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Unter Bedingungen

Shepard holt tief Luft und versucht sich zu beruhigen. Er setzt sich wieder neben Kylara und knetet nervös seine Hände. Dann dreht er sich ihr zu und erklärt ruhig: „Okay, ich bin... ich fühle mich geehrt, dass du so eine Hohe Meinung von mir hast. Ich denke, ich sollte mich geschmeichelt fühlen. Trotzdem klingt das nach einer großen Veränderung für mich.“ „Du scheinst interessiert zu sein!“, bemerkt sie und ein Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus. Er fährt sich verlegen mit der Hand durchs Haar und antwortet: „Nun, du hast recht damit, dass ich ein neugieriger Mensch bin. All dein Gerede, mich befriedigen zu wollen, klingt schon viel versprechend. Und es ist nicht so, als hätte ich noch nie irgendwelche verrückten Interspezies-Sachen gemacht...“ Dann sieht er sie wieder an und wird schüchtern: „Aber die Aussicht, einen parasitären Pilz in meinem Gehirn zu beherbergen, der meinen Körper übernehmen wird, klingt schon etwas beunruhigend, muss ich ehrlich sagen! Auch wenn es nicht so krass wäre, ich meine, im Grunde bittest du mich, die Nacht mit dir zu verbringen, damit ich dein Baby aus trage, das ist ein bisschen viel.“

Ihre Hoffnung sinkt und er zuckt entschuldigend mit den Schultern. Sie lässt ihre Antennen ein wenig hängen und fragt dann: „Also ist das ein Nein?“ Er zögert. Sie bohrt nach: „Ich will dich nicht bedrängen. Aber es klingt so, als ob du glaubst, dass es schlimmer ist, als ich es meine. Mein Samen würde niemals mit dir interagieren. Wie gesagt, du müsstest nichts gebären, und es würde erst übernehmen, wenn du gestorben bist.“ Er spielt auf Zeit, fährt nochmal mit seiner Hand durchs Haar, als sie sie ergreift, um ihre Finger mit seinen zu verweben. Was sich für ihn immer noch komisch anfühlt, obwohl sie nicht das erste Alien mit drei Fingern ist, mit dem er Händchen hält. Er sieht sie unsicher an und drückt halbherzig ihre Hand. Als sie seine Berührung spürt, fragt sie: „Wäre es dir lieber, wenn ich fünf Finger hätte?“

Er hebt überrascht die Brauen und bestaunt dann ihre Hand, als ihr zwei dicke Beulen auf beiden Seiten sprießen, die zu fingerartigen Anhängen wachsen, die sich wie die anderen um seine Hand legen. Ihr Hautton weicht leicht ab und die Form ähnelt eher seinen eigenen menschlichen Fingern, aber sie sind warm und weich. Und sie kitzeln seine Haut. „Welcher Teil deines Körpers ist eigentlich massiv?“, fragt er, diesmal mehr fasziniert als verstört. Kylara lächelt ihn mit offenem Mund an: „Eigentlich keiner. Ich kann alle Teile umbauen, wie ich sie brauche. Es ist bloß anstrengender, als eine vertraute Form bei zu behalten.“ Er wiederholt: „Keiner? Du bist komplett diese... tentakelartige Pilzmasse? Sogar deine Knochen?“

„Knochen sind ein bisschen schwieriger, aber ja, die auch!“, stellt sie fest und öffnet zum Beweis den Mund ein bisschen weiter, sodass er einen klaren Blick auf ihre Beißer hat. Auch die zerfallen in Hunderte von kleinen Wurzeln, die sanft hin und her wiegen wie schwammige Anemonen in einem Korallenriff. Und Shepard ertappt sich dabei, wie er denkt, was für ein interessantes Kitzeln es wäre, wenn sie ihm mit diesem Mund einen blasen würde. Errötend schüttelt er leicht den Kopf und versucht, das Bild zu zerstreuen. Dann fragt er besorgt: „Also, dein Samen... ist das wirklich wie ein Samen oder wie ein Wurm, oder wie wäre das? Und wie würdest du es in mein Gehirn bekommen?“ Ihre Zähne reformieren sich, damit sie sagen kann: „Oh, ich würde wahrscheinlich an deinen Augäpfeln vorbei gehen. Das ist der einfachste Weg. Oder vielleicht die Nase hoch.“ Er bekommt wieder Angst und fragt: „Tut das nicht weh?“ Doch sie lächelt ihn nur an und fragt dann unschuldig: „Tut das weh?“

