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Kapitel 2 Erkundung im Wald

Nach einigen Stunden schnellen Marsches in Richtung Osten kamen die Vier am Rande des Waldes an, in dem sich die schwarze Flut befinden sollte. Mareida kam es wie einige Jahre vor. Skutz konnte nicht aufhören zu reden. Er redete von seinem Wald, von dieser oder jener Wurzel, welche Beeren man Montags essen sollte, aber auf keinen Fall Dienstags oder, Götter bewahrt, Mittwochs. Er sprach auch davon, wie er im Wald seinen Ast fand. Die Geschichte fand er so gut, dass er sie dreimal erzählte.

“Ich lief also über diese Lichtung, den Arm voll Montagsbeeren, denn es war ja Sonntag, die konnte ich also aufheben und am nächsten Tag essen, das wäre der Montag, da sind die Beeren gut, und beim Laufen stolperte ich und fiel hin und alle meine Beeren verstreuten sich und dann hörte ich so ein Lachen und eine Stimme sagte “Tölpel”. Da bekam ich Angst und wollte weglaufen, denn Stimmen aus dem Nichts sind nie gut, schon gar nicht im Wald, aber die Stimme sagte das ich keine Angst haben müsse, dass sie mich so stark machen könnte das ich nichts was im Wald lebt jemals wieder fürchten müsste, alles was ich tun müsste, wäre, diesen Ast mit zu nehmen, was zufällig genau der Ast war über den ich gestolpert war! Was für ein Zufall, nicht wahr? Also nahm ich den Ast und tatsächlich fühlte ich mich sofort mächtig! Hier, seht doch nur, was für ein toller Ast!”

Skutz hob zum wiederholten Male seinen Ast in die Höhe, damit alle ihn bestaunen konnten. Mareida konnte nicht mehr. Sie sagte: “Ich gehe voraus und kundschafte den Wald etwas aus.” Und ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand sie im Unterholz. Wun Wun grunzte: ”Warten wir etwas und folgen ihr dann, aber langsam, vorsichtig und vor allem leise!” Lyra nickte, Skutz sprang auf und rief: “Ja, was für eine tolle Idee!” Während Lyra sich eine Hand vor das Gesicht schlug, starrte Wun Wun Skutz einfach mit versteinerter Miene an.

Kurz darauf schlichen sie leise durch den Wald. Selbst Wun Wun machte kaum Geräusche. “Wir müssen hier rechts rum und dann noch ein paar Minuten geradeaus, dann sind wir da.” flüsterte Skutz. Die anderen beiden nickten und folgten seiner Beschreibung.

Nach etwa einer halben Stunden schlugen sie sich durch einige Büsche, als sie plötzlich an einer steilen Klippe standen. Es ging gut 50 Meter abwärts. Geistesgegenwärtig legten sie sich hin und versteckten sich in den Büschen, denn unten im Tal waren Goblins. Hunderte, wahrscheinlich eher Tausende, zusammen mit Lasttieren, großen Stapeln an Vorräten aller Art, einigen Zelten und auch eine große Menge an Holz. Die meisten der Goblins hatten die typische Größe von etwa 80cm, aber einige erreichten auch 1,20m, die meisten trugen einfache Felle oder minderwertige Lederrüstung, ihre Bewaffnung bestand aus Handäxten oder Knüppeln. Es gab auch einige, die mit kompletten Tierfellen bekleidet waren und meist mit Knochen oder Federn verzierte Stäbe trugen. Schamanen oder Priester. Wun Wun wies darauf hin, dass an jedem Lagerfeuer einer davon stand und regelmäßig etwas ins Feuer warf. Daraufhin erkannte Lyra, dass die Feuer nicht qualmten. “So können sie ihre Anwesenheit verbergen! Seit wann sind Goblins so schlau?” “Das sind keine gewöhnlichen Goblins, sie genau hin.” sagte Wun Wun. Lyra sah erneut hin. Wie konnte ihr das nicht sofort aufgefallen sein? Alle Goblins hatten noch etwas gemeinsam: Ihre Haut war pechschwarz. Sie hatten die Flut gefunden.

