das eine war relativ dünn und erklärte die schwächen der Untoten und eine weitere Variation des Lichtbolzens. Im großen und ganzen war es jedoch nur eine Mana intensievere Version des explosiven Bolzens, der ein wenig mehr Arkanmana beinhaltete und eine große Flächenexplosion von durchschnittlich zwei Metern auf Anfängerlevel verursachte, statt nur ein einzelnes Ziel zu treffen.

Das zweite Buch jedoch war weitaus interessanter für mich. Es war ein rein theoretisches Buch über Herkunft und Beschaffenheit der Untoten.

Es gab anscheinend zwei Arten von Untoten. Die erste Art und auch die stärkere von beiden, war die von einem Totenbeschwörer animierte Leiche. Die zweite Art waren ruhelose Geister oder Untote die von der Magie des Landes oder alten Hass in Monster verwandelt wurden und so als Untote über die Welt wandern.

Der Unterschied zwischen diesen zwei war, dass der erste Typ zwar stärker war, jedoch zum einem einen Willen unterworfen war und zum anderem durchgehend Mana verbrauchte um am Leben zu bleiben.

Die „natürlichen Untoten“ jedoch zogen ihr Mana direkt aus dem Land um sie herum, wie jedes andere lebende Wesen auch. Dafür jedoch waren sie zumeist deutlich schwächer als ein durch einen Totenbeschwörer animierten Untoten.

„Nun, ich fürchte um darüber mehr zu lernen muss ich einem der „natürlichen“ Untoten begegnen und ihn genauer untersuchen. Es wundert mich, dass bisher scheinbar niemand die zwei verschiedenen Arten miteinander vermischt hatte. Vielleicht wusste aber auch einfach der Autor des Buches nichts davon. Ich hoffe es ist möglich. Nein, es ist egal. Wenn es nicht möglich ist, werde ich es möglich machen. Denn ohne dies würde mein Plan niemals funktionieren. Es gibt auch ohne das Problem des Manas schon zu viele Probleme und Eventualitäten.“ sagte ich zu niemand bestimmten, hinein in die inzwischen eingebrochene Dunkelheit.

Die letzten Tage sagten mir, dass ich in dieser Welt nur ca. 4 Stunden Schlaf, statt den ansonsten benötigten 8, die man nach einem anstrengendem Tag haben sollte. Da mein Körper auch in der Realität keinem Stress ausgesetzt war. Reichte dies wohl, also überflog ich auch noch die restlichen drei, weniger interessanten, Bücher zu den Untoten.

In einem war der Prozess zur Erstellung von heiligem Wasser beschrieben, ein anderes entpuppte sich als eine Helden Saga zur Zeit des Kampfes des Paladins gegen den Lich.

Das dritte war ebenfalls größtenteils nutzlos, jedoch enthielt es für mich möglicherweise nützliche Informationen darüber, wie ein alter Totenbeschwörer in die Berge ging um dort zum Lich zu werden. Ein paar Jahre später kam er verwandelt zurück, mit einer Armee von Untoten im Schlepptau. Wenn ich also einen Lich oder Totenbeschwörer finde, oder noch besser ihre Verstecke, Labore und Unterlagen, würde es mir einiges an Experimenten ersparen.

Jedoch ohne jegliche Kenntnisse in der hiesigen Grographie sagten mir die „Schattenberge“, die übrigends erst nach dem Tod (dem endgültigen) so genannt wurden, gar nichts. Um das Problem zu beheben nahm ich mir die Karte und das Buch zugehörige Buch in die Hand.

Der Titel war „Reiseführer für Abenteurer.“ Er beschrieb zahlreiche interessante Orte rund um Starheim, Dungeons, Wälder, Ebenen und ihre Bewohner (Monster). Das meiste waren nur die gewöhnlichen Killer Hasen oder Mutierte Füchse für die Anfänger, sowie die stärkeren Wölfe in den Wäldern um die Stadt. Was mich jedoch erfreute war, dass nicht weit von dem Dorf in dem ich mich befand ein Dungeon eingezeichnet war. Den Informationen nach war es ein Höhlennetzwerk mit verschiedenen Tieren darin. Da darin jedoch keine Schätze zu finden waren, ging das Buch nicht weiter darauf ein.

Die Karte zeigte die nähere Umgebung rund um Starheim. Sie ging nur ein Stück weiter als Mittwald, das an der nördlichsten Grenze der Karte lag. Ansonsten zeigte es acht weitere Dörfer in der Nähe von Starheim.

Irgendwann gewann die Müdigkeit und ich legte das Buch zur Seite und schlief ein.

Am nächsten Morgen, wachte ich etwas später, mit dem Aufgang der Sonne auf. Als ich noch etwas verschlafen das Licht durchs Fenster scheinen sah, fiel mir langsam wieder ein, wie ich am Abend zuvor vergessen hatte den System Wecker anzuschalten.

Mit einem Flucher stieg ich aus dem Bett, schnappte mir schnell etwas zu beißen, bevor ich bereits, mit dem Stab in der Hand, zum Trainingsplatz rannte.

Mit Müh und Not holte ich die Wachen kurz vor dem Übungsplatz noch ein. Ich wollte ja immerhin nicht gleich am zweiten Tag zu spät sein.

„Oh verschlafen?“ fragte mich Edward scherzend.

„Nur ein wenig.“ meinte ich, woraufhin er und die restlichen Wachen anfingen zu lachen.

„Wo ist Ordtol?“ fragte ich, als mir auffiel das er heute fehlte.

„Der ist heute mit Wachdienst statt Training dran. Auch unser glorreicher Anführer der stärksten acht Mann Mannschaft dieses Dorfes ist davon nicht ausgenommen.“ erklärte mir eine andere Wache mit einem Augenzwinkern.

„Ich bin sein Stellvertreter. Er hat mir bereits von dir erzählt. Du bist also unser Heiler? Naja, hoffen wir mal, dass wir dich nicht brauchen werden. Aber einen Heiler zu haben ist immer besser als ihn nicht zu haben.“ erklärte er mir. Er schien mir eine freundliche und offene Persönlichkeit zu haben. Er war ca. 35 Jahre alt und hatte bereits einen kleinen Bauch angesetzt.

„Nun, ich kann bei weitem nicht soviel wie Parlo und nur die Grundheilungszauber aber ich werde versuchen euch so gut wie möglich zu unterstützen. Bis dahin hoffe ich jedoch mich zumindest selbst verteidigen zu können.“ erklärte ich ihm.

„Glaub mir, der Junge ist auf dem besten Weg dahin. Den Mumm und den Geist hat er dazu. Angst vor Schmerzen hat er auch nicht. Alles was er braucht ist Übung und Erfahrung.“ mischte sich Edward in das Gespräch ein, woraufhin der Strellvertreter von Ordtol brummend nickte.

Als wir am Übungsplatz ankamen, lief es im großen und ganzen wie am Tag zuvor ab. Die Wachen machten erst ihr Ausdauer und Krafttraining und anschließend ihre Übungskämpfe. Edward und ich jedoch begannen gleich mit zwei kleinen Übungskämpfen. Nach dem er mich dann grün und blau geschlagen hatte, ging er dazu über mir in slow-motion die einzelnen Bewegungen zu zeigen die ich falsch gemacht hatte und jene die er benutzt hatte um meine Verteidigung zu durchbrechen, nicht das es dort viel zu durchbrechen gäbe.

Danach kämpften wir erneut. Diesmal jedoch verteidigte er nur und ich sollte versuchen seine Verteidigung zu durchbrechen. Nach zehn Minuten jedoch endete es damit, dass ich erschöpft auf meinem Stab lehnte und er lachend und provokativ um drumherum ging.

„Hey komm schon kleiner Magier. Greif mich an!“ lästerte er lachend.

Mit einem fiesem Grinsen richtete ich mich auf, schaute ihn an und sagte: „Wie du willst, dann bereite dich vor.“

Mit einem Lachen sprang er einen Schritt zurück und erwartete meinen Angriff. Mit lautem Brüllen stürmte ich wild auf ihn zu, bevor ich den Stab in die linke Hand wechselte, die rechte Hand ausstreckte und den schnellsten und einfachsten Zauber wirkte den ich kannte. Eine reine Druckwelle aus Arkanmana. Überrascht und aus dem Gleichgewicht gebracht ließ Edward seine Deckung fallen und zum ersten Mal seit Beginn des Trainings bekam auch er einen Schlag auf die Rippen, als ich direkt davor wieder die zweite Hand an den Stab nahm und kräftig zuschlug.

Zuerst dachte ich, ich hätte es übertrieben, da Edward nur schwer atmend auf dem Boden lag. Dann jedoch fing er an zu lachen und rappelte sich wieder auf. Durch seine Lederrüstung war wahrscheinlich nur wenig durchgekommen und so war es nur die Kombination aus Druckwelle und Schlag die ihn zu Boden hat gehen lassen.

„Na geht doch!“ rief er begeistert aus. „Aner ganz ehrlich, du mogelst!“

„Nicht wirklich, du hast mich als Magier angesprochen und aufgefordert dich anzugreifen.“ erwiderte ich ihm, wenn auch nicht ohne ein leichtes schmunzeln.

„Mhh, das war wohl mein Fehler. Aber ich glaube wir sollten das nutzen. Sag mir, welche Zauber beherrschst du sonnst noch die du mitten im Kampf wirken kannst?“ fragte er mich.

„Ich denke mit etwas Übung bekomme ich jede der Grund elementar Attacken hin. Momentan bin ich jedoch am besten mit Arkan und Eismagie.“ erklärte ich ihm. Dass ich in Schattenmagie bisher die meiste Übung hatte verschwieg ich ihm lieber.

„Nun, das ist schon mal nicht schlecht. Kannst du versuchen eine Windkugel abzuschießen ohne Spruch? Das wäre vielleicht neben der Druckwelle die sinnvollste Trainingswaffe. Ganz egal ob sie an Effektivität verliert.“

„Ich glaube das bekomme ich hin. Es wird aber eine Weile dauern bis ich den Manaverbrauch optimiert habe.“ erklärte ich ihm, woraufhin er erstaunt die Augen hob und mich fragte:

„Den Manaverbrauch optimieren? Junge, du bist eindeutig mehr Kampfmagier als Kampfpriester wenn du dich nach wenigen Tagen bereits mit derartigen Themen auskennst. Ich sehe in dir eindeutig mehr Potential in diese Richtung.“ erklärte er mir ernsthaft.

„Das mag vielleicht sein, aber ich habe meine Gründe.“ erklärte ich ihm, mit einem Unterton der ihm deutlich machen sollte, dass ich nicht gefragt werden wollte.

„Nun gut. Für den Anfang arbeiten wir einfach mit der Druckwelle. Wie oft kannst du sie abfeuern?“ fragte ich mich, schnell das Thema zurück führend.

„Da es ein relativ schwacher, einfacher und unkontrollierter Zauber ist benötigt er gerade einmal 10 Mana. Ich kann ihn also theoretisch 23 mal abfeuern, praktisch jedoch mehr aufgrund meiner Manaregeneration. Die Reichweite ist jedoch relativ begrenzt. Nach zwei Metern ist immerhin nur noch ein starker Luftstrom zu merken.“ erklärte ich ihm.

„Nun gut. Damit können wir arbeiten. Nun greife mich erneut an. Diesmal jedoch benutze deinen Magierstab und deine Magie.“ sagte Edward.

Nachdem ich meinen Stab ausgetauscht hatte erklärte Edward weiter.

„Ich denke nicht, dass du die Benutzungsweise eines solchen Stabes weist oder?“ fragte er mich, woraufhin ich mit einem Kopfschütteln verneinte.

„Ok, im Gegensatz zu Leuten wie mir, benutzt ihr Magier einen Stab aus einem ganz bestimmten Grund. Wahrscheinlich hast du bereits gemerkt, dass Magie am leichtesten mit den Händen gewirkt werden kann. Das liegt daran, dass in unseren Händen eine Art Mana Ausgang ist, frag mich nichts genaueres darüber. Ich bin froh wenn ich den Fackel und Lichtzauber hinbekomme. Jedenfalls könnte ihr Magier zum einem einen oder mehrere Sprüche, je nach Qualität des Kristalls, in eurem Stab speichern und durch eure Hände hindurch den Stab als Verlängerung nehmen und Magie vorne durch den Kristall wirken.“ erklärte er mir.

„Nun denn, probiere es aus.“

Ich nahm den Stab in beide Hände, stellte ihn mit dem Kristall in die Luft auf dem Boden ab und konzentrierte mich dann darauf das rohe Arkanmana durch den Stab in den Kristall zu schicken. Kaum hatte das Mana jedoch meinen Körper durch die Hände verlassen, wurde es bereits von dem Kristall angesaugt und benötigte nur noch einen kleinen geistigen Schubs, um oben aus dem Kristall als Druckwelle auszubrechen.

„Siehst du, ist doch ganz einfach, habe ich mir zumindest von John sagen lassen. Also, bereit es im Kampf auszuprobieren?“ fragte mich Edward aufgeregt. Scheinbar machte ihm das ganze ne Menge Spaß.

„Ich denke schon.“ erklärte ich.

Im nächsten Moment sprang John bereits auf mich zu. Diesmal ging der Kampf wesentlich länger. Fast 13 Minuten lang schlugen wir aufeinander ein. Wenn ich am Anfang noch versuchte einen Rhythmus aus Magie und Physischen Attacken zu finden, änderte es sich ungefähr ab der Hälfte, als ich langsam den Bogen heraus hatte und anfing seine Angriffe mit einer wohl platzieren Druckwelle zur Seite zu schieben und ihn dadurch verfehlen zu lassen oder leichter blocken zu können oder einfach nur seine Verteidigung ins Wanken brachte. Ab dem Zeitpunkt bekam er mehr und mehr Schläge selber ab. Jedoch zeigte er mir am Ende, dass er sich immer noch zurückhielt, in dem er das Tempo immer weiter steigerte, bis ich nur noch den kleinsten Teil seiner Angriffe blocken konnte, während er anfing meinen Angriffe, physisch wie magisch, auszuweichen oder sie gar ganz zu verhindern, in dem er immer wieder sein Angriffsmuster änderte.

„Nicht schlecht für den Anfang. Aber dein größtes Problem ist die Logik mit der du kämpfst. Du hast mein Kampfmuster untersucht und dich darauf angepasst. Dadurch hasst du jedoch selber ein Muster geschaffen. Gegen dumme Monster mag das eine gute Idee sein, gegen intelligente und erfahrene Gegner ist es jedoch eine fatale Schwäche. Jemand der dir übles will, könnte dem Rhythmus folgen, um dann einen entscheidenden, tödlichen Schlag durch deine Deckung zu machen. Dann wäre es bereits zu spät dein Muster zu ändern.“ erklärte er mir, während ich keuchend am Boden lag und versuchte genug Mana zusammen zu kratzen um meine einzelnen Wunden zu heilen. Er selber hatte nahezu nichts abbekommen dank seiner Rüstung.

„Im großen und ganzen sagst du mir also, dass ich mein Muster durchgehend ändern soll. Reicht es denn für den Anfang wenn ich mehrere Zauber einbringe?“ fragte ich keuchend.