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Immer noch nur die Wärme ihrer Hand und das leichte Kitzeln spürend, schaut er verwirrt zuerst auf ihre Schenkel und denkt, dass ihr dort ein paar Tentakel wachsen könnten. Aber dann blickt er zurück auf seine Hand und muss sich beherrschen nicht zu schreien, als er sieht, dass sie plötzlich mit lauter kleinen schwankenden Haaren bedeckt ist, die sich durch alle Farben des Regenbogens ziehen. Er versucht, sich zu beruhigen, obwohl sein erster Instinkt wäre, seine Hand zurück zu ziehen. Aber dann könnte der Parasit für immer daran haften bleiben. „Schsch! Oh Shepard, es tut mir leid, ich nehme es zurück!“, versichert Kylara und wirft ihm einen entschuldigenden Blick zu, doch er schluckt: „Pflanzt du gerade deinen Samen in mich?“

Er kann sehen, wie sich die Tentakel zurück ziehen, was sich nur warm und kitzelig anfühlt, eigentlich ziemlich angenehm, aber es macht ihm trotzdem Angst. „Nein, nein. Ich würde es nicht ohne deine Zustimmung tun! Und es ist zu riskant, es durch den ganzen Arm in deinen Kopf zu bringen. Wie gesagt, ich würde einen direkteren Weg wählen.“ Aber dann zieht sie ihre Hand zurück, lässt auch die zusätzlichen Finger wieder verschwinden und schließt mit trauriger Stimme: „Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe. Bitte verzeih mir. Ich lasse dich in Ruhe.“, und sie will wieder aufstehen. „Warte.“, er hält sie zurück, wieder etwas gefasster. Sie beäugt ihn aufmerksam, und er nimmt seine Hand in die andere, reibt verwirrt darüber, findet aber nichts, was nicht in Ordnung wäre. „Was war das? Bist du durch mich durch gegangen oder sowas?“, will er wissen.

Sie gesteht: „Fast. Mein Körper kann sehr dünne Haare produzieren, die winzige Öffnungen finden, um hindurch zu gehen. Ich habe dich nicht verletzt, um die andere Seite deiner Hand zu erreichen.“ Er nickt leicht: „Okay. Das erklärt, wie du durch deinen Nano-Anzug sprießen kannst.“ Er grübelt darüber nach, ob dies in Zukunft ein Sicherheitsrisiko sein könnte, und fragt sich, was für Objekt so während eines Kampfes durch ihre Anzüge gelangen könnte. Und fragt sich, ob er sie davon überzeugen könnte, die Rüstungskammer in ihr Geheimnis ein zu weihen, um dieses buchstäbliche Schlupfloch zu schließen.

Aber jetzt wendet sich Shepard wieder ernsthaft an sie: „Naja, okay. Du willst deinen Samen in mich pflanzen, und ich werde es nicht spüren, und ich werde nicht einmal wissen, dass es da ist, und es wird meinen Körper erst benutzen, wenn ich für immer gestorben bin. Ist das richtig?" „Ja.“, bestätigt sie hoffnungsvoll. „Und im Gegenzug bietest du mir die Nacht meines Lebens?“, fügt er etwas peinlich berührt hinzu. Sie wiegt ihren Kopf: „Ja. So könntest du es sagen." „Und dann gehst du?“, schließt er. Sie kräuselt ihre Antennen: „Du klingst traurig.“ Dann strahlt sie ihn an: „Du möchtest eine engere Bindung mit mir eingehen?“ Er ist ein bisschen erstaunt und gibt zu: „Nun, ja. Ich hatte gehofft, wir würden uns näher kommen, nach heute Nacht, ich meine... Ich mag dich wirklich. Deshalb habe ich dich um dieses Date gebeten. Und jetzt hört es sich so an, als suchst du nur das nächste Gefäß für deinen Nachwuchs.“

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