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Sie waren sich einig, dass sie das sofort berichten mussten. Sie machten sich auf den Rückweg, sicher, dass sie Mareida am Waldrand finden würden, aber nach etwa 20 Minuten des Schleichens durchbrach ein Knacken die normalen Geräusche des Waldes. Sie stoppten und lauschten. Plötzlich rief Lyra: “Hinterhalt!” Gleichzeitig sprangen vier schwarze Goblins vor ihnen aus dem Gebüsch. Jeder von ihnen trug zwei Handäxte. Einer schrie: “Tod den Glatthäuten!” während sie auf die Gruppe zu stürmen. “Wie? Was? Aber ich habe doch Fell, ihr könnt gar nicht wissen, ob meine Haut glatt ist!” sagte Skutz sichtlich verwirrt. Währenddessen feuerte Lyra schon den ersten Pfeil ab und traf einen Goblin in der Brust. Er wurde durch den Treffer umgeworfen und stand nicht mehr auf. Wun Wun packte seine Axt fester, man sah wie seine Muskeln hervortraten und mit einem merkwürdigen Grinsen ging er auf die Goblins zu. Die restlichen drei Goblins waren inzwischen bei Skutz angekommen und fingen an ihn anzugreifen. Es gelang ihm kaum den Angriffen auszuweichen. “Hey, können wir nicht darüber reden, ich habe euch ja auch gar nichts getan!” Dann landete einer der Goblins einen Treffer, kein guter, nur ein kleiner Schnitt an seiner Hüfte, aber Skutz schrie trotzdem. “AAAUUUU! Verdammt, so nicht! Ihr habt es so gewollt, jetzt zeige ich euch die Macht meines Astes!” Mit diesen Worten schlug er einem Goblin den Ast auf den Kopf. Der blinzelte nur kurz, holte dann erneut zum Schlag aus und dann explodierte sein Kopf. Die anderen Goblins und Skutz wurden von oben bis unten mit Hirnmasse und Schädelresten beschmiert. Lyra, Wun Wun und die beiden Goblins standen vollkommen überrumpelt da und mussten erstmal realisieren, was genau hier gerade passiert war, als einer der Goblins nach vorne kippte. Aus seinem Hinterkopf ragte der Schaft eines Pfeils. Mareida kam aus einem Gebüsch, legte einen neuen Pfeil auf und sagte: “Vorsicht, hinter euch kommen noch mehr!” Lyra feuerte auf den letzten Goblin, der gerade im Begriff war, eine Handaxt auf Mareida zu werfen, und traf ihn in die Seite. Mit schmerzerfülltem Geheul ging er zu Boden. Plötzlich war ein ungewöhnliches Geräusch zu hören, es klang so ähnlich wie beim Schlächter in der Burg, wenn er Schweineteile zerhackte. Wun Wun drehte sich um und die anderen sahen, dass in seinem Rücken eine Handaxt steckte! Aber er kümmerte sich nicht darum, sondern er lief in die Richtung der zwei Schwarzgoblins, die hinter ihnen aus dem Wald gekommen waren. Beide hatten Handäxte, aber einer nur noch eine und auch der Andere warf eine seiner Äxte auf Wun Wun. Der dachte gar nicht daran auszuweichen, mit einem Kampfschrei lief er weiter und als die Axt ihn traf, schien es, als würde sie an seinen stahlharten Muskeln einfach abprallen. Als er bei den Goblins ankam, schwang er seine Axt in einem weiten Bogen und jagte sie durch beide Goblins. Danach atmete er noch ein paar mal schwer und da scheinbar keine weiteren Gegner auftauchen, beruhigte er sich wieder.

Er ging zu Lyra, drehte sich um und sagte: “Kannst du mir zur Hand gehen, ich komme da nicht ran.” Mit zitternden Händen zog Sie die Handaxt aus seinem Rücken. Skutz kam näher, schlug seinen Ast in seine Handfläche, murmelte etwas das wie ”Blutrote Stiere, 7 hoch.” klang und mit einem kleinen Puff und einer violetten Rauchwolke erschien ein kleines Fläschchen in seiner Hand. “Hier, nimm das, es heilt dich.” Sagte er und reichte das Fläschchen an Wun Wun. Der sah es kurz an, knackte dann mit seinen Halswirbeln, sagte: “Nur eine Fleischwunde, trink es selbst, du hast es nötiger.” und ging weiter. “Okay, mach ich!” sagte Skutz bevor er das ganze Fläschchen mit einem Schluck herunter stürzte. Tatsächlich konnte man dann beobachten, wie sich sein Schnitt in Sekunden schloss und komplett verheilte. Das leere Fläschchen zerfiel zu Staub. “Dann können wir ja wieder zurück und von den schwarzen Goblins berichten. Aber diesmal laufen wir im Eiltempo!” sagte Mareida und ging wie Wun Wun in Richtung Dundee. Lyra und Skutz folgten ihnen.

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