„Nun, das wäre ein Anfang. Dabei kann ich dir jedoch nicht helfen. Versuche also auch mehr Finten anzuwenden. Du schlägst gerade und offensichtlich zu. In Zusammenarbeit mit deiner Magie mag das ja vielleicht gehen. Aber wehe du kämpfst gegen einen erfahrenen Kämpfer oder dir geht dein Mana aus.“ erwiderte er. „Also auf. Genug ausgeruht. Jetzt weiß ich was du mit Magie anrichtest. Jetzt zeig mal was du davon in einem Kampf ohne Mana übernehmen kannst.“

Somit begann die letzte Prügel für diesen Morgen. Ich versuchte seine Finten zu erkennen und zu kopieren. Doch zumeist durchschaute er sie vorher und ich steckte dafür einen Gegenschlag ein. Als er und die anderen Wachen mich endlich auf dem Übungsplatz zurückließen, taten mir all meine Knochen und Muskeln weh, trotz zahlreicher Heilzauber. Scheinbar war ein Anfangszauber nicht omnipotent gegen Schmerz.

Langsam ging ich zurück in mein Zimmer, wo mir plötzlich ein nerviger blau blinkender Knopf in meinem Sichtfeld auffiel. Als ich mich darauf konzentrierte, öffneten sich plötzlich mehrere blaue Info Fenster vor mir.

„Ding“

Durch deine neuen Erkenntnisse über diese Welt:

+1 Intelligenz

+1 Weisheit

Durch hartes Training und starkes Durchhaltevermögen wurde dein Körper stärker und robuster:

+3 Robustheit

+1 Stärke

+1 Agilität

+1 Willenskraft

„Nur drei Robustheit?“ war das einzigste was mir daraufhin durch den Kopf ging. Wie lange musste ich mich denn bitte verprügeln lassen um dort einen hohen Wert zu bekommen.

Nachdem ich mich ein wenig erholt hatte, begann ich weiter das Buch „Reiseführer für Abenteurer“. In der späteren Hälfte ging es darum, wie man ein Standard Zelt aufbaute, verschiedene Essbare Pflanzen in der Umgebung identifizierte, sich am besten vor Gegnern schützt und, die wohl zweifellos nützlichste Information, eine Methode mit der man sein Nachtlager für einige Stunden vor Monstern unsichtbar macht.

Es war eine Rune beschrieben, die man auf 5 Steine zeichnen sollte, die man anschließend mit Mana füllte und sie in einem gleichmäßigem Abstand um seinen Lagerplatz verteilte, jedoch maximal mit 2m Abstand dazwischen. Man bekam also einen Kreis mit einem Umfang von 10m heraus, mit einem Durchmesser von ca. 3m. Das war nicht viel, reichte jedoch um ein kleines Zelt aufzustellen. Sollte man die Steine weiter von einander entfernen, oder mehr bzw. weniger benutzen, würde der Effekt nicht eintreten.

Leider war die Funktionsweise des Zaubers nicht beschrieben, so blieb mir also erstmals nichts anderes übrig als die Rune und die Zeichnungen der nützlichen Pflanzen in mein Buch zu übernehmen.

Da ich keine weiteren Informationen über die Funktionsweise und Macht der Runen herausfinden konnte, ging ich dazu über die Bibliothek nach möglicherweise versteckten Hinweisen darauf zu untersuchen.

So durchsuchte ich die Bibliothek nocheinmal. Diesmal jedoch las ich nicht nur die Titel, sondern nahm sie alle einzeln heraus und untersuchte es etwas genauer.

Drei Stunden später räumte ich einen Stapel Bücher enttäuscht zurück ins Regal. Ich hatte jedes Buch kurz überflogen, jedoch nirgends war etwas über Runen gesagt. Scheinbar war dies eine Magie die Parlo nicht sonderlich interessierte. Dafür hatte ich noch drei weitere Bücher herausgesucht, die vielleicht interessant sein könnten.

Zwei waren aus dem Bereich der nützlichen Standard Zauber, das andere hatte ich vorher komplett übersehen und trug den Titel „Auren“. Es war unscheinbar in braunes Leder gebunden und stand mitten unter den religiösen Geschichtsbüchern.

Kaum hatte ich es aufgeschlagen um es zu überfliegen, hatte der erste Satz bereits mein Interesse geweckt.

´Jedes magische Wesen hat eine eigene Aura. Obwohl nicht vielen bekannt, kann man durch das lesen einer Aura die Richtung der Magie des besagten lesen.`

„Das war es also, wie sie misstrauisch wurden.“ erkannte ich, als ich zurück daran dachte, wie mich John und Parlo angesehen hatten, nachdem ich einen Untoten animiert hatte. Wahrscheinlich hatte dies meine Aura ein wenig verändert. Ein Glück also, dass ich die letzten Tage kaum Schattenmagie benutzt hatte, da ich nicht wusste ob sich dies auch auf meine Aura auswirken würde.

In dem Buch wurde erklärt was eine Aura ist und wie sie sich verhält. Außerdem wie man sie sehen und lesen kann. Insgesamt gab es zwei Effekte die als „Aura“ deklariert waren.

Eine Aura war an sich nur die Beeinflussung von Mana in dem ansonsten Farblosen Mana in der Luft. Jedes Objekt oder Wesen das Mana besitzt, scheint durch seine pure Existenz das anliegende natürliche Mana in der Luft zu beeinflussen. Es verkümmert sich und verändert leicht die Farbe.

Dies zu sehen, oder eher zu spüren, war anscheinend nicht schwer. Alles was es benötigte war eine starke Konzentration und Übung in der Meditation. Aufgrund der Natur der Auren, war es jedoch unmöglich normale Gegenstände oder Personen auf mehr als zwei Meter abstand zu spüren. Danach verflüchtigte sich die Veränderung bereits und selbst Meister dieses Faches, können ab drei Metern keine Spur mehr wahrnehmen. Dazu kam jedoch, dass ein stark magischer Gegenstand eine wesentlich stärkere Aura um sich herum hat. Jedoch selbst legendäre Waffen oder Magier sind auf nicht mehr als zehn Meter zu spüren. Es war also eine Fähigkeit die als relativ nutzlos angesehen war für jemanden der in den Kampf zog, aber als Alltagsfähigkeit und bei Schatzsuchern durchaus beliebt war.

Dann gab es jedoch noch solche, die eine derartige Beeinflussung umdrehen können, indem sie ein magisches Feld erschaffen das die Magie in einem Objekt oder Wesen beeinflusste. Auch dies wurde dann eine Aura genannt.

Fluchend legte ich das Buch weg. Der Funktionsweise der Auren nach, war es nur durch eine wesentlich mächtigere Magie möglich sie zu „überschreiben“. Ungewiss wie sich das vermehrte Animieren von Leichen auf meine Aura auswirken würde, blieb mir also vorerst nur mit dem schlimmsten Fall zu rechnen, dem, dass ich schon bald keine Stadt und kein Dorf mehr betreten werden könne.

Da ich jedoch, wie so oft, nichts dagegen tun konnte, beschloss ich die Sache erstmals auf sich beruhen zu lassen und stattdessen mir diese Fähigkeit anzueignen. Ich legte also die Feder vor mich auf den Boden, bevor ich meine Augen schloss und damit anfing den Manastrom in mir drin zu fühlen.

Anfangs war es schwer meine Sinne für die Magie auf außerhalb meines Körpers oder meiner gewirkten zauber zu erweitern. Doch kaum hatte ich dies endlich geschafft, da erschien bereits das nächste Problem. Meine eigene Aura. Um mich herum war ein Feld, wie ein verzerrter, farbloser  Malstrom mit hin und wieder dunklen Schlieren und Blitzen. Es war hart irgendetwas außerhalb dieses Phänomens zu spüren. Erst als bereits die Sonne bereits tief genug stand dass sie mir durch das Fenster ins Gesicht schien, schaffte ich es endlich hinter dem Feld meiner Aura, ein schwaches Glühen auszumachen.

Zufrieden und mit trockenem Hals stand ich auf und streckte meine eingeschlafenen Glieder. Es hatte lange gedauert. Aber schließlich hatte ich es wohl doch geschafft die schwache Aura meiner magischen Feder zu spüren. Da ich momentan eh nichts besseres zu tun hatte, nahm ich sie mir also und schrieb das heute gelernte in mein Buch hinein.

- Mit dem Kampftraining von heute  konnte ich mehrfache Theorien bestätigen.

1. Die Ausdauer im Kampf hängt stark von meinen Bewegungen und weniger von meinen Statuswerten ab.

2. Magie die Sprüche benötigt ist im einzeln Kampf definitiv fehl am Platz und selbstmörderisch.

3. Ich werde in Zukunft ein breiteres Angebot an Zaubern und Schlägen benötigen. Dazu muss ich zurück zu meinen Formtechniken gehen.

- Da Auren die Bevorzugte Magie und sehr wahrscheinlich die Taten durch ein verstecktes Attribut wie „Bekanntheit“ oder „Ehrlosigkeit“ anzeigen muss ich einen Weg finden dies zu umgehen. Ich habe also entweder die Wahl mit ausreichend guten Taten die schlechteren Taten zu überdecken, einen Weg zu finden die Aura zu verstecken oder einfach damit zu leben. Für den Anfang werde ich mit Möglichkeit zwei und drei gehen, da Nr. 1 mir als zu mühselig und nicht zielführend erscheint.

Nachdem ich alle Informationen und die Herangehensweise an das Entdecken der Aura aufgeschrieben hatte, ging ich dazu über das nächste Buch aus dem Bereich der nützlichen Standardzauber zu lesen. Dieses hatte mich besonders wegen einer zwar anscheinend ziemlich schweren aber bestimmt nützlichen Methode interessiert. Im Buch nannten sie diese „Erdformen“. Ich persönlich hätte es wohl nicht anders genannt, denn genau das war es was sie tat. Mit ihr konnte man mit Hilfe von Arkan und Erdmana lockere bis feste Erde, aber keinen Stein, in einem kleinen Radius um sich herum frei bewegen, formen und festigen.

Das Buch bestand aus insgesamt zwei Zaubern. Einer Erweiterung von Levitation und dem Erdformen. Die Erweiterung der Levitation umfasste eine Methode, mit der man statt das ganze Objekt zu umschließen und anzuheben, eine sinnbildliche „Hand“ formte und mit dieser dann Objekte griff. Natürlich war es letztendlich nur eine Astralprojektion, jedoch ermöglichte einem eine dem Zauberer bekannte Form eine höhere Kontrolle als die Kontrolle mit seinem Geiste allein. Mit einem Schmunzeln übersprang ich dieses Kapitel nach kurzem durchlesen. Für mich war mein Geist in den letzten Jahren zu meiner mächtigsten Waffe geworden, warum sollte ich nun auf Hände zurückgreifen um etwas zu formen, wenn es auch mit meinem Geist gehen würde?

Das zweite Kapitel umfasste dann die Manipulation der Erde mit Hilfe dieser Hand. Es war genau beschrieben, wie man das Mana in die Erde leiten sollte, um sich dann vorzustellen, wie man mit seinen Händen die Erde in die gewünschte Form leitete. Ein Versuch an dem erdigen Boden in der Kirche zeigte jedoch sofort, dass sie vergessen hatten das größte Problem zu benennen. Kaum versuchte ich mit meinem Mana die Erde zu beeinflussen, fing an sich mein Mana in der Erde auszubreiten und zu verschwinden. Es war als würde Strom auf die Erde treffen und geerdet werden.

Ich hatte kaum mehr als einen kleinen Hügel ausgehoben, bevor meine Mana Reserven den Boden erreichten. Ich stand also erstmals auf und beschloss fürs erste mal eine kleine Tour durch das Dorf zu machen. Ich brauchte immerhin noch ein paar Materialien bevor ich mich in die Wildnis begeben konnte.

In meinem Buch hatte ich folgendes Vermerkt:

- Ein Rucksack (Möglichst stabil und groß)

- Ein Wasserbehälter (Was auch immer sie dafür haben. Wahrscheinlich ein Trinkschlauch oder eine Flasche)

- Regenfester Mantel

- Messer

- Nahrungsvorräte

Wahrscheinlich würde noch etwas hinzukommen und eigentlich hätte ich gerne noch viel mehr. Ohne Geld war jedoch auch das bereits eine große Herausforderung.

Auf meinem kleinen Rundgang entdeckte ich genau zwei Häuser die davor einen, nun leeren, Stand aufgebaut hatten. Der eine hieß „Reparatur und Flickarbeiten Fhol“ und der andere „Alltagsgegenstände Abrams“. Der erste schien dem Schild nach eine Mischung aus Schmiede und Schneiderei zu sein. Zumindest fand ich neben dem Haus eine sehr kleine Schmiede, bestehend aus einer kleinen Esse, einem kleinem Amboss und ein paar Hämmern. Vielm mehr als Reparaturen konnte ich hier wohl nicht erwarten.

Der andere schien genau das zu sein was der Name sagte. Mehr würde ich jedoch wohl zu einer vernünftigeren Zeit herausfinden müssen.

Ansonsten fand ich in dem Dorf nichts weiter von Interesse. Nur die außergewöhnlich großen Kornspeicher für ein derart kleines Dorf. Aber wahrscheinlich exportierten sie dieses nach Starheim.

Nichts weiter anzuschauen, ging ich also zurück zur Kirche, als mir plötzlich John aus seinem Fenster zu mir rief.

„Mirado, komm doch mal bitte mal kurz her mein Junge.“

„Oh, Guten Abend John. Was gibt es?“ fragte ich, während ich mich auf sein Fenster zubewegte, wo er gerade dahinter nach etwas zu wühlen schien.

„Hier, das ist für dich.“ sagte er, während er mir ein altes Buch hinhielt. „Da du ja mit auf die Monsterjagd gehen sollst, dachte ich mir, dass es vielleicht gut wäre wenn du dich vorher ein wenig informierst. Dieses Buch wurde von dem selben alten Kauz geschrieben von dem dein Ring ist. Es enthält alle relevanten Informationen über die Monster in der Umgebung.“ erklärte er mir und drückte mir den ledrigen Einband in die Hand.

„Danke sehr. Ich werde es gut zu nutzen wissen um bestmöglich vorbereitet zu sein, so dass niemand zu schaden kommen muss.“ erwiderte ich, bevor ich mich höflich verabschiedete und zurück in meinen Raum ging. Dort legte ich es erstmals zur Seite und ging weiter meiner Formübung der Erde nach. Ich glaub ich wusste nun warum man eine astrale Hand benutzen sollte. Es war nicht nur wegen der einfacheren Kontrolle, sondern auch um dem Mana eine feste Form zu geben, so dass es sich nicht verteilte.

Ich verbrachte also noch bin tief in die Nacht hinein damit, einen Ersatz für die doch relativ unpraktische Hand zu formen. Schließlich landete ich wieder bei den einfach zu formenden und bereits bekannten Fäden. Ich formte im Geist ein 3D Koordinatengitter, mit mir als Zentrum. Danach untergliederte ich die Erde in die dadurch entstandenen Würfel, bevor ich mit kleinen Manawellen die Erde darin auflockerte und zwischen die Koordinaten bewegte. Es war jedoch extrem anstrengend und erforderte hohe Konzentration, wodurch ich nur wenige Zentimeter gleichzeitig bearbeiten konnte. Ich schob also auch das erst einmal für den nächsten Tag auf und ging schlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich wieder pünktlich auf und nachdem ich zuerst etwas gegessen hatte, ging ich danach erstmal meine Kleider waschen. In den wenigen Tagen die ich nun schon hier war, hatten sie stark gelitten und waren bereits mehr braun als sonst irgendetwas.

