Aron ist schon seit einigen Tagen unterwegs und hat, seit er das Lager verlassen hat, niemanden gesehen. Endlich sieht er einen Fluss und läuft mit letzter Kraft dorthin und bricht zusammen.
Als er die Augen wieder öffnet, schaut er einem Mädchen mit Haaren, die wie Gras aussehen ins Gesicht.
„Du lagst hier fast einen ganzen Tag, ohne die Augen auf zu machen. Hast du dich inzwischen wieder erholt?“
„Ich denke, aber was ist passiert, das letzte woran ich mich erinnern kann ist, dass ich zum Fluss gelaufen bin.“
„Wir haben dich hier liegend gefunden und dachten, dass es dir nicht gut geht.“
„Danke, aber wer ist denn außer dir noch hier? Und wer bist du eigentlich?“
„Ich bin Salty und ich bin Angehörige der westlichen Waldelfen. Und die andere Person ist Chaid, Angehöriger der östlichen Charr.“
„Und wo ist der gerade? Ach ja, ich bin Aron zukünftiger Häuptling des nördlichen Eisstammes.“
„Er hält Wache, draußen gibt es jede Menge gefährliche Kreaturen.“
„Ich gehe dann mal, ich muss die Nachricht, dass mein Stamm überfallen wurde verbreiten.“
„Erstens bist du noch nicht mal gesund und zweitens würdest du dort draußen eh nicht lange überleben.“
Aron war empört, stellte aber beim Nachdenken fest, dass sie wahrscheinlich recht hat, also erwiderte er nichts. Salty brachte ihm ein Gebräu und sagte, dass die Waldelfen sich sehr gut mit Heilkunde auskennen. Ohne etwas zu erwidern würgte er das Gebräu herunter.
„Was ist das für ein Zeug, das schmeckt ja fürchterlich!“
„Das ist ein Trank dessen Effekt ist, dass sich deine Zellen schneller erholen und dass du das Erlebte schneller verarbeiten kannst.“
„Mein Kopf tut weh, was ist da denn passiert?“
„Als wir dich gefunden haben hast du sehr am Hinterkopf geblutet, wahrscheinlich hast du dir die Platzwunde zugezogen als du auf einem Stein aufgeschlagen bist. Ich habe es schon genäht, zu deinem Glück hast du geschlafen, denn ich habe kein Betäubungsmittel dabei.“
Dann kam eine Person, die wahrscheinlich Chaid war in das Zelt.
„Ah, unser Gast ist aufgewacht. Hat er schon erzählt warum er dort am Fluss lag?“
Aron und Salty fassten Chaid Arons Geschichte zusammen.
„Und du bist der einzige der flüchten konnte?“
„Soweit ich weiß schon, theoretisch könnte es auch sein, dass mein Stamm die Feinde besiegt hatte, aber es schienen unendlich viele zu sein. Wenn einer besiegt worden war kam sofort ein anderer und nahm seine Stellung ein.“
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„Und du willst dich mit anderen verbünden und dich dann an diesen Soldaten rächen?“, fragte Chaid.
„Nicht nur das sondern ich wollte sie schon immer ganz auslöschen. Ich weiß, das das nicht sehr überzeugend klingt, aber sonst wird mein Stamm für immer von ihnen terrorisiert.“
„Was ist eigentlich mit diesem Drachen den du vorhin erwähnt hast?“
„Eine Legende besagt, das der Drache einst friedlich war und die Völker beschützt hat, doch eines Tages war er nicht mehr da. Wanderer erzählten, dass sie auf Leute gestoßen sind, die anscheinend geschworen haben dem Drachen zu dienen. Sie griffen die Wanderer an, aber diese konnten fliehen. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und nach kurzer Zeit stellten die verschiedenen Stämme eine Elitetruppe der besten Kämpfer zusammen um den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Am nächsten Tag gingen sie los und kamen einen Tag später wieder zurück. Sie berichteten, dass sie auf die Fremden getroffen waren und dass diese Soldaten waren. Anscheinend konnte man nicht mit ihnen kommunizieren, weil sie sofort angriffen, wenn sie einen bemerkten. Die Krieger vermuteten, das die Soldaten von Irgendetwas besessen waren. Am nächsten Tag brachen sie auf um den Drachen zu finden. Nach drei Tagen kam ein einziger schwer verwundeter Krieger zurück und erzählte, dass sie erst versucht hatten mit dem Drachen zu kommunizieren, aber dieser griff an und die Krieger waren sich sicher, dass er auch von etwas besessen war. Sie versuchten noch ein par mal mit ihm zu kommunizieren, aber der Drache griff weiterhin an und als sie fliehen wollten kamen die Soldaten von hinten und griffen sie an. Für kurze Zeit konnten sie ein kleines Loch in die Wand aus Soldaten schlagen, das war auch der Moment indem ein par von ihnen fliehen konnten. Auf dem Rückweg wurden sie von wilden Tieren angegriffen, die alle das gleiche Schimmern in den Augen hatten wie der Drache und die Soldaten. So starben immer mehr der verbliebenen oder sie verhungerten. Der letzte verbliebene Krieger verblutete einige Stunden nachdem er bei uns ankam. Danach wurden wir immer wieder angegriffen. So wurden alle unsere Nachbarstämme ausgelöscht. Zum Schluss blieb nur noch mein Stamm. Und jetzt wollten sie uns anscheinend auch ein für alle mal besiegen.“
„Das ist alles sehr viel auf ein mal und außerdem ist es schon spät, wir sollten schlafen gehen.“