Als die Sonne gerade ihre ersten Strahlen über den Horizont streckte, kam ich am Übungsplatz an. Ich stellte also erst einmal meinen Stab zur Seite und begann dann wieder mit den Versuchen die Erde nach meinen Wünschen zu formen. Ich bin mir zwar sicher, dass es mit der Hand schneller gegangen wäre, egal ob mit einer Arkanen oder der echten, ich die Übung jedoch bestimmt gut brauchen könnte. Hauptsächlich war es eine Sache der Konzentration. Nachdem ich die Schritte zum Bewegen der Erde erst einmal gelernt hatte und immer weniger Konzentration dafür benötigte, weitete ich den Radius indem ich versuchte die Erde zu kontrollieren aus. Es war ein langsamer und mühsamer Prozess und bis die Wachen kamen hatte ich mein Mana erschöpft und trotzdem nur wenig bis nichts erreicht.

Das Training selber war dann wie auch schon die letzten Tage über. Diesmal jedoch lehrte mich Edward mehr Finten und arbeitete mit mir an meiner Verteidigung. Da ich gestern ganz vergessen hatte mit den restlichen Zaubern zu üben, blieb es erst einmal bei der Druckwelle im Bereich der Magie. Obwohl die Schläge die ich einstecken musste weniger wurden, zeugte sich einmal mehr, dass mein einfacher Heilzauber Wunden schließen kann, aber nicht jeden Schmerz betäubt. Nach welcher Regel das funktionierte wusste ich jedoch nicht.

„Mirado, es ist beeindruckend wie schnell du dazu lernst. Ich verstehe immer noch nicht warum du ein Priester werden möchtest.“ sagte Edward am Ende des Trainings kopfschüttelnd zu mir.

„Ich sagte doch bereits. Ich habe meine Gründe.“ erwiderte ich, während ich den Staub von meiner inzwischen erdbraunen Kleidung klopfte.

„Und, darf ich diese Gründe erfahren?“ fragte Ordtol plötzlich von hinten. Heute war er wieder beim Training dabei gewesen, dafür hatten zwei andere Wachen gefehlt.

„Hah! In Ordnung, ich möchte die Welt bereisen und die Menschen und andere intelligente Wesen zusammenbringen. Ich möchte sehen wie sie im Angesicht der Gefahr reagieren und ob die Herzen der Bewohner dieser Welt, sowie die der Wanderer, bereit sind Eigennutz zu vergessen um für das gemeinsame Wohl zu kämpfen. Ich möchte testen und mit meinen eigenen Augen sehen, ob die Götter gut daran getan haben uns zu unterstützen und zu leiten.“ erklärte ich ihnen mit einem Seufzen.

Verdutzt schauten mich Ordtol und Edward an. Ihren Gesichter konnte ich die Überraschung ansehen, was auch immer sie als Antwort erwartet hatten, diese war es nicht. Fast schon war ich neugierig, wie sie schauen würden wenn ich ihnen auch noch meine gewählte Methode offenbaren würde.

„Mhh, das ist ein seltsames Ziel. Aber Parlo sagte mir einst, dass er in dir einen alten Verrat spüren kann. Ich hoffe also für dich das du auf deiner Suche fündig wirst und dir die Menschen dich überzeugen können. Nur... ich hoffe, dass du auf deiner Suche nicht Grenzen überschreitest die man nicht betreten sollte.“ antwortete Ordtol mir nach einer Weile mit ernster Miene, bevor er sich umdrehte und davon ging.

„Nun, dass hatte ich nicht erwartet. Aber gut, ich mag deinen Grund vielleicht nicht nachvollziehen können, immerhin ginge das ja auch als Magier, aber ich werde nicht weiter fragen.“ meinte Edward nur mit einem Schulterzucken.

„Danke sehr. Bevor du gehst, könntest du mir vielleicht sagen wo ich etwas Geld verdienen könnte. Ich brauche einen Rucksack, ein Messer, etwas Nahrung, einen Wasserbehälter und einen regenfesten Mantel.“ listete ich ihm auf, als er sich gerade umdrehte um den anderen hinterher zu gehen.

„Nun, momentan gibt es relativ wenig zu tun. Die Ernte dauert noch ne Weile, kranke gibt es auch keine und unsere Händler brauchen auch keine Hilfe die du bereitstellen könntest. Aber falls das alles ist was du brauchst, dann kann ich mit Ordtol reden. Wenn du mit uns auf die Monsterjagd gehst kann er dir bestimmt das Standardgepäck einer Wache geben. Darin enthalten ist genau das was du willst und zusätzlich noch eine kleine Karte der Umgebung und etwas Zunder zum Feuer machen. Diese Pakete haben wir sowieso in Massen. Letztes Jahr kam hier mal eine Truppe unseres Fürsten durchs, keine Ahnung wie der heißt übrigens. Jedenfalls haben sie hier in der Nähe ein starkes Monster bekämpft und erschlagen, bevor sie wieder durch unser Dorf zurückkamen. Damals hatten sie ihre Verpflegung mit Waffen, Rüstungen und dem Gepäck ihrer Gefallenen bezahlt. Immerhin war auch ihr Kommandant gefallen.“

„Das wäre sehr hilfreich. Kannst du mit den Rucksack vielleicht schon am Tag vorher geben? Dann kann ich ihn passend vorbereiten für die Jagd.“

„Nun ja, das schon. Aber es ist weniger ein Rucksack als eine Tasche. Falls dich das nicht stört dann gerne.“ erklärte er.

Danach verabschiedete er sich von mir, bevor er zurück ins Dorf ging, und ich noch auf dem Trainingsplatz zurückblieb um Wind, Feuer, Eis und Blitz schnell und stumm zaubern zu lernen.

Der Einfachkeit halber fing ich mit Wind an. Der Wind Zauber war ähnlich wie die Druckwelle, anfangs nicht mehr als Windmana auf den Gegner geschleudert, wodurch ein Windstoß entstand. Um dies hinzubekommen brauchte ich nur wenige Versuche. Danach verstärkte ich diesen, indem ich den Wind zuerst in einer Kugel mit Hilfe von Arkanmana verdichtete, bevor ich ihn gezielt freiließ. Dabei bemerkte ich auch, dass der Radius in dem ich mein Mana frei kontrollieren konnte, genau dem Radius entsprach, indem ich auch Auren spüren konnte.

Diese betrug momentan ca. 0,5m. Also nicht besonders viel, jedoch konnte ich damit auch auf der Handfläche die Kugel formen und sie dann nach hinten freilassen. Dies könnte mit genug Training vielleicht als Not Ausweichmöglichkeit dienen.

Den Windball, wie ich ihn fantasievoll genannt hatte, konnte ich natürlich auch schmeißen oder mit weiter Benutzung von Arkanmana mit höherer Geschwindigkeit abfeuern. Der Schaden war jedoch sehr gering. Von der Windklinge des Zaubers war er noch weit entfernt.

Danach ging ich an den Feuerzauber. Unter Anwendung des Wissens das ich von „Fackel“ hatte, gelang es mir sehr schnell eine Art Flammenwerfer aus meiner Hand zu machen. Die Manakosten waren jedoch wesentlich höher als für den Feuerbolzen, mit ganzen 50 Mana die Sekunde. Die Nützlichkeit war jedoch nur schwer zu leugnen. Zum einem erzeugte es einen Sichtschutz und zum anderem war es ein mächtiger Kurzstrecken Flächenangriff.

Der zweite Nachteil war jedoch, dass die Flamme direkt 3-4cm vor meiner Hand entstand, und ich mir damit eine starke Verbrennung einholte. Dabei bemerkte ich auch, dass Verbrennungen scheinbar nicht durch den einfachen Heilzauber behoben werden. Mein Leben wurde zwar aufgefüllt, die Verbrennung blieb jedoch und auch der Schmerz wurde nur eingedämmt.

Ich schrieb mir also erst einmal auf wie die zwei gelernten Zauber funktionierten, bevor ich dazu überging den gelernten aber unbenutzbaren Schutzschildzauber mit dem Flammenzauber zu verbinden.

Diesmal ließ ich um meine Hand herum Fäden aus Wasser und Arkanmana entstehen und wob diese zu einer Art Handschuh. Dies wiederholte ich immer und immer wieder, eine halbe Stunde lang, bis ich mit der dichte des Handschuhs und der Zaubergeschwindigkeit von unter einer halben Sekunde zufrieden war, bevor ich damit erneut den Flammenzauber wirkte. Zum Glück funktionierte meine Idee, und eine Hand wurde von den Flammen geschützt. Die Manakosten stiegen jedoch damit von 50 auf 70 an.

Da mich die ersten drei Zauber länger gedauert hatten als ich es erwartet hatte, verließ ich den Trainingsplatz erst einmal, als eine Systemmeldung, mit der Information dass ich hungrig wäre, auftauchte. Nicht als ob ich meinen knurrenden Magen nicht selber bemerkt hätte. Das Hungergefühl war in dieser Welt so echt wie es der Schmerz war. Auch wenn ich den Schmerz inzwischen auf ca. 50% eingestuft hatte.

Nachdem ich etwas gegessen und getrunken hatte, ging ich als allererstes in die Bibliothek und suchte nach weiteren Heilzaubern. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt danach weiter zu suchen, jedoch hatte mir die Erfahrung gezeigt, dass ich mit einem einfachem „Lebens Auffüller“ wohl nicht weit kommen würde.

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Ich musste tatsächlich nicht lange danach suchen. In einer Zaubersammlung für Priester Anwärter, fand ich neben den bereits bekannten zwei und dem Lichtbolzen, auch noch einen Zauber für Entgiftung, Verbrennungen, aufheben niedriger Statuseffekte wie einer einfachen Paralyse und letztendlich einen einfachen Erholungszauber, der Muskelstress verringerte.

Dazu kam noch ein Zauber gegen einfache Krankheiten.

Die passenden Sprüche dafür waren jedoch auf Deutsch, und nicht auf Elbisch, und damit wesentlich länger und schwerer im Kampf zu zaubern.

Für Entgiftung: (40 Mana)

„Macht des Lichts, läutere das Gift in diesem Körper, auf das sein Lebenslicht erneut erstrahle!“

Für Verbrennungen: (40 Mana)

„Macht des Lichts, dringe ein in die verbrannten Stellen, entferne das schlechte und schaffe gutes!“

Für niedere Statuseffekte: (60 Mana)

„Götter die ihr die Welt einst formtet, stellt mit eurer Macht durch mich den alten Zustand wieder her!“

Interessant fand ich, dass ich diesen Zauber wirken konnte, obwohl ich auf keinen Gott geweiht war. Vielleicht reichte es für manche Zauber mit Göttern involviert auch aus, wenn man kein alzu schlechtes Verhältnis mit ihnen hatte.

Für den Erholungszauber: (50 Mana)

„Möge die Magie der Heilung und der Macht den Körper von Anstrengung und Leid erlösen!“

Interessant fand ich hier die Tatsache, dass nicht nur Lichtmagie angerufen wurde, sondern auch offensichtlich Arkanmagie dazukam. Meine Theorie war also, dass diese Zauber von verschiedenen Leuten erfunden wurden.

Für einfache Krankheiten:

„Heilige Mara, dein Diener bittet dich um deinen Segen, um gegen diese Krankheit zu bestehen und ihre Macht zu bekämpfen!“

Unnötig zu erwähnen, dass dieser Zauber ohne eine Weihe explizit auf Mara keine Wirkung hatte.

Nachdem ich die Zauber allesamt einmal ausprobiert und abgeschrieben hatte, ging ich wieder hinaus auf den Trainingsplatz. Es war erst kurz nach Mittag, also hatte ich noch eine menge Zeit für die restlichen Zauber.

Die einfachen Zauber hatte ich jedoch durch. Schatten wollte ich momentan nicht anwenden, Licht wäre nutzlos gegen ein Wesen das nicht untot, astral oder sonst irgendwie seltsam war. Blieb also nur noch Blitz, da alle anderen Zauber von dan an aus Masse bestanden und damit auch einen kurzen Levitationszauber benötigten.

Dank der Übung mit den vorherigen Zaubern war der Blitzzauber nicht sehr schwer. Anfangs hatte ich das Problem, dass die Funken wild durch die Gegend flogen und auch mich gerne mal trafen. Dies regelte ich jedoch über zwei Varianten.

1. Richtiges Timing. Wenn ich es mit dem richtigen Timing durch einen Stab oder durch die Hand wirkte, konnte ich damit den Gegner direkt Treffen und einen Schlag damit verstärken.

2. Durch das mitschicken eines konzentrierten Strangs Arkanmanas, gelang es mir die Elektrizität damit gut 2m weit zielgerichtet zu schießen. Damit war es bisher mit der schnellste Angriff, jedoch verlor er mit zunehmender Reichweite auch stark an Kraft.

Nachdem dies erledigt und in meinem Buch eingetragen war, blieben also nur noch die Masse Zauber.

Ich fing also mit dem Eiszauber an, den ich bereits am häufigsten von den verbliebenen gewirkt hatte. Das Eis zu formen war nicht schwer, dafür kannte ich den Prozess bereits gut genug. Jedoch benötigte ich ohne Spruch allein bereits beide verfügbaren Manakanäle für die Formung das beschwören des Wassers und das Formen zu Eis mit Hilfe von Arkanmana.

Die nächsten Stunden versuchte ich also den schnell schmelzenden Eisklumpen mit dem kleinem Rest Arkanmana, dass ich auch ohne einen Kanal zum Manaherz benutzen konnte, den Eisbolzen zum schweben zu bringen, da er ansonsten nur auf meiner Hand lag und damit aller bestens geworfen werden konnte.

Da ich jedoch im werfen nicht besonders gut war, musste ich wohl doch wieder auf Levitation und Arkanmana zum Abschuss zurückgreifen. Denn der Versuch den Bolzen mit Arkanmana auf einen Trainingsdummy zu schleudern funktionierte zwar, jedoch verletzte ich mir dabei auch meine Hand und musste erst die Blutung stillen. Dies würde im Kampf einen gefährlichen Moment der Schwäche darstellen, zumal ich mit einer blutenden Hand meinen Stab nicht fest halten konnte und damit meine Verteidigung eingeschränkt war.

Am späten Mittag, hatte ich den Levitationszauber dann endlich soweit auseinander genommen und vereinfacht, dass es mir gelang den Eisbolzen über meiner Hand schweben zu lassen. Jetzt kam jedoch das nächste Problem. Wie schoss ich ihn jetzt ab?

Die schwere Lösung für ein einfaches Problem viel mir dabei sofort ein. Alles was ich brauchen würde, wäre ein weiterer Zugang zu meinem Manaherz. Ich setzt mich also mit dem Rücken zu einem Trainingsdummy auf den Boden und sammelte mich, bevor ich in mich hineinfühlte und dort das Manaherz ertastete. Danach wirkte ich zwei Wärmekugeln, um mich vor dem aufkommenden Wind zu schützen und gleichzeitig beide Zugänge zu blockieren. Denn obwohl die Lichtkugel auch ohne Manakanal gewirkt werden konnte, so brauchte die Wärmekugel bereits einen um stabil zu bleiben.

Nachdem ich sicher war, dass ich nun keine Zauber mit einer komplizierteren Struktur oder höherem Manaverbrauch mehr wirken konnte, begann ich gewaltsam an meinem Manaherz, mit all meinem Willen zu ziehen und das Mana außerhalb in einer Kugel zu sammeln.

Dachte ich vorhin noch der Schmerz wäre nur 50% der echten Welt, hätte ich nun meinen können er wäre bei 200%. Es war ein Gefühl als würde man mir alle Innereien auf einmal ausreißen, nur um sie zu heilen und von vorne zu beginnen. Erschrocken ließ ich sofort den Druck los, woraufhin der Schmerz verschwand.

Es hatte mich all meine Willenskraft gekostet um das Mana herauszuziehen und alles was ich dafür bekam war ein instabiler Manaball der sich sofort verflüchtigte und ein gewaltiger Schmerz. Bevor ich also weitermachte zauberte ich einen Zauber der Erholung und versuchte meine außer Kontrolle geratene Atmung wieder zu beruhigen. Ein paar Minuten später saß ich Schweiß überströmt auf dem Platz und überlegte wie ich es sonst angehen könnte. Es war klar, dass ich diesen Zugang brauchte. Die Frage war nur wie ich ihn bekam ohne dabei verrückt zu werden, jedenfalls nicht noch mehr als ich es schon war.

Erneut beschwor ich die zweite Wärmekugel und fühlte in mich hinein. Diesmal jedoch begann ich nicht einfach sinnlos zu ziehen. Bisher hatte ich mir mein Manaherz als eine kleine Kugel vorgestellt. Fast nur ein Punkt. Jetzt vergrößerte ich dieses Bild in meiner Vorstellung und sammelte das Mana an der Außenwand an einem Punkt. Eigentlich wollte ich eine Spitze formen und damit versuchen die Hülle einfach zu durchstoßen, jedoch erwies sich jeder Formansatz in dem wilden Strudel als unmöglich. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als schwung zu holen und das gesammelte Mana möglichst konzentriert auf die Außenwand schmettern lassen, während ich gleichzeitig von außen daran zog. Wieder durchfuhr mich ein unglaublicher Schmerz. Wesentlich schlimmer als der letzte. Das letzte was ich hörte und sah bevor die Welt um mich herum schwarz wurde, war ein lautes Krachen und ein helles Licht, als der Manaball vor mir hell aufleuchtete und dann verdunkelte.

„Ding“

Aufgrund des großen geistrigen Stresses bist du Ohnmächtig geworden und wurdest automatisch ausgeloggt.

Vorraussichtliche Zeit Ohnmächtig ohne äußere Einflüsse: 15 Stunden Spielzeit 5 Stunden Echtzeit

Danach wachte ich bewegungslos wie immer in meiner Kapsel auf. Ich war schweißgebadet und neben mir veranstalteten mehrere Geräte ein ganzes Piepskonzert. Nicht verwunderlich also, das wenige Sekunden später ein Arzt hereingestürmt kam um mich zu untersuchen.

Nachdem ich ihn endlich davon überzeugt hatte das es mir gut ging und nur etwas im Spiel schief gegangen war, atmete er erleichtert aus, immerhin wurde für mich gut bezahlt, und wollte wieder gehen, als ich ihn noch einmal zurückrief.

„Entschuldigen sie bitte, aber können sie vielleicht Herrn Schmid kontaktieren? Ich hätte etwas mit ihm zu besprechen.“ fragte ich ihn.

„Aber sicher doch. Auch ich würde ihn gerne zu diesem Zwischenfall befragen.“ meinte er, bevor sich die automatische Tür hinter ihm schloss und ich allein und bewegungslos in der Kapsel zurückblieb. Zumindest war der Glasdeckel automatisch aufgegangen und ich konnte die Landschaft draußen beobachten. Es war zwar nichts neues aber immerhin besser als gar nichts.

Drei Stunden später, in der Zwischenzeit habe ich meinen allzeit gehassten Medikamentenrfaß bekommen, öffnete sich die Tür erneut und Klaus kam herein.

„Ich hörte du wolltest mich sprechen?“ fragte er lächelnd. „Da es wohl das erste Mal ist, dass du nach mir gefragt hast bin ich dierekt hergekommen. Außerdem haben die Messinstrumente gezeigt, dass du wegen der Schmerzgrenze aus dem Spiel geflogen bist. Wie hast du das geschafft?“

„Dacht ich es mir doch. Naja egal. Ich habe versucht mit Gewalt einen weiteren Zugang zum Manaherz zu öffnen. Ich glaube es ist mir gelungen. Jedoch bin ich direkt danach von dem verursachtem Schmerz ohnmächtig geworden.“ erklärte ich ihm kurz und knapp.

„Oh, dass ist in der Tat seltsam. Ich habe mir neulich die Freiheit genommen und geschaut wo du gestartet bist, keine Angst ich habe es an niemanden weiter gegeben. Auch nicht an meine Tochter. Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass du in einem kleinen Dorf gestartet bist und versuchst Priester zu werden. Leider habe ich nicht die Zeit dir öfter zuzuschauen, sonst wüsste ich vielleicht was dieser blöde Programmierer so dämlich gegrinst hat. Jedenfalls fehlen dir scheinbar mehrere Informationen die andere Spieler durch das Internet oder in den normalen Anfangsstädten erhalten. Zum einem ist Magier oder Priester eine sehr selten gespielte Klasse. Von den gut 1 Millionen Spielern die wir momentan haben, sind nur gut 30000 von ihnen in der Magie bewandert. Das sind gerade einmal 30%. Der Rest sind Krieger, Schützen, Bestienzähmer und Crafting Klassen.

Davon jedoch benutzen ca. 98% System unterstützte Magie und für höhere Magie eher Sprüche als Stumme Magie. Das heißt wir bleiben gerade einmal mit 600 weiteren Spielern die die Magie auf die Art und Weiße benutzen wie du. Davon hat jedoch kein einziger jemals versucht was du getan hast. Ich kann dir damit also nicht sagen was die KI dafür als Ergebnis sieht. Was ich dir jedoch sagen kann, ist wie die anderen Magie lernen.

In einer Stadt gehst du in der Regel zur entsprechenden Gilde. Dort bewirbst du dich für einen Job. Nachdem du ein paar Quests für sie erledigt hast, wirst du in der Regel aufgenommen und bekommst einen der Grundjobs wie: Krieger, Schütze, Magier, Priester, Bestienzähmer, Barde und so weiter.

Danach lernst du automatisch ein paar Skills. Alle weiteren lernst du über Questbelohnungen, Skillbücher, die man einfach aktivieren muss und beim Erreichen bestimmter Level. Je nachdem wie du dich verhältst, kämpfst und mit der Welt interagierst, bekommst du im Normalfall dann auf Stufe 20 deinen ersten automatischen Jobwechsel. Diese sind dann spezifischer. Ein z.B. böser Krieger könnte zum Schattenkrieger werden. Auf Stufe 100 wird es dann noch einmal separater und dort gibt es bereits mehrere 100 tausend Möglichkeiten. Nun, so lernen eben andere Spieler die das Spiel normal spielen ihre Skills. Es wäre wohl einfach zu langweilig für den normalen Spieler wenn man stundenlang Bücher wälzen müsste. Zweifellos ist deine Methode jedoch die mit mehr Potenzial und wird dich wohl bis an die Spitze der Pyramide bringen.“

„Heißt das, dass wenn ich in einer Stadt gestartet hätte ich festgesetzte Skills gelernt hätte?“ fragte ich ein wenig verwirrt.

„Ja. Genau das heißt es.“

„Nun, dann ist ja gut, dass ich es nicht getan habe.“ sagte ich lachend.

„Ich denke es passt mehr zu dir. Jedenfalls zurück zu dem Manaherz Zugang. Wie du es genannt hast. Allgemein heißt es einfach nur Innere Manaquelle. Ich finde deinen Begriff jedoch schöner. Sollte ich vielleicht ins Spiel so einführen.

Jedenfalls bekommt man in der Regel als Magier die zweite Manaquelle auf Stufe 20 freigeschaltet und dann die nächste auf Stufe 50. Also mit steigendem Level. Ich weiß nicht ob du dies auch bekommst, jedenfalls ist dies der normale Weg. Wenn dir also tatsächlich gelungen ist was du versucht hast, wirst du abgesehen vom Manaverbrauch und der Level Anforderungen theoretisch in der Lage sein Stufe 50 Zauber zu wirken oder eben mehrere gleichzeitig.“

„Moment mal, Level Anforderungen? Heißt das, dass wenn Zauber fehlschlagen es nicht an den Göttern liegt sondern am Level?“ fragte ich verwirrt.

„Ah, das hast du also auch schon entdeckt. Nun, damit liegst du falsch. Die meisten Zauber die sich auf die Götter berufen, wie z.B. Heilzauber höher als der 1. Ordnung, sind nur mit einer entsprechenden Klasse wirksam. Dies wurde eingeführt um allmächtige Magier-hybriden zu vermeiden. Die Level Anforderung existiert nur für frühzeitig erlernte Klassenzauber. Ansonsten wird es vom Manaverbrauch geregelt. Aber so genau kenne ich mich mit dem Magiesystem nicht aus. Das ist eine andere Abteilung und größtenteils unter Kontrolle der KI.“

„Mhh, ok verstehe. Gibt es noch etwas das ich wissen sollte?“

„Nun, meine Tochter Sophie fragt ob sie dich vielleicht...“

„Nein!“ unterbrach ich ihn. „Ich möchte sie hier nicht sehen. Noch nicht. Wenn ich ihr in Infinity begegne dann sei es so. Aber nicht solange ich hier ans Bett gefesselt bin.“ erwiderte ich barsch.

„Ich verstehe. Ich werde es ihr ausrichten. Ich glaube den Rest findest du alleine raus. Wenn du also keine weiteren Fragen hast verabschiede ich mich dann erst einmal wieder.“

„Drei noch. Die erste ist, was ist das Ziel von Infinity?“

„Oh, es gibt keins. Die KI generiert durchgehend neue Quests. Das einzige Ziel ist es also seine Träume zu verwirklichen. Wenn du ein Imperium gründen willst, tu es, wenn du die Welt vernichten willst, versuch es, wenn du ein Gott werden willst, dann gib dein Bestes um dein Ziel zu erreichen.“

„Verstehe, die zweite Frage ist: Ist es egal welchen Weg ich gehe? Ist es egal wenn ich einen dunklen Weg gehe den man vielleicht als unmenschlich betrachten kann?“

Ein paar Sekunden lang musterte mich Klaus mit zusammengekniffenen Augen, während er versuchte in meinen Augen noch mehr zu lesen. Dann schließlich seufzte er und antwortete mir:

„Es ist egal. Ich sagte ja bereits. Das Ziel von Infinity ist deine Träume zu verwirklichen. Was auch immer du eben tun willst. Es gibt zahlreiche PKer, Räuber oder sonst irgendwelche Zwielichtigen Spieler. Ich bitte dich nur, habe Spaß was auch immer du tust. Immerhin ist es deine neue Welt.“

„Danke sehr. Die letzte Frage ist, ob es möglich ist mich so an die Maschine anzuschließen, dass ich nicht immer für das widerliche Fraß aus Infinity heraus muss.“

„Theoretisch ist das möglich. Der leitende Arzt hat es auch schon einmal vorgeschlagen und auch bei uns in der Firma würde man gerne die Langzeitauswirkungen von Infinity untersuchen. Wenn du damit einverstanden bist kann man das also machen. Jedoch ist es immer noch erforderlich das du jede Woche ein paar Stunden heraus kommst. Ich denke wir könnten es nächste Woche einbauen. Aber bist du dir sicher, dass du das willst? Es ist kein leichter Schritt immerhin.“

Nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, dass ich lieber gar nicht mehr in diese Welt zurückkommen würde, verabschiedete er sich endlich und lies mich allein zurück, wo ich die letzten Minuten wartete, bevor ich mich wieder einloggte.

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(A/N: Ja, ich hab keine Lust mehr dauernd im Kopf zu behalten wie grade die Zeit in der RW ist. 2 zu 1 fand ich vom Format her zu wenig und 4 zu 1 war zu viel. Stellt euch mal vor ihr müst Arbeiten, seid 10 Stunden weg, und im Spiel sind fast 2 Tage vergangen. Damit gewinnt ihr keinen Gilden krieg und generell habt ihr ne menge Probleme in einer VR.

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Als ich mich wieder einloggte, sah ich vor mir in einem kleinen Kästchen in der Dunkelheit die letzten Minuten des Countdowns ablaufen, bevor es endlich wieder hell wurde und ich in das besorgte Gesicht von John schaute.

Mehrere Dings kündigten Systemmeldungen an, bevor ich jedoch danach schauen konnte, schnippst John mit seinen Finger vor meinen Augen und Ohren, woraufhin er lächelte und eine Entwarnung an die drum herumstehenden Wachen weitergab.

„Junge, sag schon, was ist passiert? Edward kam grade panisch zu mir gerannt und sagte du wärst auf dem Übungsplatz gelegen und nicht aufgewacht. Die Wachen sagten daraufhin, dass du auch nicht durch das Tor gekommen wärst. Und dann deine Aura, sie wirkt... seltsam.“ sprudelte es aus ihm raus.

„Uhh, langsam bitte.“ antwortete ich ihm. Ich hatte ein Gefühl des Hungers, meine Knochen taten mir weh und mir war ein wenig Übel. Dazu kam noch, dass mein Manabalken komplett leer war und sich nicht zu füllen schien.

„Ich hatte gestern versucht einen Eisbolzen ohne Spruch zu wirken, da wir dies für unser Training brauchen würden.“ fing ich an, woraufhin John mit einem lauten Brüllen Edward zu sich holte, der  ein wenig verwirrt dreinschaute.

„Du hast dem Jungen aufgetragen einen Eisbolzen ohne Spruch zu zaubern? Verdammt nochmal, es gibt einen Grund warum man die Sprüche benutzt. Es ist nicht möglich für einen Anfänger die einzelnen Prozesse zu kontrollieren, zu mischen und schon gar nicht das nötige Mana dafür zu liefern!“ schimpfte er ihn an.

„Kein Wunder dass, sich der Kerl überarbeitet hat!“

„Nein, so war das nicht. Lass mich bitte ausreden.“ unterbrach ich sein Geschimpfe. Edward hatte damit immerhin relativ wenig zu tun.

„Ich hatte Arkan, Wind und Feuer erfolgreich hinbekommen. Als ich jedoch zu Eis überging, bemerkte ich, dass mir dafür meine Zugänge zum Manaherz nicht ausreichten. Also versuchte ich einen dritten zu erschaffen.“

„Moment mal, mit Manaherz meinst du die innere Manaquelle oder? Bist du denn Wahnsinnig, man kann nicht einfach so mal einen 3. Zugang erschaffen nur weil man es will. Das du bereits zwei hast ist ja schon seltsam aber drei!? Mein armes altes Herz!“ schimpfte er.

Ich öffnete in der Zeit meine Systemmeldungen und während John gerade erklärte was mit „Zugang“ und „Manaquelle“ gemeint war, las ich sie mir durch.

Die meisten würden dich wohl für wahnsinnig halten. Doch der Grat zwischen Wahnsinn und Genie ist nur sehr schmal. Mit Verstand und Willenskraft hast du versucht einen weiteren Zugang zu deinem Manaherz zu schaffen. Die ist dir auch unter den Kosten zahlreicher Risse in deiner Schutzhülle um das Manaherz gelungen.

+1 Manaherz Zugang

Durch die zahlreichen Risse in deinem Manaherz ist es dir nicht möglich Mana effizient zu speichern bis diese geflickt wurden.

+5 Intelligenz

+5 Weisheit

+7 Robutheit

+3 Willenskraft

+1 Vitalität

Effekt „Riss im Manaherz“ erhalten.

Du bist nicht in der Lage Mana zu speichern bis die Risse geflickt sind.

„Shit!“ entwich es mir, woraufhin John seine Erklärung abbrach und mich fragend ansah.

„Was ist los Junge?“ fragte er mich besorgt.

„Es scheint so als ob ich momentan nicht in der Lage bin Mana zu speichern.“ erklärte ich, in der Hoffnung er könne etwas dagegen tun.

Stattdessen aber verlor sein Gesicht alle Farbe und er schaute mich mitleidsvoll an.

„Tut mir leid. Davon habe ich noch nie gehört. Aber das erklärt deine seltsame Aura. Es ist als würde aus dir ständig Mana herausfließen. Ich kann dir nur empfehlen, warte bis Parlo wieder da ist. Vielleicht erledigt es sich ja von alleine, wenn nicht kann er bestimmt etwas dagegen tun.“

Mit einem Seufzer stand ich auf, schnappte mir meinen Stab der neben mir lag. Und verabschiedete mich von ihnen.

„Nun, tut mir Leid Edward. Ich glaube ich muss das Training heute ausfallen lassen. Wenn alles gut läuft bin ich Morgen wieder dabei. Dann zeige ich dir meinen Fortschritt den ich mit meinen Zaubern hatte.“ damit drehte ich ihnen den Rücken zu und ging zurück zum Dorf. Ich konnte nur hoffen das ich eine Lösung für mein Problem fand. Sonst würden sich all meine Pläne verschieben.

Hinter mir hörte ich noch wie Ordtol meinen Namen rief, jedoch von Edward gesagt bekam, ich könne heute nicht trainieren, wäre Morgen jedoch wieder voll einsatzfähig, woraufhin irgendjemand, wahrscheinlich John, laut grunzte.

Zurück in der Kirche nahm ich zuerst eine Mahlzeit ein, bevor ich mich aufs Bett setzte und in mein Manaherz hineinfühlte.

Statt der üblichen Kugel mit dem Wirbelsturm darin, fand ich nun ein Netzwerk von Rissen, durch das immer wieder Mana in die Mitte gesaugt wurde, jedoch auch genauso schnell wieder daraus verschwand. Dafür spürte ich nun zum ersten Mal den Mittelpunkt im Manaherz. Es fühlte sich an wie ein mächtiger, hell leuchtender Punkt, der das Mana aus der Umgebung anzog. Sofort fühlte ich mich zurück an die Ratten erinnert. Die Seele die ich ihn sie hineingezwungen hatte, fühlte sich damals ähnlich wie dieses an.

´Heißt das etwa, dass es die Seele ist die das Mana im Manaherz sammelt? Wenn ja, dann was ist die Hülle darum herum?

Wenn ich davon ausgehe, dass bei einem Tod das Manaherz zerbricht und die Seele dadurch freigesetzt wird, wird es logisch warum meine Zombies Mana brauchten um die Seele an Ort und stelle zu halten. Wenn ich jetzt noch in Betracht ziehe, dass normale Untote einen dunklen Ersatz an Stelle der Seele haben, dann kann ich wohl davon ausgehen, dass diese Untote ein falsches Manaherz bekamen. Natürliche Untote hingegen haben wohl eine falsche Seele und werden werden vom Land mit Magie gespeist. Wenn ich also ein falsches Manaherz erschaffen kann, und darein eine Seele setzte, wäre es mir dann möglich ewig lebende Untote zu erschaffen?`

Meine Gedanken liefen auf Hochturen. Mein eigenes Problem hatte ich schon fast vergessen, wenn ich an die Möglichkeiten dachte die ich durch die dadurch gewonnenen Erkenntnisse bekam. Schließlich eilte ich in die Bibliothek und suchte noch einmal alles durch. Kein einziges Buch schien sich jedoch weiter mit der Seele zu beschäftigen. Einmal war eine Theorie erwähnt, dass die Seelen ein Geschenk der Götter wären. Hilfreich oder glaubwürdig erschien mir das jedoch nicht. Scheinbar musste ich auch in einer Fantasiewelt noch Lüge, Fanatismus und Wahrheit auseinander halten. Es viel einem jedoch an Hand des Schreibstils wesentlich einfacher.

Da in den Büchern keine Tipps zu finden waren, ging ich zurück in mein Zimmer und setzte mich dort auf mein Bett, wo ich meine verbliebenen Möglichkeiten durchging.

Ich hatte bereits bewiesen das Schattenmagie die Seele beeinflussen kann. Vielleicht würde es mir also gelingen damit auch mein Manaherz zu flicken. Der Nachteil daran war jedoch, dass ich nicht wusste wie sich dies auf meine Aura auswirken würde. Momentan war sie wesentlich kleiner als im Normalfall, wild und formlos. Man konnte absolut nichts darin lesen. Wie dies jedoch danach sein würde war ungewiss.

Die zweite Möglichkeit war dann noch Lichtmagie. Immerhin konnte ich mit einem Lichtbolzen ja scheinbar das falsche Manaherz eines Untoten zerstören, bzw. ihre falsche Seele. Ich beschloss also es erst einmal damit zu versuchen. Ich war noch nicht bereit das Dorf zu verlassen und ich brauchte das Training. Wenn ich kein Mana mehr hatte würde ich zwar wahrscheinlich weiterhin trainiert werden, jedoch nicht mit zur Monsterjagd kommen, immerhin war ich dann kein Heiler mehr.

Ich hatte mein Leben lang nicht genäht oder gestrickt. Jedoch hatte ich inzwischen genug Erfahrung mit dem verweben von magischen Fäden und auch verschiedene Techniken aus Büchern gelernt. Ich war mir also sicher dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Das Problem war, dass mir das Mana fehlte um diese Fäden zu erstellen.

Mein erster Schritt war also, das Mana, dass von der Seele angezogen wurde, zu ergreifen und zu sammeln. Es brauchte eine menge Konzentration um eine anständige Menge zusammen zu bekommen und wäre außerhalb der Meditation wohl nicht möglich. Ich packte es jedoch 20 von 310 Mana und begann damit den ersten Riss zu schließen. Ich fing mit dem kleinsten von mehreren hundert an.

Nach einer Weile jedoch zeigte sich, dass mein Mana leer war und der Faden gerade so nicht ausreichte. Ich musste also von vorne anfangen und diesmal mit mehr Mana. Eine Stunde nachdem ich angefangen hatte, schaffte ich es endlich den Riss zu verschließen. Doch kaum widmete ich mich dem nächsten, löste sich der Faden des ersten Risses auf und das Mana lief erneut heraus.

Es war zum Haare ausreißen. Aber eigentlich hätte ich es erwarten müssen. Vielleicht war ich ein wenig euphorisch auf Grund meiner Entdeckung.

Mit der in Jahrelangen still liegen geschulten Geduld, ging ich jedoch ein weiteres Mal daran. Dieses mal jedoch sammelte ich noch mehr Mana und als der Riss verschlossen war, führte ich einen sehr dicken Faden zur Seele in der Mitte hin.

Mit Spannung ließ ich die Konzentration von dem Faden abweichen und beobachtete ihn. Er flackerte ein wenig, dann jedoch zog der Faden der mit der Seele verbunden war einen kleinen Teil des direkt angezogenen Manas heran und stabilisierte ihn. Erleichtert atmete ich aus, bevor ich mich an den nächsten machte.

Durch den letzten Faden eine Idee bekommen, sammelte ich diesmal nur wenig Mana, und errichtete einen dicken Faden direkt auf der Seele, bevor ich zum nächsten Riss ging. Diesmal jedoch zog ich das Mana direkt durch den Faden wodurch der Prozess beschleunigt wurde.

Danach jedoch ging ich nicht zurück zur Seele, sondern ging weiter zum nächsten Riss. So konnte ich abhängig von der Größe bis zu 10 Risse mit einem Faden erstellen. Dazu vernetzte ich diese dann auch noch untereinander, so dass der Energiefluss stabiler wurde, so gering er auch sein mag, würde die benötigte Energie immerhin von meiner Manaregeneration abgezogen werden.

Es war bereits tiefe Nacht, als ich endlich an dem neuen Zugang ankam, um den herum die meisten und größten Risse waren. Da das Manaherz nicht wirklich drei dimensional war, kann man keine genaue Position oder Größe bestimmen, es war nur eher ein Gefühl. Jedenfalls nahm ich mir erneut einen Faden und ging auch dieses Netzwerk aus Rissen an.

Diesmal jedoch musste ich extra aufpassen wo ich die Fäden an den Rändern befestigte, immerhin durfte ich ja den Zugang nicht zumachen. Wie gesagt, es ist schwer das Manaherz zu beschreiben, da es nun einmal nicht drei dimensional ist.

Nachdem ich endlich auch den letzten Riss vernäht hatte, viel mir auf wie das Mana sich wieder langsam aufbaute. Doch trotz aller Bemühungen entwich es immer noch aus einzelnen Rissen und Fehlern in meinen Flicken. Gerade an den anfänglichen wo ich noch nicht so viel Übung hatte. Ich verbrachte also noch einmal zwei Stunden damit die Fehler größtenteils zu beheben und die Energieverteilung zu maximieren, wodurch ich den Verbrauch ein wenig verringerte.

Am Ende War es gegen drei Uhr Morgens, als ich endlich fertig war. Meine Mana Regeneration hatte durch die Fäden und die verbliebenen Löcher jedoch um 11 Punkte die Minute abgenommen. Den Großteil glich mein Ring aus, jedoch hatte sich meine Manaregeneration dadurch mehr als halbiert. Von 21,22 auf 10,22 die Minute.

„Ding“

Effekt „Riss im Manaherz“ gelöst.

Durch Kreativität und Geduld hast du eine schwere Bürde von dir genommen. Leider konntest du nicht alles wieder in seinen Zustand herstellen. Vielleicht wird jedoch die Zeit eine Lösung finden.

+1 Intelligenz

+1 Weisheit

Müde winkte ich das Fenster weg und legte mich hin, jedoch nicht bevor ich nicht den Wecker auf 7 Uhr gestellt hatte.

Am nächsten Morgen wachte ich immer noch müde auf, jedoch zumindest hatte ich keinen Debuff. Ich nahm mir also meinen Stab, eine karge Mahlzeit und ging zum Trainingsplatz. Da ich diesmal etwas später aufgestanden war, war es bereits hell als ich dort ankam und die Wachen versammelten sich gerade.

„Ah Mirado, schön das du da bist, konntest du dein Problem beheben?“ begrüßte mich Edward sogleich freundlich, während Ordtol mich fragend ansah.

„Ja, entschuldigt das ich Gestern einfach gegangen bin. Ich habe jedoch mit etwas Kreativität eine Notlösung gefunden. Nur meine Manaregeneration hat ein wenig darunter gelitten.“ erklärte ich ihnen.

„Ich versteh zwar nichts davon, aber wenn du sagst das es in Ordnung ist dann glaub ich dir das einfach mal. Können wir dann heute wieder trainieren? Wir haben immerhin nur noch heute und Morgen. Am Mittag geht es dann bereits los.“ sagte Edward, während Ordtol zurück zu den anderen Wachen ging.

Nach dem ich ihm einmal meine Luft, Blitz und Feuermagie gezeigt hatte, gingen wir dann zu unseren Übungskämpfen über, jedoch ohne Feuer, da der Manaverbrauch und die Verletzungsgefahr zu hoch waren.

Da ich noch ein wenig Müde war, steckte ich am Anfang mehrere Schläge ein, bis ich einen Erholungszauber auf mich wirkte, der dass ganze ein wenig ausglich. Es zeigte mir jedoch wieder einmal, dass Ausdauer und Geistesschärfe durchaus eine Rolle spielen in dieser Welt. Ich fragte mich nur, wie diejenigen spielen die diese Welt als Spiel betrachten.

Nachdem dem Erholungszauber ging es dann wesentlich besser, was bewies das ich körperlichen Erschöpfung damit entgegen wirken konnte, und die Erfahrung der letzten paar Tage machte sich bemerkbar. Je weiter wir uns dem Ende näherten umso mehr Treffer bekam Edward ab und umso weniger wurde ich getroffen. Ich betäubte ihn immer wieder kurzzeitig mit Stromschlägen oder warf ihn im richtigen Moment aus dem Gleichgewicht um dann einen Schlag zu landen oder etwas Distanz aufzubauen.

Am Ende der Trainingseinheit, blieb ich wieder auf dem Platz zurück. Nun wollte ich wissen ob mein teilweise fehlgeschlagenes Experiment die Kosten wert war. Ich konzentrierte mich und beschwor stumm einen Eisbolzen. Soweit so schön. Dann atmete ich noch einmal tief ein und aus, ließ ihn schweben und zog durch den neuen Manakanal Arkanmana mit dem ich ihn letztendlich nach vorne katapultierte, wo er 3 Meter weiter in den Trainingsdummy einschlug.

Danach war es nur noch eine Sache von wenigen Minuten um das selbe Ergebnis mit einer Wasserkugel, sehr ineffektiv übrigens (ähnlich wie die Windkugel) und einem Erdbolzen zu erreichen.

Die Wasserkugel war letztendlich nur ein Schritt weniger als der Eisbolzen und die Erdkugel war nur schwerer zu formen, dafür musste ich die Temperatur nicht ändern.

Danach ging ich wieder zu meinem alten Experiment mit meinem Eisbolzen zurück, dem effektiven Verändern der Form. Mit all meiner neuen Übung war es wesentlich einfacher und noch in der Entstehung konnte ich die Form zu einem gewissen Grad verändern. Ich machte also Eis- und Erdbolzen glatt und formte es wie eine Pistolenkugel. Dadurch erhöhte ich die Geschwindigkeit und die Durchschlagskraft ein wenig.

Ersteinmal zufrieden ging ich zurück zur Kirche, wo ich mich den Rest des Tages damit beschäftigte das Monsterbuch von John auswendig zu lernen.

Scheinbar gab es hier in der Gegend eine menge wilde Wölfe. Wie es sich jedoch für eine Monsterwelt gehörte, vermehrten diese sich scheinbar sehr schnell und waren dazu noch sehr aggressiv.

Sogar die Hasen hatten ein großes Horn auf der Stirn und waren als Monster gekennzeichnet.

Ein paar giftige Riesenschlangen und aggresieve Bären waren ebenfalls hineingemischt.

Dazu gab es natürlich noch noch tiefer im Wald, dort wo es fast immer dämmrig ist, Monsterfledermäuse.

Von all diesen Monstern waren detailliert Schwachstellen und Verhaltensmuster dokumentiert, und Wege wie man sie am besten auszuschalten hatte.

Gefährlicher und interessanter fand ich jedoch die Information über einen Sumpf etwas weiter weg. Dort drinnen soll ein Eingang zu dem Höhlennetzwerk hier rund herum sein. Genau genommen zu einer darein gebauten Krypta in der es sogar ein paar niedere Untote geben soll. Das Problem war, dass in dem Sumpf davor mehrere giftige und Krankheit übertragende Kreaturen lebten, wie z.B. große Echsen, Ratten und sogar ein paar überdimensionale Insekten. Es war also ein Ort den ich auf jeden Fall besuchen und vermeiden sollte.

Danach ging ich dazu über meinen Flickenteppich in meinem Manaherz noch ein wenig zu verbessern. Ich verband lose Enden der Fäden miteinander um einen Energieverlust darüber zu verringern, stopfte weitere Minirisse. Doch Obwohl am Ende nur noch minimal erkennbare Energieverluste durch die Flicken zu erkennen waren, konnte ich den Manaverbrauch auf gerade einmal 9 Mana die Minute verringern. Ich hatte also immerhin mit den zuletzt bekommenen Attributen 12,65 Mana die Minute.

Meine Aura betreffend erwies sich meine Furcht jedoch als berechtigt, wo vorher dunkle Schlieren in dem farblosen Strudel waren, wurden diese nun von einem Netzwerk aus hellen Fäden übertrumpft. Es war also gut das ich keine Schattenmagie verwendet hatte. Die Frage die blieb, war jedoch die, was dies für einen Effekt auf meine Zauber haben würde. Da es jedoch bereits dunkel war konnte ich heute nicht mehr auf den Trainingsplatz. Ich loggte mich also aus um etwas zu essen und ging dann im Spiel zu Bett um etwas geistigen Schlaf nach zu holen.

Am nächsten Morgen ging ich der üblichen Routine nach, bis ich am Übungsplatz ankam. Dort jedoch widmete ich mich heute erneut dem Formen der Erde. Nach wenigen Minuten höchster Konzentration bekam ich dann eine neue Systemmeldung.

„Ding“

]Neuer Skill „Konzentration“ (Passiv) erhalten.

Durch Stundenlange Meditation und Konzentration zur Magie, fällt es dir nun immer leichter dich auf die anstrengenden Verzweigungen der Magie zu konzentrieren. Dies lässt sich jedoch auch auf alle Aspekte des Lebens übertragen.

Ich hatte zwar vorher bereits den Effekt meines Trainings gespürt. Wo es mir jedoch vorher schwer viel eine neue Formel anzugehen während die alte noch im Kopf war, konnte ich dies nun plötzlich ohne größere Probleme angehen. Es war als ob die alte Struktur der Magie in meinem Kopf gespeichert wurde und jederzeit abrufbereit war. Nicht wie im Normalfall, wo die magischen Fäden ihre Form verloren sobald ich kurzzeitig nicht an sie dachte. Damit weitete sich das Gebiet, dass ich gleichzeitig bearbeiten konnte schlagartig auf fast die doppelte Fläche aus, etwa ¼ m³. Wenn ich ein Gebiet geformt hatte konnte ich natürlich sofort zum nächsten Übergehen, während das alte dann seine Form behielt.

Ich experimentierte noch gerade damit herum und glättete ein paar Löcher als Ordtol mit den anderen ankam. Die NPC's hatten zwar keine Uhren, jedoch folgten sie ihren Tagesabläufen äußerst strikt. Es war also nicht überraschend, dass sie fast immer gleichzeitig zur selben Zeit hier ankamen.

„Oh, bist du jetzt unter die Erdmagier gegangen?“ fragte er mich scherzend.

„Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber nein. Es ist nur ein äußerst praktischer Zauber den ich ein wenig für mich abgeändert habe. Das Kampfpotenzial ist momentan relativ gering, jedoch sind die Manakosten ebenfalls klein mit durchschnittlich 30 Mana die Minute.“

„Nun, mit der Zahl kann ich gar nichts anfangen. Parlo sagte mir einst, dass ihr Wanderer eure Lebenskraft und Manafülle in Zahlen ausdrücken könnte, ich kann das jedenfalls nicht. Ich bin zufrieden wenn ich weiß wie viel ich noch habe.

Aber du sagtest verändert? In wie fern hast du es verändert? Ich kenne dieses Zauber von John. Er hat etwas ähnliches Benutzt um den Boden für mein Haus zu verdichten.“

„Das ist eine interessante Methode den Zauber zu verwenden. In dem Buch in dem ich ihn fand, stand jedoch etwas davon, dass ich eine arkane Hand benutzen sollte um die Erde zu formen. Da ich jedoch diese Vereinfachung der Vorstellung nicht benötige, erstelle ich hingegen ein Gitternetzwerk zwischen dem ich die Erde frei verteile und bewege. Zusätzlich ich ziehe ich manchmal Levitation heran um Erde anzuheben. Dies ist zwar etwas langsamer und mühseliger als mit der Hand, dafür jedoch auch wesentlich genauer. Zumal ich es momentan sowieso als Training für zukünftige Projekte ansehe die wahrscheinlich wesentlich schwerer ausfallen werden.“

„Ding“

Für die erfolgreiche Erstellung einer bisher unbekannten Variation eines Zaubers und das Erklären dessen:

+1 Weisheit

„Ähm,... ok. Freut mich für dich. Äh, du weist, dass heute das letzte Training vor der Monsterjagd ist? Ich werde euch also am Ende zuschauen um zu sehen ob du dich dafür qualifiziert hast.“ lenkte er offensichtlich vom Thema ab.

Ich nahm also mal an, dass er von Magie wirklich nicht viel verstand. Ich hingegen konnte nicht verstehen wie man, sogar als NPC, in einer derartigen Welt leben konnte und sich NICHT dafür interessieren konnte. Das System war jedoch seltsamer Weise damit zufrieden und hatte mich sogar belohnt.

„Ding“

Quest erhalten:

Überzeuge den Anführer der Wachen von Mittwald Ordtol davon, dass du für die Monsterjagd geeignet bist.

Bedingung: Stelle deine Fähigkeiten unter Beweis.

´Na wenn das alles ist, dann reicht ja wahrscheinlich bereits die Tatsache das ich heilen kann aus. Aber immer besser auf Nummer sicher gehen. Zumal ich die letzte Übungsstunde bestimmt gebrauchen kann.` überlegte ich stumm, während ich mir das Questfenster vor mir anschaute.

„Aber sicher doch. Auf geht’s Mirado. Zeigen wir ihm was du drauf hast.“ rief mir Markus von hinten her zu. Er hatte bereits seinen Stab in der Hand und deutete damit auf meinen Magierstab. Da wir ihn nur zum Kampf mit Magie benutzten, nahm ich also an, dass er von Anfang an alles zeigen wollte.

„In Ordnung. Müssen wir irgendetwas besonderes beachten dabei?“

„Nein, im Gegenteil. Versucht mich am besten ganz zu ignorieren.“ meinte Ordtol mit einem Schulterzucken.

„Mhh, ok. Dann bin ich bereit.“

„Sehr gut! Hah!“ mit einem lauten Schrei stürzte sich Edward direkt auf mich, während Ordtol etwas Abstand einnahm und uns vom Rand aus zuschaute.

Nach dem erstem vertikalem Schlag, den ich nur in letzter Sekunde abblockte, ging er dazu über den Stab auf meine linke Seite zu drehen. Jedoch verriet ein vorgestellter Fuß und die Gewichtsverlagerung darauf, dass er im nächsten Moment die Distanz verringerte und einen Stoß mit dem Stab versuchte.

Ich richtete den Stab nach unten auf den Boden und sprang zurück, während ich gleichzeitig einen starken Luftstoß produzierte der Edward Sand in die Augen trieb und mich zusätzlich nocheinmal beschleunigte. Nachdem ich seiner Attacke damit ausgewichen war ging ich direkt dazu über ihn mit Schlägen und Finten zu bombardieren, die er jedoch alle erfolgreich blockte, bis ich plötzlich nur noch eine Hand am Stab hatte. Zu spät bemerkte er dies und anstatt auszuweichen blockte er den Schlag, bevor ich ihm die andere Hand auf die Brust drückte und einen Elektroschlag durch ihn fahren lies.

Während er noch zusammenzuckte, packte ich den Stab wieder mit beiden Händen und schwang ihn auf seine Füße, wodurch er hilflos zu Boden viel. Zumindest sollte er. Im letzten Moment stütze er sich auf dem Stab ab, drehte sich selber um ihn und brachte ihn damit zwischen mich und ihn, wo er kurz zu Atem kam bevor der Kampf weiter ging.

So in etwa ging der Kampf noch eine Weile weiter, und wir beide bekamen ein paar üble Schläge ab, bevor unsere Ausdauer aufs Trockene lief und wir schwer atmend die Stäbe zur Seite legten und wortlos beschlossen eine Pause einzulegen.

„Möge die Magie der Heilung und der Macht den Körper von Anstrengung und Leid erlösen! Aurast!“ zauberte ich sobald mein Mana sich erholt hatte.

Ein schwaches Leuchten erfüllte einen Radius von ungefähr 2m, woraufhin der Schmerz aus meinen Knochen und Muskeln verschwand und sich mein Atem stabilisierte.

Es war nur ein Experiment. Aber scheinbar war das Wort Aurast tatsächlich mit dem Wort Aura verwand und ermöglichte zumindest begrenzt die Flächenwirkung eines Zaubers. Die Manakosten stiegen jedoch ebenfalls auf das doppelte an.

„Oho, ich bin beeindruckt Mirado. Ich war allein schon mit der gekonnten Darbietung deines Heilzaubers vor ein paar Tagen geneigt dich mitzunehmen. Die Geschwindigkeit mit der du jedoch dein aktuelles Niveau erreicht hast finde ich beeindruckend. Du kämpfst als hättest du Wochen statt Tage trainiert und das ganz ohne den Klassensegen eines Gottes. Unser Edward hier ist nun bei weitem kein Meister des Stabkampfes, als Anfänger kann man ihn jedoch auch nicht gerade bezeichnen. Und dann allein der letzte Zauber. Er scheint Müdigkeit zu nehmen nicht wahr?“

Begeistert klatschte Ordtol vom Rande aus Beifall. Ich hatte gar nicht bemerkt das auch die anderen vier sich dazugesellt hatten. Auch sie klatschten nun und riefen mir Beglückwünschungen zu.

„Ding“

Quest wurde aktualisiert

Du hast es erfolgreich geschafft Ordtol von deinen Fähigkeiten zu beeindrucken.

+50 Erfahrung

+ Vertrauen von Ordtol und den Wachen

Du hast erfolgreich das Training der Wachen von Mittwald abgeschlossen.

+50 Erfahrung

„Nun denn Mirado, sieht so aus als wärst du dabei. Nicht als das wir auf einen Heiler verzichten wollen würden. Diese verdammten Wölfe jagen zu meist in Rudeln und ohne Verletzungen sind sie nahezu nicht zu killen. Wenn der Heiler sich dann noch selbst verteidigen kann ist das umso besser.“

Stolz haute mir Ordtol auf die Schulter, als wäre er es gewesen der sich hat verprügeln lassen.

„Nadann. Ich würde sagen da wir mit dir eine gerade Zahl haben. Was haltet ihr davon ein drei gegen drei zu veranstalten? Tut mir leid Marco aber dir ist es nicht gestattet den Bogen zu benutzen. Wir haben vielleicht einen Heiler aber wir müssen ja nicht unnötig Verletzte erzeugen. Edward, du kennst Mirados Kampfstil am besten. Ihr zwei seid also schon mal in einem Team. Dazu kommt dann noch Marco um es auszugleichen. Ihr anderen drei bildet das andere Team. Vergesst nicht, dies ist eine Übung um Mirado das Gefühl eines Gruppenkampfes zu geben. Ich stelle den Schiedsrichter.“ rief er laut aus, woraufhin die Wachen freudig ihr Wachen schnappten und sich die anderen drei auf der anderen Seite des Schlachtfeldes zusammen fanden.

Edward tauschte in der Zwischenzeit seinen Stab gegen ein Schwert und ein Schild aus. Scheinbar war der Stab nicht seine beliebteste Waffe.

„Mirado, du bleibst hinten und gibst uns Feuerunterstützung. Benutze ruhig deine Eis- oder Erdbolzen. Pass aber auf das du niemanden zu sehr verletzt. Ansonsten konzentriere dich darauf uns zu heilen. Wenn wir auf längere Ausdauer spielen werden wir auch mit kleineren Nummern mit einem Heiler stets gewinnen.“ erklärte mir Edward. Nicht das ich es gebraucht hätte. Ich hatte früher immerhin oft den Heiler in der Gruppe gespielt.

„Ok, aber können wir noch einen Moment warten? Mein Mana hat sich noch nicht ganz regeneriert.“ erklärte ich schnell, als Ordtol bereits die Hand heben wollte um das Duell zu beginnen.

„Oh, natürlich. Tut mir Leid, das hatte ich nicht bedacht. In Ordnung, wie lange braucht das in Etwa?“

„Etwa 13 Minuten. Wenn ihr also so lange warten könntet damit ich meine vollen Fähigkeiten einsetzen kann wäre ich euch dankbar.“

Mit einem Seufzer lies Ordtol den Arm wieder fallen und rief laut:

„Ihr müsst wohl noch ein paar Minuten warten. Unser Magier hier hat anscheinend ein kleines Manaproblem hier.“ woraufhin lautes Gelächter von den Wachen auf der anderen Seite des Platzes kam.

„Nun gut, dann warten wir eben. Solange können wir ja an unserer Taktik feilen.“ meinte Edward.

„Marco, du kämpfst wahrscheinlich mit Kurzschwert und Dolch oder? Dann haben wir mich mit Schwert und Schild als Verteidiger und Euch zwei als Angreifer. Machen wir es also einfach. Ihr zwei sondern gemeinsam einen Gegner ab und nehmt ihn raus. Mirado du benutzt dafür deine Magie, am besten einen Eisbolzen. Marco du passt auf, dass du nicht von hinten getroffen wirst und helfe ihm. Ich halte solange die anderen zwei auf.

Danach Mirado, heilst du mich. Ich werde nicht stark verletzt werden, immerhin benutzen wir Übungsschwerter, jedoch werden wir vom Schiedsrichter raus genommen wenn er meint wir hätten mit echten Schwertern eine tödliche Menge Schaden oder zu viele kritische Treffer erlitten. Darum heilst du mich um diesen Wert zu resetten. Danach konzentrieren wir uns zu dritt auf die anderen zwei. Verstanden?“

Nachdem wir noch ein wenig an unserer Taktik gefeilt hatten und die Gegner scheinbar das selbe Taten, waren die 13 Minuten auch bereits um und Ordtol hob einmal mehr die Hand.

„Los!“ brüllte er, und die zwei Teams rannten auf einander zu. Marco und Edward waren vorne, während ich mit etwa zwei Meter Abstand folgte.

Zuerst blockte Edward zwei der Wachen indem er den einem mit seinem Schild rammte, wodurch beide Schild an Schild zum Stehen kamen und der dritten Wache den Weg versperrten, bevor Marco  die andere Wache Angriff und mit einem diagonalem Schlag dazu zwang zu blocken, bevor ich ihn mit einem schwach geführtem Blitz dazu zwang zur Seite zu springen. Da ich ihn nur mit halber Ladung geschossen hatte, besaß er nur gut ein drittel der Effektivität und hätte ihn nur ein wenig geschockt. Dafür sparte ich 20 Mana und da die Wache wie erwartet ausgewichen war sobald ich meinen Stab auf sie richtete, mit der offensichtlichen Absicht einen Zauber zu wirken, hatte ich mein Ziel erreicht.

Danach verwickelte Marco ihn in einen Zweikampf. Da er einen sehr aggressiven Kampfstil hatte und zusätzlich von einem Heiler, mir, unterstützt wurde, blieb der anderen Wache nichts anderes übrig als relativ Defensiv zu wechseln. Der Moment in dem sie jedoch den Schob vors Gesicht hob um einen vertikal geführten Schlag abzublocken, war der Moment, indem ich den Stab auf sie richtete und einen starken Eisbolzen abfeuerte. Um einen Eisbolzen so stark wie mit einem Spruch abzufeuern benötigte ich normalerweise 40 Mana. Da ich jedoch ein wenig Spielraum hatte wie viel ich hinein investierte, benutzte ich diesmal 50 Mana, das Maximum was ich einen Spruch verstärken kann ist + ¼ der Stärke, war dieser Eisbolzen wesentlich stärker. Zu spät bemerkte die Wache die Gefahr und alles was sie noch tun konnte war das Schild auf Kollisionskurs mit dem Bolzen zu bringen, bevor er traf.

Mit einem lauten Scheppern traf der Bolzen und lies vom Schild Splitter weg fliegen, bevor die Wache nach hinten umkippte. Mit einem Handzeichen und einem lauten Pfeifen bedeutete Ordtol das die am Boden liegende wache disqualifiziert wäre, weshalb ich mich direkt Edward zuwendete.

„Aer Narudur!“

„Möge die Magie der Heilung und der Macht den Körper von Anstrengung und Leid erlösen!“

So schnell ich konnte zauberte ich einen Erholung- und einen Heilzauber auf ihn, bevor ich um die zwei kämpfenden Zweierteams drumherum rannte und einem von hinten einen Blitz in den Rücken jagte, woraufhin dieser schrie, zuckte und von Marco niedergeschlagen wurde, bevor sie dann zu zweit auf den letzten verbliebenen Kerl drauf gingen. Das dauerte dann nicht lange und ein paar Zauber und Schläge weiter wurde auch er disqualifiziert.

„Sehr gut. Gewonnen hat mit einem eindeutigem Sieg das Team von Edward, Mirado und Marco!“

Lachend kam Ordtol an und klopfte mir hart wie immer auf die Schulter, während ich gerade einen Erholungszauber auf alle wirken wollte.

„Und Mirado, was sagst du zu deinem ersten Gruppenkampf?“ fragte er mich.

„Es ist etwas ganz anderes als ein Einzelkampf. Ich denke diese Art des Kämpfens liegt mir mehr als der Einzelkampf eins gegen eins. Jedoch hat er mir auch gezeigt, dass ich noch viel zu lernen habe. Ihr Wachen seid mir einzeln noch weit überlegen und ohne die Regel der Disqualifikation durch erhaltene Treffer hätte ich keine Chance gehabt. Auch Edward den ich bisher nur mit dem Stab habe kämpfen sehen, war mit einem Schwert und Schild bewaffnet ein wesentlich gefährlicherer Gegner als ich ihn bisher kennen gelernt hatte.“

„Oho, ich sehe du hältst deine Augen offen und analysierst selbst mitten im Gedränge. Das ist gut. Wenn du dann ein geweihter Priester bist wirst du bestimmt mal ein guter Taktiker. Aber mach dich nicht kleiner als du bist. Ich war beeindruckt von dem Timing deiner Attacken. Was ihnen momentan vielleicht an Stärke fehlen mag machst du locker mit Taktik weg. Zumal die Monster im Wald wesentlich schwächer sind als wir. Nur eben mehr.“

Mit einem letzten freundschaftlich gemeintem Schulterklopfen ging Ordtol zu den nächsten und verbesserte die von ihm entdeckten Fehler und Schwachstellen.

„Na das lief doch gut oder? Wenn du es heute Mittag genauso machst dann haben wir nichts zu befürchten. Hier, den habe ich dir versprochen oder? Ordtol hat sogar die Verpflegung ausgetauscht.“

Irgendwoher hatte Edward gerade eine lederne große Tasche, mit einem Deckel der durch einen Lederriemen an Ort und Stelle gehalten wurde und einem langen Lederriemen als Tragegurt, hergeholt.

„Danke sehr. Wann geht es denn nun aber genau los?“ fragte ich, während ich die erstaunlich schwere Tasche in Empfang nahm.

„Gegen 12 Uhr. Ich werde dich jedoch am besten an der Kirche abholen. Mach dir also darum keine Sorgen. Das Training werden wir für heute auch beenden. Ich würde also empfehlen das du noch etwas isst und dich dann bereit machst.“

Ich bedankte mich noch einmal bei ihm und Ordtol, bevor ich mich verabschiedete und zurück zur Kirche ging.

Kaum hatten sich die schweren Türen hinter mir geschlossen, eilte ich bereits zu meinem Zimmer wo ich die Tasche nahm und auf das Bett leerte. Heraus kamen mehrere in Leinentücher eingewickelte Pakete, zwei lederne Wasserbehälter die wahrscheinlich aus irgendeinem Tiermagen waren. Dazu kamen noch ein Mantel der mir ungefähr bis zu den Knien ging und mit seiner braunen Farbe bestimmt auch mal als Tarnung dienen könnte. Dazu kam dann noch ein Seil, ein paar trockene Äste zum Feuer machen und eine neue graue Tunika.

„Wer hat denn bitte schön mal bestimmt das Magier immer Stoffrüstung tragen müssen? Ist das Arroganz oder hat das einen Sinn?“ fragte ich mich leise murrend, aber immerhin froh über ein etwas Wind dichteres Behänge als mein altes. Nachdem ich Mantel, Tunika und Feuerholz daraus entfernt hatte befand sich wieder einiges an Platz in meiner Tasche.

Nachdem ich mich mehrfach versichert hatte, dass niemand weiteres in der Kirche war oder durch die Fenster schaute, ging ich an den Schreibtisch den Parlo stets benutzt hatte. Dort versuchte ich die Schublade aufzubekommen in die Parlo das Buch hineingelegt hatte. Doch so sehr ich auch rüttelte, das Schloss hielt und bewegte sich nicht.

Dies jedoch hielt mich nicht auf, sondern machte es nur verdächtiger. Bisher hatte ich keine verschlossenen Türen in diesem Dorf entdeckt. Wofür denn auch? Ein Dieb würde in wenigen Minuten ermittelt werden können in einer der Art kleinen Gemeinschaft. Aus Hunger stehlen musste auch niemand so weit ich es gesehen hatte. Deswegen war anscheinend auch die Kirche nie abgeschlossen und ich durfte ohne weiteres darin schlafen.

Nach einer erfolglosen Suche nach einem Schlüssel hatte ich schließlich die Schnauze voll. Ich hatte nun keine Zeit einen Öffnungs-Zauber zu lernen. Also ging ich mit etwas mehr Gewalt daran. Ein einfacher Erdbolzen zerschmetterte das Schloss und ich konnte das Buch herausnehmen. Vorsichtig lauschte ich ob vielleicht jemand kommt, jedoch schienen die dicken Mauern des Gebäudes jedes Geräusch geschluckt zu haben.

Das Buch sah relativ unscheinbar aus und trug keinen Titel. Ein Blick hinein jedoch und ich hätte mich ohrfeigen können. Es waren keine wichtigen Informationen oder gar nützliche Zauber. Nein! Es war ein verdammtes Photobuch! Es waren mehrere sehr detailgetreue, wahrscheinlich mit Magie erstellte, Zeichnungen von Parlos Familie und eine jeweilige kleine Geschichte zu den Personen geschrieben.

Ich legte das Buch also zurück in die Schublade und ging dafür herunter in die Bibliothek, wo ich das letzte interessante Buch der Kategorie „Nützliche Zauber“ einpackte. Bisher hatte ich mich noch nicht darum gekümmert, da der Titel „Nützliche Zauber für Adepten“ betrug. Da ich mich selber noch als Novize ansah und meine Zeit nicht unnötig vergeuden wollte hatte ich es daher noch nicht weiter beachtet.

Danach packte ich noch einen Packen altes Brot ein, bevor ich mich der verschlossenen Tür auf der anderen Seite des Lagerraums zuwendete. Zu gerne würde ich dort hinein sehen. Doch sollte mich Edward abholen war die Chance hoch, dass er vielleicht noch einmal hineinschaute und die zerstörte Tür bemerkte.

Dann kam mir jedoch eine andere Idee. Ich ging zurück in Parlos Büro, dessen Wand theoretisch mit der des versteckten Raumes identisch war. Dort benutzte ich dann meinen neuen Zauber der Erdformung um Stück für Stück den Stein abzutragen. Es war mühselig und kostete eine ganze Menge Mana sich durch den Stein zu graben, am Ende jedoch hatte ich ein Loch durch das ich Problemlos hindurch krabbeln konnte.

Als er auf der anderen Seite der Wand ankam und dort eine Lichtkugel beschwor, wurde er von einem staubigen Raum entdeckt der keine Fenster besaß. Die Tür war zugemauert worden. Wo früher mal eine gewesen sein musste war nun nur noch Stein. Jeglicher Versuch sie aufzubrechen wäre also wahrscheinlich gescheitert.

Auf der anderen Seite jedoch, befand sich ein ehemals prachtvolles Gewand. Der weiße Stoff konnte nur noch spätrlich das darin eingearbeitete Kettenhemd verbergen und filigrane Goldarbeiten ließen es in einem nahezu göttlichen Glanz reflektieren. Selbst ich konnte die magische Aura auf 1 ½ m Entfernung spüren. Das Metall schätzte ich der Spiele Logik nach auf Mithril und glänzte weislich im Licht meiner Lichtkugel.

Daneben waren auf einem Ständer mehrere Schmuckstücke, ein ebenso prächtiges Schwert in einer Gold braunen Scheide und etwas das mir wie ein Fokus Amulett vorkam. Es hatte einen Leder umwickelten Griff, am unteren Ende einen Edelstein und am oberen Ende eine in einem Kreis eingefasste Flamme aus Gold. Das Zeichen der Läuterung wenn ich raten müsste.

Misstrauisch ob all der Schätze vor mir suchte ich nach ein paar Fallen. Doch nachdem ich nichts entdecken konnte näherte ich mich der Rüstung. Der Moment jedoch in dem ich sie Berührte, war der Moment in dem mir klar wurde warum es keiner Fallen benötigte. Ich bekam einen starken Stromschlag und zuckte zurück, während vor mir ein Systemfenster mich über die Ursache dessen unterrichtete.

„Ding“

Du bist als Ungeweihter nicht in der Lage ein heiliges, der Göttin Mara, geweihtes Objekt zu berühren.

„Naja, DAS überrascht mich jetzt nicht. Es heißt jedoch nur, dass ich hier verdammt schnell weg muss, bevor Parlo zurück kommt.“ brummte ich.

Danach probierte ich es weiter. Im Endeffekt bekam ich an jedem Objekt die selbe Meldung, außer bei dem Fokus Amulett. Dort bekam ich einen der Art starken Stromschlag, dass sich sogar Brandblasen an meiner Hand bildeten. Letztendlich war das einzige das ich Berühren konnte der Dolch mit samt Gürtel um die Rüstung und ein einzelner Ring.

Der Ring lies sich berühren, jedoch als ich ihn aufhob bekam ich keine Informationen über ihn angezeigt.

Neues Item: Unidentifizierter Ring erhalten. Wahrscheinlich ein Familienerbstück.

Da ich sowieso schon gejagt werden würde, steckte ich ihn einfach ein, immerhin konnte ich eine schwache magische Aura davon ausgehen spüren, bevor ich den Gürtel von der Rüstung abmachte und auch ihn in meine Tasche verfrachtete. Der Dolch schien eine Art Ritualklinge zu sein. Sie hatte einen silbernen Griff, am Ende einen kleinen blauen Edelstein und ging dann in eine leicht gebogene Form über.

Nachdem ich alles für mich interessante und berührbare aus dem Raum entwendet hatte, reparierte ich die Wand wieder notdürftig. Nicht mehr sehr dick aber optisch war kaum ein Unterschied feststellbar. Zumindest nicht für jemanden der diesen Raum nicht so gut kannte wie sein Besitzer.

Danach bereitete ich mich einmal mehr auf den aktuellen Plan vor und steckte bei der Gelegenheit auch noch schnell die Karte der Umgebung ein.

Den Informationen von Parlo betreffend dem letzten „Wanderer“, kombiniert mit denen von Klaus, konnte ich davon ausgehen, dass dieser eine Klasse hatte die eigentlich für das Durchqueren von Wildnis geeignet sein müsste. Trotzdem starb er oder scheiterte er an den Monstern im Wald. Ich kann also davon ausgehen das diese zumindest ein moderates Level haben. Da ich noch immer keine Klasse hatte, war ich ihm möglicherweise sogar unterlegen, vielleicht konnte ich durch mein erhaltenes Wissen aufholen zu denen die eine Klasse haben, jedoch war ich bestimmt nicht stärker als er. Mir blieb also nur ein Team um durch den Wald zu kommen. Deswegen wollte ich die Wachen benutzen um einen Teil des Weges zu gehen bevor ich eine emotionale Bindung mit dem Dorf eingehen konnte. Nachdem ich dann von den Wölfen und ihren Rudeln erfahren hatte, wurden die Wachen noch wichtiger für meinen Plan.

Alleine hatte ich wohl nur wenig Chance einen Wolf zu töten, zu animieren und dann lebend weg zu kommen. Sollte ich scheitern würde ich wahrscheinlich wieder im im Dorf spawnen, unter möglicherweise viel zu hohen Todesstrafen.

Mein Plan war also, die Wachen dazu zu benutzen die Wölfe zu töten, vielleicht einen Untoten dabei zu erschaffen und nach Möglichkeit die Anzahl der Wachen zu reduzieren. Danach war der Plan die Beine in die Hand zu nehmen und davon zu rennen. Sie waren zu wenige, als dass sie es sich leisten könnten mich in die Wildnis zu verfolgen. Vor allem wenn ich ihre Anzahl vorher nocheinmal verringern würde.

Danach im großem und ganzem bestand mein Plan aus mehr Lücken als Stoff und im Notfall würde ich einfach nehmen was kommt und die Wachen als Beute dalassen, während ich mich vom Acker machte. Mein erstes Ziel war nun der Sumpf und die Krypta darin.

Als letzte Vorbereitung nahm ich mir mir noch meinen Stab den ich bisher ignoriert hatte. Die Beschreibung hatte gesagt, dass ich in der Lage wäre einen Zauber in dem Kristall zu speichern. Bisher hatte ich es um ehrlich zu sein komplett vergessen. Das Problem war nur, dass ich nicht genau wusste wie.

Als erstes versuchte ich den Stab zu halten und einen Windzauber darauf zu wirken. Doch alles was passierte war, dass wie immer ein Windstoß aus dem Stab kam, ein klein wenig Stärker als ohne ihn. Dies war es was ich stets gemacht hatte wenn ich mit Edward trainiert hatte.

Als wesentlich wahrscheinlicher fand ich jedoch die Möglichkeit die magische Formel für den Zauber in den Kristall zu setzen. Letztendlich konnte ich jeden Zauber nach den vielen Stunden Übung die ich hatte auf eine einfache Formel herabsetzen. Diese stellte ich mir genau in meinem Kopf vor.

Eigentlich, so kam mir gerade der Gedanke, war dies nichts anderes als ein komplizierter und unvollständiger Spruch. Nur war dieser nicht akustisch sondern rein gedanklich. Dies würde ich nachher überprüfen müssen, wo genau dort der Zusammenhang liegt.

Nach einer kleinen Notiz auf meine stets wachsende „to-do“ Liste widmete ich mich wieder dem Versuch eine magische Sequenz in den Kristall zu bringen. Voller Staunen war ich, als es mir tatsächlich gelang. Die Sequenz zog sofort das Mana aus mir, jedoch aktivierte sie sich nicht, sondern blieb wie sie war in dem Kristall bestehen.

Nun war mir auch klar warum die Beschreibung einen „einfachen“ Zauber für begrenzte Zeit erwähnte. Ich konnte ganz schwach das abgezogene Mana entweichen spüren. Die Kosten waren das doppelte des normal benötigten Manas gewesen und ich schätzte, dass ich ungefähr 5 Stunden hatte bevor zu wenig vorhanden wäre um den Zauber noch zu aktivieren. Wahrscheinlich würde die Manasequenz dann verschwinden. Sicher war ich mir aber nicht.

Zum aktivieren  brauchte ich nun nichts anderes mehr zu tun als einen schwachen Mana Impuls  in den Kristall zu schicken und der Windstoß brach daraus hervor. Der Rest des überflüssigen Manas verschwand dabei einfach.

Die Aura des Kristalls hatte sich zwar ein wenig verändert während der Zauber drinnen war. Jedoch schien es mir nicht möglich zu sein den Zauber dadurch zu erraten. Zufrieden beschloss ich also den Zauber für die Schattenfesseln darein zu wirken, um zur Not schnell einen Untoten zu erschaffen.

Da ich scheinbar noch ein wenig Zeit hatte, holte ich den Dolch heraus und untersuchte ihn ein wenig.

„Ding“

Neues Item „Unidentifizierter Dolch erhalten“

Ein prächtiger Dolch mit dir unbekannten Effekten.

Schaden +8

„Mhh, ich habe keine Ahnung ob +8 nun viel oder wenig ist. Mir fehlt eindeutig ein wenig Standard Wissen über diese Welt. Vielleicht hätte ich doch noch mehr Fragen stellen sollen als ich die Gelegenheit hatte.“

Mit einem Seufzer steckte ich den Dolch wieder ein. Die Tatsache, dass ich die Effekte nicht identifizieren konnte, hieß dann wohl das mir entweder der passende Skill fehlt oder ich wirklich nur Grundinformationen gesagt bekam und den Rest selber herausfinden musste.

Danach dauerte es nur wenige Minuten, bis Edward mit ein paar anderen Wachen die Kirche hereinkam, sich niederkniete und ein Gebet an Mara sendete, bevor wir dann alle zusammen zum Tor gingen.

Dort angekommen sah ich, dass Ordtol und die restlichen Wachen bereits da waren. Es war das erste Mal, dass ich alle acht Wachen auf einem Haufen sah. Gerne hätte ich gesagt, dass sie wie eine schlagkräftige Truppe aussahen. Aber das taten sie nicht. Es waren Bauern die zwar mit vorbildlicher Disziplin jeden Tag trainierten und auch Waffen und Rüstungen führten, eine Armee waren sie jedoch noch lange nicht. Es lag eine gewisse Nervosität in der Luft und einige von ihnen schienen erleichtert zu sein mich zu sehen und andere eher weniger.

„Ok, Männer. Da wir nun endlich da sind, lasst mich noch einmal unseren Einsatz ansprechen. Dies ist nur die gewöhnliche monatliche Monsterjagd um eine über Population in der Nähe des Dorfes zu schützen. Die Ernte steht jedoch nun kurz bevor und wir müssen damit extra vorsichtig und gründlich sein. Wir werden zwei Teams bilden. Braxton, du nimmst zusätzlich noch Marco in dein Team. Er soll dir Feuerunterstützung bieten.

Wir anderen drei gehen zusammen mit Mirado. Da er ein passabler Heiler und Magier ist sollte dies ausreichen um ein paar Wölfe, Schlangen und vielleicht einen Bären zu töten.

Wir nehmen die selben Routen wie immer. Braxton, du gehst den südlichen Teil. Ich gehe mit meiner Gruppe den nördlichen Teil bis zum Sumpf ab. Pass auf, dass du bis zur Dämmerung die Höhle der Fledermäuse erreicht hast, damit ihr sie am Eingang abpassen könnt.“

Nachdem die angesprochenen genickt hatten und auch sonst keiner eine Frage zu haben schien, nickte er grunzend.

„Gut, wenn dann keiner mehr eine Frage hat kann es ja losgehen.“ rief er.

„Ähm, ich hätte eine. Wer bleibt zurück beim Dorf wenn alle Wachen weg sind?“ fragte ich ihn.

„Niemand. Wir schließen einfach die Tore. Die Bauern haben bereits ihre Arbeit getan und sind im Dorf. Vieh und Korn kann man ersetzen sollte etwas passieren. Mach dir also darum keine Sorgen.“ erklärte er mir. Als ich kein Zeichen einer weiteren Frage machte, drehte er sich um ging davon. Edward und eine andere Wache folgten ihm, also ging auch ihm einfach hinterher. Das andere Team jedoch schien das Dorf auf der anderen Seite zu verlassen.

Kaum hatten wir das Dorf verlassen und sich die Tore hinter mir geschlossen, konnte ich mein Grinsen nicht mehr unterdrücken.

Ich weiß nicht ob es Zufall war oder vielleicht das „Interesse“ des letztes Gottes der Finsternis. Auf jeden Fall war es jedoch das Ergebnis das ich wohl am meisten erhofft hatte. Nicht nur war es die richtige Richtung, vielmehr waren wir eine kleinere Gruppe. Ich hatte nicht erwartet das ein Heiler eine derart wichtige Rolle in der Gruppe einnehmen würde. Für NPC's für die jeder Tod jedoch das Aus bedeutete, war dies jedoch wahrscheinlich normal.

Wir liefen eine Weile stumm die erdige Straße die Felder entlang, bevor wir einen Seitenweg nahmen und in den Wald abbogen.

„Mirado, dies ist wahrscheinlich dein erstes Mal in der Wildnis. Bleib einfach bei uns dann passiert dir schon nichts. Unser erstes Ziel ist eine kleine Höhle unter einem umgekippten Baumstamm. Marco hatte sie neulich auf der Jagd entdeckt. Dort drin soll eine Wölfin mit 5 jungen sein. Das soll unser erster Kampf werden.“

Mit grimmiger Miene und wachsamen Augen klärte mich Ordtol über unsere ersten Gegner und unsere Formation auf. Ordtol wäre vorne mit einem Zweihandschwert und würde zur Not zu Schwert und Schild wechseln. Links und rechts davon waren Edward und letzte Wache. Beide mit Schwert und Schild. Dahinter kam dann ich. Eine einfache aber effektive Taktik mit einem Zusammenspiel von Tanks, DD und Heiler.

Ich wusste nicht genau für was, aber alle Wachen trugen große leere Ledertaschen mit sich herum die ihr Vorankommen im Wald eigentlich eher hinderte und im Kampf sowieso abgelegt werden müssten.

„Meinst du etwa wir lassen das wertvolle Fleisch oder die Felle einfach liegen? Es würde nur der Nahrung der restlichen Raubtieren dienen. Wir haben so schon genug Probleme mit unserer kleinen Anzahl. Da müssen wir sie ja nicht auch noch füttern oder? Das auch der Grund warum wir immer nach Wolfsfamilien gehen. Einmal die Woche gehen wir die nahe Umgebung des Dorfes ab und töten jedes Monster das wir finden um sie abzuschrecken. Jedoch einmal im Monat machen wir die große Monsterjagd und töten die Jungen direkt in den Brutstätten. Dies erspart uns Ärger in der Zukunft.“ erklärte er mir, als ich ihn darauf ansprach.

„Außerdem hast du vergessen zu erwähnen, dass wir das Fell und Fleisch immer gut gebrauchen können und notfalls an Händler weiter verkaufen.“ ergänzte ihn Ordtol.

„Aber wenn du uns schon fragst, was hast du denn in deiner drin?“ Mit einem Kopfnicken zeigte Edward auf meine Tasche.

„Nur das was schon drin war und eine Karte der Umgebung. Letztendlich weiß man immerhin nie was passiert und es könnte ja sein, dass wir die Nacht im Wald verbringen müssen.“

„Mach dir darum keine Sorgen. Wenn alles gut läuft sind wir bei Anbruch der Dunkelheit zurück. Trotzdem ist es nie schlecht auf alles Vorbereitet zu sein. Aber sag, kannst du die Karte überhaupt lesen in diesem Wald?“ fragte mich Ordtol.

„Ich habe ein gutes Gedächtnis und solange wir durch das Blätterdach die Sonne ausmachen können weiß ich in welche Richtung wir laufen. Kombiniert mit unserer geschätzten Geschwindigkeit und der dazugehörigen Zeit komme ich auf eine mehr oder weniger genaue Ortsangabe.“

„Oh, das ist nicht schlecht. Zeig mir diese Karte bitte mal.“

Nachdem ich sie herausgekramt und Ordtol gegeben hatte schaute er sie kurz an, bevor er sie mir zurück gab. „Sag mir, wo sind wir gerade?“

Nach kurzem drüber fliegen zeigte ich auf eine Stelle im Wald Nordöstlich von wo aus wir losgegangen waren.

„Nicht schlecht. Siehst du hier, dort ist unser erstes Ziel. Danach nähern wir uns über diese Punkte hier wieder dem Dorf an.“

Der Route nach die er mir zeigte, war es der dritte Punkt an dem ich verschwinden müsste. Ich schätze kleinere Kampfszenen in Kauf nehmend kämen wir Dort in etwa gegen 15 Uhr ankommen. Es war Somme und wurde damit erst gegen 22 Uhr dunkel. Ich hatte also noch genug Zeit die ungefähr 5 Kilometer weiter entfernte Krypta vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Dort würde ich dann erst einmal für die Nacht rasten und dann am nächsten Morgen auf Erkundungstour gehen.

Nachdem wir ein paar weitere schweigende Minuten gelaufen waren, hörten wir ein bedrohliches Knurren aus dem Dickicht, bevor ein brauner Wolf mit gelben Augen und weit aufgerissenem Maul auf Edward zu sprang.

Schnell riss dieser sein Schild hoch und blockte den Angriff, bevor Ordtol sein Zweihandschwert zog und es von oben auf ihn niedersausen lies. Obwohl dieses jedoch eine normalerweise tödliche Wunde schlug, sprang der Wolf zurück und verteilte dabei sein Blut über den Waldboden.

„Mirado, Feuerunterstützung bitte!“ brüllte Ordtol, bevor er sich erneut auf den Wolf warf. Die zwei Tanks umzingelten den Wolf jeweils von links und rechts, während Ordtol von vorne kam. Zuerst wollte ich einen Eisbolzen abschießen, jedoch bewegte sich dann Ordtol genau vor mich, wodurch ich den Wolf nur noch zur Hälfte sehen konnte.

Bevor er einen weiteren Schlag führen konnte, biss der Wolf Ordtol ins Bein, bevor dieser von oben das Zweihandschwert in ihn hinein rammte. Das Schwert noch stecken lassend sprang Ordtol zurück,  bevor die anderen zwei den Wolf mit ihren Schwertern durchbohrten.

Am Ende zählte ich 2 kritische Treffer von Ordtol und 3 Treffer der anderen zwei, bevor der Wolf endlich starb.

„Hei Mirado, warum hast du nicht gefeuert?“ fragte mich Ordtol mit zusammengebissenen Zähnen. Ich schätze also, dass Schmerz für NPC's auf 100% gestellt war.

„Es tut mir Leid aber ihr müsst mir einen Pfad zum feuern offen lassen. Ich habe nicht genug Vertrauen in meine Zielküste um sicher zu sein, dass ich keine Verbündeten treffen werde. Aber nun lass mich deine Wunde heilen.“

Erklärte ich ihm, bevor ich die Hand auf die Wunde legte und sie mit Aer Frunadruf und Aer Narudur erst schloss und dann das Leben wieder auffüllte.

„Mhh, tut mir Leid. Mein Fehler. Ihr habt ihn gehört Jungs. Nächstes Mal eine Lücke lassen.“ brummte Ordtol.

„In Ordnung.“

„Aber sicher doch Mirado. Es stimmt wohl, wir haben mit all dem Stabkampf Training ganz vergessen deine Zielgenauigkeit zu verbessern.“

Entschuldigend kratzte sich Edward am Kopf, während die andere Wache ein Messer nahm und anfing den Wolf zu häuten. Es war das erste Mal das ich so etwas sah und obwohl es mich anekelte, schaute ich genau auf jeden Handgriff den er tat. Danach schnitt er die größten stücke Fleisch ab, wickelte sie in das selbe Tuch in das auch mein Trockenfleisch eingepackt war und verstaute es dann gleichmäßig in ihren drei Taschen.

„Ok, weiter geht’s!“ rief Ordtol und wir setzten unseren Marsch durch den Wald fort.

Während wir weiter durch den Wald gingen überlegte ich mir bereits einen Plan wie ich die Wachen ausschalten konnte. Der Wolf hat wenn ich das geschätzte Verhältnis des Schadens der Schläge richtig einschätze von jedem von Ordtol geführtem Schlag ein drittel Leben verloren. Die anderen zwei würden jedoch insgesamt neun Treffer benötigen. Dies war unter der Voraussetzung, dass ich den Zustand des Wolfes richtig eingeschätzt hatte.

Dazu kam jedoch das Ordtol von einem nicht kritischen Biss gerade einmal 5% Leben verlor. Mit dem Teamwork das diese 3 gezeigt hatten, bräuchte ich also eine Gruppe von mindestens sechs Wölfen und meiner Unterstützung um sie zu besiegen. Der Vorteil dessen wäre, dass ich einen menschlichen Untoten bekäme. Meinen ersten. Wenn es jedoch schief ging bestand die hohe Chance zu sterben für mich. Letztendlich entschied ich mich jedoch, sollte sich eine Möglichkeit ereignen, die Wachen zu hintergehen und anzugreifen. Denn ich erinnerte mich an einen Spruch den ich einst aus einem Anime hatte. „Die denen es erlaubt ist zu schießen, sind die, die auch bereit sind erschossen zu werden.“ oder so ähnlich ging dieser.

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A/N: Warum 6? Ich denke mir einfach das nur weil einer fast das 7 fache aushält wie der andere, ich nicht die 7 fache Menge für ihn benötige. Wölfe sind Rudeltiere und abgesehen von den ausgestoßenen männlichen Exemplaren (die manchmal auch eigene Rudel bilden), sind sie eben instinktiv darauf getrimmt im Team zu kämpfen. Da sie einigermasen intelligent sind, ist eine Gruppe von Wölfen nicht 6 mal so gefährlich sondern wohl eher 20 mal so gefährlich. Selbst mit den anderen zwei Wachen wird es dann knapp, wenn Mirado ihnen auch noch in den Rücken fallen würde.

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Insgesamt begegneten wir noch zwei weiteren einsamen Wölfen und drei Hasen mit einem Horn auf der Stirn, bevor wir unser Ziel erreichten. Die Hasen starben von einem einzigen Schuss eines Eisbolzens, da er genug Schaden anrichtete um sie kurzzeitig bewegungsunfähig zu machen. Die Wölfe brauchten schätzungsweise fünf von ihnen. Momentan war dies mein mächtigster spruchloser Zauber, da ich ihn am meisten überarbeitet hatte und das beste Mana/Schadens Verhältnis hatte.

Den Manakosten nach wäre ich also gerade einmal in der Lage 1 ½ Wölfe zu töten, meinen Stab und Manaregeneration nicht eingerechnet.

An der Baumwurzel angekommen, kletterte daraus ein einzelner knurrender Wolf. Nachdem wir ihn jedoch erledigt hatten, gingen die Wachen dazu über den Wolf zu häuten, während die Jungen, aus dem Loch unter dem umgekippten Baumstamm heraus, zuschauten. Dies gab sogar mir eine gewisse Gänsehaut.

Dann, als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, zogen sie ihre Schwerter und gingen auf die Jungen zu. Der menschliche Teil in mir schrie, dass dies nicht richtig war. Beinahe hätte ich den letzten der Jungen an mich genommen um ihn zu schützen. Aber ich schaute nicht weg. Was wäre das für ein Wille, wenn ich den Tod von Menschen plane und den von ein paar Biestern nicht anschauen kann?

Während die Wachen wortlos die kleinen häuteten, schaute ich mir meine Statuswerte an. Ich war zweimal ein level up gegangen, während unserer Reise hierher.

Statuswerte Mirado

Level: 4           Erfahrung: 20/1180

Leben: 140       Mana: 340

Stärke: 10                   Agilität: 13

Vitalität: 11                 Intelligent: 31

Weisheit: 33               Willenskraft: 8

Robustheit: 15

Freie Statuspunkte: 10

-Physischer Schadensbonus:  0,30%

-Magischer Schadensbonus:  7,64%

-Manaregeneration:                13,44 Die Minute (¾ im Kampf)

-Lebensregeneration: 3,81 Die Minute (¾ im Kampf)

Sättigung: 78%

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